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2. Der Flug nach Asien

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Als die Bären am nächsten Morgen aufwachten, sahen sie einen großen, goldenen Sonnenball über den Bäumen.

Polara strahlte, sie rief fasziniert: „Ach ist das schön, schau mal Bruno.“

Bruno blinzelte in das goldene Licht, danach schaute er sich um.


Frank, die Nashörner und der Eisvogel waren verschwunden.

„Na klasse, wir haben ihm geholfen, doch Frank ist trotzdem ohne uns losgeflogen“, sagte Bruno grimmig.

Polara beruhigte ihn.

„Denke doch nicht gleich so schlecht. Wer weiß, wo die alle hin sind. Schau mal dort, die Flugmaschine ist noch da.“

Bruno sah das bunt bemalte auf Hochglanz polierte Flugzeug. Es stand zum Abflug bereit.

Er brummte: „Du hast ja recht. Ich bin einfach nur müde, weil ich so schlecht geschlafen habe.“

Alcedo kam angeflogen, ihm folgten schwer bepackt die Nashörner. Hinter ihnen war Frank, der einen Leiterwagen zog.

„Wir haben ganz viel Treibstoff auftreiben können“, rief er und zeigte auf die Kanister.

„Was ist das?“, wollte Polara wissen.

„Na Benzin für das Flugzeug, ohne kann es ja schlecht fliegen“, antwortete Frank.

„Wir haben auch Frühstück mitgebracht“, sagte Rhinasa.

Die Nashornfrau blieb schnaufend stehen, dann setzte sie die schweren Benzinkanister ab.

Nach dem Frühstück verabschiedeten sie sich.

Polara schenkte Rhinasa eine weiße Orchidee als kleines Dankeschön.

Danach setzte sich Frank auf den Pilotensitz.

Die Bären nahmen hinter ihm Platz und schnallten sich mit den Sicherheitsgurten an.

Polara war ganz bleich um die Nase, sie sah noch weißer aus, als gewöhnlich.

Frank fragte sie: „Was hast du, ist es etwa Flugangst?“

Bruno streichelte ihre Wange.

„Hast du wirklich Angst? Du zitterst ja ganz doll. Vielleicht bist du krank?“

Polara antwortete kleinlaut: „Mir ist es auch schlecht, aber krank bin ich nicht. Ich weiß auch nicht, was das ist.“

Bruno legte seine Tatze auf ihre Hand.

Er sprach: „Komm schau mal aus dem Fenster. Sieh nur, Rhinasa und Rhinoso winken uns zum Abschied. Da ist auch Alcedo, vielleicht fliegt er ja ein Stück mit uns mit.“

Schon ging es los.

Erst rollten sie ein Stück, dann hob die Maschine ab in die Lüfte.

Bruno hatte ein ganz tolles Gefühl, als würde er auf einmal schweben. Doch Polara wurde es so übel, dass sie die Augen schloss.

Frank reichte eine Papiertüte nach hinten und grinste.

„Für den Notfall.“

Kaum hatte Polara die Tüte in der Hand, kam auch schon das Frühstück wieder aus dem Magen hoch.

In ihren schönen blauen Augen glitzerten die Tränen, dann spukte sie in die Tüte.

Bruno war entsetzt und besorgt, zärtlich hielt er ihren Kopf.

„Jetzt geht es mir besser“, staunte Polara.

Sie verschloss die Spucktüte und fragte: „Wohin jetzt damit? Pfui, das stinkt, so etwas ist mir ja noch nie passiert. Ist mir das peinlich.“

Frank sagte: „Das ist doch gar nicht schlimm, vielen Leuten geht es bei ihrem ersten Flug so. Da hinten steht eine Box für Abfälle, wirf die Tüte dort hinein.“

„Aber mach gleich den Deckel wieder zu.“

Sie flogen in Richtung Osten.

Über ihnen war der blaue Himmel, unter dem Flugzeug konnten sie die Wolken sehen.


Bruno machte es sich in seinem Sitz gemütlich.

Er legte eine Wolldecke über sein braunes Fell, dann schlief er sofort ein.

Polara sah immer wieder aus dem Fenster, sie wunderte sich, dass es schon dunkel wurde.

„Wir sind doch noch gar nicht so lange unterwegs, warum wird es denn gleich Nacht?“, fragte sie Frank.

Er erklärte: „Weil wir nach Osten fliegen, da geht die Sonne früher auf, deshalb geht sie auch eher unter. Aber jetzt muss ich mich konzentrieren. Schlafe doch auch ein wenig, da vergeht die Zeit schneller.“

Polara und Bruno schliefen mehrere Stunden tief und fest unter ihren Decken.

Auf einmal machte das Flugzeug wilde Sprünge, es hoppelte wie ein Hase auf der Flucht.

Dann ging es in den Sturzflug, mit der Nase voran.

Bruno fuhr entsetzt hoch, er hielt Polara fest, die fast aus ihrem Sitz rutschte.

„Was ist denn los?“, schrie er.

„Triebwerkschaden!“, brüllte Frank.

Er zog die Maschine hoch, dann machte das Flugzeug plötzlich einen Purzelbaum nach hinten.

Die Bären hielten sich mit einem Aufschrei an die Sitze geklammert.

„Ich habe Angst“, flüsterte Polara.

Bruno nahm sie in den Arm.

„Mein armer Schatz, du brauchst keine Furcht zu haben. Der Frank bekommt das schon hin. Zudem haben wir doch unseren Schutzengel, der immer auf uns aufpasst.“

Nach dem Looping sagte Frank ernst: „Wir müssen notlanden, aber unter uns ist nur der Ozean. Auf dem Wasser kann ich nicht aufsetzen.“

Er nahm das Mikrofon und rief: „Mayday, wir müssen landen und wissen nicht wo. Wir brauchen dringend Hilfe.“

Erst hörte man ein lautes Knarren, dann bekam er endlich Antwort.

Frank gab die Koordinaten durch und die Stimme am Funkgerät beruhigte ihn.

Man erklärte ihm, dass es einen Flugzeugträger ganz in der Nähe gab, auf dem er landen konnte.

Frank folgte den Anweisungen.

Er flog vorsichtig nach unten, dem Meer entgegen, diesmal ohne Looping.

Polara und Bruno rissen die Augen auf, als sie das Wasser immer näherkommen sahen.

Plötzlich rumpelte es, das ganze Flugzeug zitterte und wackelte.

Die Bären wurden in ihren Sitzen hin und her geschleudert.

Da löste sich Brunos Sitz aus der Verankerung.

Er schleuderte mit voller Wucht an die Bordwand.

Bruno konnte gerade noch rechtzeitig seinen Arm einziehen, sonst wäre er eingeklemmt worden.

Nun war alles still.

Frank schaltete den Motor ab, er seufzte: „Geschafft, wir sind sicher gelandet. Geht es euch gut, ist keiner verletzt?“

Polara und Bruno strichen sich über das Fell, sie waren beide heil.

„Das ist wohl noch mal gut gegangen“, murmelte Polara erleichtert.

Bruno nickte und fügte hinzu: „Siehst du, das war unser Schutzengel.“

Polara und Bruno reisen nach Indien

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