Propagandaschlacht ums Klima (Telepolis)
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Mit einem Vorwort des deutschen Science4Future-Wissenschaftlers Volker Quaschning und einem Nachwort des Meteorologen Özden Terli.
Der renommierte Klimawissenschaftler Michel E. Mann zeigt, wie die fossile Brennstoffindustrie seit 30 Jahren eine Kampagne führt, um von Schuld und Verantwortung abzulenken und Maßnahmen gegen den Klimawandel zu verzögern. In dem Buch präsentiert er seinen Aktionsplan zur Rettung des Planeten.
Recyceln. Weniger Fliegen. Weniger Fleisch essen. Das sind nur einige der Maßnahmen, von denen uns gesagt wurde, dass sie den Klimawandel verlangsamen können. Aber die übermäßige Betonung des individuellen Verhaltens ist das Ergebnis einer Marketingkampagne, die es geschafft hat, die Verantwortung für die Bewältigung des drohenden Klimawandels vollständig auf die Schultern des Einzelnen zu legen.
Die Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie sind dem Beispiel anderer Branchen gefolgt, die ebenso die Schuld von sich weisen – man denke nur an «Waffen töten keine Menschen, Menschen töten Menschen» – oder an das Greenwashing der Getränkeindustrie mit der «Crying Indian» Kampagne in den 1970er Jahren. Gleichzeitig blockieren sie Bemühungen, den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu regulieren oder zu bepreisen. Sie führen PR-Kampagnen durch, die darauf abzielen, praktikable Alternativen zu diskreditieren. Und sie entziehen sich ihrer Verantwortung, das von ihnen geschaffene Problem zu lösen. Das Ergebnis ist für unseren Planeten verheerend.
In «Propagandaschlacht ums Klima» vertritt Michael E. Mann die Ansicht, dass noch nicht alles verloren ist. Er beschreibt die Fronten zwischen den Verbrauchern und den Verursachern – den Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie, den rechtsgerichteten Plutokraten und den Petrostaaten. Und er skizziert einen Plan, um unsere Regierungen und Konzerne zu zwingen, aufzuwachen und echte Veränderungen vorzunehmen, einschließlich:
– einer vernünftigen, realistischen Herangehensweise bei der Bepreisung von CO2 und einer Korrektur der gut gemeinten, aber fehlerhaften, derzeit vorgeschlagenen Version des Green New Deals; – einer fairen Konkurrenz zwischen Erneuerbaren Energien und fossilen Energieträgern; – der Entlarvung falscher Narrative und Argumente, die sich in die Klimadebatte eingeschlichen haben und einen Keil zwischen diejenigen treiben, die Lösungen für den Klimawandel unterstützen; – einer Bekämpfung von Klimauntergangsstimmung und Hoffnungslosigkeit.
Angesichts der immens mächtigen Interessen, die den Status quo der fossilen Brennstoffe verteidigen, wird der gesellschaftliche Wandel nur mit der aktiven Beteiligung der Bürger gelingen, die den gemeinsamen Vorstoß unterstützen. Dieses Buch will überall die Menschen erreichen, informieren und befähigen, sich dem Kampf um unseren Planeten anzuschließen.
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Michael E. Mann. Propagandaschlacht ums Klima (Telepolis)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Warum wir das Buch übersetzt haben
Einleitung
Kapitel 1. Die Architekten der Fehlinformation und Irreführung
Kapitel 2. Die Klimakriege
Kapitel 3. Der »weinende Indianer« und die Geburtsstunde der Ablenkungskampagne
Kapitel 4. DU bist schuld
Kapitel 5. Legen Sie einen Preis fest. Oder auch nicht
Kapitel 6. Die Konkurrenz versenken
Kapitel 7. Pseudolösungen
Kapitel 8. Die Wahrheit ist schlimm genug
Kapitel 9. Die Herausforderung annehmen
Anmerkungen
Nachwort
Danksagungen
Impressum
Weitere Telepolis-eBooks
Отрывок из книги
Vorwort
Warum wir das Buch übersetzt haben
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Tatsächlich war das Hockeyschläger-Diagramm nur eine von vielen voneinander unabhängigen Grundlagen der Beweisführung, die mittlerweile vorlagen. Der menschliche Einfluss auf das Klima war ja bereits mit der Veröffentlichung des Zweiten IPCC-Sachstandsberichts im Jahr 1995 festgestellt worden. Dieses Instrument war jedoch überzeugender für Laien, im Gegensatz zu der eher abstrakten statistischen Arbeit hinter den wichtigsten Ergebnissen des vorangegangenen Berichts. Man brauchte nicht die Physik, Mathematik oder Statistik zu verstehen, die der Klimaforschung zugrunde liegen. Die eindrucksvolle Grafik vermittelte vieles davon in einem einzigen Bild. Die lange, sanfte Abkühlungstendenz, die den Abstieg von den relativ warmen Bedingungen des elften Jahrhunderts in die so genannte »Kleine Eiszeit« des siebzehnten bis neunzehnten Jahrhunderts kennzeichnet, ähnelt dem abgeschwächten »Griff« eines Hockeyschlägers, die abrupte Erwärmungsspitze des vergangenen Jahrhunderts ist die umgedrehte »Keule«. Die Tatsache, dass diese jüngste, dramatische Erwärmung mit dem rapiden Anstieg der atmosphärischen CO2-Konzentration aus der industriellen Revolution einhergeht, vermittelt eine leicht verständliche, unmissverständliche Schlussfolgerung: die Erwärmung, die wir erleben, ist beispiellos in der modernen Geschichte. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe und andere menschliche Aktivitäten sind die Ursache dafür.
Dass der Hockeyschläger genau zu der Zeit in den Vordergrund rückte, als die Leugner des Klimawandels neue und verstärkte Angriffe auf die Wissenschaft planten, war zwar Zufall, hatte aber tiefgreifende Auswirkungen auf meine eigene Karriere. In The Hockey Stick and the Climate Wars (Der Hockeyschläger und die Klimakriege) beschreibe ich die Bemühungen der Interessenvertreter fossiler Brennstoffe und ihrer Söldner, den Hockeyschläger und mich persönlich zu diskreditieren.24 Zu diesen Bemühungen gehörten Angriffe gegen mich und meine Arbeit durch rechtsgerichtete Medien wie Fox News und das Wall Street Journal, feindselige Anhörungen im Kongress und Ermittlungen durch Politiker, die den Klimawandel leugnen, wie der Senator des Bundesstaats Oklahoma, James Inhofe, der ehemalige Kongressabgeordnete Joe Barton aus Texas und der ehemalige Generalstaatsanwalt Ken Cuccinelli aus Virginia. Sie waren alle Republikaner sowie Empfänger beachtlicher Spenden der fossilen Brennstoffindustrie. So war ich juristischen Angriffen von Interessenvertretern (Frontorganisationen) jener Industrie ausgesetzt, die versuchen, Informationsfreiheitsgesetze zu instrumentalisieren, um an meine persönlichen E-Mails zu gelangen – in der Hoffnung, etwas Peinliches zu finden, mit dem man mich diskreditieren könnte, oder etwas, das, hätte man es aus dem Zusammenhang gerissen und falsch dargestellt, meine Forschung in Zweifel ziehen könnte. Die meisten Akteure und Organisationen, die hinter den Bemühungen standen – die Koch-Brüder, das Heartland Institute, das George C. Marshall Institute, Fred Singer – sind inzwischen wohlbekannt.
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