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Vorwort

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Die Gebrüder Dalton sind den meisten von uns als Figuren aus den Lucky-Luke-Comics von René Cosginny und dem frankobelgischen Zeichner Maurice de Bévére (Morris) bekannt, wo sie 1957 in dem Comicalbum Vetternwirtschaft ihr Debüt als fiktive Vettern der echten Daltons gaben, die zuvor im Comic als auch im echten Leben in Coffeyville getötet worden waren. Der Größe nach wie Orgelpfeifen aufgereiht und in schwarz-gelbe Sträflingsanzüge bzw. in schwarze Hosen und blaue oder grüne Hemden gesteckt, traten der leicht cholerische Joe neben seinen Brüdern Jack, William und dem trotteligen und stets gefräßigen Avarell Dalton als notorische Verbrecher und Bösewichte auf, die sich untereinander „angifteten” und deren Geschichten zumeist mit einem obligatorischen Gefängnisausbruch beginnen, bevor sie von Lucky Luke am Ende in das selbige wieder zurückgeschafft werden. In 33 Bänden des Ehapa-Verlages traten die Comic-Daltons somit ihren Siegeszug als Gegenparts zu ihren echten Vorbildern aus Amerika an, die allerdings im Gegensatz zu ihnen, weit weniger komisch und lustig gewesen waren.

Ein knappes Jahrzehnt nach dem Ende der berühmt-berüchtigten James-Younger-Bande und der Ermordung von Jesse James durch Bob Ford im Jahre 1882, begannen die Dalton-Brüder, genauer gesagt Bob, Bill, Gratton und Emmett Dalton, ihre Laufbahn als Banditen einzuschlagen und galten somit neben der Wild Bunch um Butch Cassidy und Sundance Kid und einiger weniger bekannter zeitgenössischer Outlaw-Gangs, wie der glücklosen Jennings-Bande, der Ketchum-Bande oder auch der Rufus-Buck-Bande, als Spätentwickler in der amerikanischen Banditenlandschaft des 19. Jahrhunderts. Begünstigt wurde dieses u. a. auch durch das damalige Gebiet des 1907 gegründeten Staates Oklahoma im mittleren Westen der Vereinigten Staaten, dessen eigentlicher Name sich aus der Sprache der Choctawindianer „Okla” und „humma” ableitet, was übersetzt soviel wie „Das Land des roten Mannes” bedeutet. Und genau das war Oklahoma im Ursprung auch gewesen, denn durch die Vertreibung der Indianerstämme auf die westliche Seite des Mississippi, darunter die der Cherokee, Choctaw, Creek, Seminolen und Chickasaw, entstand dort das Indianer-Territorium oder auch Indian Territory, das darüber hinaus für mehr als 20 Jahre als Sammelbecken und „Erholungsort” für jegliche Art von Verbrechern diente, da es außerhalb der Gerichtsbarkeit der USA lag. Die bekanntesten von ihnen waren dabei die Daltons gewesen. Mutige Gesetzesvertreter wie der in Dänemark geborene Chris Madsen als auch Heck Thomas oder Bill Tilghman, der bereits zuvor in Dodge City den Stern des Gesetzes getragen hatte, aber auch viele andere tapfere „Sternträger” mehr, durchforsteten das Indianer-Territorium auf der Suche nach kleinkriminellen Taschendieben sowie Mördern und anderen Schwerverbrechern, die entweder gleich vor Ort erschossen oder nach ihrer Verhaftung in einem Gefängniswagen über die Grenze nach Arkansas hinweg zum Fort Smith gebracht wurden, wo der berühmt-berüchtigte „Hängerichter” Isaac Charles Parker die Gefangenen aburteilte, wobei sein Urteilsspruch: „Tod durch den Strang” endgültig und in der Regel rasch vollstreckt wurde. Ein Urteil, welches den Protagonisten unseres Buches am Ende zwar erspart blieb, wenngleich es, wenn auch nur in anderer Form, schließlich doch vollstreckt werden sollte.

Doch will ich der Geschichte nicht vorgreifen und mit ihnen eine Reise zurück in die Vergangenheit machen, in eine Zeit, wo der Wilde Westen schon beinahe der Vergangenheit angehörte, der Bison bis auf einige wenige Tiere ausgerottet, die einstigen Besitzer des Landes, die Indianer, ein eher trostloses Leben in den Reservationen des Weißen Mannes fristeten und wo die einstigen großen Verbrecherbanden nach ihrem Ende bereits von einem Hauch von Legende umwebt gewesen waren.

Neumünster, im Januar 2019

- der Autor -

Die Dalton-Doolin-Bande

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