Читать книгу Polara und Bruno reisen nach Afrika - Monika Bonanno - Страница 3
1. Der Tiger
ОглавлениеEs waren einmal der kleine Braunbär Bruno und seine Freundin Polara, das schneeweiße Eisbärenmädchen, mit den strahlend blauen Augen.
Als Bruno zum Nordpol reiste, war er ihr begegnet, sie durfte ihn nach Hause in den Frankfurter Zoo begleiten.
Die Eltern von Bruno hatten sie sofort in ihr Herz geschlossen und in die Bärenfamilie, wie eine Tochter, aufgenommen.
Bruno zeigte ihr den ganzen Zoo, Polara kannte inzwischen fast alle Tiere. Sie fühlte sich sehr wohl, nur über die Wärme klagte sie gelegentlich.
Immer wieder war sie erstaunt über die Besucher, vor allem über das Verhalten der Kinder, wie sie fröhlich und erstaunt durch das Zoogelände liefen. Am Nordpol hatte sie nie auch nur einen Menschen getroffen.
Im Zoo gab es auch einen Tiger, aber den konnten die beiden Bären nie wirklich sehen. Hin und wieder erhaschten sie einen Blick durch die Bäume auf sein Fell.
Die Besucher drängten sich an eine schmale Glasscheibe, durch die man in sein Gehege hineinsehen konnte, sie riefen: „Oh da ist er ja, der Tiger!“
Und schon war er wieder weg.
An einem Abend, als alle Besucher schon fort waren, gingen Bruno und Polara im Tierpark spazieren. Es war schon fast dunkel, aber der volle Mond spendete ihnen sein sanftes Licht. Die meisten Tiere waren schon in ihren Häusern.
Nur die Kamele hatte man wohl vergessen, sie standen noch in den Freigehegen und knabberten an den Gräsern, die für sie bereitgestellt standen.
Von Weitem hörten sie den Uhu rufen: „Es ist schon dunkel, alle Tiere gehen schlafen, nur ich bin erwacht und möchte hinausfliegen in die schöne Nacht.“
Als sie an dem Gehege des Tigers vorbeikamen, legte Bruno seine Tatze auf Polaras Schulter, er fragte: „Möchtest du nicht auch mal einen Tiger so ganz aus der Nähe und in Freiheit sehen?“
„Ja, das möchte ich gerne, aber wo finden wir einen echten freien Tiger, der uns ganz nah an sich heranlässt?“
Bruno schüttelte den Kopf.
„Ich weiß es nicht, wir müssen mal einen Pfleger fragen, der kann uns bestimmt Auskunft geben.“
Eine Ziege hatte sie belauscht, sie meckerte vorlaut aus ihrem Stall: „In Afrika, ihr müsst nach Afrika, um einen freien Tiger zu finden.“
Bruno drehte sich herum, er zeigte mit dem Finger auf die weiße Ziege, die aus ihrem Verschlag herausschaute.
Der Jungbär brummte: „Und woher weißt du das?“
„Weiß ich eben“, gab sie zur Antwort, „ich bin sehr klug, ihr könnt mir schon glauben.“
Bruno zweifelte an der Aussage der Ziege.
„Ich habe noch nie gehört, dass du ein schlaues Tier bist, und überhaupt, was weißt du schon von der Welt. Wir sollten vielleicht noch mal jemanden fragen, der sich besser auskennt.“
Aber Polara rief begeistert: „Bruno ja, wir gehen nach Afrika, das ist bestimmt spannend. Tiger hin oder her, es wird sicher ein aufregendes Abenteuer!“
„Ja geht nur, aber da ist es richtig heiß. Zu warm für dich Eisbärenmädchen. Da bekommst du einen Sonnenbrand, dann hast du ein rosa Fell“, rief die Ziege kichernd.