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Glaubenssätze

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind überlieferte Sprüche unserer Eltern, oder von Freunden und Verwandten, gängige Floskeln (Eigenlob stinkt), aufgeschnappte Informationen, die nicht immer richtig sein müssen, von uns aber als Glaubenssätze angenommen werden und negative Erfahrungen, die wir selbst oder andere gemacht haben.

Es gibt also durchaus unterschiedliche Arten von Glaubenssätzen, die alle verschieden wirken – eines ist aber klar: Sie engen unser Leben ein.

Man muss Glaubenssätze auch immer im Kontext der jeweiligen Zeit sehen. Deshalb verstauben sie ja auch so schnell. Was kurz nach dem Krieg noch als Glaubenssatz durchaus berechtigt gewesen sein mag, hat sich heute längst ad absurdum geführt - „unsere Kinder sollen es einmal besser haben“, oder „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, oder „Ihr sollt groß und stark werden – deshalb gibt es Haferflocken“.

Sie sehen also, Glaubenssätze stammen aus unterschiedlichen Motivationen.

Die einen sind mehr zu hinterfragen, die anderen weniger.

Aber grundsätzlich ALLE gehören auf den Prüfstand.

Woher kommen die falschen Glaubenssätze?

Eine ganz wesentliche Ursache für das Entstehen falscher Glaubenssätze sind meist negative Erfahrungen in Kindheit oder Jugend (gebranntes Kind scheut Feuer).

Man macht durch ein Missgeschick zum Beispiel die Erfahrung, dass Feuer brennt und wehtut, etwa wenn in eine Kerzenflamme greift oder die heiße Herdplatte berührt.

Schon ist Feuer negativ belegt.

Diese negativ Belegung zieht sich durch das restliche Leben. Man versucht erst gar nicht mehr, sich mit Feuer positiv auseinander zu setzen.

Anstatt auch die Vorzüge von Feuer zu erkennen, etwa um Wärme zu erzeugen oder Licht ins Dunkel zu geben, verschließen wir uns dieser positiven Erfahrung.

Oder nehmen wir ein anderes Beispiel.

Als Kind werden Sie von einem Hund gebissen, weil Sie eine ungeschickte Bewegung Richtung Vierbeiner gemacht haben.

Sie sind ein Leben lang nun auf Hunde nicht mehr gut zu sprechen und weichen ihnen aus.

Jetzt geht Ihre Geschichte aber noch (tragisch) weiter. Als Mutter übertragen Sie automatisch wegen Ihrer negativen Erfahrung und wegen daraus resultierenden Glaubenssatzes: „Hund-Gefahr“ Ihre Angst auch auf Ihre Kinder.

Sie beschützen sie übertrieben vor jedem Hund – ja bis hin zur Aggressivität gegenüber Hundehaltern („Leinen Sie ihren Hund an, sonst rufe ich die Polizei“).

Solche Kinder werden nie einen unbefangenen Kontakt zu Hunden bekommen – geschweige denn, Vierbeiner auch wirklich lieben können. Das ist doch wirklich traurig, wenn sich solche falschen Glaubenssätze aufgrund eines Erlebnisses heraus so festsetzen.

Nehmen wir noch ein Beispiel:

Sie werden zufällig mal in einem südamerikanischen Land überfallen (es hätte jeder X-beliebige andere sein können) und bestimmen nun für Ihr ganzes Leben, dass alle Südamerikaner potentielle Verbrecher sind.

Durch diesen Glaubenssatz verbauen Sie sich wunderbare Erlebnisse mit angenehmen Menschen und gute neue Freundschaften sowie atemberaubende Landschaften, weil Sie Südamerika allein wegen Ihres falschen Glaubenssatzes den Rücken gekehrt haben und da nicht mehr leben wollten.

Oder Sie sind als Frau von einem südländischen Typen sexuell belästigt worden. Wenn Sie daraus nun den Glaubenssatz ableiten, alle Südländer seien Triebtäter, könnten Sie es möglicherweise mit Ihrem Traumpartner vergeigen.

So passiert es und leider oft im Leben:

Wir machen negative Erfahrungen oder haben schlimme Erlebnisse und entwickeln daraus Glaubenssätze, die uns ein Leben lang blockieren.

Auch schnappen wir allzu leicht Informationen auf, die wir gleich zum Glaubenssatz hochstilisieren. Wir reflektieren gar nicht objektiv, ob die Informationen von Freunden, aus dem Fernsehen oder Radio wirklich stimmen.

Allzu leichtgläubig übernehmen wir sie – und siehe da: Sie führen zu falschen Glaubenssätzen. Dabei war die Info schlichtweg falsch oder übertrieben.

Es ist Fakt, dass unser Leben durch Glaubenssätze maßgeblich beeinträchtigt wird. Deshalb ist es gut, ab und zu mal seine Glaubenssätze – und zwar alle – deutlich auf den Prüfstand zu stellen.

Hinterfragen Sie selbstkritisch alle Ihre Glaubenssätze und räumen Sie endlich auf mit den zahlreichen Irrlichtern.

Dazu gehört natürlich auch eine Portion Mut: Zünden Sie wieder eine Kerze an, um die Angst vor dem Feuer zu überwinden.

Treffen Sie sich mit einem netten Südländer, der Ihnen den Kopf verdreht hat und treten Sie ihm aufgeschlossen gegenüber.

Entdecken Sie Ihre neue Liebe für Südamerika und sichern Sie sich durch ein paar Vorsichtsmaßnahmen ab, damit Ihnen ein Überfall so schnell nicht wieder passiert.

Frei und glücklich!

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