Читать книгу "Erdenstaub und Sternenglitzer" - Monika Starzengruber - Страница 4

Das traurige Apfelbäumchen Der Frühling

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Der Winter hatte seine Kraft verloren und dem Frühling Platz gemacht. Die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen über die ausgekühlte Erde. Was alle Pflanzen anregte in neu erwachter Energie zu sprießen und ihre entstehenden Knospen zu Blüten zu formen. Inmitten der erwachenden Natur schöpften die Menschen pure Lebensfreude. Die Tiere bereiteten sich mit Tatendrang auf Nachwuchs vor und bei alledem unterstützten die Vögel sie mit ihrem unermüdlich fröhlichen Gesang. Flora und Fauna erfüllten sich prachtvoll in harmonischem Einklang. Nur ein junges Apfelbäumchen inmitten eines Obstgartens sprang aus der Reihe und sah all die neu erwachte Schönheit nicht. Leise seufzte es vor sich hin: „Ach, ich Unglücklicher, ich Benachteiligter. Warum muss gerade mir das passieren. Wie ungerecht das doch ist.“

Zauberfee Line befand sich auf Erkundungsreise und gerade in der Nähe. Sie hörte sein Jammern, kam näher und tadelte: „So traurige Töne an so einem schönen Tag? Dir geht es doch gut. Du stehst in der Sonne inmitten deiner Schwestern und Brüder auf nahrhaftem Boden. Dazu unterstützen dich Menschen, damit du gesund gedeihst. Du bist wirklich ein höchst unzufriedener Apfelbaum!“

Darauf seufzte das Bäumchen wieder und meinte: „Ja, siehst du das denn nicht? Alle neben mir sind in einem Meer von Blüten erstrahlt. Nur ich—ich allein stehe noch kahl und nackt da und nur ein paar winzige grüne Blätter zieren meine dünnen Äste. Kein einziges Insekt interessiert sich für mich.“

Zauberfee Line sah genauer hin. Das was das Bäumchen gesagt hatte stimmte. Aber das hatte noch lange nichts zu bedeuten. „Der Frühling ist noch nicht zu Ende. Noch hast du Zeit Blütenknospen anzusetzen.“

"Das glaub ich nicht. Wo ich doch voriges Jahr schon umsonst darauf gewartete habe."

Line war trotzdem guter Dinge. „Wart ab, du wirst sehen, dieses Jahr wirst du nicht umsonst warten müssen.“

"Hoffentlich", erwiderte das Bäumchen, indessen es sich bemühte, die Blüten der anderen neben sich nicht zu sehr anzustarren, damit es nicht noch trauriger wurde.

Zauberfee Line lächelte dem Bäumchen aufmunternd zu und machte sich wieder auf den Weg ihrer Erkundungsreise. Nach ein paar Schritten versprach sie: „Ich sehe nach dir!“

Der Frühling tobte sich aus und wurde müde. Der Sommer wollte Einkehr halten und noch immer wartete das Apfelbäumchen auf seine Blüten vergebens. Es war schon ganz verzagt und und des Lebens überdrüssig.



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