Читать книгу Das große Buch vom Bowling - Michelle Mullen - Страница 7

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Kapitel 1

Ball und Griff

Bowlen erfordert Balance zwischen Kraft und Beständigkeit, denn es ist eine Kraft- und Wiederholungssportart. Obwohl der Anlauf aus mehreren Bewegungen besteht, die dann diese Kraft hervorbringen, liegt der Schlüssel zur Beständigkeit und Genauigkeit im Pendel. Deshalb sagen wir: „Swing is King!“ Ein gesundes, natürliches Armpendel setzt Entspannung voraus. Das natürliche Pendel lässt sich am leichtesten wiederholen – und um die Spannung herauszunehmen und sich zu entspannen, benötigt man noch den richtigen Griff.

Die Passform des Balles und der richtige Druck beim Greifen haben viel Einfluss auf das Pendel. Für ein gleichmäßiges Armpendel brauchen Sie einen Ball, der passt; dann brauchen Sie beim Pendel weniger Griffdruck auszuüben. Mit einem passenden Ball sollten Sie das schaffen. Dadurch können Sie entspannen und so lange wiederholen, bis sie beständiger und präziser werden.

Ein passender Ball hilft auch, Verletzungen zu vermeiden. Sonst kommt es leicht zu Sehnen- oder Fingerschmerzen oder gar zu Hautabschürfungen. Ein schlechter Griff kann sogar Schmerzen in Arm, Schulter oder Rücken verursachen, und zwar durch die Spannung beim Versuch, den Ball zu halten sowie an den Kompensationsbewegungen beim Anlauf, damit der Ball nicht aus der Hand rutscht. Anfänger benötigen einen qualifizierten Ballexperten. Zu mir kommen Leute von weit her zur Beratung – der richtige Griff ist auch eine lange Reise wert.

Es gibt auch Zubehör zur Verbesserung der Passform: Mit speziellen Tapes (Klebestreifen) können Sie die Größe des Daumenlochs in kritischen Phasen des Spieles an die Schwellung oder Schrumpfung des Daumens anpassen.

Auch das Gewicht des Balles ist von Bedeutung: Ist er zu leicht, übt Ihr Arm zu viel Kraft aus und beeinträchtigt so den Pendeleffekt, den Sie mit dem Schwung ja erzeugen wollen; ist er dagegen zu schwer, können Sie kaum ein volles, lockeres Armpendel entwickeln. Daher sollten Sie überlegen, sich einen eigenen Ball anzuschaffen. Ich bin jedenfalls dafür. Mit einem eigenen Ball bekommen Sie die richtige Passform mit dem richtigen Gewicht, der Ball passt zu Ihrem Spiel.

Die Qualität des Balles, besonders der Schale, kann Ihre Leistung optimieren. Die heutigen Bowlingbälle profitieren von den Fortschritten in Forschung und Technik. Je nach Schale und Gewichtsblock ergibt sich unterschiedliches Hook-Potenzial. Der Experte in Ihrem ProShop passt den Ball perfekt an Ihr Spiel an. Denken Sie daran, Ihren Ball richtig zu pflegen. In diesem Kapitel finden Sie Tipps, wie Ihr Ball länger bessere Leistungen bringt.

DIE PASSFORM

Drei Aspekte sind hierbei zu beachten: Bohrung, Griffspanne und Neigung. Die Bohrung erklärt sich wohl von selbst. Griffspanne ist die Entfernung zwischen den Fingerlöchern und dem Daumenloch. Sie wird sorgfältig gemessen, damit Finger und Daumen richtig samt den Gelenken hineinpassen. Die Neigung bezeichnet den Winkel, in dem die Löcher in den Ball gebohrt werden. Das ist sehr wichtig für den Griff generell und hängt von der Flexibilität und der Handspanne ab.

Bohrung

Die richtige Größe der Bohrung (Abb. 1.1) ist wichtig. Finger und Daumen sollten bequem in die Löcher gleiten. Die dürfen aber nicht so groß sein, dass Sie den Ball drücken müssen, um ihn nicht zu verlieren. Die Bohrungen sollten eng anliegen, aber nicht so eng, dass Finger oder Daumen nicht bis zum Ende der Bohrung hineinpassen. Auch die Form der Bohrungen ist wichtig. Das Daumenloch kann an die Form des Daumens angepasst werden, ob er nun an den Seiten dicker ist, eher oval oder eine andere Form hat. So sitzt der Daumen gut, und es kommt nicht zu unnötiger Reibung bei der Ballabgabe.


Abb. 1.1 Die richtige Größe der Bohrung. Finger und Daumen passen genau hinein.

Griffspanne

Der Abstand zwischen den Fingerlöchern und dem Daumenloch heißt Griffspanne. Sie wird an der Hand des Spielers abgemessen. Bei korrekter Griffspanne gleiten Finger und Daumen ganz leicht in die Grifflöcher hinein. Müssen Sie aber die Hand dehnen, damit Finger und Daumen einigermaßen hineinreichen, ist die Griffspanne zu groß; ist sie andererseits zu kurz, dann ist zwischen Ball und Handfläche zu viel Luft; generell: Passt die Griffspanne nicht, müssen Sie den Ball in jedem Fall drücken.

Es ist korrekt, zunächst die Finger und dann den Daumen in die Löcher zu schieben, und genau so können Sie auch Ihre Spanne provisorisch messen: Schieben Sie den Daumen ganz hinein und legen Sie die Finger auf dem Ball über die Fingerlöcher (Abb. 1.2). Die Gelenke sollten etwas über drei Viertel der Bohrung reichen, anstatt vom Daumen aus nur den vorderen Rand zu berühren. Wenn Sie sich ansehen, wie Ihre Finger sich in gerader Linie mit den Bohrungen decken, dann können Sie feststellen, ob die Spanne korrekt ist, wenn die Finger in die Grifflöcher eingeschoben sind.


Abb. 1.2 Schnelltest für die richtige Spanne (a) konventioneller Griff, (b) Fingerspitzengriff.

Neigung

Neigung (Abb. 1.3) heißt der Winkel der Bohrung zum Ball. Zielt die Bohrung auf den Mittelpunkt des Balles, gilt die Neigung als null; hat sie eine Winkelabweichung zur Radiallinie der Kugel, hat sie eine Vorwärts- oder eine Rückwärtsneigung. Zeigt die Bohrung zur Handfläche hin, handelt es sich um eine Vorwärtsneigung, zeigt sie weg, heißt sie rückwärts geneigt. Die Neigung wird per Messgerät ermittelt.

Eine Vorwärtsneigung sorgt für mehr Sicherheit beim Halten des Balles. Mit der Rückwärtsneigung können Sie ihn leichter freigeben. Welche Neigung passt, hängt von Ihrer Spanne und Flexibilität ab. Zur Ermittlung der Neigungen muss Ihre Hand exakt vermessen werden.


Abb. 1.3 Verschiedene Neigungen der Grifflöcher: (a) ohne Neigung, (b) mit Vorwärtsneigung, (c) mit Rückwärtsneigung.

Im Allgemeinen brauchen Sie mehr Unterstützung beim Halten des Balles, je kürzer die Spanne ist. Hier ist eine Vorwärtsneigung erforderlich. Deshalb ist bei einer konventionellen Spanne für den richtigen Griffdruck eine Vorwärtsneigung für Daumenloch und Fingerlöcher angeraten. Das Maß hängt von Ihrer Flexibilität ab. Konventioneller Griff und Fingerspitzengriff werden in diesem Kapitel noch erläutert.


Abb. 1.4 Flexibilität der Fingerspitzen und die Neigung.

Beim Fingerspitzengriff hängt die Neigung des Daumenlochs von Ihrer Spanne, die der Fingerlöcher von Ihrer Flexibilität ab. Bei einer längeren Spanne sollte das Daumenloch etwas rückwärts geneigt sein, damit der Ball früh genug freigegeben werden kann. Die Neigung der Bohrungen hängt auch von der Flexibilität der Fingerspitzengelenke ab (Abb. 1.4). Die Fingerspitzen sollten bündig an der Vorderseite der Bohrung anliegen, ohne dass die Fingernägel hinten herausstehen, sonst müsste die Neigung geändert werden.

Neigung des Daumenlochs und Rückpendel

Eine gewisse Rückwärtsneigung ist je nach Spanne und Professionalität zwar notwendig, um den Daumen sauber herauszuziehen. Ist sie aber zu stark, greifen Sie beim Rückpendel zu fest zu, und das führt zu Problemen bei Pendel und Ballabgabe. Oben beim Rückpendel ist Ihre Hand während des gesamten Pendels zum ersten Mal über dem Ball. Bei zu viel Neigung müssen Sie dort kräftig drücken, damit Sie den Ball nicht zu früh verlieren.

Bei falscher Neigung des Daumenlochs kann der Griffdruck zur Straffung des Pendels führen und der Daumen bei der Ballabgabe hängen bleiben. Wenn Sie dann aber den Griff lockern, was meine Schüler im Unterricht oft tun, werden Sie den Ball verlieren. Klar: Sie benötigen eine andere Neigung.

Achtung: Rückwärtsneigung hilft zwar dabei, den Daumen schneller herauszuziehen. Mittlerweile verwenden Spieler aber gerne eine zu starke Rückwärtsneigung im Daumenloch und eine zu starke Vorwärtsneigung in den Fingerlöchern. Natürlich drückt der Bowler bei zu viel Rückwärtsneigung den Ball, damit er lange genug an der Hand bleibt. Daher gibt es zahllose Spieler, die beim Abwärtspendel den Ball reißen und ziehen. Ich selbst habe das jahrelang auch getan! Es ist aber ein Unterschied, ob die Rückwärtsneigung reicht, um den Daumen sauber aus dem Loch zu bekommen, oder ob sie so groß ist, dass Sie drücken müssen, damit der Daumen nicht zu früh herausrutscht. Zum Glück haben wir heute ein besseres Verständnis der Anpassungstechnik, sodass wir vielen Bowlern helfen konnten, das Problem zu lösen oder gleich zu vermeiden.

Neigung für die Fingerspitzen und Flexibilität

Außer bei wenigen Ausnahmen benötigen Spieler beim Fingerspitzengriff etwas Rückwärtsneigung, um die fehlende Flexibilität der Fingerspitzengelenke auszugleichen. Beim Fingerspitzengriff ist die Hand über eine größere Spanne gedehnt, was mehr Flexibilität in den Gelenken erfordert, um die Finger nach vorn zu biegen und die Fingerspitzen bündig in die Löcher zu bringen. Das lässt sich durch eine Rückwärtsneigung erreichen. Früher hat man die Fingerlöcher nach vorn geneigt, um dem Ball mehr Drall zu geben. Damals waren die Bälle aber schwächer und benötigten mehr Krafteinsatz. Bei den stärkeren Bällen, die natürlich bessere Haken schlagen, geht es darum, den Ball sauber freizugeben und in die Bahn zu bringen, damit er optimal rollt. Viele Bowler geben dem Ball immer noch einen Drall. Ich habe das als Trainerin nie unterrichtet!

Anpassung an das Alter

Gelenke verlieren im Lauf der Zeit ihre Flexibilität, manchmal kommt auch eine Arthritis dazu. Dann sollten Sie Ihren Ball anpassen, um sich beim Bowlen weiter wohlzufühlen, also den Griff ändern, um nachlassende Stärke und Flexibilität auszugleichen.

Für einen Fingerspitzengriff sollten Sie die Neigung der Fingerlöcher an den Bewegungsbereich Ihrer Gelenke anpassen. Letztendlich benötigen Sie eine stärkere Rückwärtsneigung, damit die Fingerspitzen weiter bündig an der Vorderseite der Löcher anliegen.


Abb. 1.5 Bowlingball mit viertem Loch für den kleinen Finger.

Je nach der Kraft in der Hand können Sie ein viertes Loch für den kleinen Finger (Abb. 1.5) bohren lassen, das gibt mehr Kontrolle über den Ball. Ich benutze das vierte Loch gern. Ring- und kleiner Finger haben meist eine gemeinsame Sehne und werden zusammen gebeugt. Früher habe ich den kleinen Finger für mehr Gefühl im Ringfinger auf den Ball gelegt. Das geht nun wegen einer Arthritis nicht mehr. Daher fühle ich mich mit einem vierten Loch einfach wohler.

Ihre Hand darf beim Bowlen nicht schmerzen. Ändert sich die Hand, sollten Sie den Griff anpassen, um sich wohlzufühlen und Verletzungen vorzubeugen. Das ist wichtig, wenn die Flexibilität nachlässt oder eine Arthritis auftritt.

DAS GEWICHT DES BALLES

Ein Bowlingball wiegt zwischen 2,7 und 7,5 kg. Bei Jugendlichen sollte der Ball etwa 10 % des Körpergewichts haben, bei einer maximalen Abweichung von 1 kg Körpergewicht. Das ist aber eher vage. Wenn Trainer über das Gewicht entscheiden, beobachten sie die Schüler beim Bowlen, notfalls mit einem Hausball, um zu sehen, wann das Pendel am besten ist.

Bei einem Hausball sollten Sie bedenken, dass die Bohrungen nicht für Ihre Hand maßgeschneidert sind. Daher finden Sie unter Umständen keinen Ball mit Ihrem Idealgewicht. Wenn Trainer ihre Schüler mit einem Hausball beobachten, um das Gewicht für einen eigenen Ball zu ermitteln, sollten sie bedenken, dass der neue Ball viel besser passen wird und deshalb auch ein Pfund schwerer sein kann als der Hausball, denn ein gut passender Ball fühlt sich leichter an.

Ist der Ball zu leicht, bringen Sie womöglich zu viel Kraft auf den Ball und haben Probleme, ein gleichmäßiges, ordentliches Pendel zu entwickeln. Sie benötigen am Ende des Armes eine Art Anker, um den Pendeleffekt beim Schwung zu erzeugen. Auch ein zu schwerer Ball ist nicht gut: Zum guten Bowlen brauchen Sie nicht den schwersten Ball, sonst brauchen Sie zu viel Kraft, um ihn durch einen vollen Bogen zu schwingen. Haben Sie Mühe, den Ball leicht über den vollen Bogen zu schwingen oder fällt es Ihnen schwer, dies über all Ihre Spiele durchzuhalten, ist ein leichter Ball besser. Wählen Sie ihn so schwer wie möglich, aber so, dass Sie ihn über das ganze Spiel sauber pendeln können.

Das ist wie beim Gewichtheben: Sie schaffen den korrekten Bewegungsablauf nicht oder aber nur ganz wenige Wiederholungen. Damit Sie mit mehr Gewicht sauber arbeiten können, müssen Sie Krafttraining machen.

Mehr Gewicht ist nicht unbedingt besser! Früher war der Kern der Bowlingbälle viel schwächer, die Durchschlagskraft des Balles hing dabei überwiegend vom Gewicht ab. Heutzutage sind die Kerne meist so stark, dass sie manchmal fast die Hälfte des Ballgewichts ausmachen. Die heutigen Bälle, auch die leichten, schlagen härter zu. Aus diesem Grund nehmen auch viele männliche Profis keinen 7,5-kg-Ball. Wenn es Ihnen schwerfällt, den Ball in das Pendel zu bekommen, Sie kein volles Rückpendel schaffen oder der Ball zu langsam ist, sollten Sie über einen leichteren nachdenken.

Nur weil Sie einen starken Wurf haben, brauchen Sie auch noch lange keinen schwereren Ball. Die besten Profis haben einen schnellen Ball mit einem guten Lauf. Das Gefühl, dass man zu stark wirft, liegt manchmal nur daran, dass der Lauf des Balles zu schwach für Ihre Geschwindigkeit ist. Liegt das daran, dass Ihr Handgelenk eine schwache Haltung hat, dann hilft auch ein schwererer Ball nicht. Für einen besseren Lauf brauchen Sie eine festere, stärkere Haltung des Handgelenks, und das erreichen Sie mit einem schwereren Ball kaum.

In manchen Fällen verhilft eine Handgelenkstütze zu einer stärkeren Haltung und zu einem besseren Lauf. Sie eignet sich für Bowler mit schwachen Handgelenken oder diejenigen, die durch stärkeren Druck das Handgelenk anspannen oder beim Pendel die Muskeln anspannen. Das geschieht häufig. Das Handgelenk wird nicht von denselben Muskeln gestützt, die den Ball halten oder schwingen. Abgesehen von der Kraft des Handgelenks brauchen Bowler eine feste Handgelenkhaltung, ohne das Handgelenk anzuspannen oder beim Pendel die Muskeln anzuspannen. Wer das nicht kann, sollte eine Handgelenkstütze in Betracht ziehen.

BÄLLE: KUNSTSTOFF ODER REAKTIVBALL

Heute werden drei Arten von Bällen benutzt: Kunststoff-, Urethan- und Reaktivbälle. Diese bestehen ebenfalls aus Urethan, verfügen zusätzlich aber über eine Beschichtung aus Reaktivharz, die den Hakenlauf ermöglicht. Dieses Additiv sorgt für eine stärkere Reaktion, weshalb diese Bälle bei Leistungssportlern beliebt sind und die normalen Urethanbälle praktisch abgelöst haben. Es gibt inzwischen aber wieder einige Urethanbälle für Profis, die sich bei bestimmten Bahnbedingungen mehr Kontrolle wünschen. Uns sollen hier aber die beliebteren Kunststoff- und Reaktivbälle genügen.

Kunststoffbälle

Kunststoffbälle sind wirklich nur einfach Bälle aus Kunststoff. Der ist sehr glatt und erzeugt dadurch nur wenig Reibung auf der Bahn. Damit ähneln sie einem Autoreifen mit abgefahrenem Profil.

Kunststoffbälle verfügen außer der Schale über einen kleinen Gewichtsblock, umgeben von Füllmaterial. Dieser Ball hat eine weniger dynamische Reaktion, wenn der Bowler ihn in Rotation versetzt. Wie die Schale ist auch der Gewichtsblock sehr schwach und sorgt kaum für einen Hakenlauf. Der Kunststoffball läuft praktisch geradeaus.

Er eignet sich gut für jüngere Anfänger, die einen geraden Ball werfen, und später, wenn sie reifer sind, sich dann einen schwereren Ball für mittlerweile größere Hände zulegen. Auch für Erwachsene, die gerade werfen und einen eigenen, angepassten Ball für optimale Ergebnisse möchten, ist ein Kunststoffball gut. Schließlich sind auch Senioren, die den Ball eher langsam rollen, damit gut bedient. Hat ein Reaktivball für die übliche Geschwindigkeit eines Bowlers zu viel Hakenlauf, könnte er zu einem Kunststoffball wechseln – allerdings hat der weniger Durchschlagskraft –, denn der schlägt bei entsprechender Rotation bei der Ballabgabe auch bei langsamerer Geschwindigkeit noch einen Haken. Vorgebohrte Hausbälle sind stets aus Kunststoff.

Kunststoffbälle eignen sich auch gut als Räumbälle. Wer mit einem aggressiven Ball einen Hakenlauf wirft, kann für den Pin an der Außenseite einen Kunststoffball nehmen, der vor dem Pin nicht noch einen Haken schlägt. Dazu finden Sie mehr in Kapitel 10, Verwandeln von Spares. Kapitel 11, Verwandeln von Spares für Fortgeschrittene, beschreibt ein System, bei dem ein Kunststoffball jegliche Ballreaktion verhindert.

Reaktivbälle

Reaktivbälle haben einen stärkeren Hakenlauf, wenn sie bei der Ballabgabe in Rotation versetzt werden. Das Material der Schale sowie Größe und Form des Gewichtsblocks, des Kernes, sorgen für einen stärkeren Hakenlauf. Bis auf die allerleichtesten haben Reaktivbälle einen größeren, speziell geformten Kern, der für eine dynamischere Reaktion auf der Bahn sorgt.

Reaktivbälle werden gerne als Anwurfbälle benutzt. Ihre Beschichtung sorgt für mehr Reibung auf der Bahn, sie verfügen über einen stärkeren Hakenlauf und mehr Durchschlagskraft. So ähneln sie einem Autoreifen mit gutem Profil, der sich in das Öl auf der Bahn verbeißt. Sie sind stärker und wirken beim Hakenlauf eckiger. Die Bälle können im übertragenen Sinn, so ähnlich wie die verschiedenen Reifen bei Fahrzeugen, die Haftung eines Pkw, eines Traktors oder sogar wie die eines Reifens mit Schneeketten entwickeln.

Beim Aufbau der Schale unterscheidet man drei Kategorien: Solid, Pearl und Hybrid. Solid-Bälle haben eine schlichte matte Oberfläche, Pearl-Bälle mehr Drall und glänzen meist mehr. Der Hybrid schließlich ist eine Mischung aus diesen beiden Formen.

Solid-Bälle

Solid-Bälle haben eine starke, aggressive Schale, die auf der Bahn früh – kurz nach der Ballabgabe – für viel Reibung sorgt. Da sie den Haken eher einleiten und schnell mehr Energie verbrauchen, ist der Haken am Ende der Bahn beim Auftreffen auf die Pins weicher (Abb. 1.6a).

Hybrid-Bälle

Der Hybrid-Ball vereint die Eigenschaften der Solid- und Pearl-Bälle. Er schlägt nicht so früh Haken wie der Solid und hat keinen so starken Hakenlauf am Ende wie der Pearl. In seiner Reaktion liegt er zwischen beiden (Abb. 1.6b).

Pearl-Bälle

Die Schale von Pearl-Bällen verfügt über ein Additiv, womit der Ball weiterrutscht und den Haken erst später schlägt. Durch das lange Rutschen speichert er mehr Energie für das Ende der Bahn. Somit ist die Reaktion am Ende der Bahn stärker, der Bogen in die Pins ist ausgeprägter (Abb. 1c).


Abb. 1.6 Arten des Bogenlaufs: Solid, Hybrid und Pearl.

Vielleicht sind Sie aufgrund dieser Beschreibung versucht, nun einen Ball zu kaufen. Bedenken Sie aber, dass alle effektiv sind – je nach Gegebenheit. Um im Vergleich zu bleiben: Auf trockener Fahrbahn nützen Traktorreifen mit Schneeketten ebenso wenig wie abgefahrene Reifen auf Schnee. Es kommt darauf an, die Reibung des Balles auf die Bahnbedingungen abzustimmen. Dazu erfahren Sie mehr in den Kapiteln 8 und 9 über das Bahnspiel.

Oft ist das, was Sie meinen zu brauchen, gar nicht das, was Sie wirklich brauchen! Die Wahl des Balles hängt von vielen Variablen ab: Ihre Abgabetechnik, die Ballgeschwindigkeit, die Bahnbedingungen und Ihr Bahnspiel. Wenden Sie sich deshalb für die Auswahl eines Balles an einen qualifizierten Experten.

IM GRIFF

Da gibt es den konventionellen und den Fingerspitzengriff. Die meisten Bowler beginnen mit dem konventionellen und gehen später zum spezielleren über.

Jeder Finger hat zwei Gelenke. Das näher an der Fingerspitze bezeichnen wir hier als erstes Gelenk und das in der Fingermitte als zweites. Beim konventionellen Griff (Abb. 1.7) verschwinden die Finger bis zum zweiten Gelenk in der Bohrung. Ist der Ball für den konventionellen Griff gebohrt, liegen die Fingerlöcher näher am Daumenloch und sind größer, damit der Finger bis zum zweiten Gelenk hineinpasst. Wenn die Finger in den Löchern sind, sollte der gesamte Daumen in das Loch passen. Die meisten Spieler beginnen mit dem konventionellen Griff, weil sie sich beim Schwung damit sicherer fühlen.

Dagegen passen beim Fingerspitzengriff (Abb. 1.8) die Finger nur bis zum ersten Gelenk in das Loch. Wenn der Ball für den Fingerspitzengriff gebohrt ist, liegen die Fingerlöcher weiter vom Daumenloch entfernt als bei einem Ball für den konventionellen Griff. Außerdem sind die Löcher kleiner, weil sie ja nur für die Fingerspitzen vorgesehen sind. Wenn die Finger in den Löchern stecken, sollte noch der gesamte Daumen in das Daumenloch hineinpassen.


Abb. 1.7 Konventioneller Griff.


Abb. 1.8 Fingerspitzengriff.

Letztendlich ist der Fingerspitzengriff vorzuziehen, denn damit lässt sich bei der Ballabgabe eine stärkere Drehung bewirken. Beim Fingerspitzengriff rutscht der Daumen früher heraus als beim konventionellen. Dort rutschen Finger und Daumen fast gleichzeitig heraus. Da der Ball länger über den Fingern bleibt, dreht er sich stärker. Anmerkung: Es ist übrigens ein Gerücht, dass der Ball mit dem Fingerspitzengriff schwerer zu halten sei, weil nur die Fingerspitzen in den Löchern sind. Der Ball sitzt auch an dem einen Gelenk immer noch sicher. Deshalb raten wir vom Semi-Fingerspitzengriff ab, denn der Ball sollte an einem Gelenk sitzen. Wenn der Ball richtig zur Hand passt, können Sie ihn mit den Fingerspitzen sicher halten, ohne mehr Druck auszuüben.

Bei beiden Griffen rutscht der Daumen vor den Fingern aus dem Ball (siehe Kap. 7). Wie lange vor den Fingern er herausgezogen wird, ist bei beiden Griffen wegen der unterschiedlichen Griffspanne verschieden.

Für ein lockeres, natürliches Armpendel sollte möglichst wenig Griffdruck auf den Ball kommen. Bei korrektem Sitz sollten beide Finger bis zu den entsprechenden Gelenken im Bohrloch verschwinden, auch der Daumen (Abb. 1.9). Sitzt dieser nicht ganz in der Bohrung, wird der Griff unsicher und unwillkürlich drückt man stärker. Passt der Daumen nicht ganz in die Bohrung, liegt das an einem zu engen Daumenloch, oder die Spanne zu den Fingerlöchern ist zu lang.


Abb. 1.9 Der Daumen verschwindet völlig in der Bohrung.

Die meisten Bowler beginnen mit dem konventionellen Griff, weil es sich zunächst sicherer anfühlt. Wer ein gewisses Niveau erreicht hat – in der Regel bei einem Punktestand von ca. 150 Pins –, wechselt dann meist zum Fingerspitzengriff. Auf diesem Niveau finden Sie die ideale Gasse und räumen die Spares häufiger ab. Sie müssen jetzt mehr Bewegung zwischen den Pins anstreben, wenn der Ball in die Gasse trifft. Mit dem Fingerspitzengriff treffen Sie mehr, räumen beim ersten Wurf mehr ab und haben einfachere Spares (mit weniger Pins) für den zweiten Wurf.

Bei einer guten Ballabgabe mit Fingerspitzengriff gibt der Daumen den Ball vor den Fingern frei – fast zur gleichen Zeit dagegen beim konventionellen Griff – und verleiht ihm damit eine stärkere Drehung. Die Abgabe beim Fingerspitzengriff sorgt für eine schnellere Übertragung des Ballgewichts vom Daumen auf die Finger. Das bringt über die Finger das Mehr an Rotation. Genau wegen dieses stärkeren Effekts auf die Rotation nehmen Fortgeschrittene und Profis den Fingerspitzengriff, denn er sorgt – vorausgesetzt richtiges Treffen der Gasse – für mehr Durchschlagskraft am Pindeck.

ZUBEHÖR FÜR DEN FINGERSPITZENGRIFF

Für den Fingerspitzengriff gibt es Inserts (Einlagen), die in die Fingerlöcher geklebt werden (Abb. 1.10a). Sie sind aus Gummi und bieten den Fingerspitzen ein besseres Gefühl. Die meisten Bowler, die den Fingerspitzengriff anwenden, nutzen auch diese Inserts. Daher werden die Löcher etwas größer gebohrt und dann die Inserts in die Löcher geklebt. Die meisten Bowler entscheiden sich bereits beim Kauf des Balles für die Inserts, doch die Fingerlöcher können auch später noch dafür ausgebohrt werden.

Viele Bowler bevorzugen einen glatten Daumeneinsatz (Abb. 1.10a), er lässt den Daumen besser aus dem Loch gleiten. Der Einsatz wird in den Ball geklebt und dann ausgebohrt. Wer mehr als einen Ball besitzt, hat durch den Daumeneinsatz bei jedem Ball das gleiche Gefühl. Sie müssen sich nicht sofort beim Kauf des Balles für einen Daumeneinsatz entscheiden, das Daumenloch kann auch später noch ausgebohrt werden.

Wer mehrere Bowlingbälle besitzt und beim Wechsel der Bälle gern das gleiche Gefühl im Daumenloch haben möchte, entscheidet sich für einen auswechselbaren Daumeneinsatz. Dazu verfügt der Einsatz über einen Haltemechanismus. Es gibt auch verschiedene Größen, um sich an die Veränderung des Daumens anzupassen, besonders wenn sich Ihre Daumengröße beim Bowlen stark ändert. Der Daumeneinsatz wird in einen Halter geklickt, den Sie in jeden Ihrer Bowlingbälle einsetzen lassen. Das macht aber das Tape keinesfalls überflüssig, denn auch in diesen Einsätzen unterliegt Ihr Daumen leichten Änderungen, die sich nur mit dem Tape ausgleichen lassen.


Abb. 1.10 Zubehör für den Fingerspitzengriff: (a) Inserts (Einlagen) für die Finger, (b) austauschbarer Daumeneinsatz.

Veränderungen: Der Griffdruck

Auch wenn Sie glauben, dass Ihr Daumenloch zu eng ist, weil der Daumen nur schwer herausrutscht, kann das Problem eine ganz andere Ursache haben, nämlich den Griffdruck. Was Sie für zu eng halten, ist unter Umständen zu weit! Oft wollen Bowler in unserem ProShop ein Daumenloch ausbohren lassen, weil Sie beim Herausziehen des Daumens stecken bleiben. In etwa 75 % aller Fälle ist aber das Loch bereits zu groß. Also übt der Bowler Druck aus, um den Ball nicht fallen zu lassen. Deshalb sollte er nicht das Loch aufbohren lassen, sondern lernen, sich zu entspannen und das Loch mit Tape verkleinern. Wer sich entspannt und den Ball richtig greift, hat oft das Problem gelöst und bekommt dazu ein besseres Armpendel!

Das Gleiche gilt für die Neigung des Daumenlochs. Bei einer Rückwärtsneigung können Sie zwar den Ball schneller freigeben, aber wenn Sie hängen bleiben, heißt das noch lange nicht, dass Sie noch mehr Rückwärtsneigung brauchen. Vielleicht brauchen Sie sogar weniger! Eine übermäßige Rückwärtsneigung führt dazu, dass Sie sich in den Löchern festklammern, um den Ball nicht zu früh freizugeben. Dann bleibt aber der Daumen hängen und Sie geben den Ball zu spät frei.

Bei einem schlecht angepassten Ball, ob nun ein Hausball oder der eigene, schlecht ausgemessene, üben Sie zu viel Griffdruck aus. Man neigt dann dazu, das Daumenloch zu vergrößern, um nicht am Ball hängen zu bleiben und ihn im Bogen freizugeben oder gar überhaupt nicht freigeben zu können.

Das geschieht häufig. Die Lösung ist aber eine andere als erwartet. Auch wenn Sie gern das Daumenloch aufbohren würden: Es geht darum, den Griff zu lockern, und dazu brauchen Sie ein etwas engeres Loch als gewöhnlich. Nur so können Sie lernen, sich zu entspannen.

Bohren Sie das Loch auf, um den Ball besser freizugeben, drücken Sie noch mehr, es wird sogar noch schlimmer. Die Spannung beeinflusst auch Ihr Pendel und das Ergebnis. Lernen Sie, sich zu entspannen und den Ball locker freizugeben. Ich sage nicht, dass es grundsätzlich falsch ist, das Daumenloch aufzubohren, ich berichte nur von vielen Bowlern, die es aufbohren lassen, ohne das wahre Problem zu erkennen. Der Schlüssel liegt im richtigen Griffdruck.

Ein paar Würfe im Stehen ohne Anlauf auf einem Teppich auf Ihren Pro-Shop-Experten zu, können Sie lehren den Griffdruck anzupassen und die Angst zu verlieren, den Ball nicht richtig freizugeben. Wir machen das jedes Mal, wenn ein Spieler uns bittet, das Daumenloch aufzubohren: Wir lehren den richtigen Griffdruck. Wenn Sie den Ball aus dem Stillstand über den Boden rollen, sollten Sie ein volles Pendel durchführen. Ohne diese Zentrifugalkraft müssen Sie den Ball drücken, um ihn nicht zu verlieren. Auch wenn Ihnen ein halbes Pendel zu genügen scheint, müssen Sie ein volles Pendel durchführen, um den Griff zu entspannen.

Falls es Ihnen schwerfällt, den Ball freizugeben, dann hilft ein Trick, das Klammern einzustellen und den Ball besser loszulassen. Konzentrieren Sie sich darauf, Ihren Daumennagel gegen die Rückseite der Bohrung zu drücken, soll heißen, entwickeln Sie bei der Abgabe „Gegendruck“. So geben Sie den Ball locker frei. Das hilft, wenn Sie gerade lernen, den Daumen leichter herauszubekommen. Sie strecken den Daumen, um nicht zu drücken. Das funktioniert gut bei Bowlern, die Hausbälle benutzt haben oder von einem schlecht angepassten Ball zu einem idealen Ball wechseln. Denken Sie so lange an diesen Trick, bis Sie den richtigen Griffdruck beherrschen.

TAPE

Mit einem Tape nehmen Sie die Feinanpassung des Daumenlochs vor. Tape wird während des Spieles benutzt, um bei Schwankungen der Daumengröße das Daumenloch anzupassen. Sie setzen das Tape für jeden Wurf ein und entfernen es wieder. Machen Sie keinen Wurf mit einer falschen Lochgröße.

Tape ist in zwei Farben und zwei Größen erhältlich: Das schwarze ist glatt, das weiße hat eine gewisse Textur. Beide sind in Breiten von einem Dreivierteloder einem ganzen Zoll erhältlich. Schwarzes Tape wird eher an der Rückseite der Bohrung eingesetzt (Abb. 1.11). Der Daumen wird in einem Winkel in den Ball geschoben. Legen Sie das Tape mit der abgerundeten Seite nach oben auf die gepolsterte Seite oder der Fingernagelseite der Bohrung an. Dafür benutzen Sie ein Werkzeug als Hilfsmittel.

Das weiße Tape sollten Sie vorn verwenden, aber nur ein Stück, denn es verändert die Spanne. Legen Sie es gegenüber dem schwarzen Tape ein – auf der weichen Seite des Daumens. Es genügt wenig, denn es soll nur das Gefühl verbessern. Was dann an Anpassung noch fehlt, nehmen Sie hinten mit dem schwarzen Tape vor. Ersetzen Sie das weiße erst, wenn es Öl aufnimmt und seine Farbe verändert oder wenn Ihr Gefühl verloren geht. Halten Sie für eine saubere Ballabgabe den Ausgang frei. Diese Anpassung beeinträchtigt die Spanne nicht. Manche Bowler nehmen weißes Tape vorn (Daumenpolster), weil die Textur ihnen Sicherheit gibt. Experimentieren Sie, bis es sich gut anfühlt.

Sie werden merken, dass Ihr Daumen beim Spiel wächst oder schrumpft. Dann nutzen Sie Tape, um die Bohrung exakt an den Daumen anzupassen, denn Sie sollten bei jedem Wurf den gleichen Griffdruck ausüben. Es gilt die Devise: „Den Ball an die Hand anpassen und nicht die Hand an den Ball.“


Abb. 1.11 Schwarzes Tape auf Daumennagelseite: (a) Rechtshänder, (b) Linkshänder.

FINGERTAPE

Ein Fingertape kommt auf die Rückseite des Daumens (Abb. 1.12) und hat nichts mit dem Tape für das Daumenloch zu tun. Es ist in verschiedenen Texturen erhältlich, um für die Ballabgabe das ideale Gefühl zu bekommen. Testen Sie, ob Ihnen das Gefühl mit Tape behagt oder ob Sie gar keines verwenden wollen. Es nimmt technisch gesehen etwas Platz in der Bohrung ein. Das ändert nichts daran, dass Sie natürlich weiter mit Tape im Daumenloch arbeiten müssen, um die Bohrung während des Spieles an die Daumengröße anzupassen.

Bowler- und Fingertapes richtig einzusetzen ist ein Zeichen von Reife eines Spielers. Zum einen lässt es erkennen, dass Sie wissen, wann Sie Tapes benötigen, und wer zweitens mit einer engeren Bohrung zurechtkommt, der ist auf dem Weg, den richtigen Griffdruck anzuwenden.


Abb. 1.12 Fingertape auf der Rückseite des Daumens.

Mit einem besseren Griffdruck muss auch die Passform des Balles angepasst werden. Wer sich mehr entspannt, kommt mit weniger Rückwärtsneigung aus und gibt den Ball dennoch sauber frei. Wenn Sie den Ball mit weniger Rückwärts- oder Vorwärtsneigung sauber abgeben, dann sind Sie entspannter.

BALLPFLEGE

Ihren Reaktivball sollten Sie nach dem Spielen stets reinigen, bevor Sie ihn in die Tasche legen. Diese Bälle nehmen das Öl der Bahn auf. Deshalb sollte man sie reinigen, um ihre Griffigkeit und ihre Fähigkeit zum Hakenlauf zu erhalten. Ein Kunststoffball benötigt keine Pflege.

Nehmen Sie einen guten, bewährten Reiniger für Bowlingbälle. Das Tuch sollten Sie in Ihrer Tasche aufbewahren und nur für diesen Ball benutzen. Sprühen Sie den Reiniger auf den Ball und wischen Sie ihn wieder ab. Bequemer kann man es nicht haben. Noch einmal: Reinigen Sie Ihren Ball jedes Mal auf diese Weise nach dem Bowlen mit einem Reiniger. Verschwenden Sie besser kein Geld an Reinigungsmaschinen, denn sie reinigen den Ball nicht, sie wachsen ihn nur.

Ab und zu sollten Sie den Ball in heißes Wasser mit Spülmittel legen. Es ist nicht weiter schlimm, wenn Wasser in die Löcher fließt. Lassen Sie ihn 20 Minuten im Wasser, bis kein Öl mehr nach oben steigt. So entfetten Sie den Ball effektiv. Diese Reinigung ist besonders wichtig für Bälle mit matter Oberfläche, denn sie saugen das Öl von der Bahn besonders schnell auf.

Reinigen Sie den Ball nie nur mit einem Tuch ohne Reiniger, verwenden Sie keinen Alkohol und verstauen Sie ihn nie ohne Reinigung. Das Abreiben nur mit dem Tuch entfernt das Öl nicht, und der Alkohol reicht nicht aus, um die Ölmenge zu entfernen, die heutzutage auf den Bahnen eingesetzt wird. Setzen Sie den Ball auch nicht extremen Temperaturen aus, etwa im Auto an heißen oder sehr kalten Tagen, und geben Sie ihn ja nicht in den Geschirrspüler. Das beschädigt ihn und trägt die Beschichtung ab, die für den Hakenlauf sorgt.

Lassen Sie die Oberfläche nach etwa zehn Spielen oder bei Bedarf auffrischen. Die Leistung eines matten Balles erhalten Sie, indem Sie die matte Oberfläche ab und zu wiederherstellen lassen. Ein glänzender Ball sollte poliert werden. Im Laufe des Bowlens verändert sich seine Oberfläche. Sie werden merken, wann ein Ball am besten funktioniert. Lassen Sie ihn im ProShop ab und zu wieder in diesen Zustand versetzen.

Doch selbst bei regelmäßiger Reinigung nach jedem Spiel bekommen Sie nicht alles an Öl aus dem Ball heraus. Deshalb müssen Sie das Öl, das tiefer in den Ball eindringt, regelmäßig entfernen lassen. Je nach Bahnbedingungen sollten Sie das Öl alle 75 bis 100 Spiele im ProShop entfernen lassen.

Da Ihr Ball direkten Kontakt zur Bahn hat und auf die Pins stößt, wird die Schale mit der Zeit abgenutzt und Scharten bekommen. Besonders problematisch sind Laufspuren. Sie finden sich dort, abhängig von der Art Ihrer Ballabgabe, wo er beim Lauf die Bahn berührt. Wenn sich die Abnutzung deutlich zeigt und der Ball allmählich träge wird, sollten Sie die Oberfläche wiederherstellen lassen, etwa alle 60 Spiele. Auch das bietet ein ProShop an.

Einen guten bis sehr guten Ball sollten Sie nach den folgenden Regeln pflegen. Doch handelt es sich hier nur um Empfehlungen, der Experte im ProShop berät Sie, welche Pflege erforderlich ist.

•Reinigen Sie Ihren Ball jedes Mal nach dem Bowlen.

•Lassen Sie die Oberfläche nach etwa zehn Spielen oder bei Bedarf auffrischen.

•Lassen Sie etwa alle 60 Spiele die Oberfläche neu aufbauen.

•Lassen Sie alle 100 Spiele das Öl aus dem Ball entfernen.

Hinweis: Die Neubehandlung der Oberfläche ist nicht zu verwechseln mit der Anpassung der Oberfläche an die Bahnbedingungen bei Ligaspielen oder anderen Wettbewerben. Diese Anpassungen gehören zur Feineinstellung der Ballreaktionen auf die Bahnbedingungen und werden in den Kapiteln 9 und 10 über das Bahnspiel behandelt.

ZUSAMMENFASSUNG

Wenn Sie vorhaben, regelmäßig zu bowlen und sich dabei auch verbessern wollen, dann kaufen Sie am besten einen eigenen Ball. Einer mit der richtigen Passform und dem passenden Gewicht hilft Ihnen nämlich, die Form zu einem besseren Bowling zu entwickeln. Denn es ist unumgänglich, dass Sie den richtigen Griffdruck erlernen, um ein entspanntes und gleichmäßiges Armpendel zu entwickeln.

Die Qualität des Balles ist für Komfort und Leistung entscheidend. Ein guter Ball verbessert die Leistung und beugt Verletzungen vor. Eine schlechte Passform kann die Leistung beeinträchtigen und zu Verletzungen führen – gute Passform ist unersetzlich.

Bekommen Sie beim Spielen Hautabschürfungen, Schwielen oder Blasen, gehen Sie mit Ihrem Ball zu einem guten ProShop, um den Griff prüfen und anpassen zu lassen.

Als ich anfing, Stunden zu geben, habe ich die Passform des Balles zum Ende des Unterrichts geprüft. Jetzt mache ich das gleich am Anfang, wenn ich beim Aufwärmen des Bowlers Probleme bei seiner Pendelbewegung erkenne. Gelegentlich musste ich den Unterricht verschieben, weil die Passform des Balles so schlecht war, dass der Schüler nicht entspannt üben konnte. Es ist erstaunlich, wie sich das Pendel nach der Korrektur der Passform verbessert.

Üben Sie beim Bowlen stets nur sanften Druck beim Griff aus. Halten Sie das Daumenloch mit Tape passend und ändern Sie die Passform, wenn sich die Größe Ihres Daumens ändert. Sie müssen den Griff entspannen, um überhaupt feststellen zu können, ob Sie Tape benötigen. Nehmen Sie so viel Tape, dass der Griff leicht wird. Manchmal genügen ein oder zwei Stück, um wieder ein lockeres Pendel hinzubekommen, weil Sie den Ball nicht mehr drücken. Der richtige Einsatz von Tape macht viel aus!

Und schließlich: Denken Sie daran, Ihren Ball stets zu pflegen, damit er leistungsfähig bleibt.

Das große Buch vom Bowling

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