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2. Kapitel: Willkommen in Harpienfels
ОглавлениеAls ich erwachte, befand ich mich in einem Käfig auf einem Pferdekarren, der im ummauerten Innenhof eines Turmes vor dem Eingang hielt. Auf dem Kutschbock saßen zwei Burschen in einfacher Kleidung, wie sie von der Landbevölkerung getragen wurde. Der Kutscher sprang hinab und hämmerte mit der Faust gegen das schwere Tor, nahm seine Mütze vom Knopf und knetete sie nervös in den Händen.
Es wäre ein Leichtes gewesen, aus dem Käfig herauszukommen, aber mich packte die Neugier, was hier vor sich ging. Ich konnte ja immer noch verschwinden, wenn es bedrohlich wurde. Im Moment wirkte es jedoch alles friedlich, abgesehen davon, dass ich in diesem Hühnerstall saß.
Ein Greis mit langem, grauem Bart öffnete das Tor und ich erkannte in ihm sofort ein Mitglied meines Berufsstandes. Er trug eine blaugraue Robe und einen spitzen Hut mit breiter Krempe, dessen Zipfel abgeknickt war. Die Männer wechselten einige Worte in einer mir unbekannten Sprache und der Kutscher deutete auf mich. Der Zauberer kam näher und warf einen forschenden Blick auf mein belaubtes Kleid und die enormen Füße. Herrje! Die sollte ich zurück in ihre ursprüngliche Form verwandeln, wie sah denn das aus? Er sagte etwas zu den Bauern und zeigte auf eine Luke oben im Turm, vor der ein Kranausleger mit einem Flaschenzug angebracht war. Dann ging er hinein, öffnete nach einer Weile den Speicher und ließ einen Haken hinab.
Ich brachte meine bezaubernden Kurven in Ordnung, während die Männer das Seil in Empfang nahmen und am Käfig befestigten. Danach wurde er in die Höhe und schließlich in einen fensterlosen Raum gezogen, dessen einzige Beleuchtung durch die offene Luke und je eine Fackel an den Treppen hinauf und hinab bestand. Die Kammer diente als Zwischenlager und war mit allerlei Kisten, Strohballen und Holzstapeln vollgestellt.
Der Zauberer betrachtete mich interessiert, wie ein seltenes Forschungsobjekt und sagte etwas in der fremden Sprache. Ein Laut klang wie: »Marlon«.
»Ich verstehe kein Wort, Alter!«, antwortete ich einen Hauch schroffer, als es meiner Seite der Gitterstäbe angemessen sein mochte. Andererseits war es nicht verkehrt, gleich die Verhältnisse klarzustellen. Immerhin war ich ja jemand!
Der Zauberer schien überrascht und räusperte sich, bevor er antwortete: »Du sprichst Ardavilsch? Was für ein Wesen bist Du denn?«
»Ein Mensch! Auch wenn es im Augenblick nicht ganz danach aussieht. Mein Name ist Yolanda von Falkenstein!« Ich betonte das Wörtchen »von« so gut ich konnte. Ich hoffte, dass es hierzulande ähnliche Begriffe für einen adligen Stand gab und ich entsprechend respektvoller behandelt würde.
Er blinzelte schmunzelnd.
»Sehr erfreut Jolanda von Falkenstein. Ich bin Marlon der Zauberer.« So wie er es aussprach, klang es wie »Dscholanda«
»Yolanda«, beharrte ich.
»Die Bauern sagten, Ihr hättet im Schlaf meinen Namen gemurmelt, deshalb brachten sie Euch zu mir.«
Was? Das Wort Marlon hörte ich zum ersten Mal, warum sollte ich es im Zustand der Bewusstlosigkeit geäußert haben? Dann kam mir ein Gedanke, der weit abwegiger war: Es konnte ja wohl nicht Manon gewesen sein? Vollkommen ausgeschlossen!
»Ihr seid voller Laub und Tannennadeln. Kaum vorstellbar, dass darunter ein Mensch stecken soll, noch dazu eine Frau, dem Klang der Stimme nach zu urteilen. Kommt Ihr aus Ardavil über die Berge?«
»Ja, doch ich würde es vorziehen, wenn wir diese Unterhaltung nicht durch die Gitterstäbe fortführen. Lasst Ihr mich raus, oder muss ich das selber machen?«
Marlon hob amüsiert eine Augenbraue.
»So? Da bin ich aber mal gespannt.«
Sekundenbruchteile später hockte ich neben dem Käfig und versuchte mich aufzurichten, was jedoch nicht ganz so einfach war. Das Harz auf meinem Kleid begann hart zu werden und ich musste mit Magie nachhelfen, um dem Panzerkleid eine aufrechte Form zu geben.
»Interessant, Jolanda. Wie ich sehe, beherrscht auch Ihr die arkanen Künste und das ohne Worte und Gesten, verblüffend. Umso mehr Fragen kommen mir in den Sinn. Was wollt Ihr hier?«
»Yolanda«, korrigierte ich ihn. »Sagen wir mal, ich bin eine politisch Verfolgte und bitte um Asyl.«
Erneut wanderte die Augenbraue des Alten in die Höhe, dann grübelte er eine Weile stumm vor sich hin.
»Wo wollt Ihr denn hin? Solange Ihr unsere Sprache nicht beherrscht, werdet Ihr nirgends ankommen.«
Da war was dran.
»Auf der anderen Seite gibt es in diesem schönen Land kaum Menschen, die der Zauberei mächtig sind. Nur ein paar Druiden, die weniger selbst zaubern, als sich der Magie der Naturgeister zu bedienen. Feen, Dryaden und so ein Gesocks. Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr eine Weile hier bleiben. Ich werde Euch in unserer Sprache unterrichten und Ihr erzählt mir mehr von Eurer Art der Zauberei.«
Ich wusste tatsächlich nicht, wohin ich gehen sollte. Von einem Gelehrten durfte ich wohl am ehesten erwarten, etwas über Harpienfels und die Machtverhältnisse in der Regierung zu erfahren, denn natürlich hatte ich noch eine Rechnung mit dem Grafen Oswald offen. Ich wollte versuchen, hier an Macht und Einfluss zu gewinnen und sah mich schon an der Spitze eines mächtigen Heeres nach Ardavil zurückkehren, um zu vollenden, woran die Harpienfelser vor langer Zeit gescheitert waren.
»Einverstanden. Ich musste etwas überhastet aufbrechen, daher reise ich nur mit leichtem Gepäck und mein Kleid ist ruiniert. Wo kann ich in diesem Land ein Neues bekommen, um nicht wie ein Yeti herumzulaufen?«
»Ich werde mal schauen, wo sich Gewänder auftreiben lassen. Wenn Ihr Euch so lange frisch machen wollt …« Marlon führte mich zu einem Turmzimmer, in dem ein Waschzuber stand. Auf einem Schemel lagen weiche Handtücher und ein paar Gesten und intonierte Zauberformeln später, war der Zuber voll mit dampfendem, schaumigem Wasser. Praktisch.
Marlon löste sich in Luft auf, um mir neue Kleider zu besorgen, und ich gab mir Mühe, mit Hilfe von ein wenig Magie aus meiner ungewollten Rüstung zu kommen. Dann ließ ich mich lächelnd in das heiße Bad sinken.
Eine gute halbe Stunde später klopfte es an der Tür. Ich glitt tiefer in die Reste des Schaumes und rief: »Herein!«
Marlon trat ins Zimmer. Er hielt die eine Hand vor die Augen und in der anderen ein Bündel, mit der er sich zudem vorwärts tastete. Er legte das Paket auf dem Schemel ab und stolperte auf den Ausgang zu. Ich fand das sehr übertrieben, denn von mir ragte eh nur der Kopf aus den Fluten. Jedoch nahm ich es als gutes Zeichen, dass der Alte eine gewisse Privatsphäre respektieren würde. Wohnte er allein in diesem Turm? Normalerweise taten das die Zauberer in Ardavil. Wenn sie schon Personal hatten, dann stand jenes meist in einem Ausbildungsverhältnis und war entsprechend günstiger als tariflich bezahlte Fachkräfte.
Ich stieg aus dem Zuber, trocknete mich ab, und öffnete neugierig das Bündel, in dem mehrere Kleider lagen. Ein schwerer Seufzer rang sich meine Kehle hinauf. Weiß. Diese Farbe gehörte keinesfalls zu den Dingen, die im typischen Yolanda Styling Anwendung fanden.
Wenigstens waren sie von etwas besserer Machart. Weder aus Seide oder Samt, noch grobes Linnen, wie bei einer Gänsemagd. Woraus der Stoff hergestellt sein mochte, konnte ich nicht sagen, doch er fühlte sich weich und fest an. Eine Art Wolle, jedoch keine Schafswolle.
Gut, bis auf die Farbe war das akzeptabel.
Ich schlüpfte in eines der Kleider, das mindestens eine Nummer zu groß war, und betrachtete mich in einem polierten Metallspiegel. Mein etwas unscharfes Abbild sah noch nicht so anmutig aus, wie es sich für eine ambitionierte Herrscherin geziemte. Die Hände verschwanden komplett in den Ärmeln und der Rocksaum schleifte über den Boden. War das ein Kleid für eine Ogerin?
Ich begann die magische Matrix zu bearbeiten und stutzte. Das Netz in dem Gewand war weit dichter als gewöhnlich. Das bedeutete, dass ihm Magie innewohnte.
Misstrauisch spürte ich dem Muster nach. Darin war ich zwar nicht so gut wie die Elfen, aber es reichte, um zu erkennen, dass es kein schädlicher Zauber war. Ich schalt mich selbst eine Närrin. Es konnte ja wohl kaum möglich sein, dass Marlon diese Kleider in einer halben Stunde extra angefertigt hatte, um mir eine Falle zu stellen. Dann sollten sie zumindest passen!
Doch ich musste aufpassen, wenn ich das Muster veränderte. Eine Unachtsamkeit genügte, um die Magie in unkontrollierbare Bahnen zu lenken, vielleicht sogar ins Gegenteil zu verkehren.
Ich untersuchte das Kleid genauer und entdeckte ein paar abgewetzte Stellen. Wem mochte es wohl gehört haben? Ich nahm mir vor, Marlon bei Gelegenheit danach zu fragen. Den alten Zauberer hatte ich ja beinahe vergessen. Ich wollte ihn nicht lange warten lassen und vollendete die schneiderlichen Änderungen.
»Ah, Jolanda, Ihr seht bezaubernd aus. Ich hatte befürchtet, dass die Kleider etwas zu groß sind, aber offenbar habe ich mich getäuscht«, sagte Marlon, nachdem ich ihn ganz oben im Turm in einem Studierzimmer gefunden hatte.
Auf einem Tisch in der Ecke waren Glaskolben und Zylinder aufgebaut, in denen verschiedenfarbige Flüssigkeiten gluckerten. In Regalen und überall, wo sich Platz fand, lagen Bücher und Schriftrollen herum. Der alte Zauberer hatte eindeutige Messie-Tendenzen.
»Es heißt Yolanda, nicht Dscholanda«, verbesserte ich ihn erneut.
»Hm, vielleicht sollten wir gleich mal damit anfangen« Marlon zog eine Schiefertafel, auf der eine Reihe komplizierter Formeln notiert war, in die Mitte des Raumes und drehte sie um.
»Könnt Ihr Euren Namen schreiben?«
Dumme Frage … Ich nahm ein Stück Kreide und schrieb in kunstvollen Lettern Y O L A N D A.
Marlon schüttelte den Kopf. »Diese Rune ist hierzulande verboten.« Er wischte das Y weg und ersetzte es mit einem J.
»Wie bitte?«, fragte ich verdattert. Was war denn falsch an meinem wunderschönen, triumphalen Ypsilon? Und was veranlasste die Menschen, einen unbescholtenen Buchstaben zu verbieten? Harpienfels war mir jetzt schon suspekt.
Marlon lehnte sich aus dem Turmfenster und sah aufmerksam nach links und rechts - als ob irgendwer im obersten Stock am Fenster lauschen könnte - schloss die Fensterläden und wühlte in einer Schublade seines Schreibtisches.
»Ich erkläre es Euch«, sagte er, während er eine Kerze entzündete und die Tür sorgfältig verschloss. Was hatte der alte Sack vor? Ein mulmiges Gefühl beschlich mich.
Marlon ließ noch einmal den Blick durch den Raum schweifen und malte dann mit zitternden Händen ein krakeliges Y auf die Tafel.
»Woran erinnert euch das?«
»An eine Schleuder, oder …«
Ich hob beide Arme zu einer Geste des Triumphes, doch der Alte schüttelte wieder den Kopf und setzte das Ypsilon in Klammern.
(Y)
»Und jetzt?«, fragte er und ließ erneut gehetzt den Blick durch den Raum schweifen.
Ich kratzte mich am Hinterkopf. »Ich habe keine Ahnung …«
Er drehte den Kopf und sah neben sich auf ein Bücherregal. Trotzdem entging mir nicht, wie Marlon unter seinem langen grauen Bart bis zu den Ohrenspitzen puterrot anlief. Dann deutete er auf meinen Schoß und kniff dabei sicherheitshalber die Augen zu. Mir klappte die Kinnlade herunter.
Na, der war ja zu drollig! Ich war gerade selber unsicher, warum ich absolut sprachlos war. War es nun die scheinbar kolossale Verklemmtheit des Alten, oder doch der Umstand, dass man deshalb einen unschuldigen Buchstaben verbat?
Mir kam da ein Gedanke.
»Hieß dieses Land vielleicht einmal Harpyienfels?«
»In der Tat, aber vergesst das am Besten sofort wieder.« Marlon beeilte sich, die Tafel mit einem nassen Schwamm und einem Stück Seife gründlich zu reinigen. »Bereits der Vater des jetzigen Kaisers Richard, Heinrich II., hat das Gesetz erlassen und die Verwendung des Buchstabens unter schwere Strafe gestellt. Es droht Kerkerhaft. Besonders bemerkenswert ist das, weil er selbst ein Ypsilon im Namen trug. Denn in unserer Sprache hieß er Henry.«
»Aber das ist doch kein Grund, Fenster und Türen zu verrammeln. Wir sind allein.«
»Ja, das denkt ihr vielleicht. Seit sich Richard auf dem Kreuzzug in die Südlande befindet, sitzt sein Bruder Prinz John auf dem Thron und versucht mit allen Mitteln, die Getreuen des wahren Kaisers auszuschalten. Und durch meine Schuld hat er jetzt das Prisma in Händen!«
»Und das heißt?«
»Das ist ein geschliffener Bergkristall, in dessen Facetten ich sehen kann, was sich überall im Lande tut.«
»Mehrere Bilder gleichzeitig? Das ist brilliant!« Ich erinnerte mich an meine treue Kristallkugel, die leider immer nur einen Ort zeigte. Ich malte mir aus, was ich mit so einem Ding alles bewerkstelligen könnte.
»Ja, aber ich Schussel ließ es unachtsam hier in diesem Gestell liegen.« Er deutete auf ein leeres Holzgestell, in dem spielend eine Kristallkugel der Größe M Platz gefunden hätte. »Und nun ist es fort. Gestohlen!«
»Und wie kommt Ihr darauf, dass Prinz John es hat?«
»Entweder er oder sein Sheriff. Wir haben, seit Richard in den Südlanden ist, bürgerkriegsähnliche Verhältnisse in Harpienfels. Die Menschen müssen immer höhere Steuern an den gierigen Monarchen bezahlen. Es gibt eine Gruppe Gesetzloser, die versucht, dem Steuereintreiber das Gold wieder abzujagen und den Armen zurückzugeben. Doch werden sie zunehmend von den Schergen des Sheriffs ausfindig gemacht und eingesperrt. Und das mit einer Präzision, die nur einen Schluss zulässt …«
»Dass jemand sie mit dem Prisma aufgespürt hat?«
»Ganz genau.«
»Aber warum holt ihr das Ding nicht zurück? Ihr seid doch ein Zauberer.«
»Weil ich noch keine Ahnung habe, wer es hat und wo es sich befindet. In der Zwischenzeit wird die Lage immer brenzliger, besonders für die Hoffnung auf einen Thronfolger. Wir befürchten das Schlimmste für Richards Rückkehr und bemühten uns, dem Text einer Prophezeiung folgend, um einen Kandidaten, der imstande ist, John und seine bösen Schergen vom Thron zu stoßen. Sollte er in die Hände des Schurken fallen, ist die gerechte Sache verloren.«
»Aber wenn dieses Prisma alles sehen kann, können sie dann nicht auch unser Gespräch belauschen?«
»Nein. Es zeigt nur Bilder ohne Ton, sonst wären wohl schon sämtliche Mitglieder der Verschwörung aufgeflogen.«
Das erinnerte mich an den kleinen Haken an meiner eigenen Kristallkugel und den triftigen Grund, warum es mir damals einfach nicht gelang, dieses jungen Zauberers habhaft zu werden. Irgendwas war ja immer …
»Vielleicht kann ich Euch helfen, Prinz John zu stürzen«, sagte ich und probierte meinen verführerischsten Augenaufschlag. Was hatte ich nur für ein Glück! Da purzelte ich unvermittelt in ein fremdes Land und bekam die Möglichkeit nach Herzenslust zu intrigieren auf einem silbernen Tablett geboten.
»Das könnte in der Tat hilfreich sein. Unsere Reihen werden immer lichter und ich bin der einzige Zauberer. Aber dafür ist es unerlässlich, dass Ihr die Harpienfelser Sprache beherrscht. Kommt, ich zeige Euch das Gästezimmer, und wenn Ihr bereit seid, können wir mit dem Unterricht beginnen.«
Also schön, das könnte doch noch etwas länger dauern …
Die nächsten Wochen verbrachte ich mit einem intensiven Crashkurs in Harpienfelsisch. Marlon stellte sich als guter und geduldiger Lehrer heraus und ich begann, den alten Mann gern um mich zu haben. Er hatte einen feinen, schwarz eingefärbten Humor, mit dem er mir über Harpienfels und dessen einfache Bewohner erzählte.
Der Mangel an Magie im Land zeigte sich besonders darin, das Nachrichten mit Hilfe von Tauben zugestellt wurden. Der Zauberer hatte mindestens ein Dutzend der Vögel in Käfigen, die unter der Decke in seinem Studierzimmer hingen und mir zunächst gar nicht auffielen. Diese Art der Nachrichtenübermittlung war doch absolut hinterwäldlerisch. Kein Wunder, dass sie den Krieg verloren haben.
In Ardavil funktionierte das mittels Runensteinen, die im Briefkasten lagen, und eines simplen Transportzaubers. Ich stellte mir vor, wie so ein kleiner Vogel meine wöchentliche Ausgabe der Bald-Zeitung hätte tragen sollen. In die winzigen Röhrchen, die Marlons Tauben an den Füßen trugen, passte sie jedenfalls nicht.
Während des Unterrichtes kam es mehrmals vor, dass Nachrichten eintrafen, die der Zauberer mit wachsender Besorgnis las und sich immer wieder entschuldigte, um die Missgeschicke der Untergrundfreunde zurechtzubiegen, für die seine Unachtsamkeit verantwortlich war.
Es war ein ständiges Hin und Her. Wenn es der Gruppe um einen gewissen »Kapuzen-Robert« gelungen war, die Inhaftierten zu befreien, saß einen Tag später schon der Nächste im Kerker. Es war wirklich höchste Zeit, dass Marlon sein Prisma zurück bekam oder noch besser, dass ich es mir verschaffte.
Schließlich war es so weit. Ich sollte die anderen Verschwörer kennenlernen.