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Teilintegrierte Wohnmobile

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Unübersehbares Erkennungsmerkmal eines jeden Teilintegrierten ist das fahrzeugspezifische Fahrerhaus. Zur großen Beliebtheit dieser Klasse trägt sicher auch der Umstand bei, dass die Mehrzahl der Teilintegrierten unterhalb der 3,5-Tonnen-Grenze bleibt, und daher der normale Führerschein Klasse B ausreicht. Mit einer überschaubaren Länge zwischen 6 m und 7,50 m bleiben die Fahrzeuge zudem angenehm wendig und insbesondere die schmalen, von den Herstellern oft als „Van“ titulierten Modelle mit einer Breite von weniger als 2,20 m lassen sich selbst in Städten sowie auf engen Straßen gut manövrieren.

Bei der Gestaltung des Wohnaufbaus legen sich die Hersteller mächtig ins Zeug und bieten eine große Vielfalt an unterschiedlichen Grundrissen und verschiedene Ausstattungsvarianten an. So ist für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel etwas dabei. Das Angebot reicht vom schlichten Einsteigermodell ab ca. 50 000 € bis zum Premiummobil mit großer Lounge und üppigem Panoramafenster in der Dachhaube für einen lichtdurchfluteten Innenraum für Preise ab etwa 85 000 €.

Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen wird das Fahrerhaus auf dem Stellplatz in den Wohnraum integriert. Dazu sind die Fahrersitze auf einer Drehkonsole gelagert und können um 180° nach hinten gedreht werden und werden so zum vorderen Teil der als Halbdinette ausgeprägten Sitzgruppe im Bug des Fahrzeugs. Die Sitzbank auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches bietet zudem im Fahrbetrieb meist zwei Gurtsitzplätze.


Alkovenmobile bieten ein großzügiges Raumangebot bei vergleichsweise kurzer Fahrzeuglänge.

In der Fahrzeugmitte folgen die Nasszelle mit WC und Dusche, wobei gerade bei größerer Besatzung eine getrennte Dusche und Toilette sehr praktisch ist, sowie die Küchenzeile. Bei der Anordnung von Nasszelle und Küchenzeile gibt es kleinere Variationen, die aber in erster Linie Geschmackssache sind. Daher ist es empfehlenswert, auf einer Campingmesse oder beim Händler auszuprobieren, welche Aufteilung Ihnen am ehesten zusagt.

Der Hauptunterschied zwischen den einzelnen Modellen besteht in der Art und Anordnung der Festbetten im Heck. Hier haben Sie die Wahl zwischen einem großen Querbett, Einzelbetten, die längs oder quer angeordnet sein können, oder einem flachen, von beiden Seiten zugänglichen Queensbett (das allerdings oft mit dem Verlust von dringend benötigtem Stauraum in Form einer Heckgarage unter dem Bett einhergeht).

Neben dieser bewährten Standardraumaufteilung Sitzgruppe vorn, Bad/Küche mittig und Schlafzimmer hinten, finden sich in der vielfältigen Welt der teilintegrierten Reisemobile aber auch eine Reihe unkonventioneller Lösungen für die unterschiedlichsten Ansprüche. So erlebt z. B. die über die Jahre etwas in Vergessenheit geratene Hecksitzgruppe ein Revival oder Doppelstock-Hubbetten im Heck schaffen beim Campen tagsüber einen großzügigen Spielbereich für die Kinder.


Teilintegrierte sind die beliebteste Wohnmobilkategorie und bieten eine unvergleichlich große Auswahl an Grundrissen und vielfältige Ausstattungsvarianten.

Klassischerweise werden Teilintegrierte als Fahrzeug für den Urlaub zu zweit konzipiert, können aber durch ein Hubbett familientauglich gemacht werden. Dieses sitzt üblicherweise am Fahrzeugdach über der Sitzgruppe und kann entweder elektrisch oder manuell herabgefahren werden, sodass ohne großes Polsterpuzzeln zwei zusätzliche Schlafplätze entstehen. Der Schlafkomfort ist dabei hoch, allerdings ist für den Einstieg, wie beim Alkovenmobil auch, in der Regel eine Leiter erforderlich und der hinten liegende Partner muss über den vorne liegenden Mitschläfer klettern, um ins bzw. aus dem Bett zu kommen. Und welche Nachteile gibt es sonst noch? Naturgemäß schränkt das Hubbett unter dem Dach die Stehhöhe ein, was insbesondere für groß gewachsene Menschen zum Problem werden kann, und auch auf ein Panoramafenster über der Sitzgruppe muss man verzichten. Als weiterer Kompromiss sind Sitzgruppe und Hubbett oftmals nicht oder nur mit Abstrichen gleichzeitig nutzbar.

Wer mit den genannten Einschränkungen leben kann, findet in einem teilintegrierten Wohnmobil mit Hubbett ein sehr flexibles Fahrzeug, das im Urlaub nicht nur Platz für die gesamte Familie bietet, sondern dank der kompakten Abmessungen auch im Alltag je nach Modell (gerade) noch als Zweitwagen zur Verfügung steht, in jedem Fall aber deutlich handlicher als ein Vollintegrierter oder ein Alkoven ist.

Zudem eignen sich Teilintegrierte mit Hubbett perfekt für das familieninterne „Wohnmobil-Sharing“ über mehrere Generationen hinweg. So brauchen Oma und Oma nicht mit dem klobigen Alkoven in Richtung Winterflucht nach Spanien aufzubrechen und die Folgegeneration kann trotzdem zu viert oder sogar fünft in den Sommerurlaub zum Camping nach Kroatien fahren.

Viele Teilintegrierte verfügen über eine großzügige Heckgarage und der Stauraum reicht in den meisten Fällen selbst für das umfangreiche Urlaubsgepäck. Leider korrespondiert das Platzangebot nicht in allen Fällen mit der möglichen Zuladung und wenn der zur Verfügung stehende Platz voll ausgenutzt wird, ist das zulässige Gesamtgewicht schnell überschritten. Mit einigen Einschränkungen kann sich aber selbst eine vierköpfige Familie bei den meisten Fahrzeugen recht gut mit dem Gewichtslimit arrangieren.

Das große Wohnmobil-Handbuch

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