Читать книгу Ende gut, alles gut - Nataly von Eschstruth - Страница 5

Zweites Kapitel.

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„Auf dem Papenburger Moor ist noch alles so ziemlich unverändert“, begann Herr Ebstorf beinah feierlich und blies den blauen Tabaksrauch voll sichtlich grössten Behagens in die kalte Stubenluft. „In der Einsamkeit der Heidemoore geht die Zeit fast spurlos vorüber, und das ist etwas ausserordentlich Schönes.

Wenn man aus dem ruhelosen Getriebe der Grossstadt kommt, wo beinah täglich ein Wechsel und Wandel an Menschen und Gegenständen offenbar wird, so mutet es einen da draussen an wie ein Stück Unvergänglichkeit, wie etwas Dauerndes, Ewiges, mit welchem man gern anfängt. Hier in der grossen Welt wird gebaut, um wieder eingerissen zu werden, wird das eben erst Neue über Nacht alt und muss Modernerem weichen.

Das zeigen schon die Menschen in ihrem Äussern an. —

Grossmutter ... Mutter ... Enkelin ... stellt sie einmal nebeneinander, ob sie noch einen Zug von Ähnlichkeit miteinander haben? Nein, fremd und völlig anders anzuschauen sieht es aus, als gehörten diese, sich aus einem Fleisch und Blut als die Nächsten Angehörenden, gar nicht zusammen.

Die Haarfrisur, die Machart der Kleider, das so gänzlich veränderte Wesen und Gebaren, alles weicht himmelweit voneinander ab, und die Alten fühlen sich als Fremdlinge unter den Jungen, und die Jungen unverstanden unter den Alten.

Die Ereignisse überstürzen sich, — man hat keine Zeit mehr, Erinnerungen zu pflegen, und kommt man nach Jahren selbst in einen kleineren Heimatsort zurück, so heisst es auch da: Und seine Stätte kennet ihn nicht mehr!

Das stimmt wehmütig und macht vor der Zeit müde.

Ich bin nie mehr nach Merseburg gefahren, wo mein Vaterhaus steht.

Steht? Nein, es stand.

Völlig umgebaut, alle liebe, traute Eigenart verwischt — der schöne, grosse Garten, mit welchem meine liebsten Kinderjahre verwachsen sind, war verschwunden, und statt der herrlichen Obstbäume, Blumen- und Gemüsebeete starrten mich kalte Steinmauern neu gebauter Häuser wie Feinde an. — Die alten Menschen, Freunde und Bekannte weggefegt vom Lebenssturm, hierhin und dorthin in die Welt zerstreut; nur ein paar einzelne bekannte Gesichter schauten mich wie Marksteine am Wege an — und ihre Altersfalten schienen mir unheimliche Zahlen zu sein, welche ein flüchtiges Menschenleben abrechnen.

‚Wer bist du?‘

‚Was willst du hier?‘

‚Nichts! — Nur mich überzeugen, dass ich kein Vaterhaus, keine Heimat mehr habe.‘

Wie anders war das im Papenmoore!

Just an einem Sonntag traf ich ein. Genau so, wie vor langen, langen Jahren die Väter, Gross- und Urgrossväter mit den stattlichen Frauen zur Kirche geschritten, so begegneten sie mir auch heuer.

Der schwarze, lange Rock, die feierliche Weste, den steifen Hut, welcher nach oben etwas breiter wird, und den langen Krückstock in der Hand, zogen sie die sonnigen Wiesenpfade daher. Die Frauen, unverändert anzuschauen wie die Ahnen, im dunklen, samtgesäumten Kleid, welches breit in die Höhe geschlagen wird, dass der feuerrote Unterrock stolz darunter hervorleuchtet, die Puffärmel und das zipfliche tiefblaue Kopftuch, mit flottem Schritt an ihrer Seite, just so, wie ich sie anno 1911 geschaut und ganz genau ebenso, wie der weisshaarige Pfarrer jene seit einem halben Jahrhundert getauft, getraut und eingesargt hatte!

Da kam es mir vor, als wäre ich nie in der Fremde gewesen, als wäre ich Tag um Tag geblieben da, wo mir alles so wohlbekannt entgegengrüsste, in der Heimat!“

„Wie ist das so schön!“ nickte Frau Minna; „so ein Empfinden kann ich dir nur allzu gut nachfühlen, Arnold! — Man klagt so oft, dass die moderne Jugend so wenig Heimatsgefühl kennt, weil nur wenige noch sesshaft sind, — die eigene Scholle fehlt, auf welcher sie mit der Heimat verwachsen!“

„Nicht wahr, Minchen! Seit man dies mit Schmerzen erkannt hat, streben viele Tausende nach einem eigenen Stückchen Vaterland, eine Sehnsucht, welche die Siedelungsgesellschaften ja nach Kräften stillen.“

„Und wie war es bei Uthlede?“

„Just so, Frauchen, wie in einem Haus, wo zu glücklicher Stunde die Uhr stehengeblieben. Mir schien’s, ich hatte nur geschlafen, und trat aus dem Knechtshaus just wie ehemals auf den Hof heraus, um wohlig die Arme zu dehnen!

Da stand der Hans Uthlede und schaute mir entgegen.

War er älter geworden? — Selbstverständlich, aber man sah’s nur nicht.

Das sonngebräunte Gesicht, glattrasiert, mit den runden, roten Wangen unter dem weissen Haar, die kurze Stummelpfeife im Mundwinkel hängend — Rock und Hosen — alles unverändert wie damals.

Er zwinkerte mir noch ebenso verschmitzt mit den Augen entgegen wie Anno 1911, und der Phylax, der struppige Pinscher, kläffte aus der Haustüre heraus, als hätte ich eben erst, wie dazumal mit der Soldatenmütze nach ihm geklappt.

Nicht mehr ganz so scharf wie ehemals schien er mir, — als ich’s aber sagte, lachte der Bauer vergnüglich auf und schüttelte den Kopf. ‚Kürl!‘ sagte er, ‚wat snakst da! Dat is doch nich der sülm Töl von dermolen! Dei olle Phylax is man daud, — äwerst de Lütt hier is sein Sohn, sieht akkarad so ut, as de Oll’, und heet ok Phylaxel!‘

Das ist’s eben! Der Sohn vom alten Phylax! In die Lücke, welche durch den Tod des treuen alten Tieres entstand, rückte sofort Ersatz ein, — und niemand sah und merkte es sonderlich, denn die Generationen glichen sich zum Verwechseln!

Ebenso das Vieh in den Ställen.

Da standen die Kühe und Pferde noch genau so in Reih und Glied wie vor Jahren. Ob’s dieselben waren?

Ich fragte gar nicht! Ich sah sie, — sie waren da, das genügte.

Auf dem Hof standen die Ackerwagen, die Drillmaschine, lagen die Eggen neben dem alten Ziehbrunnen, die Schiebkarre lag noch ebenso umgestülpt mit dem Rad nach oben, wie sie mich ehemals schon geärgert hatte, und in der Schweineboxe tummelten sich im Sonnenschein die drallen Ferkel neben zwei prächtigen Sauen ... auch die späten Enkelinnen der damaligen, — aber sie glichen einander aufs Haar, und diese Täuschung löste die behaglichsten Gefühle bei mir aus.

Die Hühner gackerten in buntem Schwarm vor der offenen Scheunentür und suchten, ebenso wie vor Jahren, die verstreuten Körner; schillrige Tauben flatterten um den Giebel und girrten mir zu, als wollten sie erstaunt fragen: ‚Is all wedder Manövertid?‘

Nur ein paar Pfautäubchen waren neu dazwischen, und grade diese kleine Ausnahme zeigte, wie unverändert sonst das Alte war.

Und doch nicht alles.

Die damals neu gepflanzten Obstbäume waren hoch und vollkronig emporgewachsen; weil aber die überständigen zwischen ihnen herausgeschlagen waren, so hatte sich das Bild nicht sonderlich verändert.

‚Heda! Wilm! Bist du das?‘ rief ich einem stämmigen Bursch zu, dessen Flachshaar mir so bekannt vorkam.

Er grüsste und trat näher.

Noch ebenso wortkarg und verlegen wie damals als Hütejunge.

Ja, er war’s! Nun kannte ich das Gesicht gleich wieder.

‚Bist immer noch hier, Willem? Ist’s dir auch gut gegangen?‘

Er glotzte mich mit starrem Staunen an. Als ob es ihm hätte schlecht gehen können! Hier auf Hans Uthlede seinem Hof!

Wir schüttelten uns die Hand.

‚Lassen’s mi man ut! Ick hev keen Tid nich‘, sagte er verlegen, — justement ebenso wie Anno 1911, wenn wir unseren Ulk mit dem Bengel machten!

Der Holunder war über den Gartenzaun herübergewachsen.

‚Das ist doch Fieken, welche just hochlangt und die breiten Knospendolden abschneidet? Natürlich, die gute Rieken!‘

‚Sie will man die Holtern tom Mittag in Eierkaukenteig backen!‘ nickte der Bauer und schob die Pfeife von dem rechten Mundwinkel in den linken.

Da sah sie mich schon.

Sie unterbrach sich und kam in den derben Lederschuhen näher, wischte die Hand an der Schürze ab und bot sie mir mit kräftigem Druck entgegen:

‚Die Wirtschafterin.‘

‚Das muss ich sagen, Fieken: Verändert haben Sie sich in all den Jahren aber hier nicht!‘

‚Nee,‘ schalt der Bauer, ‚se is man no’ ganz so kwidderig und ramenterig wie sonst! Das gönnt sich keen’ Ruh nich’ bei Tag und Nacht! Selbst an’ Sonntag kann se die Hände nich still halten! Sonst wächst bi den Alten doch mit den Jahren ’n beeten Sitzfleisch an, bei der Rieken mot dat awer in Vergessenheet geraten sin!‘

So schien’s.

Behende und wusselig, wie ich sie nie anders gesehen, wirtschaftete die Haushälterin auch heute noch herum, — ohne sonderlich viel Geduld, gutmütig mit den Mägden scheltend und nach dem Tadel freigebig das Wohlverdiente lohnend, abhold jeder Neuerung, abergläubisch wie alle Leute im Moor, und perfekt im Brauen von einem Ingwerschnaps, was der alte Hans als grösste Tugend an ihr schätzte. Ebenso wie im Uthenhof war auch im Dorf alles beim alten geblieben, und da war es denn kein Wunder, wenn ich mir vorkam, wie der Peter aus der Fremde, welcher sich endlich heimgefunden.

An dem freundschaftlichen Empfang, welcher mir ward, merkte ich erst, welch ein gutes Gedächtnis der Bauer hatte, und wie fest in den Herzen dieser schlichten Landleute die Dankbarkeit wurzelt, selbst für Dinge, welche in unseren Augen eine solche Kleinigkeit bedeuten!

Einen Ruhetag geopfert, um den Leuten zu helfen, ihr Heu einzufahren!

Ich hatte so gar nichts daraus gemacht, aber Uthlede belehrte mich jetzt eines Besseren.

‚Wissen Sie, Ebstorf!‘ sagte er und sprach Hochdeutsch mit mir, weil er merkte, dass mir das Platt doch allzu ungeläufig war, ‚damals, als Sie mir halfen die Nachmahd einholen, stand viel für mich auf dem Spiel! Die Gluthitze des Sommers hatte viel zu früh eingesetzt und mir fast die ganze Heuernte zunichte gebrannt. Auch die Rübenpflanzen hatten stark gelitten, und was das heisst, Ställe voll Vieh und kein Futter haben, das werden Sie erst mal ermessen können, wenn Sie selbst ein bisschen Eigenes haben!‘

‚Aber wir hatten doch noch so viele Wagen voll Grummet eingebracht!‘ warf ich verwundert ein.

‚Das war’s ja! Die vielen Wagen voll, unser ganzer Reichtum, von welchem unsere Viehwirtschaft sozusagen abhing! — Nach der heissen Zeit kamen Wochen voll unaufhörlicher Gewitter mit Regen über Regen! — Da wir das Gras schon geschnitten hatten und just diese Wiesen an und für sich etwas sumpfig waren, liefen wir Gefahr, dass uns nun wieder die ganze Mahd verfaulte, wenn sie nicht rechtzeitig geborgen werden konnte. — Gerade an jenem Sonntag hatten wir ein paar sonnige Tage hinter uns, dass wir einfahren konnten, und just da drohte ein neues Gewitter! — Hätten Sie und Ihre Kameraden nicht geholfen, das heisst, hätten Sie die anderen Soldaten nicht so energisch herangenommen, wir hätten tatsächlich auch noch das Grummet verloren und mit ihm viel Vieh; denn was nicht ernährt werden kann, muss als Schlachtvieh abgehn!‘

‚Ich weiss! — Auch Ihr Hafer und Roggen standen zum Teil noch auf dem Feld in Hocken, und galt die nächste trockene Zeit dem Einfahren dieser wichtigsten Faktoren, mit welchen der Landwirt zu rechnen hat!‘“

„Warum das, Arnold?“

„Weil das Getreide sonst auswächst, Minchen.“

„Und dann ist das Korn nicht mehr zu gebrauchen?“

„Es büsst wenigstens sehr viel von seinem Wert ein, — oft ist es auch ganz verloren, weil sich das Korn schon zum Keim entwickelt!“

„So ist auch viel Risiko und Sorge bei der Landwirtschaft?“ fragte die blasse Frau ängstlich.

Ebstorf schüttelte zuversichtlich den Kopf.

„Wo wäre das nicht! — Bei dem kleinen Besitz, wie wir ihn haben, sprechen die nötigen Arbeitskräfte nicht so mit, wie auf weiten Ländereien! — Wir sind ja Leute genug, um unsere Ernte rechtzeitig zu bergen! — Nicht wahr, Jungens? Wir wollen alle tüchtig zugreifen?“

Ein lebhaftes, aufgeregtes Zustimmen.

„Wir helfen doch auch mit, Vater!“ bestürmten Suse und Gretel den Sprecher, und der Kriegsinvalide legte wohlgelaunt den Arm um die kleinen Mädels und nickte zustimmend.

„Das will ich meinen! Ihr habt ja stramme Arme und Beine und könnt uns alle sehr nützlich sein! Wenn ich euch viere nicht hätte, würde ich es nicht riskieren, eine kleine Landwirtschaft anzufangen!“

„Und Michaela?“ fragte Frieder schnell.

Ebstorfs Miene verfinsterte sich wieder. Er war kein grausamer oder gar rauher Mann, aber er hatte keinerlei Verständnis für die Seelenqualen, welche ein körperliches Siechtum bei einer so weichen, zärtlichen Kinderseele wie Michaela auslöst. —

Der Verlust seines Auges genierte ihn wohl, hemmte aber nicht seine Arbeitskraft; im Gegenteil, eine gewisse Bitterkeit hatte in seinem Herzen Wurzel geschlagen, dass er, der schon so schwer von dem Schicksal heimgesucht war, auch noch das Unglück ertragen musste, ein sieches Kind, welches nur kostet und nicht verdient, mit sich herumschleppen zu müssen.

So sah er mit nicht allzu freundlichem Blick in das wachsfarbene Gesichtchen seiner Ältesten.

„Michaela? Nein, die kann uns in dem kleinen Eigenheim nichts nützen! Da kommt’s auf Körperkraft an. Aber der Doktor meint ja, mit der Zeit würden die Beine wieder kräftiger werden. Na, hoffen wir das Beste! — Ihr seid ja brave Kinder und werdet schon das Eure tun, die Schwester ernähren zu helfen!“ —

Flammendes Rot stieg in Wangen und Schläfen des Jungmädchens, um nach wenig Sekunden einer um so fahleren Blässe Platz zu machen.

Das Köpfchen sank tief und schwer auf die schmale Brust, wie bei einer Blume, welche in der Hitze der Trübsal, ohne einen Tropfen der Labung dahinwelkt. Frau Minna wehrte mit der Hand ab.

„Nanu! so unnütz ist sie denn doch nicht! Sie braucht ja nicht mal mehr zu liegen, und wenn wir auf dem Felde sind, kann sie das Feuer im Herd warten und nach dem Essen sehn! Das versteht sie ja ganz gut. — Nicht wahr, Michaela?“

Die Genannte nickte und kämpfte tapfer die Tränen herunter.

„Es wird ja immer besser! Ich hoffe und glaube es ja so zuversichtlich!“ sagte sie leise, mit flehendem Blick nach dem Vater. „Es gibt ja auch sonst noch Arbeit im Hause ... flicken ... nähen ...“

„Sie muss alle noch so nebenbei gemacht werden, wie dies auf dem Bauernhof auch Sitte ist!“

„Ich möchte lieber draussen auf dem Acker arbeiten!“ rief Suse.

„Und ich im Garten!“ bat Grete stürmisch.

„Das dacht’ ich mir, dass ihr wilden Hummeln lieber die Muskeln bei der Feldarbeit stählt! Wenn es erst gilt, zu graben, zu hacken, Kartoffeln zu buddeln!“

„Kannst du eigentlich mähen, Vater?“

„Ich habe es während der drei Manöver auf dem Lande verversucht, mein Junge! Das ist nicht schwer. Ihr Buben lernt es um die Wette mit mir. Hans Uthlede hat mir versprochen, dass er mich in allen Dingen anleiten und mir mit Rat und Tat zur Seite stehen will!“

„Das ist ein köstliche Beruhigung!“ atmete die Mutter auf. „Da lernt man alles am schnellsten und gründlichsten und ist nicht so verlassen und verloren! Hast du denn den Kauf schon abgeschlossen, lieber Arnold?“

„Ja, — das habe ich, — war ja alles glänzend.“

„Erzähle doch weiter! Saht ihr nun gleich das Häuschen an?“

„Das will ich meinen! Es traf sich ja so gut, dass es Feiertag war und der Bauer freie Zeit hatte. — Wir wanderten also gleich nach der Abbauerstelle hinaus, wohlgemerkt, nachdem ich in der behaglichen alten Wohnstube noch ein mächtiges Schinkenbrot und ein Glas Wacholder genehmigt hatte!“

Diese schmunzelnde Bemerkung löste wieder allgemeinen Jubel aus, auch Michaelas Lippen zuckten in aufrichtiger Freude, dass dem Vater solch ein Leckerbissen geworden; aber so hell auflachen, wie die Geschwister, konnte sie nicht, dazu tat ihr das Herz zu weh.

„Und dann? Nachdem es so gut geschmeckt?“

„Dann wanderten wir los! — Erst durch den grossen Hof, nach der Hude hinaus, auf welcher in warmem Sonnenschein ein kleines Fohlen um die Stute herumsprang und sehr niedlich aussah ...“

Wieder grosses Hallo.

„Dürfen wir das auch sehn, Vater? — Ein kleines Pferd! Ach, wie muss solch kleines Pferd entzückend aussehn!“

„Wir haben dann doch hoffentlich selber welches?“

„War’s ein kleiner Schimmel, Vater?“

„Man sachte, immer Ruhe! Wie soll ich so viel Fragen auf einmal beantworten!“

„Frisst es aus der Hand?“

„Darf man es streicheln?“

„Oder beisst es?“

„Kann es schon so schlimm ausfeuern wie grosse Pferde?“

„Das werdet ihr schon alles sehn! Wenn ihr artig und manierlich seid, wird der Bauer wohl nichts dagegen haben, dass ihr auch auf seinem Hof herumspielt und all das kleine Viehzeug betrachtet!“

„Wir haben dann doch hoffentlich selber welches?!“

„Und ob! Ich denke, Mienchen, wir behalten noch ein Sümmchen übrig, um etwas in die Ställe zu bekommen. Habe mir das alles schon zurechtgelegt!“

Wieder lebhafte Aufregung unter den Kindern.

„Was denn alles, Vater? Ach, bitte, erzähle doch weiter!“

„Na ja. Macht nicht soviel Lärm, sonst donnert die Maschinenmeistern unten wieder gegen die Wand!“

„Ja, die freche Person!“

„Kinder, das hört dann auch auf! Dieses Schikanieren von den teuern Umwohnern, dass man sich nicht ribbeln und rühren darf, ohne dass sie Krach schlagen!“

„Es wird alle Tage unerträglicher! Wenn man nur mal einen Knochen durchhackt, gleich schicken sie rauf!“

„Und anderes wie Knochen kann ich ja nicht mehr kaufen!“

„Das soll nun alles bald ein Ende haben, Minchen! — Nur erst mal raus hier! In Licht, Luft und Sonne hinein!“

Wieder ein unterdrücktes Jauchzen, keins wollte den Sprecher mehr unterbrechen.

„Über die Hude ging es dann durch die Felder, nach dem Häuschen hinauf. War das ein Anblick, als wir so an dem jungen Roggen vorbeigingen! Dass einem das Herz im Leibe lachte! — So frisch und saftgrün und breit im Halm! — Der Bauer schmunzelte auch und sagte: ‚Die Saat steht heuer gut! Man sagt, wenn die Halme so hoch sind, dass sich am ersten Mai eine Krähe darin verstecken kann, dann gibt es eine gute Ernte!‘“

„Ja, die alten Bauernregeln! Die müssen wir dann auch lernen!“

„Ich kenne schon welche! In dem Kalender, den Fritze Neubert mir borgte, stehen sie für jeden Monat!

‚Wenn’s im Mai recht giesst und kracht,

wird das Korn ’ne wahre Pracht!‘“

Ebstorf scherzte:

„Und kräht im Mai der Hahn auf dem Mist,

ändert sich das Wetter oder bleibt, wie es ist!“

Jubelnder Beifall der Umsitzenden.

Gretel klatschte lebhaft in die Hände.

„Vater, ich freue mich! Ich freue mich so rasend!“

„Und ich auch!“

„Wir alle, wir alle!“

„Ach, wie sieht unser Häuschen aus?“

„Hübsch, Kinder, ganz wunderhübsch! — Ein massives Steingebäude, nicht mehr ganz neu und so schmuck, wie ich es damals sah, aber fein eingewohnt und baulich in bestem Zustand! Von aussen ist es weiss getüncht, hat ein spitzes rotes Ziegeldach ...“

„Nicht mit Stroh gedeckt, Arnold?“

„Nein, Minchen! Gerade darum hat mir das Ding ehemals schon so gut gefallen! Auch die Wände sind aussergewöhnlich stark, zwei Steine dick, auf was mich Uthlede ganz besonders aufmerksam machte. — Als das Haus gebaut wurde, hatte sich gerade in dem Nachbardorf eine neue Ziegelbrennerei aufgetan, die gab die Steine zuerst als Reklame billig ab. — Daher konnte man sich die Mauern leisten! Du liebe Zeit, heutzutage sind die Preise anders geworden, und wenn es mit der Revolution nicht bald abflaut, werden sie noch immer mehr in die Höhe schnellen!“

„Wieviel Stuben haben wir, Väterchen?“

„Ganz genügend. Da ist zuerst eine hübsche Küchendiele mit grossem Herd und dem Rauchfang darüber, wo das Eingeschlachtete aufgehängt wird ...“

Wieder leises Jauchzen, — aller Augen leuchteten wie verklärt.

„Wenn es aber im Winter ganz kalt wird, ist in der Stube rechterhand ein sehr praktischer eiserner Ofen mit einer Kochplatte, wo wir unser Mittag reichlich fertigstellen können und gleicherzeit eine sehr schöne grosse Wohnstube haben. Auf der linken Seite der Diele ist auch noch eine geräumige Stube, und neben einer jeden der beiden eine hübsche Kammer. Oben grosser Boden, mit einem Lattenverschlag, der auch im Sommer als Kammer dienen kann, oder für Gerümpel, wenn der Sparrenraum voll Heu und Stroh gepackt ist —“

„Als Futter für die Tiere!“

„Haben wir auch einen Stall?“

„Das will ich meinen! Von der Diele führt eine Hintertüre direkt in die Ställe hinein, welche in das Haus eingebaut sind, damit sie recht warm und sicher sind. Zuerst das Abteil für die Ziegen ...“

„Ziegen!“

„Vater, wir bekommen Ziegen?“

„Mit kleinen Lämmchen?“

„Das ist ja wonnevoll!“

„Muttchen! Ich habe noch das blaue Band, welches beim Färben so fleckig geworden ist,“ jubelte Grete, „das binde ich dem Lämmchen um den Hals und führe es auf die Wiese spazieren!“

„Und ich gehe mit!“

„Wir spielen alle zusammen mit den süssen Viehcherchen!“

„Man kann doch die Ziegen auch melken?“

„Aber gewiss, Närrchen, wo sollte denn sonst die köstlich süsse Ziegenmilch herkommen.“

„Wer wird das tun?“

„Sie hat Hörner! Sie stösst vielleicht!“

„Ach ja, wer soll das Tier melken? Von uns versteht es niemand, ich ja auch nicht!“ erschrak Frau Minna.

Ebstorf tätschelte ihr wohlgelaunt die Hand.

„Habe an alles gedacht, Minchen! Jetzt wohnen doch drei alte Frauen mit dem Schafhirt in dem Häuschen. Die eine derselben, ‚Schlüdersch Anna‘, will nun uns zu Gefallen zuerst bei uns wohnen bleiben und dich und die Mädels in allem anlernen, — Melken, Schweinefüttern —“

„Das ist ja grossartig! Das ist wirklich eine ausserordentliche Beruhigung für mich, lieber Arnold!“ atmete die Mutter auf, als ob Zentnerlasten von ihrer Brust fielen. „Da ist doch gar manches, wo man keinen Bescheid weiss und sich nicht helfen kann!“

„Holzhacken müssen die Buben auch lernen —“

„Und im Walde sammeln wir dann auch das Reisig, damit Muttchen recht tüchtig im Winter heizen kann!“

„Juchheisa! wie das Bild in unserem Märchenbuch, wo die Kinder im tiefen Schnee in den Wald gehen und Holz holen!“

„Da begegnete ihnen der Weihnachtsmann!“

„Vater! wohnt der Weihnachtsmann auch bei uns — im Papenburger Moor?“

„Er wohnt überall, wo artige, fleissige Kinder sind!“

„Vielleicht auch eine gute Waldfee, die den Kindern so viel Erdbeeren und Blaubeeren wachsen lässt ...“

„Oder ein Rübezahl — den man in der Not um Hilfe anrufen kann?“

„Ja, ja, dann verwandelt er dürres Laub in Goldstücke!“

„Der ist ja nur in Schlesien daheim!“

„Leider!“

„Aber Heinzelmännchen gibt es doch überall?“

„Dummkopf! Du weisst, dass diese von der Welt weggenommen sind, weil die Leute in Köln zu faul und bequem geworden waren!“

„Ja, ja!

‚Wie war’s in Köllen doch vordem

mit Heinzelmännchen so bequem!

Man legte sich hin auf die Bank

und pflegte sich!‘“

„Dazu ist in einem Eigenheim keine Zeit!“

„Wollen wir auch gar nicht!“

„Ach, dieser Spass, wenn wir dies alles erst haben und selber sehn und überall helfen können!“

„Dann wollen wir dem armen Mütterchen schon das Mehlhäflein und den Ölkrug füllen!“

„Solch ein Gedanke ist unfasslich schön!“

„Ist der Wald weit entfernt, Vater?“

„Durchaus nicht. Ich taxiere auf zehn Minuten. Wenn der Wind von dort herüber weht, ist das ganze Haus voll Kiefernduft!“

„Ach, und hier riecht man nur Gas und Gestank von den Autos — und all der Küchenqualm aus den Hinterfenstern in dem engen Hof ...“

„Und von der Eisenbahn drüben die ollen Russwolken!“

„Dort kann man atmen! Da fühlt man förmlich, wie sich die Lunge weitet!“

„Wenn sie in so gute Luft und reichliche Kost kommt, wird unsere arme Michaela auch bald bei Kräften sein!“ nickte Franz der Schwester, welche immer noch in sich zusammengesunken und traurig neben ihm sass, tröstlich zu.

„Natürlich! Nur hier aus dem Radau und dem Ängstigen und Sorgen muss sie heraus!“

„Haben wir auch einen Garten, Vater?“

„Auf die Frage wartete ich längst!“

Suse schlang jählings die Arme um den Hals des Invaliden, und ihre Lippen bebten vor Ungestüm.

„Gibt es Gemüse darin, so grosse, grosse Kohlköpfe und Gurken und Meerrettich und Bohnen und Erbsen ... weisst du, alles das, was auf den Ständen in der Markthalle so entzückend schön aussieht, dass man am liebsten gleich hineinbeissen möchte?“

Die Mutter strich liebkosend über den blonden Krauskopf der Kleinen.

„Da sieht man mal wieder unser Heimchen am Herd! Die Suse — ja, die gibt mal eine Hausfrau! Da soll jeder den Hut vor abnehmen! Wie andere Mädchen vor den Putzläden und Spielwarengeschäften stehen und sich nicht von solch heiss begehrtem Anblick trennen können, so läuft die Suse in die Grünkramläden und freut sich an den Rüben und Grünkohl!“

„Na, da kann sie ja bei uns die kleine Gärtnerin spielen! Davon verstehe ich aus meiner Kinderzeit im elterlichen Garten in Merseburg noch eine ganze Menge und will dich schon anlernen, du Kochmamsell!“

„Und was bekomme ich als Arbeit, Vater?“ forschte Frieder mit hochroten Wangen.

„Na, wollen mal sehn, ob du gewissenhaft bist, dann kannst du — die Schweine übernehmen, Rüben für sie schneiden und Kartoffeln kochen und den Stall putzen ...“

„Hurra, die Ferkel! die schönen, fetten, grossen Sauen! Die nehme ich gern in Pflege! Da sollt ihr mal sehn, was das für Wurst und Schinken geben soll!“

„Wir fangen ganz sachte mit zwei kleinen Borstentierchen an, denn selbst Ferkel wollen gekauft und gemästet sein!“

„Haben wir auch Hühner, Vater?“

„Selbstredend: ‚ihrer Hühner waren drei, und ein stolzer Hahn dabei!‘ Na, die laufen im Hof und Feld herum und werden nur im Winter gefüttert. Wenn eine Glucke dabei ist und kleine Küken ausbrütet, so kann man die überzähligen Hähnchen abschlachten und hat mal einen Braten, — na, und die paar Eier! Da kommt nicht viel bei raus!“

„Aber die Federn für die Betten?“

„Daran muss man lange sammeln!“ Ebstorf machte eine geringschätzige Handbewegung. „Nach Hühnern frage ich nicht viel, sie sind für uns nur Spielerei! Das Korn und der Hafer sind jetzt zu teuer, um sie mästen und verkaufen zu können, und bis man so viel Eier sammelt, dass man sie in die Stadt schicken kann, dass sich der Transport lohnt, kann einem die Geduld reissen!“

„Und die mühsame Verpackung!“

„Ist es denn weit bis zur Bahn?“

„Das ist es, — einesteils leider, andernteils glücklicherweise! — Liegt man fern ab von Landstrasse und Eisenbahn, so hat man nicht mit Bummlern und Touristen zu rechnen, welche einem beim Blumenpflücken nur die Wiese zertrampeln! Wenn Uthlede Getreide und Kartoffeln abliefert, will er uns mal ein Paket mitnehmen, na, und wollen wir was aus der Stadt haben, die auch zwei Stunden Fahrt weit ist, so findet sich im Dorf immer Gelegenheit, dass man mal mitfahren kann!“

„Und wie gross ist der Garten, Vater?“

„Ein tüchtiges Stück im Geviert, kleine Neugierde!“

„Stehen Obstbäume darin?“

„Sechs grosse Äpfelbäume!“ sagte Ebstorf belustigt, mit starker Betonung, und seine Stimme ging unter in dem Siegesgeschrei der Kinder.

„Sechs Äpfelbäume?“ wiederholte Frau Minna überrascht. „Da können wir ja einen grossen Vorrat ernten!“

„Und zwei Kirschbäume, und drei Pflaumenbäume, daneben noch zwei jung angepflanzte!“

„Hurra! hurra!“

„Ich bin der erste, welcher hinaufklettert!“

„Papperlapapp! Dazu sind die Hosen zu teuer, mein Junge!“

„Und am Zaun steht ein hohes Gebüsch von Haselnüssen und Schlehdornen ...“

„Darin nisten die Vögel so gern!“

„Ob man da wohl ein Nestchen zu schauen bekommt, Mutter?“

„Hoffentlich! Wenn ihr die junge Brut nicht stören wollt, oder sie gar ausnehmen ...“

„Dann setzt’s Keile von mir!“

„Ganz recht, das erlaubt Papa nicht!“

„Die Schlehen sind so sauer! Die können die Hühner picken!“

„Wer soll denn die Hühner füttern und abends in den Stall sperren und sie am Morgen herauslassen?“

Wieder traf der Blick Ebstorfs nicht allzu freundlich die sieche Michaela.

„Wollen mal sehn, ob Michaelas Kräfte wenigstens für diesen kleinen Handlangerdienst ausreichen! — Nur gewissenhaft überzählen und gleich melden, wenn mal eins fehlt, sonst hast du ja nicht viel dabei zu tun! Die Türklappe am Stall drunten auf- und zuhaken, das wirst du ja können!“

„Aber Vater, ich kann ja ganz gut gehen, selbst aus dem Hof kann ich herzutreiben!“

„Na ja, — wird ja auch immer besser werden. Es ist nur gut, wenn wir gar nicht mit dir rechnen, sondern uns allein auf die gesunden Knochen von uns andern verlassen!“

„Und die Hühner bekomme ich ganz gewiss?“ bat das junge Mädchen noch einmal besorgt, als fürchte sie, dass man ihr auch diese kleine Freude noch versagen werde.

„Ja, die sollst du als Spielzeug haben!“

„Ich mochte Vögel immer so gern!“

„Na, dann wirst du hoffentlich die Kücken nicht verkommen lassen!“

„Um alles nicht! Ihr Zwitschern ist so herzig! — Während der Kriegszeit hatten Kapellmeisters auf ihrem Balkon in der dritten Etage ein paar ganz kleine Pieperchen zum Grossziehen, — da habe ich oft hinuntergesehen und mich amüsiert, wie drollig sie umherrannten.“

„Haben aber keins von allen gross bekommen!“

„Weil sie nicht Obacht darauf hatten und sie im Regen draussen liessen!“

„Das Häuschen, worin sie unterkriechen sollten, war vom Wind umgeweht, und niemand war da, es aufzurichten!“

„Na ja! ich habe kein grosses Zutrauen zu diesem Geniste! Wenn Michaela ihr Heil versuchen will, gut, — probieren muss man es ja, denn Eier sind eine ganz angenehme Zugabe.“

„Gibt es auch Stachelbeeren im Garten, Vater?“

„Deren sind es nicht so viel, die alten Leute hatten kein Interesse dafür; auch Johannisbeeren und Himbeeren will ich noch anpflanzen!“

„Ach, und so grosse, süsse, rote Erdbeeren!“

„Die ass Muttchen früher so gern!“

„Sollst sie wieder haben, Minchen! Wir wollen die Sache schon fingern! Einen schönen Rasenplatz zum Wäschebleichen hast du auch hinter dem Hof!“

„Ach, das klingt alles wie ein schönes Märchen!“

„Da wird uns dann die Wäscheleine nicht wieder vom Boden gestohlen!“

„Wie herrlich, wenn man sich nicht um jede offene Türe ängstigen muss!“

„Wann reisen wir ab, Papa?“

„Ach, bitte, recht bald!“

„Morgen schon! — Bitte, bitte! — Wir packen gleich unsere Sachen zusammen!“

„Nur ruhig Blut! — Erst muss ich Wagen und Pferde haben und einen Eisenbahnwagen, in welchen die Sachen verladen werden!“

„Mieter für unsere Wohnung hier bekommen wir jederzeit!“

„Ach, diese Ungeduld! Wir können es ja gar nicht erwarten, bis wir dort sind!“

„Ich fange schon an, meine Kommodenschublade einzuräumen!“

„Ich packe die meine auch schon!“

„Vater! Mutter! Dürfen wir die alten Spielsachen noch mitnehmen?“

Frieder schwenkte die Arme wild durch die Luft. „Unsinn! Zum Spielen haben wir keine Zeit mehr! Nun heisst es auch für uns Kinder, arbeiten!“

Ebstorf nickte ihm wohlgefällig zu: „Brav, mein Sohn! So denkt und spricht ein echter deutscher Junge in dieser Zeit der grossen Not! Da müssen alle Hände an das Netz gelegt werden, wenn wir nicht untergehen wollen!“

„Wir Mädchen denken und sprechen ebenso, Vater!“

„Recht so! Ich erwarte es von euch. Ein jedes stehe an seinem Platz!“

Wie sich die Kinder alle emporreckten, wie sie die Arme hoben und die Fäuste darhielten, als ein Zeichen frohgemuter Kraft!

„Ich kann’s!“ —

Auch Michaela hatte sich erhoben.

Sie richtete sich auch auf, höher, energischer wie sonst.

Ihre lahmen kleinen Füsse zitterten und wollten bei all der Aufregung den Dienst versagen.

Die Geschwister jauchzten: „Ich kann’s!“ —

Sie schloss still und geduldig die blassen Lippen, aber ihr Blick schweifte empor, durch die trüben Fensterscheiben zu den goldenen Sonnenstrahlen, welche nach langer, kalter Regenzeit soeben wie ein freundlicher Gruss durch dunkle Wolken brachen.

Und dieser Blick aus verweinten Mädchenaugen sprach wie in flehender Bitte ein stummes: Ich kann nicht, aber ich will! —

Ende gut, alles gut

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