Читать книгу Willkommen auf der Achterbahn der Gefühle - Nicole Bornhak - Страница 5

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Eine ganz wichtige Erkenntnis der letzten Jahre ist die, dass ich ein gutes Stück weit selbst dafür verantwortlich bin, ob ich die Hilfe bekomme, die ich brauche. Es gibt eine große übergeordnete Infrastruktur für ein doch ziemlich breites Angebot an Hilfen, und natürlich kann es eine große Herausforderung sein, sich darin zurechtzufinden. Aber vor allem muss man sich in sich selbst zurechtfinden und sich selbst durchschauen und erkennen, an welchem Punkt man jetzt welche Unterstützung gebrauchen könnte. Jeder kennt sich selbst am besten, ich kann nicht von anderen erwarten, dass sie besser über meine Bedürfnisse Bescheid wissen als ich. Ich habe so viel über mich gelernt in den letzten Jahren – auch dank der Hilfe, die ich von außen bekommen habe. Und doch kann ich mich nicht ausruhen auf dem, was ich gelernt habe, denn ich entwickle mich ja ständig weiter. Und ich habe gute und schlechte Tage. Oder Wochen. Oder Monate. Ich muss mich ständig aufs Neue fragen, ob ich die Unterstützung, die ich letztes Mal hatte, auch dieses Mal wieder brauche.

Mein Eindruck ist, dass sich viele von uns sehr, sehr schwer damit tun, andere Menschen um Hilfe zu bitten. Dass wir immer weiter versuchen, allein zurechtzukommen – und uns damit in Wirklichkeit keinen Gefallen tun. Sind wir zu stolz? Haben wir Angst, uns eine Blöße zu geben? Schämen wir uns, nicht alles ganz allein zu schaffen? Oder wissen wir vielleicht gar nicht, wie man um Hilfe bittet? Haben wir es nie gelernt? Oder haben wir es seit »Mama, bindest du mir eine Schleife?« wieder verlernt?

Willkommen auf der Achterbahn der Gefühle

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