Читать книгу Städte als Traum - Michael Trieb - Страница 3

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Stadt als Traum - jeder Mensch trägt, - bewusst oder meist unbewusst - ein Stück Stadt als Traum in sich. Der chinesische Wanderarbeiter, der in der Großstadt die Hoffnung für sich und die Zukunft der Seinen sieht.1 Der arabische Jugendliche, der von Kameraden, Freundinnen und sinnvollen Arbeitschancen in einer vielfältigen Großstadtwelt träumt. Die amerikanische Geschäftsfrau, die es in die Großstadt zieht, weil sie beruflichen Erfolg ebenso wie ein reiches persönliches Leben anstrebt.2 Die europäische Künstlerin, die aus ihren engen heimatlichen Verhältnissen ausbricht, um in einer Großstadt nicht nur die denkbar beste Ausbildung zu suchen, sondern auch ihre eigene künstlerische Entwicklung entfalten zu können.

Städte - Träume der Menschen

Die Städte in uns

So sind Städte in uns allen, als Hoffnung, Sehnsucht oder als Traum. Auch dann, wenn wir schon Großstädter sind, aber von einer anderen Großstadt träumen, die das hat, was uns in unserer eigenen Stadt fehlt. Wie dem introvertierten Stuttgarter vielleicht manchmal das lebendige Berlin, der lebendigen Marseillerin das alles verheißende Paris, dem gestressten Paulistanos das lebenslustige Rio de Janeiro, der nüchternen Chicagoerin das kosmopolitische New York, dem materialistischen Shanghaier das sachliche, aber künstlerisch geprägte Peking. Jeder dieser Stadtträume ist einerseits individuell – jeder trägt seine eigene Form von Stadttraum in sich. Andererseits vielen gemeinsam: der Stadttraum ist eine intersubjektive Realität.

Die Städte um uns

Jeder dieser individuellen Stadtträume ist Teil eines Kollektivtraumes der Menschen von einer Stadt, von Berlin, Paris, New York, Moskau, Peking, Seoul, Rio de Janeiro oder Santiago de Chile. Jede dieser Städte – und unzählige andere – hat ihren eigenen Charakter, Atmosphäre und Image, ist Brennpunkt von Geschichte, Gegenwart und Zukunft, verkörpert Hoffnung, Entwicklung, Höhepunkte und Niederlagen, Abstieg und Auslöschung menschlicher Schicksale. Oft in parallelen Entwicklungen, wo die Einen aufsteigen, sinken gleichzeitig die Anderen. Städte sind sich ständig wandelnde sichtbare Artefakte unsichtbarer Netzwerke technischer, sozialer, wirtschaftlicher, kultureller menschlicher Beziehungen, die auf den Fähigkeiten und Bedürfnissen der Menschen einer Stadt, eines Landes, einer ganzen Kultur beruhen.

Die Städte an sich

Stadt ist so ein von Menschen gemachter lebendiger Organismus, der Ort der materiellen Existenz, der sozialen Menschenbegegnung und der geistigen Kreativität der Menschen.3 Die Idee von Stadt - was ist Stadt? - und ihrer jeweiligen Interpretation, ist eine viele Jahrtausende alte Entwicklung - die Schaffung eines menschengemachten Kosmos, eine kleine Welt für sich, in der man Geboren, Aufwachsen, Leben, Alt werden und Sterben kann, ohne die Stadt je zu verlassen. Diese Stadtidee aber wurde zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Kulturen neu interpretiert und von Weltanschauungen getragen, die ihr Kraft und Wirksamkeit gaben.

Städte als Traum

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