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III. Leseweise

– mit welcher Haltung sollte dieses Buch gelesen werden?

Ein Text besteht im Grunde nur aus einer Aneinanderreihung von Buchstaben. Es ist der Leser, der dem Ganzen eine Bedeutung zuschreibt.

Die Schrift und Sprache stellen zwei einschneidende Entwicklungsschritte der Evolution dar, die es uns ermöglichen miteinander zu kommunizieren. Die Fehlerrate im Sinne von aufkommenden Missverständnissen ist hierbei in Gegenüberstellung zu anderen Kommunikationsweisen, wie etwa der reinen Pantomime, vergleichsweise gering. Dennoch stellen Wörter und Sätze nur Kopien von Gedanken dar. Kopien sind niemals so gut wie das Original und verfälschen dieses mehr oder weniger. Zugleich wird bei der erneuten Umwandlung der Botschaft des Wortes in Gedanken (des Lesers) eine weitere Kopie hergestellt, die zudem mit anderen im Gehirn des Rezipienten vorzufindenden Erinnerungen abgeglichen und individuell interpretiert eingeordnet wird. Letzten Endes ist es somit trotz vorsichtig ausgewählter Wortwahl nicht möglich Informationen vollkommen unverfälscht zu übermitteln, was unweigerlich zu Missdeutungen und -interpretationen führen kann. Unter Berücksichtigung dieser Fehlerrate ist es daher ratsam, Abschnitte, Kapitel oder sogar das gesamte Buch mehrmals zu lesen. Nicht selten fallen beim wiederholten Lesen Botschaften auf, die zuvor anders gedeutet oder vielleicht sogar gar nicht wahrgenommen wurden. Hierbei ist es ebenfalls interessant festzustellen, wie stark die aktuelle Stimmung und Lebenssituation Einfluss auf die Aufnahmefähigkeit und Deutung nimmt.

Es ist mir ein Bedürfnis meine Gedanken zu teilen. Doch dies sind nur meine Gedanken. Sie sind weder Naturgesetze, noch unanfechtbare Behauptungen, sondern einzig und allein Denkanstöße, die Inputs zu weiteren konstruktiv und offen geführten Dialogen bieten. Wie bereits bei I. erwähnt, ist es ein Teilziel dieser Schrift Anreize zu setzen, feststehende Meinungen und Ansichten zu hinterfragen und in einen offenen Dialog zu treten. Dies ist ein dynamisches, sich entwickelndes Ziel. Es ist somit weder mit der letzten Seite erreicht, noch mit dieser beendet, sondern beginnt mit dem allerersten Wort und geht über das Letzte hinaus.

GEDANKEN. Eine Auseinandersetzung mit dem Fundamentalen

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