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Selbst vermieten

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Klar: Überzeugte Reisemobilenthusiasten wären am liebsten das ganze Jahr über auf Achse. In der Realität sieht es nicht ganz so rosig aus und durch die Zwänge des Berufslebens steht das teure Wohnmobil viele Tage ungenutzt still.

Da liegt der Gedanke nahe, das eigene Fahrzeug in dieser Zeit zu vermieten, um so zumindest einen Teil der laufenden Kosten für Versicherung, Steuer und Wartung wieder hereinzubekommen. Die Hürden, um sein eigenes Fahrzeug über eine Sharing-Plattform zu vermieten, sind nicht besonders hoch. Meist reichen eine gültige TÜV-Plakette und ein ständiger Wohnsitz in der EU.

Wer sein persönliches Wohnmobil gegen Entgelt vermieten möchte, brauchte bisher zwangsläufig eine teure Selbstfahrer-Mietversicherung, die bis zu 2 500 € kosten kann und sich daher für das gelegentliche Vermieten kaum lohnt. Die Sharing-Plattformen bieten daher spezielle Zusatzversicherungen an, die im Schadensfall keine Beitragserhöhung nach sich ziehen und tageweise für die Dauer der Vermietung abgeschlossen werden.

Die Höhe des Zusatzverdiensts hängt in erster Linie vom Mietpreis sowie der Anzahl der Vermiettage ab. Von der Höhe der Tagesmiete, die meist durch den Vermieter selbst festgelegt wird, behalten die einzelnen Plattformen, u. a. in Anhängigkeit vom gewählten Versicherungsschutz, eine Provision zwischen 8 % und 25 % für ihr Angebot ein.

Solange alles gut geht, sind Sharing-Plattformen eine feine Sache. Ob einem das Angebot letztendlich zusagt, ist in erster Linie wohl eine Frage der Einstellung. Das gilt sowohl für die Nutzung als Mieter wie auch als Vermieter.

Während kommerzielle Anbieter standardisierte Angebote und einen verlässlichen Service bieten, überwiegt bei den Sharing-Portalen der Community-Gedanke. Hier steht hinter jedem angebotenen Fahrzeug ein Mensch und es lassen sich unkonventionelle Wohnmobile abseits des Massenmarktes mit oftmals liebevoller Ausstattung finden.

Wer andere nur ungern sein Wohnmobil steuern lässt und sich beim Gedanken, dass Fremde im eigenen Bett schlafen, unwohl fühlt, sollte besser die Finger von der privaten Wohnmobilvermietung lassen. Wird das Wohnmobil dagegen als Nutzfahrzeug gesehen und stören kleinere Defekte oder zusätzliche Kratzer, die im Alltag einfach passieren, nicht weiter, dann eröffnen Sharing-Plattformen eine vergleichsweise einfache Möglichkeit für einen Zusatzverdienst. Ganz ohne bürokratischen Aufwand geht es aber nicht. Einkommenssteuer auf den Gewinn wird zwar erst fällig, wenn die Einnahmen aus der Vermietung die laufenden Kosten übersteigen, trotzdem sollte vorab mit einem Steuerberater geklärt werden, inwieweit eine Vermiettätigkeit dem Finanzamt gemeldet und eventuell ein Gewerbe angemeldet werden muss.

Das große Wohnmobil-Handbuch

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