Читать книгу Minikirche - Monika Lehmann-Etzelmüller - Страница 4
ОглавлениеDie Idee der Minikirche: feste Liturgie und variable Bausteine
Der Minikirche liegt immer dieselbe Liturgie zugrunde. Diese wird den Kindern mit der Zeit vertraut. Die Liturgie lässt Veränderungen und Erweiterungen zu, bleibt für die Kinder aber erkennbar. In die gleichbleibende Liturgie werden die variablen Bausteine eingepasst: Lieder, Gebet und Segen sowie eine Geschichte. Die Entwürfe stellen die variablen Bausteine dar, die feststehenden Elemente sind im Musterentwurf dargestellt. Damit die Minikirchenfamilien gut folgen können, wird ein Liturgieblatt angeboten, das den Ablauf mit den Liedern und dem gemeinsam gesprochenen Gebet darstellt. Auf der Deckblattseite befindet sich ein zum Thema passendes Ausmalbild. Die Minikirche berücksichtigt den oft noch engen Konzentrationsbogen der Kinder. In der Regel dauert sie nicht länger als 25 Minuten. Nach dem Abschluss können die Kinder aber noch in der Kirche verweilen und spielen, während die Erwachsenen sich unterhalten und einen Kaffee trinken.
Liturgie
Ankommen
Größere Kinder helfen beim Verteilen des Liturgieblattes.
Willkommenslied
Das Willkommenslied ist immer dasselbe.
Wenn wenig Kinder im Gottesdienst sind oder neue Kinder besonders begrüßt werden, ist dieses Lied auf die Melodie von „Kumba Ya“ geeignet: Für jedes Kind wird das Lied einmal gesungen. Die Worte „Kumba Ya“ werden durch den Namen des Kindes ersetzt. Die Kinder stehen dazu auf. Wird das Lied in einem Begrüßungskreis gesungen, kommt das jeweilige Kind in die Mitte.
1. Gott behütet dich, Niklas (3x),
Dein Gott, Kumba Ya.
2. Gott geht mit dir, Franziska (3x),
Dein Gott, Kumba Ya.
3. Gott segnet dich, Wilma (3x),
Dein Gott, Kumba Ya.
Schön ist, wenn das Willkommenslied alle in Bewegung bringt. Zum Beispiel können die Worte „Guten Tag, ihr seid willkommen; geht umher, gebt euch die Hand“ mit einer einfachen Melodie vertont werden. Die Familien stehen auf und tun, was sie singen: Sie geben sich gegenseitig die Hand und begrüßen einander.
Gemeinsamer Anfang
Der Tag hat erst begonnen, ich bin noch gar nicht wach,
jetzt schüttel ich mich wach (Beine und dann Arme ausschütteln),
ich strecke mich wach (auf die Zehenspitzen stellen und nach oben strecken),
ich winke mich wach (wir schauen einander an und winken uns zu),
jetzt bin ich wach und begrüße den Tag
(die Arme beschreiben einen großen Kreis).
Gott ist es, der diesen Tag mir schenkt,
ich danke ihm, dass er an mich denkt.
Begrüßung neuer Kinder
Wenn neue Familien da sind, stellen sie sich an dieser Stelle kurz vor.
Eingangslied mit Bewegungen, z. B.:
Vom Aufgang der Sonne (Evangelisches Gesangbuch EG 456)
Er hält die ganze Welt in seiner Hand (Das Kindergesangbuch KGB 143)
Gott mag Kinder (Text und Melodie: Daniel Kallauch)
Gebet
Dasselbe Gebet wird über mehrere Monate hinweg gesprochen, oder es wird eine kleine Auswahl von Gebeten wiederholt, damit die Kinder die Gebete mit der Zeit auswendig lernen. Es ist auf dem Liturgieblatt abgedruckt und alle, die lesen können, werden eingeladen, laut mit zu sprechen.
Geschichte
Die Geschichte wird möglichst frei und anschaulich erzählt. Dazu braucht es einen Fundus an Materialien: Tücher in verschiedenen Farben und Größen, Tierfiguren, Plüschtiere, Handpuppen, Legosteine, Bauklötze, Bäume, Blumen und Blüten aus Plastik, Steine in verschiedenen Größen.
Für die Personen können biblische Erzählfiguren verwendet werden, aber auch Biegepuppen oder Holzkegel, bei denen die Fantasie der Kinder das Übrige tut. Auch Playmobilfiguren können zum Einsatz kommen, wenn Kommentare und Diskussionen, wer welche Figur auch zu Hause hat oder zu welchem Set sie eigentlich gehören, nicht stören.
Ein Aufruf im Gemeindebrief mit der Bitte um Materialien wird sicherlich Erfolg haben.
Lied
Ein überschaubares Repertoire von Liedern ermöglicht den Kindern, diese mit der Zeit auswendig zu singen. Die Liedvorschläge sind dem Evangelischen Gesangbuch (EG) und dem Kindergesangbuch (Claudius-Verlag) entnommen.
Gedanken für Erwachsene
In wenigen Sätzen wird den Erwachsenen ein Gedankenimpuls gegeben.
Gebet
Ein frei gesprochenes kurzes Fürbittgebet mündet in das Vaterunser.
Aktion
Zentrale Elemente der Geschichte werden spielerisch und kreativ vertieft.
Abschlusskreis
Alle Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes fassen sich an den Händen und ziehen durch die Kirche. Dazu wird mit so vielen Wiederholungen wie erwünscht, ein Lied gesungen. Hier einige Vorschläge:
Der Kehrvers des Liedes „Gott, dein guter Segen ist wie ein großes Zelt“: „Guter Gott, ich bitte dich: schütze und bewahre mich. Lass mich unter deinem Segen leben und ihn weitergeben. Bleibe bei mir allezeit. Segne uns, segne uns, denn der Weg ist weit“ (KGB 220).
Gott segnet dich, Kumba Ya. Gott segnet dich, Kumba Ya, Gott segnet dich, Kumba Ya. Nimm den Segen mit nach Haus.
Segne uns, oh Herr (EG Baden 581)
Segen
Der Zug durch die Kirche endet in einem Kreis, in dem der Segen zugesprochen wird.
Nach dem Gottesdienst gibt es Kaffee für die Erwachsenen und Saft für die Kinder. Die Familien können die Geschichte mitnehmen, um sie zu Hause noch einmal vorzulesen. Kinderbibeln können ausgeliehen oder am Büchertisch gekauft werden. Für die Kinder liegen weitere Ausmalbilder bereit.