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Prolog

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Der Mann, der sich später ‚Everblack‘ nennen wird, wachte auf und schaute auf den Wecker. Es war Viertel vor drei. Wenn er richtig mitgezählt hatte, dann erwachte er in dieser Nacht zum sechsten Mal. Es war normal für ihn und das schon seit Wochen. Diese Schlafstörungen hatten einen einfachen Grund. Sie begannen mit ihrem Tod. Seitdem die Wirklichkeit alle seine Träume zerstört hatte.

Ellen war tot.

Sie hatte sich umgebracht und er hatte es nicht verhindern können. Seine Frau hatte sich das Leben genommen. Seine Ellen. Sie lebten zwar schon seit zwei Jahren getrennt voneinander, doch hatte er immer noch auf eine Versöhnung gehofft. Sie hatte nie die Scheidung eingereicht. Also bestand noch ein Hoffnungsschimmer, so hatte er es sich gewünscht. Bis zu dem Tag, als die Polizei vor seiner Tür stand, um ihm mitzuteilen, dass seine Frau tot sei. Er erlitt einen Nervenzusammenbruch und bekam noch im Flur einen Anfall.

Bis zu diesem Tag hatte ihre Freundlichkeit ihm gegenüber die Hoffnung genährt, dass alles sich wieder zum Guten wenden würde. Doch jetzt lag alles in Trümmern. Sein Leben, seine Zukunft und seine Pläne für eine neue gemeinsame Zukunft.

Und es gab einen Gedanken, der seitdem in seinem Bewusstsein immer engere Kreise zog. Erst waren sie weit, wie bei einem Greifvogel, der nach einem Opfer sucht, doch diese Kreise wurden immer enger. Das Ziel konkretisierte sich, der Greif hatte sein Opfer ausgemacht. Sie kreisten um eine bestimmte Person. Und seine Pläne wurden immer klarer. Diese Person musste büßen für das, was sie getan hatte. Dabei hatte sie eigentlich nichts getan, genau genommen, hatte sie sich sogar richtig verhalten. Aber das zählte nicht. Diese Person musste büßen für Ellens Tod. Er musste büßen, weil er der Grund für ihre Trennung war.

Er muss büßen.

Er muss büßen.

Diese drei Worte bestimmten fort an seine Gedanken. Immer, zu jeder Minute und zu jeder Sekunde und zu jedem Bruchteil einer Sekunde. Immer da. Immerschwarz. Sie ließen ihn nicht mehr zur Ruhe kommen. Daher stand er um zwölf Minuten vor drei in dieser Nacht auf und zog sich an.

*

‚Die Polizei sucht nach einem Überfall auf eine Lidl-Filiale in Lohmar-Wahlscheid nach dem Täter. Dieser hatte nach Aussage der Mitarbeiterinnen mit einer Waffe die Herausgabe der Tageseinnahmen erzwungen. Der Unbekannte erbeutete mehrere hundert Euro Bargeld. Er wird wie folgt beschrieben: ca. 180 cm groß, ca. 35 Jahre alt, beige Hose, blaue Bomberjacke, kurze schwarze Haare. Intensive Suchmaßnahmen der Ermittlungsbehörden verliefen bislang ohne Ergebnis.‘

‚In der Nacht auf Sonntag, dem 28.08.2013, brachen Unbekannte in ein Waffengeschäft in der Bonner Innenstadt ein. Sie erbeuteten mehrere Schusswaffen und Munition. Von den Tätern fehlt jede Spur. Die Polizei nimmt sachdienliche Hinweise entgegen.‘

Oliver Hell Todeshauch

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