Читать книгу Sky-Navy 14 - Vorposten im Rylon-System - Michael Schenk - Страница 5
Kapitel 3Auswertungen und Aufwertungen
ОглавлениеSky-Base Arcturus, Dock-Pylon Sieben
Die D.S. Blackwing war eine Besonderheit. Jeder APS-Kreuzer der Sky-Navy verfügte über gewisse Möglichkeiten, sich optisch und tetronisch zu tarnen, doch bei diesem Schiff hatte man noch mehr Aufwand betrieben als üblich, da es in der Lage sein sollte, unentdeckt auf fremden Welten zu landen. Die Blackwing war der erste Tarn-Landungskreuzer der Streitkräfte.
Der Kreuzer lag an Dock-Pylon Sieben der Sky-Base Arcturus. Die Ankerklammern hielten ihn unverrückbar fest. Ein balgartiger Schleusengang verband Schiff und Pylon. Die Blackwing war auf externe Versorgung gegangen, so dass sie Energie und Luft von der großen Basis erhielt. Mehrere gepanzerte Schläuche und Kabel dienten der Kommunikation und der tetronischen Verbindung. Während seiner Liegezeit erhielt ein Schiff von der jeweiligen Basis stets auch eine Aktualisierung der Datenbänke und Sternenkarten.
Durch die Klarstahlscheiben des Pylons konnte man den Kreuzer im Licht von Scheinwerfern sehen, die den weißgrauen Rumpf anstrahlten. Mehrere Reinigungstrupps waren dabei, ihn von kosmischem Staub zu säubern, der sich auf ihm abgelagert hatte. Besonders die empfindlichen Sensoren und Sichtluken bedurften der Aufmerksamkeit.
Der Rumpf der D.S. Blackwing basierte auf dem eines APS-Kreuzers, doch die Unterschiede waren sehr auffällig. Die Form war stärker gewinkelt und wirkte kantiger. Die beiden großen Kuppeln der Railguns, auf der Ober- und an der Unterseite, fehlten. Dies erleichterte nicht nur die Tarnfähigkeit des Schiffes, sondern erlaubte vor allem, es auf seinen drei massigen Landekufen bis auf fünf Meter zum Boden abzusenken. Für den Landungskreuzer bedeutete dies eine erhebliche Erleichterung dabei, Fahrzeuge oder Truppen auf einem Planeten abzusetzen.
Trotz der fehlenden Waffenkuppeln war das Schiff keineswegs wehrlos. Auch die Blackwing verfügte über eine schwere doppelläufige Railgun. Diese war allerdings im Bug eingebaut, was den Zielerfassungsbereich der Waffe einschränkte. Zusätzlich waren an der Ober- und Unterseite je drei einfahrbare Waffentürme vorhanden. Sie enthielten die übliche Kombination aus Raketenwerfer, Hochenergie-Laser und 20-Millimeter-Gatlingkanone.
Der ungefähr in der Mitte liegende große Hangar war ein einziger großer Raum, der von der rechten Seite des Rumpfes zur linken reichte und es den Beibooten erlaubte, in beide Richtungen zu starten oder zu landen. Seine Kapazität war auf zwei Jagdbomber vom Typ Superbolt und zwei Fast Landing Vehicles ausgelegt. Ein voller Troop der Sky-Cavalry, in Stärke von bis zu einhundert Männern und Frauen, konnte mitsamt einem Kampfpanzer vom Typ Buffalo und einem Unterstützungsfahrzeug vom Typ Guardian mitgeführt werden.
Schächte und Düsen der All-Atmosphären-Triebwerke waren voluminöser und deutlich leistungsstärker als die eines APS-Kreuzers. Die Blackwing war – im Gegensatz zu den Kreuzern – nicht für Raumkämpfe, sondern speziell für schnelle Landungsoperationen konstruiert worden. Ihre optischen und tetronischen Tarnvorrichtungen waren daher weitaus effektiver, verschlangen allerdings auch deutlich höhere Mengen an Energie.
Jedes Schiff der Sky-Navy war im hinteren Drittel durch einen breiten und schräg nach vorne verlaufenden Farbbalken gekennzeichnet, dessen mittelblaue Tönung seine Zugehörigkeit zu den Streitkräften des Direktorats auswies. Befand sich eine ständige Truppe der Sky-Cavalry an Bord, verlief vor dem blauen Balken ein deutlich schlankerer in kräftigem Gelb. Auch hier unterschied sich die Blackwing von anderen Schiffen, denn während der blaue Balken bei ihr sehr schmal ausgefallen war, hatte man den gelben ungewöhnlich breit ausgeführt. Als erster und bislang einziger Landungskreuzer des Direktorats, unterstand er nicht der Sky-Navy, sondern der Sky-Cavalry, was ihm in der Flotte einen besonderen Status verlieh und der Besatzung gelegentlich den gutmütigen Spott der Navy-Angehörigen eintrug.
An den Flanken des Schiffes prangte in kräftigem Mittelblau die Identifikation des Kreuzers. Die übergroße Nummer 84, mit der es im Flottenregister eingetragen war, und der kleinere Namenszug D.S. Blackwing.
So ungewöhnlich wie das Schiff war auch dessen Besatzung, die eben nicht der Marine, sondern der Raumkavallerie angehörte. An Bord hörte man nicht das übliche „Aye“ und „Ney“ der Navy, sondern das „Positiv“, „Negativ“ und „Roger“ der Flugmannschaften und Truppen der Cav.
Auch der Captain und der erste Offizier waren ein außergewöhnliches Gespann. Colonel Jen-Li wurde als Befehlshaber des Kreuzers stets mit „Captain“ tituliert. Ein Zugeständnis an die Tradition der Navy und die Gepflogenheiten in der interstellaren Kommunikation. Er konnte seine chinesische Abstammung ebenso wenig verleugnen wie sein erster Offizier, der Eins-O, Major Hiroshi Yagoda, seine japanische. Obwohl beide inzwischen gut befreundet waren, genossen sie es sichtlich, sich gelegentlich mit Anspielungen auf die traditionelle Rivalität ihrer Stammvölker zu reizen. Während Jen-Li an Bord gerne die Kappe eines chinesischen Mandarins trug, war Yagoda oft mit dem geerbten Samurai-Schwert seiner Vorväter zu sehen. Eine Marotte der beiden Offiziere, die von anderen Besatzungsmitgliedern stillschweigend belächelt, gegenüber den Angehörigen anderer Schiffe jedoch vehement verteidigt wurde.
Im Augenblick standen Captain Jen-Li und Eins-O Hiroshi Yagoda vor der Schleuse des Schiffes im Dock-Pylon Sieben. Beide besprachen das Ergebnis einer soeben beendeten Übung und beobachteten dabei beiläufig, wie eine Reihe Kisten von Bord gebracht wurde. Sie enthielten mechanische und tetronische Bauteile, die man im Rahmen der Wartung ausgetauscht hatte.
„Ich komme nicht umhin festzustellen, dass die Wartung unseres schönen Himmelsschiffes diesmal den Austausch von sehr vielen Elementen erfordert hat“, meinte Jen-Li und wippte dabei leicht auf den Fersen. „Ich fürchte, die vielen Übungen, die sich zu einer Leidenschaft meines verehrten ersten Offiziers entwickelt haben, fordern ihren Tribut von Mannschaft und Schiff.“
Hiroshi lächelte liebenswürdig. „Ich meinerseits komme nicht umhin, meinen verehrungswürdigen Captain und Freund auf den Umstand hinzuweisen, dass sich die Klinge eines Samurai nur dann bewährt, wenn der Krieger beständig mit ihr übt und sie gelegentlich in das Blut eines Feindes taucht.“
Jen-Li deutete eine Verbeugung an. „Ich erinnere mich der Legenden meines Volkes, die besagen, dass deine weniger verehrungswürdigen Vorfahren dergleichen bei einem überaus unfreundlichen Besuch in meinem Land versuchten.“
„Es beschämt mich, meinen verehrungswürdigen Captain darauf hinzuweisen, dass dies vor sehr langer Zeit geschah und unsere beiden Völker nunmehr eine gemeinsame Heimat haben.“
„Ja, ich stelle mit Freuden fest, dass wir alle zu einem Volk von Seefahrern geworden sind.“
„Das nennt sich Raumfahrer, mein verehrungswürdiger Captain und Freund.“
Jen-Li lachte leise. „Unsere Vorfahren bereisten die Weltmeere. Wir bereisen das Sternenmeer. Eine wundervolle Analogie, nicht wahr?“
„Mein verehrter Freund legt dem verehrungswürdigen weisen Konfuzius alle Ehre ein“, lobte Hiroshi. „Auch wenn der Wellengang stürmischer See zwischen den Sternen fehlt.“
„Was ist die stürmische See im Vergleich mit stürmischen Völkern wie den Norsun oder Negaruyen? Wir müssen uns auf ähnliche Weise bewähren, wie dies unsere Vorfahren taten.“
„Ich stimme der Weisheit meines Captains zu und bin erfreut, dass wir uns gemeinsam bewähren und nicht das Katana und das Jian kreuzen.“
Jen-Li lachte unbeschwert und sah seinen Freund belustigt an. „Das fehlte noch. Es reicht, wenn du gelegentlich mit deinem japanischen Schwert herumfuchtelst. Das Jian benötigt mehr Raum, da es wahre Größe hat. Auf einem größeren Schiff könnte mich dein Vorschlag in Versuchung führen.“
„China setzte gerne auf Größe und fuchtelte mit seiner Macht herum“, erwiderte Hiroshi, „doch wir Japaner schätzten stets die Kunst des Schwertkampfes und die Regeln des Kriegers.“
Der chinesischstämmige Captain schlug seinem Freund leicht auf die Schulter. „Einigen wir uns darauf, dass unserer Vorfahren allesamt gerne im Blut des Gegners badeten. Ich hoffe jedoch, dass wir von diesem zweifelhaften Vergnügen verschont bleiben.“
Hiroshi Yagoda wurde wieder ernst. „Mir fehlen die Kenntnisse, um die Norsun einzuschätzen, doch die Negaruyen zeigen sich als listenreiche Feinde.“
„Mein verehrungswürdiger Freund darf sie ruhig als heimtückisch bezeichnen.“
Der erste Offizier deutete ins Innere der Schleuse. „Kehren wir zu den Dingen des Alltags zurück. Was hältst du vom Ergebnis der Übung?“
„Du hast die Mannschaft hart gefordert.“ Jen-Li lächelte abermals. „Und sie hat sich, dank deiner Mühen, deutlich verbessert.“
Das Szenario der ohne Vorwarnung abgehaltenen Übung war der Einschlag eines Meteoriten in die Brücke gewesen. Die sechsköpfige Brückenbesatzung, inklusive des Captains und des Eins-O, war dabei ums Leben gekommen. Die Mannschaft hatte sich vor den Aufgaben gesehen, die Sicherheit des Schiffes zu gewährleisten, die Flug- und Manövrierfähigkeit wiederherzustellen und die Opfer zu bergen. Als besondere Schwierigkeit war von Hiroshi Yagoda dann auch noch die rasch errichtete Notschleuse zur Brücke sabotiert und der spontane Druckverlust im obersten Deck verkündet worden.
„Die Leistung hat sich gesteigert, doch sie entspricht noch nicht dem Standard, den ich erwarte“, antwortete der erste Offizier. „Der Maschinenleitstand hat sofort reagiert und die Notsteuerung übernommen, die Schadenkontrollteams waren schnell vor Ort. Man hat sich jedoch auf die Vorgabe verlassen, keiner der Brückenbesatzung habe überlebt. Die Crew war völlig überrascht, als sie auf einen Überlebenden stieß, der den Meteoriten rechtzeitig erkannt und seinen Raumanzug noch hatte schließen können. Allerdings war er schwer verletzt und es war kein Medo-Team mit Bubblepack bereit.“
„Ein Fehler“, stimmte der Captain zu. „Niemals blind auf eine Meldung verlassen, sich auf alles vorbereiten, erkunden und der Situation gemäß reagieren“, zitierte er eine Regel aus dem Ausbildungshandbuch. „Wie war mein verehrter Freund mit dem sonstigen Verlauf zufrieden?“
„Die explosive Dekompression in der Notschleuse kam überraschend, aber alle waren vorbereitet. Diesbezüglich halte ich die Reaktion der Besatzung für angemessen und durchaus zufriedenstellend. Die Brücke wurde rasch wieder in Betrieb genommen und man hat den Fehler in der Bordtetronik der Steuerung rasch entdeckt.“
„Nun, insgesamt können wir durchaus mit dem Ergebnis zufrieden sein“, sagte Jen-Li. „Bei vorbereiteten Übungen reagiert unsere Crew perfekt, bei spontanen Szenarien nähert sie sich diesem Standard.“
„Dennoch, mein Freund, gibt es noch viel zu tun. In Anbetracht der besonderen Aufgaben, für welche unser Schiff erbaut wurde, müssen wir stets davon ausgehen, auf uns alleine gestellt zu sein und selbst mit einer Notsituation fertig werden zu müssen.“
„D.S. Blackwing?“
Die beiden Offiziere wandten sich um und sahen sich einem Command Master Chief der Navy gegenüber. Ein Hüne von Mann, bei dem Hikaro sicher war, dass er von der Navy für Werbezwecke eingesetzt wurde. Hinter dem Chief konnte er mehrere Arbeiter und Lastenkarren sehen, auf denen Standardtransportbehälter gestapelt waren.
„Das Schiff da“, brummte Captain Jen-Li und wies in den offenen Schleusengang.
„Schön, habe eine Lieferung für den Kahn und suche den Captain.“
Sein Schiff als Kahn bezeichnet zu hören, noch dazu von einem Mann der Navy, ließ Jen-Li nicht ganz unberührt. Er straffte seine Haltung. Er und Hiroshi trugen schlichte Bordoveralls ohne Rangabzeichen. Lediglich das Logo der Blackwing bewies ihre Zugehörigkeit zur Besatzung. „Was für eine Lieferung, Chief? Im Übrigen bin ich der Captain dieses ‚Kahns‘.“
„Sir.“ Der Command Master Chief nahm eine gewisse Haltung an. „Verzeihung, Sir, aber Ihr Rang war nicht ersichtlich. Ist eine Lieferung von Mars Military Industries. Direkt vom Mars. Kam mit dem letzten Langstrecken-Shuttle.“
„Art der Lieferung?“
„Munition, Sir.“
Jen-Li nickte. „Dann ist mein Erster dafür zuständig. Major, übernehmen Sie das.“
„Positiv, Sir“, bestätigte Hiroshi Yagoda und salutierte demonstrativ.
Eine Augenbraue des Marine-Unteroffiziers hob sich ein wenig, als er die Rangbezeichnung eines „Schlammfußes“ vernahm, wie man in der Navy die Kampftruppen gerne bezeichnete. Immerhin revanchierte diese sich gerne mit dem Ehrentitel „Vakuum-Kutscher“ für das Navy-Personal. „Verzeihung, Sir, aber ich habe ausdrückliche Order, dass die Lieferung vom Captain quittiert werden muss.“
Jen-Lis Augen verengten sich für einen Moment, bevor er nickte. „Geben Sie mir die Papiere, Chief. Mein Eins-O wird die Korrektheit prüfen.“
Der Unteroffizier schüttelte den Kopf. „Wenn Sie es überprüfen wollen, Sir, dann in Ihrem Schiff. Nicht hier, in der Öffentlichkeit des Dock-Pylons.“ Er reichte die Folie des Lieferscheins an Jen-Li.
Ein verantwortungsbewusster Offizier oder Lademeister überprüfte jede Fracht, die er an Bord nahm. Eher untypisch war, dass man hier ein solches Geheimnis um den Inhalt der Behälter machte.
Captain Jen-Li hielt die Folie in die Nähe des Mini-Comp, den er am Handgelenk trug. Das Gerät prüfte die tetronische Signatur der Folie und piepste bestätigend. Li warf einen kurzen Blick auf den kleinen Monitor. „Also das bekommen wir. Ungewöhnlich, Chief, dass man so großes Aufhebens darum macht.“
„Aye, Captain, aber ich bin es gewöhnt, dergleichen zu akzeptieren. Bei der Navy sind wir ungewöhnliche Dinge gewöhnt“, fügte der Chief mit leichtem Lächeln hinzu.
Li nahm dies als das, was es auch war: Ein Zeichen der Versöhnung des Navy-Mannes. Er erwiderte das Lächeln. „Ist bei der Cav nicht anders, Chief. Bringen Sie die, äh, Dinge an Bord. Ich werde den Inhalt der Behälter im Schiff kontrollieren.“
„Aye, Sir.“
Eine halbe Stunde später war der Empfang quittiert und der Command Master Chief und seine Gruppe verließen die Blackwing wieder.
Jen-Li stand an einer geöffneten Kiste und sah nachdenklich hinein. „Zwanzig Nullzeit-Bolzen für unsere Railgun, Hiroshi. Und fast schon streng geheim. Scheinbar ist jemand der Ansicht, es sollte nicht jeder erfahren, dass wir die Dinger bekommen haben.“
„Ich stimme meinem verehrten Captain und Freund zu.“ Der erste Offizier ging ein wenig in die Hocke, um das kleine Schild an dem Transportbehälter abzulesen. „Hm, ist sogar offiziell mit Railgun-Bolzen angegeben. Allerdings fehlt der Hinweis, dass es die Nullzeit-Variante ist.“
„Jemand hat uns da eine Sonderzuteilung von ziemlich teurem Spielzeug zukommen lassen“, brummte der Captain. „Mit den Hiromata-Kristallen, die man in den zwanzig Bolzen verbaut hat, hätte man locker die Nullzeit-Antriebe von fünf Kreuzern ins Laufen gebracht.“
Hiroshi richtete sich wieder auf. „Verdammt, Li, das riecht mir verdammt nach einem Einsatz. Ich sage dir, irgendjemand heckt da gerade etwas aus, bei dem unsere brave Blacky eine Rolle spielen soll.“
Sie beide spürten ein sanftes Pulsieren, als sich ihr Implant meldete. Fast alle Angehörigen der Streitkräfte ließen sich dieses winzige tetronische Kommunikationsgerät hinter der rechten Schläfe einpflanzen. Es arbeitete mit der körpereigenen elektrischen Energie und ermöglichte Identifikation und das Gespräch mit anderen Personen, da es mit einem Schwingungsmikrofon und dem Gehör gekoppelt war. Die Reichweite betrug nur wenige Meter, weswegen in Schiffen und Stationen der Streitkräfte in fast jedem Raum ein Transmitter installiert war.
„Hier Brücke, Radio Operator vom Dienst, Lieutenant Carlisle spricht. Wir haben soeben Order erhalten, in Werfthangar Zwei einzufliegen.“
Lis Gesicht verriet einen Anflug von Sorge. „Roger, RO. Hat man einen Grund genannt?“
„Negativ, Sir. Aber die Order kommt direkt aus dem High-Command.“
„Roger, Carlisle, geben Sie Manöveralarm. Ich will, dass wir in zehn Minuten bereit sind, zum Werfthangar Zwei zu verholen.“
Ihre Implantate vibrierten ganz schwach und beständig. Im Schiff war das langsame Pulsieren als Summen zu hören. Jetzt würde die Mannschaft die laufenden Arbeiten unterbrechen, alles sichern und das Schiff für ein Flugmanöver bereit machen.
Hiroshi Yagoda nickte den beiden Sky-Troopern zu, die als Ehrenwache an der Schleuse standen. „Versiegeln und melden, wenn alle an Bord.“
„Alle an Bord, Eins-O“, antwortete der Corporal und betätigte bereits den Schließkontakt. „Sie waren die letzten Außenbords.“ Das Schott schlug in seine Bettung, „Schleuse verschlossen und verriegelt, Sir.“
Die beiden Offiziere hörten diese Meldung schon nicht mehr. Sie hatten längst die Brücke zum Ziel, die sich an der Oberseite des Schiffes befand.
„Ab in die Werft?“, meinte Hiroshi, während sie den Hauptkorridor entlang eilten. „Und die Order kommt aus dem High-Command? Li, verehrungswürdiger Freund, wie ich soeben schon erwähnte … Da hat jemand einen Job für uns.“
„Und ich werde keine Wette mit dir eingehen, wer dafür verantwortlich ist.“