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1.3 Das Fundament

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Menschlichkeit wird leider oft erst dann zum Thema, wenn sie fehlt. Jeder braucht sie, aber die wenigsten wissen um ihre Bedeutung.

Wie Menschlichkeit entsteht

Sicher entsteht Menschlichkeit nicht zwangsläufig aus einem religiösen Glauben heraus, dagegen sprechen zu viele im Namen Gottes verübte Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die uns die Geschichte zeigt. Allerdings kann ein Glaube sehr wohl als Anker dienen, um ein wertebasiertes Leben im Einklang mit der Berufung, ein Mensch zu sein, zu führen. Menschlichkeit ist auch nicht automatisch eine Folge materiellen Wohlstands, denn dieser steht oft im Widerspruch mit der Schonung ökologischer Ressourcen und mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Menschlichkeit ist auch nichts, was wir uns auf die Fahne schreiben sollten, um von anderen als besonders warmherzig und sozial angesehen zu werden.

Menschlichkeit ist aus meiner Sicht etwas Fundamentales, das unserem Dasein auf diesem Planeten eine Berechtigung gibt. Sie basiert auf einem Wertekodex, der ungeschriebene Gesetze und damit die Verantwortung, die in unseren Händen liegt, als moralische und ethische Verpflichtung zum Ausdruck bringt.

Wertekodex

Um Ihnen dieses Fundament anschaulich und verständlich zu machen, habe ich den Versuch gewagt, den Wertekodex in eine ganzheitliche Formel zu bringen. Dabei haben sich drei Kernprinzipien herauskristallisiert, in denen sich der Dreiklang aus Körper, Geist und Seele widerspiegelt: Auf der emotionalen Ebene ist es das Prinzip des Mitgefühls, auf der mentalen Ebene das der Ethik und auf der physischen Ebene das Prinzip der Authentizität, als Verkörperung dessen, was wir fühlen und wie wir denken.


Abb. 1: Die Kernprinzipien der Menschlichkeit

Nehmen Sie sich einige Augenblicke Zeit, um über diesen Zusammenhang nachzudenken, und schauen sich dazu die Abbildung genau an. Wenn wir Menschlichkeit als Schnittmenge der drei Kernprinzipien betrachten, entsteht eine Art Schutzschild – gegen die Unmenschlichkeit und gegen das Vergessen! So gelingt es uns vielleicht, aus den Fehlern anderer Generationen zu lernen und uns die Menschen zum Vorbild zu nehmen, die mit guten Beispielen Pionierarbeit geleistet haben.

Von welchen Vorbildern können wir lernen?

Welche Personen aus der Vergangenheit und der heutigen Zeit fallen Ihnen in diesem Zusammenhang spontan ein?

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Übung: Wertewappen

Sie können das Schild, das die Abbildung zeigt, auch als ein Wertewappen interpretieren. In einem solchen Wappen wird Bezug genommen auf die eigene Geschichte und Identität des Wappenträgers. Es symbolisiert dessen Werte als sichtbares Zeichen für andere. Nehmen Sie einen Stift zur Hand und gestalten Sie Ihr eigenes Wappen. Zeichnen Sie die Werte, die Ihnen in diesem Zusammenhang wichtig sind, oder Eigenschaften, die Sie charakterisieren, als Symbole in das Wappen hinein. Dabei kommt es nicht darauf an, zeichnerisch zu glänzen, sondern darauf, Ihre persönlichen Symbole zu finden. So kann zum Beispiel eine Flamme für Leidenschaft stehen oder eine Acht für Verbundenheit.

Trotz der Schattenseiten, die sich nicht leugnen lassen, gibt es viele Chancen und Wege, Wesentliches in unserer Welt wieder ins Lot zu bringen. Wenn wir etwas verändern wollen, sollten wir zunächst bei uns selbst anfangen. Die ersten drei Schritte zum aufrichtigen Engagement sind

• das Kultivieren von Mitgefühl,

• das Hinterfragen der eigenen ethischen Vorstellungen und

• das authentische Auftreten.

Die drei Kernprinzipien Mitgefühl, Ethik und Authentizität bilden den Wertekodex, der als das Fundament der Menschlichkeit angesehen werden kann, und spiegeln sich im Dreiklang aus Seele, Geist und Körper wider.

30 Minuten Menschlichkeit

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