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Was bisher geschah

Montag, 10. Dezember 2018

Ich habe einen Tagebucheintrag gefunden, den ich am Sonntag, den 10. Dezember 2017 verfasste. Haargenau vor einem Jahr.

Ich bin mehr oder weniger entsetzt, aber eher enttäuscht, dass sich dieser Text zu 100 Prozent in diese Timeline einpflegen ließe.

Es ging um das Kündigen und um Geld sparen und wie es mir damit geht. Ich war auch wieder im Dopamin-Rausch und voller Euphorie. Und doch mache ich damit bis heute nichts. Ich kriege meinen Arsch nicht hoch, unternehme kaum was, um an meiner Situation etwas zu ändern.

Seit Frühjahr 2017 bin ich bereits in diesem Unternehmen. Seit dem bin ich auf dem falschen Weg. Ich hätte einfach nur den Vorgegebenen Pfad verlassen müssen, um das zu tun, was mein Herz mir sagt. Selbstständige Kreative sein. Im Abschlussgespräch sagte ich meinem Reha-Begleiter Herrn N. dass ich damals im Urlaub fast den mir zugeschickten Vertrag nicht unterschrieben hätte, um dann ins kalte Wasser zu springen. Er sagte: "Gut, dass sie es trotzdem gemacht haben". Nein. Falsch. Anderthalb Jahre fahre ich jetzt ins die falsche Richtung. Und ich bin mir dessen völlig bewusst. Kein gutes Gefühl. Warum machen Menschen so etwas? Warum mache ICH so etwas?

Ich weiß, dass ich hier falsch bin. Ich weiß, dass ich mehr will als einen Bürojob in einem weit entfernten Kaff. Ich weiß aber nicht, was ich machen soll, um aus dieser Achterbahn auszusteigen.

In dem Tagebucheintrag von Dezember 2017 war auch noch die Rede von N. Einem sehr guten Freund, den ich während meines ersten Psychiatrie-Aufenthaltes kennen gelernt habe. Meinem Kopfarzt habe ich von ihm erzählt und der wollte wissen, ob sich mein Freund auch wie in einem Hamsterrad fühlt, mit seinem Lehrer-Job. Ich sollte ihn fragen (habe ich aber tatsächlich nie getan).

Hamsterrad. Ja. Es sieht von innen aus wie eine Karriereleiter, hat ein Wandbemaler mal festgestellt. Ich habe weder Bock auf das eine, noch auf das andere.

Weiter stellte ich damals fest, dass ich ein Portfolio bräuchte. Mit allem, was ich jemals geschrieben, gezeichnet und gebaut habe, damit ich auch was "vorweisen kann". Ich war Feuer und Flamme (Dopamin) und bin es auch wieder, wenn ich das hier schreibe. Ich will endlich mal vorwärts kommen und etwas in Angriff nehmen. Dieses Buch gehört unumstößlich dazu.

Mein Fazit für den Eintrag von 2017 ist folgendes:

Ich bin keinen Schritt weiter als noch vor einem Jahr und will das ändern. Ich will etwas erschaffen und ich will vorankommen in meinem Sein. Ich will kündigen und mein eigenes kleines, schönes, kreatives und unabhängiges Leben führen. In die richtige Richtung fahren und stolz auf die Person im Spiegel sein. Mein eigenes Happy End. Jetzt muss ich es nur tun.

Ich bin nicht auf Bali.

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