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Kapitel 5 - Feierabend

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Daniel machte gerade noch einige Besorgungen auf der Brücke, als Dana, eine Freundin, auf dem Rollweg an ihm vorbei fuhr. Ehrlich interessiert fragte sie Daniel nach seiner Schwester, die, wie sie gelesen hatte, wieder bei ihm aufgetaucht war. Er erzählte ihr gerne davon und bemerkte beiläufig, dass sie barfuss bei ihm vor der Tür stand.

Er hätte es wissen müssen, Dana empfahl ihm daraufhin sofort einen Schuh, den sie loviziert hatte. Sehr viele Menschen arbeiteten in dieser Zeit in der Lovizierung. Dies war ein Überbegriff über diverse, relativ neue Berufe die sich damit beschäftigten, Produkten und Programmen einen nicht greifbaren Mehrwert beizufügen. Egal unter welchen Umständen ein Produkt hergestellt wurde, durch die Lovizierung gewann es die Ausstrahlung, eines mit Liebe hergestellten Produkts.

Dana überredete ihn zu einem Paar Schuhe, die sie loviziert hatte und Daniel konnte nicht anders als zuzugreifen.

Daniel gefiel Milas neuer Kurzhaarschnitt. Sie sah wieder ziemlich gepflegt aus, hatte ihr Kleid waschen lassen – doch wenig überraschend, sich weder um Schuhe noch einen Mantel bekümmert. Von daher freute sie sich sehr über den Mantel und besonders über die Schuhe, die Daniel ihr mitbrachte. Auch die Schneekugel mit der Skyline von St.Winterzürich zauberte Mila ein Lächeln ins Gesicht.

Die Zwei setzten sich an den Tisch und assen Erdbeeren, Realfood, den Daniel von der Brücke mitgebracht hatte.

Jetzt, da sogar Mila wieder ganz ordentlich aussah, fand Daniel es sei höchste Zeit, die Wohnung etwas aufzuräumen. Duzende Teller und Getränkedosen, die überall verteilt auf dem Wohnelement, dem Tisch und dem Sofa lagen, landeten in Lieferboxen und machten sich auf den Weg zur Entsorgung. Mila half Daniel dabei, sodass er sich einen Moment davonstehlen konnte um einige der Fotohologramme vom Dekoboard, per Lieferbox in sein Lager bringen zu lassen.

„Ich gratuliere dir zu deiner Lizenz, Herr Treibstofftechniker Raumfahrt.“, sagte Mila lächelnd.

„Danke! Die Lizenz verschafft mir leider noch keinen Job. Darum muss ich noch etwas trainieren. Aber lass uns doch später an den See gehen, einverstanden?“, sprach Daniel.

Mila nickte und sagte: „Dann werde ich noch etwas meditieren.“

Daniel gab seine Arbeitskleidung zur Reinigung und zog seine Trainingskleider an. Er schob das Sofa an den Rand und Mila begann darauf zu meditieren. Mit dem m-pate startete er das Training, wodurch sich der Raum schlagartig vergrösserte. Eine Projektion liess nichts von seiner Wohnung mehr übrig. Ein geschickt gesteuertes Laufband am Boden, liess ihn jeden der 100 Quadratmeter des projizierten Raums betreten, obschon seine Wohnung nur eine Fläche von 12 Quadratmetern aufwies – und das sowohl spazierend, als auch rennend.

Obschon auch das Training in einer Projektion stattfand, unterschied sich diese Variante doch sehr von den Cyberjunkies, da man den eigenen Körper benutzte und nicht einen Avatar.

Das Jobtraining umfasste Bedienungsaufgaben mit der Arbeitssoftware, Videosequenzen mit den neusten Erkenntnissen aus der Forschung der Raumfahrttechnik und Denksportaufgaben. Darüber hinaus gab es ein körperliches Wellness- und Fitnessprogramm, das als Bonus zur Verfügung stand. Mit seiner Leistung zufrieden, verliess Daniel das Training.

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