Читать книгу Das große Buch vom Bowling - Michelle Mullen - Страница 8

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Kapitel 2

Starthaltung

Wenn Sie den Anlauf betreten, müssen Sie festlegen, wo Sie stehen und wie Sie stehen. Die Ausgangsposition, Ihre Starthaltung, bestimmt die nachfolgenden Bewegungen. Für eine gute Ballabgabe müssen Sie wissen, wo Sie stehen und ob Sie die richtige Körperhaltung einnehmen. Eine entspannte Haltung mit guter Balance sorgt für einen sauberen Anlauf. In diesem Kapitel erfahren Sie, wo Sie stehen und wohin Sie je nach Abgabe zielen sollten. Wo Sie stehen und wohin Sie zielen, verändert sich mit der Verbesserung Ihres Spieles, speziell der Abgabe, da Sie für den Hakenlauf die Bahnbeschaffenheit berücksichtigen müssen.

Zwei Faktoren bestimmen die Startposition: Die Entfernung von der Foullinie und die Leiste, auf der Sie stehen. Für eine gleichmäßige Bewegung mit gutem Rhythmus zur Foullinie sollten Sie ganz natürlich gehen. Viele Bowler enden vor der Foullinie oder machen einen großen Schritt bis zur Linie, weil sie den Anlauf zu weit hinten begonnen haben. Die Entfernung zur Foullinie hängt von Ihrer natürlichen Schrittlänge und der Anzahl Ihrer Schritte ab.

Ihre Art der Ballabgabe und eventuell der Bahnzustand (für einen Haken) bestimmen wiederum, auf welcher Leiste Sie starten. Abhängig von der Ballabgabe dreht sich der Ball im Uhrzeigersinn, geradeaus oder gegen den Uhrzeigersinn. Von der Drehung hängt wiederum ab, welche Gasse man benutzt und ob man auf die rechte oder linke Seite der Bahn zielt. Davon ausgehend lässt sich der Startpunkt bestimmen. Um die Pins optimal zu treffen und die Abfälschung des Balles bei dem Einschlag zu minimieren, sollte der Ball nach der Berührung der Pins in die richtige Gasse laufen, je nachdem, wie Sie ihn werfen. Der Bereich zwischen Pin 1 und 3 ist die rechte Gasse, der Bereich zwischen Pin 1 und 2 die linke Gasse. Pin 1 wird auch als Headpin bezeichnet.

Die Nummern der Pins sind festgelegt und gelten für alle, die Leisten dagegen werden von Rechts- und Linkshändern unterschiedlich gezählt. Rechtshänder zählen Leisten und Ziele von rechts, Linkshänder eben von links (Abb. 2.1).

Eine Bahn hat 39 Leisten und sieben Ziele (Pfeile). Sieben Punkte an der Foullinie liegen auf einer Linie mit den sieben Pfeilen. Unterschiedlich ist die Anzahl der Punkte am Anfang des Anlaufs: Es gibt entweder sieben Punkte, die auf einer Linie mit den Punkten auf der Foullinie und den Pfeilen auf der Bahn liegen, oder nur fünf; diese sind dann an den inneren fünf Punkten und Pfeilen ausgerichtet. Dann gibt es keine Punkte auf den Leisten 5 und 35. Bei fünf Punkten am Start ist der erste Punkt auf den zweiten Pfeil bzw. Leiste 10 ausgerichtet.

DIE HALTUNG

Sie stehen, beide Füße zusammen, die Knie leicht gebeugt, bereit für den Start. Leicht gebeugte Gelenke bewegen sich leichter als durchgedrückte. Der Körper ist entspannt, bereit für den Start. Die Wirbelsäule ist um etwa 15° nach vorn gebeugt, um den Oberkörper in der Balance zu halten. Ideale Balance halten Sie, wenn Ihr Schwerpunkt über der Standfläche liegt. Wenn Sie den Rumpf über den Beinen haben, dann erfolgt der erste Schritt kontrolliert, und Sie müssen nicht erst noch auf Ihre schlecht ausbalancierte Körperhaltung reagieren.


Abb. 2.1 Die Bowlingbahn.

Der Rechtshänder startet mit dem rechten Fuß etwas zurückgesetzt gegenüber dem linken, um Hüfte und Schultern auf die Position bei der Ballabgabe einzustellen (Abb. 2.2a), der Linkshänder mit dem linken etwas zurückgenommen gegenüber dem rechten. Bei der Abgabe steht der Rechtshänder schließlich auf dem linken Fuß, das rechte Bein dahinter, die Hüfte geöffnet, der Linkshänder steht analog dazu auf dem rechten Fuß, die Hüfte geöffnet. Schultern, Hüfte und Füße sind auf das Ziel ausgerichtet. Die Wirbelsäule muss entspannt und darf nicht verdreht sein, um diese Haltung während des Anlaufs beizubehalten.

Der nicht startende Fuß wird etwas stärker belastet: Starten Sie mit dem rechten, belasten Sie den linken stärker, damit sich der rechte frei bewegen kann. Mehr zum Startfuß erfahren Sie in Kapitel 3 im Abschnitt über das Timing.

Der Körper sollte ausbalanciert sein, dafür bereit, Startfuß und Ball beim wichtigen ersten Schritt im richtigen Rhythmus zu bewegen.


Abb. 2.2 Füße versetzt für Startposition von Füßen, Hüfte und Schultern: (a) Rechtshänder, (b)Linkshänder.

Der Oberkörper sollte entspannt sein. Stützen Sie das Gewicht des Balles mit beiden Händen, überwiegend aber mit der Hand ohne Ball, der nicht dominanten Hand, damit sich der Pendelarm entspannen kann, während Sie den Ball gerade nach vorn schieben.

Der Ellbogen des Pendelarms liegt an der Seite neben den Rippen. Wenn Sie die Stelle für den Ellbogen festlegen, starten Sie jedes Mal mit dem Ball in der gleichen Position. Halten Sie den Ball in einer Linie mit der Innenseite der Schulter (Abb. 2.3). Mit dem Ellbogen an der Seite und dem Ball auf einer Linie mit dem Schultergelenk ist ein gleichmäßiges, gerades Armpendel möglich.

Halten Sie dabei den Ball im Stand nahe am Körper. Das trägt zur Entspannung bei, denn je näher er am Körper ist, desto leichter fühlt er sich an. Mit mehr Abstand zum Körper wird er immer schwerer. Sie tragen eine schwere Kiste ja auch nahe am Körper und nicht mit ausgestreckten Armen. Je näher eine Last Ihrem Schwerpunkt ist, desto mehr Hebelwirkung haben Sie und desto leichter fühlt sie sich an: Entscheidend für ein gutes Armpendel ist die Entspannung!

In der Regel können Sie den Ball gut in Schwung bringen, wenn Ihr Arm an der Seite liegt und der Unterarm parallel zum Boden ausgerichtet ist. Je nach Timing ist der Ball in der Starthaltung höher oder niedriger. Wie hoch Sie ihn halten, beeinflusst die Form des Pendels beim Start. Das können Sie strategisch beeinflussen, um Ihr Timing zu verbessern. Mehr dazu auch hierzu in Kapitel 3.

Das nächste Ziel bei der Starthaltung ist die Ausrichtung des Balles zur Schulter und das Einnehmen einer Position, bei der die Pendelschulter auf das Zieldreieck ausgerichtet ist, das zur richtigen Gasse (oder Tasche) führt. Stellen Sie aufgrund Ihrer Ballabgabe erst einmal fest, was für ein Bowler Sie sind. Danach justieren Sie den Winkel zur Gasse fein nach.


Abb. 2.3 Ball auf einer Linie mit der Schulter: (a) Rechtshänder, (b) Linkshänder.

DER STARTABSTAND

Zum Bestimmen des Abstands zur Foullinie gehen Sie zur Linie und stellen die Fersen auf die Punkte, also mit dem Rücken zu den Pins. Von der Foullinie aus machen Sie vier bequeme, aber zügige Schritte Richtung Startpunkt (Abb. 2.4). Machen Sie einen Fünf-Schritte-Anlauf, machen Sie auch hier beim Abmessen einen mehr. Nach dem vierten bzw. fünften Schritt nun nehmen Sie noch einen halben Schritt für die Gleitphase dazu (Abb. 2.5). So finden Sie Ihren Startpunkt für den Anlauf. Gehen Sie dabei also bequem, aber zügig. Normale Schritte mit Schwung sind wichtig für einen bequemen Anlauf und die Fähigkeit, den Wurf zu wiederholen.


Abb. 2.4 Wählen Sie bequeme, aber zügige Schritte zum Startpunkt Ihres Anlaufs.

DIE STARTPOSITION

Um festzustellen, auf welcher Leiste Sie stehen sollten, müssen Sie zuerst die Art Ihrer Ballabgabe bestimmen; das hat auch Einfluss auf die ideale Gasse. Ihre Position auf der Bahn hängt vom Pendelarm und der Art der Ballabgabe ab, die Abgabe wiederum von der Drehrichtung des Balles; und das bestimmt dann, von welcher Seite her der Ball für maximale Durchschlagskraft auf die Pins treffen sollte. Damit er beim Aufprall möglichst wenig abgefälscht wird, sollte sich der Ball zur Mitte des Pindecks hindrehen. Die Gasse und Ihre Position beim Anlauf hängen also von der Drehung des Balles ab.

Ein Ball, der keinen Haken schlägt und kaum rotiert, also gerade durch die Gasse läuft, wird als Straight Ball bezeichnet, er schlägt keinerlei Haken. Bei einem solchen geraden Ball sollte man unbedingt die Nähe des Headpins suchen. Ein Rechtshänder nutzt bei einem geraden Ball die Strikegasse 1-3, der Linkshänder dagegen 1-2.

Bei einem Rechtshänder nennt man einen Ball, der eine Kurve von rechts nach links einschlägt, einen Haken. Man könnte auch sagen, dass sich der Ball bei einem Haken gegen den Uhrzeigersinn dreht. Der Rechtshänder zielt beim Haken auf die Strikegasse 1-3, um möglichst viel Durchschlagskraft beim Auftreffen auf die Pins zu erzielen, der Linkshänder auf die Strikegasse 1-2.


Abb. 2.5 Zum Bestimmen des Abstands zur Foullinie für den Start gehen Sie vier Schritte Richtung Startpunkt plus einen halben für die Gleitphase.

Der Ausnahmefall gegenüber diesem normalen Rechtshänder, der Strikegasse 1-3 benutzt und die Pfeile von rechts her zählt, ist der Bowler, der einen Reverse-Haken oder Back-up-Ball schlägt. Ein Reverse-Haken läuft von links nach rechts, weil der Ball sich im Gegensatz zum traditionellen Haken dreht. Der Reverse-Haken eines Rechtshänders dreht sich im Uhrzeigersinn. Um die Abfälschung des Balles gering zu halten, sollte ein Rechtshänder für möglichst viel Durchschlagskraft beim Reverse-Haken Strikegasse 1-2 benutzen. Da diese Drehung der des Hakens eines Linkshänders entspricht, schlage ich zur Vereinfachung vor, die Pfeile wie ein Linkshänder von links nach rechts zu zählen, weil hier die linke Gasse benutzt wird.

Im Prinzip nutzen Rechtshänder die rechte Strikegasse 1-3 und zählen die Leisten und Pfeile von der rechten Seite der Bahn aus. Linkshänder nutzen die linke Strikegasse 1-2 und zählen die Leisten und Pfeile von links her. Der Ausnahmefall ist der Bowler, der einen Reverse-Haken oder Back-up-Ball wirft. Wegen der umgekehrten Drehrichtung nutzt er die andere Gasse und zählt auch die Leisten und Pfeile von der anderen Seite der Bahn aus.

Hinweis: Der Bowler sollte den Fuß, mit dem er den Anlauf abschließt, beim Start auf die entsprechende Leiste stellen. Das ist bei Rechtshändern der linke Fuß und bei Linkshändern der rechte. Stellen Sie sich also mit der Innenseite des Fußes auf die entsprechende Leiste; mehr dazu in Kapitel 4, Beinarbeit.

Ein Rechtshänder, der einen geraden Ball wirft und ihn in die Strikegasse 1-3 bringen möchte, sollte beim Anlauf knapp links neben dem mittleren Punkt stehen (Abb. 2.6a). Der mittlere Punkt befindet sich auf Leiste 20 und ist größer als die anderen Punkte. Der linke Fuß steht dann etwa auf Leiste 23. Das Armpendel ist auf den dritten Pfeil ausgerichtet, der dritte Pfeil ist das Ziel.

Ein Linkshänder, der einen geraden Ball wirft und ihn in die Strikegasse 1-2 befördern möchte, sollte beim Anlauf rechts neben dem mittleren Punkt stehen (Abb. 2.6b). Der rechte Fuß steht dann etwa auf Leiste 23. Das Armpendel ist auf den dritten Pfeil ausgerichtet, der dritte Pfeil ist das Ziel.

Tabelle 2.1Ballabgabe mit der rechten Hand

gerade Haken Reverse-Haken
Richtung der Kurve keine Kurve rechts –– links links –– rechts
Drehrichtung des Balles keine Drehung gegen den Uhrzeigersinn im Uhrzeigersinn
Strikegasse 1-3 1-3 1-2
Ziel dritter Pfeil zweiter Pfeil dritter Pfeil*

* Pfeile von links gezählt.

Tabelle 2.2Ballabgabe mit der linken Hand

gerade Haken Reverse-Haken
Richtung der Kurve keine Kurve links –– rechts rechts –– links
Drehrichtung des Balles keine Drehung im Uhrzeigersinn gegen den Uhrzeigersinn
Strikegasse 1-2 1-2 1-3
Ziel dritter Pfeil zweiter Pfeil dritter Pfeil*

* Pfeile von rechts gezählt.


Abb. 2.6 Gerader Ball: (a) Rechtshänder, (b) Linkshänder.

Rechtshänder benutzen für einen Hakenball Strikegasse 1-3 und stehen beim Anlauf knapp rechts neben dem mittleren Punkt (Abb. 2.7a), den linken Fuß etwa auf Leiste 18, das Ziel ist dicht neben dem zweiten Pfeil. Linkshänder sollten für einen Hakenball Strikegasse 1-2 benutzen und beim Anlauf entsprechend links neben dem mittleren Punkt stehen (Abb. 2.7b), den rechten Fuß etwa auf Leiste 18, das Ziel ist dicht neben dem zweiten Pfeil.

Ein Rechtshänder zielt für einen Reverse-Haken auf Strikegasse 1-2. Handelt es sich nicht um einen aggressiven Reverse-Haken, stellt er sich mithilfe des dritten Pfeiles von links auf – mit dem linken Fuß etwa auf Leiste 7 von links (Abb. 2.8a). Sie müssen tatsächlich so weit außen stehen, denn das Armpendel ist rechts vom Körper, während die Strikegasse und das Ziel links auf der Bahn sind. Schlägt Ihr Ball einen starken Haken, dann spielen Sie näher an den zweiten Pfeil und passen sich an den Bahnzustand an.

Ein Rechtshänder zielt für einen Reverse-Haken auf Strikegasse 1-2. Wenn es sich nicht um einen aggressiven Reverse-Haken handelt, stellt er sich mithilfe des dritten Pfeiles von links auf, mit dem linken Fuß etwa auf Leiste 7 von links (Abb. 2.8a). Sie müssen so weit außen stehen, weil das Armpendel rechts vom Körper ist, während die Strikegasse und das Ziel links auf der Bahn sind. Schlägt Ihr Ball einen starken Haken, spielen Sie näher an den zweiten Pfeil und passen sich an den Bahnzustand an.


Abb. 2.7 Hakenball: (a) Rechtshänder, (b) Linkshänder.

Ein Linkshänder zielt für einen Reverse-Haken auf Strikegasse 1-3 (Hinweis: Linkshänder schlagen selten Reverse-Haken.) und stellt sich mithilfe des dritten Pfeiles von rechts auf – mit dem rechten Fuß etwa auf Leiste 7 von rechts (Abb. 2.8b). Er muss so weit außen stehen, weil das Armpendel links vom Körper ist, während die Strikegasse und das Ziel rechts auf der Bahn liegen. Schlägt der Linkshänderball einen starken Haken, spielt er näher an den zweiten Pfeil und passt sich an den Bahnzustand an.

Diese Positionsangaben sind lediglich Anhaltspunkte, die Sie für sich anpassen. Je nachdem, wo der Ball die Strikegasse trifft (oder verfehlt), der Qualität des Balles sowie dem Drall, den Sie ihm beim Abwurf geben, stehen Sie entweder etwas rechts oder links dieser Leisten, um Ihren Winkel anzupassen oder die Stärke des Hakenlaufs. Diese hängt von der Reibung des Balles auf der Bahn ab und diese wiederum sowohl von der Abgabe wie der Art des Balles.


Abb. 2.8 Reverse-Haken: (a) Rechtshänder, (b) Linkshänder.

Verfehlen Sie bei einem Ball ohne oder mit nur geringem Haken die Gasse, dann verlegen Sie Ihren Stand genau in Richtung dieser Verfehlung. Trifft also ein Rechtshänder eher Pin 3, bewegt er sich nach rechts, nutzt aber denselben Pfeil als Ziel, um einen direkteren Winkel zur Strikegasse zu schaffen. Ein Linkshänder, der eher Pin 2 trifft, bewegt sich bei gleichem Ziel für einen direkteren Winkel zur Strikegasse nach links. Trifft der Ball eher den Headpin oder sogar die andere Gasse, bewegen Sie sich in diese Richtung, um den Winkel zur Strikegasse zu verkleinern. Diese Änderungen nehmen Sie nach einem guten Wurf vor!

Bei einem Haken hängt die Stärke der Reibung, die die Schale erzeugt, auch davon ab, wie Sie zum Ziel stehen. Eventuell müssen Sie Ihre Position an die Reibung auf der Bahn anpassen. Auch hier bewegen Sie die Füße in die Richtung, in der der Ball die Tasche verfehlt hat. Hier geht es aber um mehr als nur um die Anpassung des Winkels, denn Sie müssen sich auch an den Bahnzustand anpassen. Wichtig sind Änderungen zur Feinjustierung der Position beim Anlauf. Kapitel 8, Grundlagen des Bahnspiels, gibt Ihnen weitere Informationen über diese Anpassungen.

ENTSPANNEN BEIM ANLAUF

Damit Sie Anlauf und Ballabgabe gleichmäßig hinbekommen, müssen Sie entspannt sein. Bei jedem Wiederholungssport gilt es, locker zu bleiben, um die Leistung zu wiederholen. Die Herausforderung ist die gleiche wie beim Freiwurf im Basketball: Sie müssen in der Lage sein, die Bewegung zu wiederholen. Der Basketballer entwickelt eine gleichbleibende Prozedur, um sich auf den Freiwurf vorzubereiten, den er schon so oft ausgeführt hat. Die Starthaltung des Bowlers ist so etwas wie die Routine des Basketballers vor dem Freiwurf. Die Starthaltung ist die Vorbereitung für einen guten Wurf. Viele Bowler merken gar nicht, wie sehr sie ihre Muskeln im Normalzustand anspannen, wenn sie nicht an das Entspannen denken.

Es ist ein Gerücht, dass die Schultern in der Starthaltung im rechten Winkel zur Foullinie und gleich hoch sein sollen. Rechtshänder sollten die rechte Schulter tiefer als die linke halten (Abb. 2.9), damit sie sich entspannen kann, Linkshänder die linke. In Kapitel 6 werden Sie auch sehen, dass Sie die Schulter beim Abschluss senken dürfen. Entsprechend stellen wir uns mit den Schultern auf.

Haben Sie ein Problem, den Ball immer gleichmäßig richtig loszulassen, prüfen Sie, ob Sie Spannung im Griff oder in den Muskeln Ihres Pendelarms oder der Schulter aufbauen. Viele Bowler stehen mit angespannten Muskeln in der Starthaltung und merken es gar nicht.

Wer in der Starthaltung den Ball zu fest greift, schafft damit Spannungen im gesamten Oberkörper. Auch hier merken viele Bowler nicht, wie angespannt sie in der Starthaltung stehen. Bei so vielen Muskeln und unterschiedlich starken Spannungen an verschiedenen Punkten des Armpendels kann der Anlauf von Wurf zu Wurf völlig unterschiedlich ausfallen. Anspannung sorgt für Unregelmäßigkeit. Also entspannen Sie sich und lassen Sie die Physik das ihre tun. Sie ist viel zuverlässiger als wir.


Abb. 2.9 Eine Schulter ist niedriger als die andere. Schultern entspannt: (a) Rechtshänder, (b) Linkshänder.

Bei Unregelmäßigkeiten und Ungenauigkeiten sollten Sie sich lockern, damit der Ball ganz natürlich pendelt. Wenn Sie in der Starthaltung richtig stehen, sorgt die natürliche Koordination zwischen Auge und Hand bei einem natürlichen Armpendel jedes Mal für exakte Würfe. Statt sich zu verspannen und zu versuchen, den Wurf zu steuern, sollten Sie sich entspannen und Vertrauen in sich haben!

Sind Sie entspannt in der Starthaltung?

So prüfen Sie, ob Sie entspannt sind: Legen Sie Ihren Arm, so wie er in der Startposition sein sollte, in die Hand einer anderen Person (Abb. 2.10). Nehmen Sie die Starthaltung ohne Ball ein. Entspannen Sie sich völlig, lassen Sie die andere Person das Gewicht Ihres Armes unter Ihrem Handgelenk stützen. Dann lässt sie Ihren Arm spontan los.

Fällt Ihr Unterarm herunter? Wenn nicht, halten Ihre Muskeln ihn hoch. Entspannt würde der Arm ohne Stütze einfach herunterfallen. Wiederholen Sie diese Übung regelmäßig. Wenn Sie lernen, Ihre Muskeln zu entspannen, fällt der Arm irgendwann – das nenne ich Fortschritt!


Abb. 2.10 So prüfen Sie, ob Sie entspannt sind: Lassen Sie jemand anderen Ihren Arm in der Starthaltung zuerst halten (a) und dann loslassen (b). Sind Sie entspannt, dann fällt Ihr Arm herunter.

Progressive Muskelentspannung

Wenn Sie nicht wissen, wie Sie sich entspannen können, versuchen Sie es zu Hause mit progressiver Muskelentspannung. Sie liegen abends im Bett und spannen und entspannen verschiedene Körperpartien, angefangen bei der Stirn über Gesicht, Hals, Schultern, Arme, Gesäß bis zu Beinen und Füßen. Wechseln Sie erst zur nächsten Körperpartie, wenn die vorherige völlig entspannt ist. Es kann sein, dass Sie einschlafen, bevor Sie fertig sind!

Sind Sie dann entspannt, denken Sie an etwas, was Sie mit Entspannung verbinden – einen Sonnenuntergang, Strand, was immer Ihnen dabei hilft. Üben Sie das mehrere Wochen lang jeden Abend. Der Körper fängt unbewusst an, dieses Bild mit dem Zustand der Entspannung zu verbinden. So können Sie beim Bowlen das Bild holen, und Ihr Körper beginnt sich schon zu entspannen.

So viele Menschen behaupten, dass sie sich nicht entspannen können. Dabei lässt sich das erlernen! Informieren Sie sich weiter über die progressive Muskelentspannung. Sie tut Ihnen gut, nicht nur beim Bowlen.

ZUSAMMENFASSUNG

Ein guter Start sorgt für einen guten Abschluss. Aus der Starthaltung ergibt sich der gesamte Anlauf. Sie sollten die für die Startaufstellung wesentlichen Körperteile so positionieren, wie sie beim Abschluss stehen sollten. Das bewirkt, dass sich beim Anlauf weniger Körperpartien bewegen und Sie Ihre Würfe zuverlässig wiederholen können.

Eine entspannte Starthaltung ist wichtig für eine gleichmäßige Bewegung und ein lockeres Armpendel. Mit leicht gebeugten Gelenken ist der Körper bereit für die Bewegung, aus einer entspannten Haltung startet es sich leichter als aus einer angespannten. Viele Bowler halten in der Starthaltung den Ball zu fest. Einige starten angespannt und merken es gar nicht, während andere es beim Anlauf übertreiben. Starten Sie entspannt, damit Sie in der Bewegung entspannt bleiben.

Wenn sie sich auf die Pendelbewegung vorbereiten, unterschätzen zu viele Bowler die Bedeutung der anderen, nicht dominanten Hand für ein lockeres Armpendel. Achten Sie darauf, wie Sie Ihr Gewicht in der Starthaltung und während des Starts verteilen. Viele Bowler verlagern ihr Gewicht zur Pendelhand und belasten so die Muskeln des Pendelarms zu stark – dann ist ein lockeres, reines Pendel praktisch unmöglich. Denken Sie daran, den Ball mit der anderen Hand zu stützen!

Das große Buch vom Bowling

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