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Die „Kleine mit den Schielaugen“ betritt die Bühne
Оглавление„Ich wurde Tänzerin, weil ich in einer kalten Stadt geboren bin und während meiner ganzen Kindheit entsetzlich gefroren habe.“
Ihre ersten Shows inszeniert Josephine schon mit knapp sechs Jahren im Keller des Hauses ihrer Mutter in St. Louis, wie eine Schulfreundin, Joyce McDuffy, berichtet: „Thumpie konnte ziemlich nerven. Ständig machte sie sich über andere Kinder lustig und streckte ihnen die Zunge heraus. Sie war immer schmutzig, aber das bekümmerte sie nicht. In der Schule spielte sie uns ständig kleine Streiche, schielte und machte Grimassen, die uns Schüler zwar zum Lachen brachten, aber eben auch den Unterricht störten.“17 Von ihren Lehrern lässt Josephine sich nicht bändigen, und ihr Mitschüler-Publikum liebt sie dafür.
Gemeinsam mit Joyces älterem Bruder, Robert, bringt sie eine Show für die Nachbarskinder auf die Bühne. Im Keller improvisieren sie die McDuffy’s Pin and Penny Poppy Show. Für eine Nadel oder einen Penny darf man ihnen beim Tanzen zusehen. Die Nadeln werden gebraucht, um die Bühnendekoration und die Kostüme zu drapieren, Pennys sind eher selten. Josephines Version, dass sie immer getanzt hat, um nicht zu frieren, ist eine typisch wirkungsvolle Verkürzung ihrer Lebensgeschichte. Joyces Erinnerung ist differenzierter: „Robert war der große Produzent, der die Aufführungen plante und am Eingang kassierte. Thumpie und ich bekamen nichts für unsere Auftritte, aber wir liebten sie. Wir beide stellten uns vor, später einmal Tänzerinnen zu werden.“18
Im Wachsfigurenkabinett auf Schloss Les Milandes, das ein Josephine-Baker-Museum beherbergt, sind Szenen aus Josephines Leben nachgestellt. Hier eine Szene, wie sie im Keller in St. Louis für Nachbarskinder tanzt.
Josephine mit schwarz geschminktem Gesicht in der Broadway-Show „The Chocolate Dandies“, 1924.