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Vorwort

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Schon seit Kindheitstagen verfolgt mich die Furcht vor Hunden. Es liegt wohl daran, dass ich als Kind gebissen wurde und sogar einmal mit ansehen musste, wie ein Hund meine Mama anfiel. Irgendwie brannten sich diese Ereignisse damals tief in mein Köpfchen und mein kleines Herzchen ein. Seither traue ich vielen Hunden nicht, wobei mir völlig klar ist, dass ich den meisten von ihnen damit Unrecht tue. So zieht wohl ein Unrecht viele weitere nach sich.

Während ich diese Zeilen tippe, befinden wir uns in Deutschland im zweiten Corona-Lockdown. Meine Sportschule musste ich schließen und darf weder Kurse noch Vorträge geben, und deshalb nutze ich diese Zeit, um wieder einmal meine Gedanken und mein Herz zu teilen.

Ich gehe viel spazieren und darf dabei so manche kostbare Begegnung erleben. So auch vor gar nicht langer Zeit, als plötzlich ein großer Hund auf mich zu rannte und mit großem Gebell an mir hochsprang. Sofort tauchte diese uralte Angst wieder auf. Ratschläge wie: „Zeige keine Angst!“ oder: „Mache keine hektischen Bewegungen!“ halfen mir in diesem Moment gar nichts. Doch meine Rettung war nahe. Mitten in dem Gebell und meiner Furcht vernahm ich eine ältere Frauenstimme, die den Hund entschieden beim Namen rief und mir dann mit beruhigenden Worten fast zuflüsterte: „Keine Angst, er bellt nur so laut, wenn er gestreichelt werden will.“

Es waren stets die geflüsterten Worte, die mich berührten, die mehr als alles Gebrüll an mein Herz drangen. Dabei ist mir allerdings mittlerweile klar, dass all das Schreien oft nur ein Schrei nach Liebe ist. Jetzt, im Nachhinein, verstehe ich meinen Papa, warum er so oft schrie, und ich verstehe einige Menschen viel besser.

Jedes Flüstern kommt stets aus dem Herzen. Vielleicht kommt es darauf an, mit was unser Herz gefüllt ist. Es gibt auch ein böses Flüstern, hinter unserem Rücken, das furchtbar verletzend ist und ein Ausdruck dessen, womit dieses Herz gefüllt ist. Mögen wir mit dieser Erkenntnis unsere eigenen Worte prüfen und damit ein Stück unseres eigenen Herzens. Jesus sagte einmal dazu: „… wovon sein Herz voll ist, davon redet sein Mund“ (Lk 6,45 MNG); und „Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen hervor“ (Mt 15,18).

Oft wird auch das Eingeständnis von Schuld, die Bitte um Vergebung oder Schamhaftes geflüstert. Das kann der Beginn einer Versöhnung mit sich selbst und anderen bedeuten und somit zur inneren Heilung beitragen. Also hören wir doch etwas genauer hin, wenn geflüstert oder gar geschrien wird.

In schönen Momenten nannten mein Papa, mein Onkel Heinz und ein paar andere Menschen, die meinem Herzen nahestanden, mich liebevoll „Miggi“. Dieser Name wurde nie geschrien. Ich verbinde ihn daher mit Geborgenheit, Frieden, ja sogar mit einem Stück Himmel.

Gemeinsam mit ein paar Freunden will ich einige geflüsterte Worte, die wir selbst gehört oder gesprochen haben, mit euch und der Welt teilen. Denn diese Worte kamen tief aus den Herzen derer, denen wir in Krisen, in Gefängnissen oder gar am Sterbebett begegneten, oder es waren Worte, die wir anderen zuflüsterten. Mögen diese Worte mit ihrer Sehnsucht und Liebe viele Herzen berühren. Oft waren es Sätze, wie: „Ich kann nicht mehr!“, „Mir ist so schwer …“, „Ich gehe nach Hause“, „Es tut mir leid!“, oder einfach nur ein schlichtes „Danke!“, „Verzeih mir!“ oder „Ich liebe dich!“ …

Schön, dass du bereit bist, dieses Flüstern zu hören. Lass dich nicht ablenken. Möge dein Herz mit mehr Liebe gefüllt werden. Und flüstere der Welt um dich herum diese Liebe reichlich zu.

Herzlichst

„Miggi“

Himmlisches Herzflüstern

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