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Einleitung

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Vergewaltigungen und jegliche Art von sexueller Gewalt beinhalten immer eine unmittelbare Bedrohung, die sich nicht nur körperlich zeigt, sondern vor allem seelisch. Viele Frauen erleben dabei einen regelrechten Kontrollverlust, der sich manchmal noch Wochen, teilweise sogar Jahre danach zeigen kann. Bereits die Erfahrung, dass der eigene Wille gebrochen und missachtet wurde, führt zu einer Erschütterung. Das Selbsterlebnis gerät total aus den Fugen. So ist immer wieder zu beobachten, dass sich die Empfindungen und Gefühle von Frauen nach einer solchen Tat kaum unterscheiden. Der Boden wird einfach unter den Füßen weggezogen.

Scham, Zweifel und das Einreden einer Mitschuld kommen vielfach erschwerend hinzu. Das geht in den meisten Fällen soweit, dass ein Ekel vor dem eigenen Körper entsteht. Eine Art Beschmutztsein.

Fast 80 Prozent aller Frauen in Deutschland haben bereits mindestens eine sexuelle Belästigung erleben müssen. Die Zahl der direkten und angezeigten Vergewaltigungen steigt seit 2016 deutlich an. So zeigen die offiziellen Statistiken im Jahr 2017, dass von 100.000 Einwohnern 13,7 Personen, Fälle von Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen angezeigt haben. Ein Anstieg von über 42 Prozent zum Vorjahr. Das hört sich nach wenig an, besonders im Gegensatz zu anderen Ländern in der EU. Machen wir uns aber nichts vor. Die Zahl der Vergewaltigungen, die niemals angezeigt werden, dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Es ist die Scham, aber auch die Tortur vor Gerichten, die viele Frauen davon zurückhält, eine Anzeige zu erstatten.

Die meisten Vergewaltigungen passieren nicht auf der Straße oder in einsamen Parklandschaften oder in der Dunkelheit. Drei Viertel der Fälle geschehen durch Freunde, Bekannte, in Beziehungen und in der Familie

In vielen Fällen kann es danach zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) kommen. Erleben Frauen eine ihnen zugefügte Gewalt, die mit einer Form der sexuellen Gewalt hervorgeht, sind Folgeerscheinungen nach diesem traumatischen Erlebnis nicht ausgeschlossen. Nicht jede Frau ist davon tatsächlich betroffen, doch die Zahl derer, die danach an psychischen Störungen leiden, nimmt deutlich zu.

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