Читать книгу Das Vermächtnis der Atlanter - Michael Ullrich - Страница 4
1. Atlantis
ОглавлениеIm Angesicht von 345 Holzsärgen, in denen mumifizierte Oberpriester ruhten, führte Herodot ein Gespräch mit thebäischen Amunpriestern über die erbliche Position der Oberpriester. Vor ihrer Zeit hätten „Götter“ in Ägypten geherrscht, die nicht mit einfachen Menschen zusammen lebten, erfuhr er.
Unterstellt man eine durchschnittliche Amtszeit von 29 Jahren, beträgt die Zeitspanne von 345 Oberpriestern 10.005 Jahre! Addiert man Herodots Todesjahr als letztmögliches Datum für die Abfassung des Berichtes hinzu, dann lebte der erste ägyptische Oberpriester gegen 10.429 v. Chr.!
Die Erbfolge garantierte, dass die Chronik über die Zeit, in der „Götter in Menschengestalt“ in Ägypten lebten, sorgfältig aufbewahrt und bei Bedarf Kopien der Dokumente angefertigt wurden. Aus dem Grund konnte ein ägyptischer Priester um 560 v. Chr. dem griechischen Staatsmann Solon unzählige Details über Atlantis berichten, die „vor 8.000 Jahren in den heiligen Schriften eingetragen…“ wurden.
Erst 200 Jahre später veröffentlichte Platon dessen Aufzeichnungen in Form der Dialoge „Timaios“ und „Kritias“. Die Überlieferungen stehen heute noch in krassem Gegensatz zu den historisch anerkannten Vorstellungen über Ereignisse während der letzten Eiszeit.
Die Fülle an überlieferten Details regte rund 1.000 Schriftsteller an, über die mythische Kultur von Atlantis zu spekulieren. Unzählige Autoren interpretierten die Überlieferung auf ihre Weise, kamen deshalb zu falschen Erkenntnissen. Sie verlegten die Heimat der „Atlantischen Hochkultur“ an 40 unterschiedliche Orte, obwohl Solon ihre Lage unmissverständlich beschrieben hatte!
In der Unglücksnacht, in der Atlantis bis auf 9 Bergspitzen im Meer versank, starben nach indianischen Überlieferungen 64 Millionen Menschen, ereigneten sich weltweit folgenschwere Naturkatastrophen! Nach dem Einbruch der Insel Atlantis um 3.000 Meter in den Meeresgrund floss der Golfstrom wieder um 20 Breitengrade nördlicher und erwärmte allmählich das vereiste Nordeuropa. An die 1.000 Jahre schmolzen auf der nördlichen Halbkugel die bis zu zwei Kilometer dicke Eismasse ab. Als Folge stiegen die Weltmeere um unvorstellbare 120 Meter an, berichten die Klimaforscher.
Damit der Leser erste Details über die „Atlantische Hochkultur“ erfährt, interpretiere ich einige Textpassagen aus Platons Dialogen. In ihrer Blütezeit teilten die Herrscher von Atlantis die Welt unter sich auf:
„... Wie im vorigen von der Verlosung unter den Göttern erzählt wurde, dass sie die ganze Erde teils in großen und teils in kleinen Stücken unter sich verteilten und sich Heiligtümer und Opfer stiften ließen, so fiel nun auch Poseidon durch das Los die Insel Atlantis zu.“
Durch ihre kluge Entscheidung konnten die mächtigen Befehlshaber der Atlanter ihre weltweit verbreiteten Kolonien ausbauen. Osiris verwaltete mit seiner Frau Isis von Ägypten aus sein Protektorat bis nach Kambodscha. Ihr Sohn hieß Horus. Nach ihrem Tod erklärten die Altägypter sie zu „Göttern in Menschengestalt“ und beerdigten sie um 10.400 v. Chr. auf dem Gizeh – Plateau deckungsgleich zum Stand der Gürtelsterne des Orion.
Die Maya nannten ihren weißhäutigen Gott „Topiltzin Nacxitl Quetzalcóatl“. In Südamerika hieß der Anführer der Atlanter „Viracocha“! Wegen der sprachlichen Unterschiede und zahlreichen Siedlungen der Atlanter in Amerika gab es bei den Eingeborenen eine Vielzahl an Bezeichnungen für ihre „weißen Götter“, die stets aus dem Osten kamen. Sie nannten sie auch Huracocha, Con, Con Ticci, Thunupa, Taapac, Tarpaca, Illa, Kukulcan, Votan, Gucumatz und Itzamana.
Aus Sicht der Einheimischen waren die „weißen Götter“ Meister der Wissenschaft und Magie. Sie besaßen außerordentliche Fähigkeiten, übernatürliche Kräfte, schreckliche Waffen, mit denen sie Hügel in Täler verwandelten, aus Tälern Berge machten und aus Gesteinen Wasser hervortreten lassen konnten.
Sie brachten den Indios bei, wie man an steilen Hängen und Schluchten Stützmauern, Terrassen und Felder anbringt und Bewässerungskanäle baut. Die „weißen Götter“ heilten Kranke, konnten Tote zum Leben erwecken. Sie waren Architekten, Steinmetze, Ingenieure, Mediziner, Metallurgen und unterrichteten Einheimische in der Landwirtschaft, Viehhaltung, auch im Schreiben!
Im Falle einer Bedrohung stand ihnen das Feuer des Himmels zur Verfügung, das auf die Erde niederfuhr, sodass Felsen weich und leicht wie Kork wurden. Sie beherrschten jede Sprache besser als die Einheimischen, behaupten indianische Überlieferungen.
Meines Erachtens waren die Atlanter keinesfalls altruistisch. Sie benötigten Nahrung und unzählige Hilfskräfte für ihre Bauvorhaben und die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen. Aus dem Grund gaben sie einen Teil ihres „Know – How“ weiter. Sie verhielten sich nicht anders als die Kolonialherren in den letzten Jahrhunderten oder heutige Geschäftsleute, die wegen des Profits Aufträge in Billiglohnländer vergeben.
Nach Platons Überlieferung übernahm Poseidon die Herrschaft über die Insel Atlantis, die er später für seine Söhne in 10 Königreiche unterteilte. Um seine Residenz ließ er gigantische Wälle und Wassergräben bauen:
„... Der größte Gürtel ... maß drei Stadien (540 Meter) in der Breite, und der anschließende Erdgürtel war ebenso breit und der trockene wiederum gleich wie der flüssige davor; ein Stadion (180 Meter) schließlich maß der Ring, der in der Mitte unmittelbar um die Insel herumlief. Die Insel, auf der sich der Königspalast befand, hatte einen Durchmesser von fünf Stadien (900 Metern)“.
Beeindruckend finde ich die Größe der Hauptstadt:
„... so stieß man auf eine Ringmauer, die ihren Ausgangspunkt beim Meer hatte und die überall in ihrem Verlauf fünfzig Stadien (ca. 9 Kilometer) vom größten Ring, der den größten Hafen bildete, entfernt war und sich dort, wo der Durchstich zum Meer einmündete, wieder zusammenschloss. Dieser ganze Raum war von vielen dichtgedrängten Häusern besetzt ...“.
Die Stadtmauer schützte eine Fläche von 18 Kilometern Durchmesser! Selbst für heutige Maßstäbe ist das eine beachtliche Großstadt, die an die Ausdehnungen einiger Städte der Maya erinnert!
Die Angaben des ägyptischen Priesters über die Armee ermöglichen eine Hochrechnung auf die ungefähre Anzahl der Einwohner von Atlantis. Jedes der 60.000 Landlose der Tiefebene stellte
4 Pferde | insgesamt | 240.000 Pferde |
1/ 6 Wagen | insgesamt | 10.000 Wagen |
16 Krieger | insgesamt | 960.000 Menschen |
4 Seeleute | insgesamt | 240.000 Menschen. |
Die Streitmacht der Tiefebene bestand aus 1,2 Millionen Menschen einschließlich der Besatzungen für 1.200 Schiffe mit jeweils 200 Männern. Nach Platons Bericht befuhr während der letzten Eiszeit eine riesige Flotte die Weltmeere!
Wenn 20 Prozent der männlichen Bevölkerung für die Armee und Marine abkommandiert wurden, dann lebten in der Hauptstadt und Tiefebene rund 12 Millionen Menschen. „... Die Zahl der Menschen dagegen, die vom Gebirge und vom übrigen Land kamen, sei unermesslich gewesen...“, berichtete der ägyptische Priester dem Griechen Solon.
Weil die übrigen Gebiete als gebirgig und waldreich beschrieben wurden, schätze ich, dass pro Königreich rund 6 Millionen, insgesamt 66 Millionen Menschen auf der Insel gelebt haben. Die Einwohnerzahl entspricht einer indianischen Überlieferung, die ich noch ausführlich zitiere!
Die Ebene von Atlantis besaß eine Breite von 2 x 540 und eine Tiefe von 360 Kilometern. Sie wurde „… rundum von Bergen umkränzt …“, die „... an Anzahl und Größe und Schönheit alle heutigen übertroffen hätten ...!
Die Höhe des Mont Blanc beträgt 4.811 Meter, die Breite der Alpen etwa 250 Kilometer. Demnach entsprach die Basis des Gebirges auf Atlantis rund 350 Kilometer, betrugen die Ausmaße der Insel in der Nord – Südrichtung 700 und Ost – Westrichtung 1.780 Kilometer! Eine andere Textstelle bestätigt die imposante Größe von Atlantis: „… dass sie (die Insel) einst größer gewesen sei als Libyen und Kleinasien zusammen …“.
Der Expansionsdrang der Atlanter war die natürliche Folge der hohen Einwohnerzahl auf ihrer Insel. Trotz zweimaliger Ernten und einer hohen Ertragskraft der Felder wurde die Bereitstellung der Nahrung für rund 66 Millionen Menschen zunehmend schwieriger. Gleiches galt für den Holzbedarf zum Bau der Flotte, Kochen, Heizen der Häuser im Winter und zur Herstellung von Metallen.
Stellt man sich das von Platon beschriebene Territorium vor, das die Atlanter im Mittelmeerraum erobert hatten, versteht man, warum ein gut ausgerüstetes Heer von 20.000 tüchtigen Berufssoldaten die Besatzungsmacht im Stadtbereich von Athen vernichtend schlagen konnte. Verständlich wird auch, warum die Atlanter, wo immer sie sich niederließen, ihre Siedlungen durch Mauern vor Angriffen von Feinden schützten oder unterirdische Gänge und Wohnungen anlegten, in die sie sich im Notfall zurückziehen konnten.
Die nachfolgende Textstelle beschäftigte mich lange:
„... jene, die noch nicht unterworfen waren, bewahrte sie vor der Unterwerfung, und uns anderen allen, die wir diesseits der Säulen des Herakles (im Mittelmeerraum) wohnen, schenkte sie großzügig die Freiheit …“
Für die überraschende Änderung der Eroberungspolitik der „Atlantischen Hochkultur“, wie ich sie nenne, fand ich nur eine plausible Erklärung! Ein weitsichtiger Anführer hatte erkannt, dass ihr Militär im Mittelmeerraum unterdrückte Völker zum Widerstand herausforderte und zu viele produktive Kräfte bindet, weil in der Armee Bauern, Handwerker jeder Couleur, Seeleute oder metallverarbeitende Fachkräfte dienten.
Die Armee weitgehend aufzulösen und die freigesetzten Männer außerhalb von Atlantis anzusiedeln, war ein kluger Schachzug. In ihren Kolonien betrieben sie mit Hilfe Einheimischer Ackerbau und Viehzucht, bauten Rohstoffe ab, verarbeiteten sie und errichteten beeindruckende Bauten, die noch heute existieren, weil die Atlanter als Baumaterial megalithische Steine verwendet haben.
Sie erweiterten ihren weltweiten Handel ständig, benötigten deshalb auf ihrer Insel eine größere, geschützte Hafenanlage:
„... Sie gruben vom Meer aus einen Durchstich von drei Plethren (ca. 90 Meter) in der Breite, hundert Fuß (ca. 30 Meter) in der Tiefe und fünfzig Stadien (rund 9 Kilometer) in der Länge bis zum äußersten Ring (der Stadt) undbahnten auf diesem Wege aus dem Meer zu ihm eine Einfahrt wie zu einem Hafen, wobei sie die Einmündung weit genug öffneten, dass auch die größten Schiffe einlaufen konnten.
Die Breite des Kanals von 90 Metern ermöglichte die Begegnung von zwei Schiffen. Zieht man für die Paddel der seitlich sitzenden Ruderer großzügig einen Sicherheitsabstand von insgesamt 25 Metern pro Schiff ab, verbleibt eine Schiffsbreite von rund 20 Metern.
Waren die Schiffe breiter, konnten sie nur hintereinander in die gleiche Richtung fahren. Im beladenen Zustand überschritt ihr Tiefgang keinesfalls 25 Meter. Die hochseetauglichen Schiffe der Atlanter besaßen eine beachtliche Größe.
Wieso stellten 60.000 Landlose der Tiefebene für 1.200 Schiffe insgesamt 240.000 Seeleute ab? Weshalb benötigten die Atlanter pro Schiff 200 Ruderer? Gab es für den Einsatz ihrer gewaltigen Flotte eine Logistik? Als ich an ihre vielschichtigen Fähigkeiten dachte, verstand ich ihre Strategie!
Bis auf wenige Ausnahmen fuhr jedes Schiff immer die gleiche Route. In festgelegten Häfen wurden die Besatzungen ausgewechselt, damit sich die Mannschaften von der Seefahrt, dem anstrengenden Rudern bei Flauten und der einseitigen Ernährung an Bord erholen konnten. Während ihres Aufenthalts an Land erledigten die Matrosen Arbeiten, die dem Allgemeinwohl dienten.
Durch die Auswechslung der Crews erhöhten die Atlanter die Effizienz ihrer Schiffe. Die nicht mehr für den Transport von Soldaten, Streitwagen und Waffen benötigten Flächen oder Kabinen nutzten sie für wertvolle Frachten und Passagiere. Die älteste Kolonialmacht der Welt setzte ihre Schiffe, wie unsere Airlines ihre Flugzeuge, äußerst effizient ein!
Vom ägyptischen Priester erfuhr Solon, Atlantis hätte sich zu einem beliebten Handelsplatz mit einem umfangreichen Schiffsverkehr entwickelt:
„... Die Ausfahrt und der größte Hafen aber waren überfüllt von Schiffen und von Kaufleuten, die aus allen Richtungen herkamen und mit ihrer Menschenmenge Tag und Nacht ein lautes Stimmengewirr und ein vielfältiges Getümmel verursachten ...“.
Im „Popol Vuh“ der Maya wird überliefert, dass ihre Anführer mit den „weißen Göttern“ in deren Heimat gereist sind. Beeindruckt berichteten sie:
„... Sie lebten alle zusammen, zahlreich waren sie und im Osten gingen sie umher ... Da waren denn viele dunkle und helle Menschen, Menschen vieler Stände, Menschen mannigfacher Zungen, wunderbar war es sie zu hören. Es gibt Geschlechter in der Welt, es gibt Buschvölker ...“.
Demnach fuhren nicht nur Indianer, sondern auch Einheimische verschiedener Kontinente mit Schiffen nach Atlantis. Sie arbeiteten für die Kolonialherren, wurden vermutlich bei besonderen Fähigkeiten eingebürgert oder als Fachkräfte in Siedlungen abkommandiert, falls dort nicht ausreichend Atlanter zur Verfügung standen.
Der ägyptische Priester kannte nicht nur das Mittelmeer. Anschaulich beschrieb er Solon auch das Festland, das den Atlantik umgibt:
„... denn vor der Mündung, die ihr in eurer Sprache die Säulen des Herakles nennt, lag eine Insel unddiese Insel war größer als Libyen und Kleinasien zusammen … Von ihr (Atlantis) gab es für Reisende damals einen Zugang zuden anderen Inseln (der Karibik), und von diesen auf das ganze Festland (Amerika) gegenüber rings um jenes Meer, das man wahrhaft so bezeichnen darf.
Denn alles, was innerhalb der erwähnten Mündung (der Meerenge von Gibraltar) liegt, erscheint wie eine Hafenbucht (das Mittelmeer) miteiner engen Einfahrt; jenes (der Atlantik) aber kann man wohl wirklich als ein Meer und das darum herumliegende Land in Tat und Wahrheit und im vollen Sinne des Wortes als ein Festland bezeichnen ...“.
Welch präzise Beschreibung der Lage von Atlantis, der karibischen Inseln und des amerikanischen Kontinents, der Jahrtausende vor Kolumbus von den „weißen Göttern“ der Indianer, den Atlantern, entdeckt wurde.
Vier geheimnisvolle Landkarten aus dem Mittelalter stellen die Gelehrten vor Rätsel. Die Karte von Oronteus Finaeus aus dem Jahre 1531 n. Chr. ist eine Rarität, die Charles H. Hapgood 1959 in der „Library of Congress“ in Washington D.C. fand. Sie zeigt Berge, Flüsse und Nebenflüsse der erst 1820 entdeckten Antarktis.
Der bekannteste Kartograf des sechzehnten Jahrhunderts, Gerhard Kremers, legte eine umfangreiche Sammlung alter Land- und Seekarten an. 1569 veröffentlichte er die Karte des Finaeus und selbst gezeichnete Landkarten mit Längen- und Breitengraden einschließlich der Antarktis in eisfreiem Zustand. Er besaß andere Quellen als Finaeus, weil die Landflächen geringfügig abwichen.
1737 veröffentlichte der französische Geograf Philippe Buache eine Darstellung der eisfreien Antarktis, obwohl sie noch immer nicht entdeckt war. Als die unterschiedlichen Karten gezeichnet wurden, lagen die Landmassen unter einem massiven Eispanzer verborgen!
Piri Reis, Admiral der Osmanischen Flotte, zeichnete 1513 auf einer Gazellen Haut eine auf den ersten Blick verwirrende Karte. In „Die Weltkarten der alten Seefahrer“ beschreibt C. H. Hapgood detailliert, wie viele Jahre er mit Experten den Maßstab suchte, den eine alte Kultur ihren Karten zu Grunde legte.
Piri Reis Weltkarte zeigt die eisfreie Antarktis mit dem amerikanischen Kontinent und der imposanten Gebirgskette an der Westküste Südamerikas! Die Quelle des Amazonas entspringt an der richtigen Stelle, der Verlauf des Flusses entspricht weitgehend unseren Landkarten.
Den Amazonas zeichnete Piri Reis in zwei unterschiedlichen Zeitepochen, einmal ohne die Insel Marajo und einmal mit Details der Insel. 30 Jahre nach Fertigstellung der Landkarte berichteten Forscher erstmalig von deren Existenz.
Der Orinoko befindet sich auf dem richtigen Längengrad, der Breitengrad weicht geringfügig ab. Piri Reis Karte zeigt auch die erst 1592 entdeckten Falklandinseln sowie eine große Insel im Atlantik. Heute befinden sich dort die Inseln von St. Peter und Paul. Damals bildeten die Inseln eine Einheit, weil der Meeresspiegel vor dem Ende der letzten Eiszeit um 120 Meter niedriger lag. Auch die Ostküste Südamerikas und die Westküste Afrikas wurden richtig dargestellt.
Wie gelang es mehreren Kartografen, die noch unentdeckte Antarktis im eisfreien Zustand richtig darzustellen? Von welchem Volk stammten die Vorlagen für die Karten?
In meiner „Atlantis Trilogie“ ging ich noch davon aus, dass die Antarktis vor Beginn der letzten Eiszeit von Pflanzen bedeckt war und die Atlanter Landkarten zu verschiedenen Zeitpunkten anfertigen konnten.
Inzwischen erkannte eine amerikanische Forschergruppe anhand von Bohrkernen, dass die Insel wesentlich länger von Eis überzogen ist, die Eisstärke teilweise über 2 Meilen beträgt. Im Osten der Antarktis ist die Eisschicht zehn Mal größer als im Westen.
Dort liegt ein Küstenstreifen frei, der außer Bergen nur pulverisierte Erde aufweist. 300 Meilen entfernt, im Beardmore Glacier, fanden die Forscher eine total andere Situation vor. Die Bohrkerne enthielten Fragmente von Blättern und Holz.
Falls die Antarktis zu Zeiten der „Atlantischen Hochkultur“ weitgehend vereist war, stellt sich die Frage, mit welchen Geräten oder Verfahren sie die Landmassen unter dem Eis richtig vermessen haben? Dass sie Schallwellen gezielt einsetzten, berichte ich später.
Wie gelangten Karten der Atlanter in die Hände der vier Kartografen, fragte ich mich? Herodot überlieferte, Generationen von Oberpriestern hätten die Dokumente ihrer „Götter in Menschengestalt“ aufbewahrt und Kopien angefertigt, bevor sie zerfielen. Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurde in Alexandria die bedeutendste Bibliothek der Antike eröffnet. Sie besaß einen großen Bestand an Schriftrollen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und entwickelte sich schnell zum wissenschaftlichen Zentrum im Mittelmeerraum.
Vor Ort durften Forscher Kopien der sie interessierenden Dokumente anfertigen und mit nach Hause nehmen. Vermutlich stammen die Vorlagen der erwähnten Kartografen aus ägyptischen Quellen, zumal ihre Priester bereitwillig Auskünfte über die „erste Zeit“ gaben, in der im Niltal „Götter in Menschengestalt“ lebten.
Im Internet erschienen Fotos von drei Pyramiden, die angeblich in der Antarktis aus dem ewigen Eis ragen. Die Informationen blieben spärlich, weil die Forscher, die in der Antarktis arbeiten, wichtigere Untersuchungen durchführen müssen.
Experten überprüften, ob die im Bereich der „Vinson Massif Mountain“ aufgenommenen „Pyramiden“ von Menschen geschaffen wurden oder natürlichen Ursprungs sind. Sie verglichen sie mit Bergformationen in anderen vereisten Regionen und erkannten, dass dort durch Erosion, Frost oder Eis vergleichbare Formen entstanden sind. Ihr Resultat passt zu der Erkenntnis, dass die Antarktis in den letzten 30.000 Jahren unbewohnbar war.
Wieso befuhren Atlanter die Weltmeere zu einer Zeit, in der kein anderes Volk seetüchtige Schiffe besaß, fragen mich häufig skeptische Leser meiner „Atlantis Trilogie“? Für die frühzeitige Entwicklung der Seefahrt der Atlanter waren mehrere Faktoren ausschlaggebend. Auf der weiträumigen Insel, die 9 aktive Vulkane und zahlreiche Flüsse besaß, lebte eine ständig anwachsende Bevölkerung von der Außenwelt isoliert.
Zum Transport ihrer Produkte und zum Überqueren der Flüsse bauten findige Atlanter zunächst Flöße, dann immer größere Boote. Um im Atlantik fischen zu können, entwickelten sie Hochseeschiffe, die auch Orkanen standhielten.
Nun begannen die Atlanter, ihre Umgebung zu erkunden. Sie entdeckten weitere Inseln, die an den Atlantik angrenzenden Kontinente, schließlich die ganze Welt. Zunächst fertigten ihre Geografen See- und Landkarten mit Angaben der Himmelsrichtungen an, bevor sie die Welt in 360 Längen- und 180 Breitengrade einteilten, die den Kapitänen halfen, ihre Schiffe nicht nur nach dem Stand der Sterne zu navigieren.
Während der Seereisen berechneten Geografen die zurückgelegten Entfernungen und ermittelten eines Tages den exakten Umfang der Erde. Sie waren begabte Mathematiker, die ihr Wissen in Bauten hinterließen. Hierfür gibt es zahlreiche Beweise, die ich noch beschreibe.
Im australischen Kimberley entdeckte Graham Welsh in einer Höhle die älteste Darstellung eines Bootes auf diesem Kontinent. Mit einem gigantischen Bug als Wellenbrecher durchpflügte das dargestellte Schiff die Weltmeere, das nach den Farbanalysen seit 15.000 v. Chr. die Felswand ziert.
In Neuguinea, Australien und Tasmanien trafen die ersten Siedler vor 30.000 Jahren ein. Es waren Jäger, Fischer und Händler, die von Java aus über die Inselkette zu den zitierten Ländern reisten. DNA – Analysen von Knochenfunde beweisen, dass während der letzten Eiszeit sogar Chinesen in Australien lebten, die mit Auslegerbooten den riesigen Pazifik überquert hatten.
Mit knappen Worten beschrieb der ägyptische Priester Solon den Untergang und das Inferno, das ausbrach, als Atlantis im Meer versank:
„… In der darauf folgenden Zeit aber gab es gewaltige Erdbeben und Überschwemmungen; es kam ein schlimmer Tag und eine schlimme Nacht, da eure ganze Streitmacht mit einem Male in der Erde versank, und ebenso versank auch die Insel Atlantis ins Meer und verschwand darin“.
Danach ragten nur noch die höchsten Bergspitzen von Atlantis, die heutigen Inseln der Azoren aus dem Atlantik.
In Madrid entdeckte Abt Charles Etienne Brasseur de Bourbourg ein Manuskript aus dem Jahre 1566 mit dem Titel „Relación de las cosas de Yucatán“. Augustus Le Plongeon, Archäologe und Kenner der Maya Sprache, übersetzte den Text wie folgt:
„... In dem Jahre 6 Dann, an dem 11. Muluc in dem Monat Zac, ereigneten sich schreckliche Erdbeben, die ohne Unterbrechung bis zum dreizehnten Chuen andauerten. Das Land der Lehmhügel, das Land von Mu wurde geopfert: zweimal emporgehoben, verschwand es plötzlich in der Nacht, während das Talbecken dauernd von den vulkanischen Kräften erschüttert wurde.
Dies ließ das Land mehrmals an verschiedenen Stellen absinken und emporsteigen. Zuletzt gab die Oberfläche nach, und zehn Länder wurden auseinander gerissen und getrennt. Da sie den Erdbeben nicht standhalten konnten, versanken sie mit ihren 64.000.000 Bewohnern, 8.060 Jahre, bevor dieses Buch geschrieben wurde ...“. Wann der indianische Bericht verfasst wurde, ist leider unbekannt.
Die indianische Überlieferung deckt sich mit Solons Beschreibungen, zumal Poseidons Söhne auf Atlantis 10 Länder regiert haben. Ein weiterer Bericht weist auf das gleiche Ereignis hin. Le Plongeon entschlüsselte die Hieroglyphen der bei Mexiko City gelegenen „Cuicuilco“ Pyramide wie folgt: “.... Ein Land in dem Ozean ist zerstört, und seine Bewohner getötet, um sie in Staub zu verwandeln ...“.
Warum hielten die Maya das Ereignis für so wichtig, dass sie es an einer Pyramide verewigt, es unwissentlich über Jahrtausende überliefert haben? Die Insel, die in den Fluten versank, war die Heimat ihrer „weißen Götter“!
Im Internet wird behauptet, das Land Mu sei Teil eines im Pazifik gelegenen Kontinents Lemuria gewesen, der vor 30.000 Jahren im Meer versunken ist. Andere Berichte vermuten das Land in der Nähe von Indien. Angeblich waren die Lemurier leicht durchsichtig. Sie beherrschten die Erde und standen mit Außerirdischen in Verbindung. Die Behauptungen klingen unglaubwürdig. Meines Erachtens beschreibt der Maya – Bericht den Untergang von Atlantis, zumal mehrere Angaben mit Platons Überlieferungen übereinstimmen.
Warum nannte der ägyptische Priester nicht den exakten Zeitpunkt, an dem sich das Drama ereignete, werde ich oft gefragt? Die Antwort ist einfach. In Ägypten begann die Zeitrechnung mit Jahren, Monaten und Tagen erst um 9.500 v. Chr.! Davor wurden die Jahresangaben auf- oder abgerundet. Ein zunächst unauffälliger Hinweis in Platons Text half mir weiter, den ungefähren Zeitpunkt des Untergangs der Insel zu ermitteln:
„... Auf diesen (Flüssen) führten sie das Holz aus den Bergen in die Stadt, und auch die übrigen Produkte brachten sie auf ihren Schiffen zur Erntezeit heran, weshalb sie Querverbindungen von den einzelnen Kanälen in die anderen und zur Stadt hin gegraben hatten. Somit konnten sie auf ihrem Land zweimal im Jahr Ernte halten: im Winter dank dem Regenwasser, das Zeus ihnen spendete, und im Sommer dank dem Wasser, das ihnen das Land selbst bot, indem sie es aus den Kanälen zuleiteten ...“.
Während der letzten Eiszeit gab es auf Atlantis 4 Jahreszeiten! Nach Aussagen der Klimaforscher und Geologen reichte die eisige Zone der nördlichen Halbkugel bis zum Norden der Azoren, während der Süden der Insel durch den Golfstrom mit warmen Wetter und häufigen Regenfällen begünstigt wurde.
Der ägyptische Priester beschrieb korrekt die klimatische Situation der Insel vor 12.000 Jahren, obwohl die Azoren zu Lebzeiten des Solon oder Platon im feucht warmen Klima des Golfstroms lagen! Einen überzeugenderen Beweis für die Richtigkeit seiner Beschreibungen kenne ich nicht!
Gibt es Überlieferungen, die Platons Bericht den Makel der Alleinstellung nehmen? Eine zutreffende Beschreibung von Atlantis lieferte Diodorus:
„… Denn dort draußen in den Tiefen vor Libyen, (so nannte man früher Nordafrika) liegt eine Insel von beträchtlicher Größe, und da sie sich im Ozean befindet, ist sie von Libyen eine Seereise von etlichen Tagen weit gen West entfernt.
Ihr Land ist fruchtbar, vieles davon ist gebirgig und nicht wenig eine flache Ebene von außerordentlicher Schönheit. Es wird durchzogen von schiffbaren Flüssen, die man zur Bewässerung benutzt. Die Insel hat viele Gebiete, die mit Bäumen jeder Art bepflanzt sind, und Gärten von großer Vielfalt, die von Süßwasserläufen durchflossen werden.“
„... als wäre die Insel wegen ihrer außergewöhnlich glücklichen Gaben eine Wohnstätte der Götter und nicht eine der Menschen ...“.
Der Hinweis auf die Lage der Insel, dass sie gebirgig war, eine flache Ebene besaß, von Flüssen durchzogen wurde, bestätigt Platons Beschreibung von Atlantis. Keine der uns bekannten Atlantikinseln besaß jemals „... schiffbare Flüsse ...“. Dass die Insel „… eine Wohnstätte der Götter und nicht eine der Menschen ...“ war, beweist, von welchem Zeitraum und über welche Insel Diodorus berichtete.
Apollodoros, der im 2. Jahrhundert v. Chr. lebte, beschrieb die Pleiaden:
„... Und Poseidon umfing zwei von Ihnen, zuerst Kelaino (der Name ähnelt Platons „Kleito“), die ihm Lykos gebar, dem Poseidon die Insel der Seligen als Wohnstätte zuwies ...“.
Wieder wird Poseidon im Zusammenhang mit einer Insel, diesmal der „Insel der Seligen“ erwähnt, die Plutarch wie folgt beschrieb:
„… Die Insel der Seligen lag im Atlantischen Ozean, sie besaß eine sanfte Brise und weichen Tau, auf ihr lebten Bewohner, die sich aller Dinge ohne Mühe oder Arbeit erfreuen konnten…“.
Nach der griechischen Mythologie weilten die Götter, die denen der Ägypter weitgehend entsprachen, zeitweise auf der „Insel der Seligen“. Diodorus Siculus berichtet über ein Volk „Atlantioi“:
„... Das Königreich wurde unter den Söhnen von Uranos aufgeteilt, von denen Atlas (so hieß Poseidons ältester Sohn.) und Kronos die berühmtesten waren. Von diesen Söhnen erhielt Atlas als seinen Teil die Gebiete an der Küste des Ozeans (demnach die Tiefebene, das entspricht Platons Bericht), und er gab seinem Volk nicht nur den Namen Atlantioi, sondern nannte den größten Berg in dem Land Atlas.
Sie behaupten auch, dass er dieWissenschaft der Astrologie vervollkommnete und als erster Mensch die Lehre von dem Himmelsgewölbe bekanntgab und dass aus diesem Grunde die Vorstellung sich bildete, dass der gesamte Himmel auf den Schultern von Atlas ruhe ...“.
Auch die Basken und Kelten bewahrten Erinnerungen an ihre Urheimat im Atlantik auf. Die im Westen Frankreichs lebenden Gallier überlieferten, ihre Vorfahren kämen von einer durch eine Naturkatastrophe untergegangenen Insel aus der Mitte des westlichen Ozeans. Auch der griechische Historiker Timagenes erwähnte gallische Mythen, nach denen ihr Land einen Einfall von Menschen erlebte, die von einer Insel kamen, die im Meer versunken ist.
Für mich steht fest, dass Atlantis vor dem Ende der letzten Eiszeit um 3.000 Meter in den Boden des Atlantiks einbrach. Leider ruhen die Relikte aus der Zeit, die ihre Existenz beweisen könnten, heute unter einer 12.000 Jahre dicken Sedimentschicht. Falls wir sie bergen wollen, bedarf es großer finanzieller Anstrengungen und neuer technischer Geräte, die ich in meinem Buch „Atlantis In eisiger Tiefe“ beschrieben habe.