Читать книгу GEDANKEN. Eine Auseinandersetzung mit dem Fundamentalen - Mogona Herz - Страница 11
ОглавлениеI. Koexistenz
– das Puzzle des Lebens
Es gibt viele Möglichkeiten sich die Welt vorzustellen. Eine ist es, sie sich als ein Puzzle vor Augen zu führen.
Wie jedes Puzzle besteht auch dieses aus einzelnen Teilchen. Jedes Teil weist eine ganz eigene Form mitsamt eines ganz individuellen Bildes auf. Doch in der Gesamtheit ergeben alle Teile trotz ihrer eigenen Abbildungen ein großes stimmiges Bild.
Wie ist diese Metapher zu verstehen?
Im übertragenen Sinn steht das Puzzle für die gesamte Menschheit, wobei jede einzelne Person einen Teil hiervon bildet. Jedes Individuum ist also ein winziges Puzzleteilchen dieses riesigen Puzzles. Doch sobald auch nur ein einziges Teil fehlt, so wäre das Puzzle unvollständig. Was bedeutet dies? Kein Mensch steht also über oder unter einem anderen. Sondern wir existieren alle nebeneinander und sind gleich wichtig. Kein Mensch ist somit mehr wert, als jemand anders – aber eben auch nicht weniger! Gleich ob es sich um einen Fußballstar, den Kaiser von China oder einen Bettler handelt. Jeder Mensch bereichert allein durch seine Existenz diese Welt und trägt somit seinen Beitrag zur Vervollständigung dieses Puzzles bei!
Die individuelle Puzzleform verdeutlicht die Individualität eines jeden Menschen. Die darauf vorzufindende Abbildung symbolisiert dessen ganz individuelle Persönlichkeit. Jeder Mensch ist einzigartig, was sich nicht nur in seiner DNA, sondern in seiner gesamten Persönlichkeit wiederspiegelt. Diese Vielfalt ist eine großartige Bereicherung für die Menschheit:
Aus biologischer Sicht erhöht eine große Variabilität der Gene die Überlebenschance der Spezies Mensch. Selbst Genmutationen, die auf dem ersten Blick nachteilig aussehen und als Krankheit, wie etwa die Sichelzellanämie, klassifiziert werden, können positive Eigenschaften, wie in diesem konkreten Fallbeispiel eine Resistenz gegen Malaria, mit sich bringen. Diese Menschen können somit nicht an Malaria erkranken und wären im Falle einer globalen Malariaepidemie die Überlebensgaranten für unsere Art.
Doch auch aus geistes- und sozialwissenschaftlicher Betrachtungsweise stellt die Vielfalt an unterschiedlichen Charakteren eine Bereicherung dar. Jedes Individuum bringt seine Schwächen, Stärken und (Des)Interessen mit sich. Was der eine nicht so gut kann oder mag, wird von anderen, die in dieser oder jener Aktivität aufgehen, ausgeglichen. Wie schwierig ließe sich das Leben gestalten, wenn es nur Physiker gäbe, die die Welt zwar mit zahlreichen technischen Erfindungen bereichern, aber es niemanden gäbe, der gut und gern Haare schneiden, kochen oder Häuser bauen kann. Was wäre also, wenn jeder seinen Fähigkeiten und Talenten nachgeht und diese auslebt? Auf theoretischer Basis müsste demnach aufgrund der Unterschiedlichkeit eine annähernd perfekte Arbeitsteilung vorliegen. Zugleich ist das Ausleben einer Stärke nicht nur für die Mitmenschen, sondern auch für den Akteur selbst, da freudig und erfüllend, gewinnbringend.