Читать книгу Mein Herz schlägt nur für dich - Nina Michalitsch - Страница 5

Kapitel 3

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„Okay fahren wir", brumme ich und schnippe die Zigarette auf die Straße. Der Stummel qualmt noch vor sich hin. Miyuki scheint zu überlegen, in welches Auto sie jetzt steigen soll.

„Du kannst ja erst einmal bei mir einsteigen und am Rückweg dann bei Wolfi", schlage ich vor, um ihr das Denken zu ersparen. Sie nickt und lässt sich neben mir auf dem Beifahrersitz nieder.

„Ich hoffe du hast vor der Fahrweise deines Vaters keine Angst", ruft uns Wolfi lachend hinterher, ehe er auch in seinen Wagen steigt und den Motor anwirft. Er fährt voraus. Wir rollen die Straße entlang, bis wir auf die Autobahn kommen. Plötzlich gibt er Gas. Mit beiden Händen fest am Lenkrad beschleunige ich. Miyuki hält sich fest, lehnt sich zurück und schließt die Augen. Ein leichtes Lächeln liegt auf ihren Lippen. Es gefällt ihr also. Radio läuft keiner. Alleine der Klang der Motoren ist Musik in meinen Ohren. Ich fühle mich frei und fahre mich immer weiter in meinen Geschwindigkeitsrausch. Ich fühle mich gut und meine Augen sind stur auf die Straße gerichtet. Ich muss mich konzentrieren. Meine Tochter genießt die Fahrt einfach. Wolfi blinkt und fährt schließlich bei der nächsten Ausfahrt ab. Ich folge ihm. Auf einem Parkplatz vor einem Club halten wir schließlich an. Das hier ist unser Stammclub. Ich bin mit unserer kleinen Gruppe oft hier. Wir sind wie eine kleine Familie.

Immer noch leicht berauscht steige ich aus dem Wagen. Meine Füße zittern, aber das Gefühl ist unbeschreiblich. Ich fühle mich einfach nur frei.

„Wuhu", jubelt Miyuki neben mir. Sie grinst und scheint auch in den Genuss der süßen Freiheit gekommen zu sein.



Miyuki stellt keine Fragen. Sie genießt den Ausflug einfach. Vor dem Club treffen wir Maria und Mizuke. Die zwei sind jetzt seit fünf Jahren ein Pärchen und können immer noch nicht die Finger voneinander lassen. Sie sehen immer so süß aus, wenn sie zusammen unterwegs sind. Wir umarmen die zwei schnell.

„Darf ich vorstellen: meine Tochter Miyuki. Miyu unser Traumpärchen schlechthin, Maria und Mizuke" Unser Freund grinst breit und reicht meiner Tochter dann die Hand. Sie freuen sich meine Kleine endlich einmal kennen zu lernen.

„Ich habe gedacht, du wolltest dich nicht so zeigen?" Ich sehe Maria kurz an, dann werfe ich meinem besten Freund einen bösen Blick zu.

„Da kann ich mich bei Wolfi bedanken", knurre ich. Dieser schaut mich nur reumütig an.

„Du bist immer noch sauer auf mich?"

„Wolfi ich hatte einen Grund, wieso ich nie etwas gesagt habe. Das ich heute im Schlafzimmer schlafe, kann ich mir abschminken"

„Ich wollt ja nicht, dass das so aus der Bahn läuft"

„Jetzt ist es auch egal. Es ist zu spät" Miyuki grinst mich matt an. Sie hat Mitleid mit mir. Irgendwann steigen wir wieder in den Wagen und fahren in ein nahegelegenes Cafe. Wie so oft bestelle ich mir einen Kaffee mit viel Milch und Zucker. Ich brauche es jetzt süß. Das baut mich meistens wieder auf. Wolfi trinkt seinen Kaffee meistens schwarz und Miyuki bestellt eine heiße Schokolade.

„Hat Mum eigentlich etwas gesagt?", will meine Tochter schließlich von mir wissen. Ich seufze und schüttle den Kopf.

„Sie hat es lieber tot geschwiegen" Ich umschlinge mit den Händen die heiße Tasse. Es tut gut.

„Ich machs wieder gut", verspricht mir mein bester Freund. Seine Augen sind beschämt zum Tisch gerichtet, aber er lächelt. Er scheint meine Probleme fast schon zu genießen.

„Dann lass dir lieber erwas gutes einfallen", knurre ich ihn nur an. Wolfi steht auf und läuft zum Tresen. Was hat er jetzt schon wieder vor? Kurze Zeit später kommt er wieder zurück und stellt mir einen Teller mit Schokoladenkuchen vor die Nase.

„Schon erschreckend wie gut du mich kennst" Ich grinse und schnappe mir die Gabel. Miyuki grinst ebenfalls. Ihr Blick ist immer auf mich gerichtet. Sie scheint zu überlegen.

Der Kuchen stimmt mich heute nicht milde. Ich habe Angst nach Hause zu fahren. Was wird meine Frau dazu sagen. Sie wird mich hassen. Ich entspreche schließlich nicht mehr ihrem Ideal. Sie wünscht sich einen kleinen Langweiler und das bin ich nicht. Ich will mich frei fühlen. Seufzend denke ich an das Donnerwetter, welches mich zu Hause erwartet. Ich seufze wieder leise.

Auf dem Tisch steht ein Aschenbecher. Ich fixiere ihn. Wolfi grinst und fischt etwas aus der Brusttasche seines schwarzen Hemdes. Er schiebt mir einen Joint über den Tisch.

„Beruhig dich endlich", schlägt er vor. Mit zittrigen Finger greife ich nach der Stange, stecke sie in den Mund und zünde den Joint an. Wolfi raucht sich auch eine an. Er lächelt friedlich. Miyuki sieht mich verwirrt an.

„Ein Joint ernsthaft?" Ich zucke entschuldigend mit den Schultern.

„Entspannt. Nur ein Geschwindigkeitsrauch ist berauschender als jeder Joint", erkläre ich verträumt. Meine Tochter lacht. Sie scheint mich zu verstehen.

„Da geb ich dir recht", murmelt sie und streckt den Arm nach Wolfi aus. Sie wartet. Will sie etwa auch einen? Mit einem frechen Grinsen fischt Wolfi seinen letzten Stängel aus der Brusttasche und reicht ihn meiner Tochter.

„Danke" Sie hat ein Feuerzeug in der Hosentasche, was mich stutzig macht.

„Gut, dass ich weiß, dass meine 17 jährige Tochter raucht" Ich blicke sie streng an, doch das geht gründlich schief. Man kann mich nicht ernst genug nehmen.

Wolfi beobachtet mich genau. Ich weiche seinen Blick aus und starre meine Hände an. Ich puste den Rauch aus meinen Lungen und schließe für einen Moment die Augen. Was mache ich hier überhaupt? Ich soll eigentlich zu Hause bei meiner Frau sein.

„Tut mir leid Dad. Das ist nicht mein erster Joint", gibt sie zu und trinkt ihre heiße Schokolade aus. Ich drücke den Stummel im Aschenbecher aus, trinke denn Kaffee zu Ende und knalle das Kleingeld auf den Tisch. Ich will gehen, aber Wolfi hält mich auf.

„Bist du mir noch böse?"

„Ach lass es. Jetzt kann ich es ohnehin nicht merh ändern"

„Ich machs wieder gut. Nächste Woche Kino und eine kleine Poolparty?"

„Du bist ein Idiot. Du weißt immer genau, was mich wieder milde stimmt"

„Ich kenne dich auch schon lange genug" Wolfi lacht liebevoll.

„Na gut. Kumpel? Ich ruf dich an. Such einen Film aus und ich verzeih dir"

„Super danke"

Ich will gerade das Lokal verlassen, da packt mein bester Freund mich am Handgelenk. Ich

erschrecke, denn das hat er noch nie getan. Er hält mich so fest, dass meine Hand schmerzt. Ich kann mich nicht aus seinem Griff lösen, auch wenn ich es noch so sehr will. Er ist zu stark.

„Alex? Ich bin stolz auf dich. Du hättest das ohnehin nicht ewig geheim halten können, oder hättest du ewig auf Sex verzichtet"

„Nein, eigentlich nicht. Vielleicht hast du recht und es ist besser so. Sie hat mich gestern schon so genervt, aber das was sie will, kann ich ihr nicht geben. Ich bin weder vorsichtig, noch langweilig"

„Wie lange hattest du keinen Sex mehr, der dir auch Spaß gemacht hat?", fragt er neugierig und auch ein wenig besorgt.

„Das weiß ich nicht mehr. Das ist schon ziemlich lange her" Er schüttelt verständnislos den Kopf.

„Wieso sagst du ihr nicht einfach was du willst? Vielleicht macht sie ja doch mit" Ich schüttle den Kopf.

„Das würde sie nie tun"

„Woher weißt du das?"

„Weil ich meine Frau kenne. Sie ist einfach nicht dafür gemacht" Er sieht mich verwirrt an, dann legt er noch einen nach.

„Du hast mir auch noch nie erzählt auf was du so stehst. Wir haben noch nie über so etwas geredet. Mich würde interessieren, was du so dringend willst, was sie dir nicht geben kann. Ich meine langweilst du dich beim Sex so sehr?"

„Ich will nicht hier darüber reden. Wolfi, du bist mein bester Freund und vielleicht sage ich es dir irgendwann. Nun zu deiner Frage: Ja, ich langweile mich zu tode" Plötzlich lacht er laut. Seine Finger umschließen mein Handgelenk immer noch. Er hat mich die ganze Zeit über nicht los gelassen, den Griff sogar noch verstärkt.

„Du magst es hart", lacht er laut. Plötzlich gesellt sich Miyuki zu uns.

„Ich will mit dir da jetzt nicht darüber reden. Ich habe dir schon zu viel verraten"

„Ach komm schon. Du bist ein kleiner Feigling. Erzählst du es mir beim nächsten Mal? Alex du machst mich neugierig. Immerhin bin ih dein bester Freund. Ich muss so etwas doch wissen, oder nicht?"

„Ich muss das nicht jedem auf die Nase binden"

„Wenn du meinst. So schlimm kanns doch gar nicht sein" Mit knallroten Wangen starre ich meine Hand an, die er umklammert. Vielleicht bin ich doch ein wenig feig. Ich muss eben meine Vorlieben nicht der ganzen Welt erzählen. Ich brumme böse.

„Kannst du mich jetzt endlich los lassen? Ich will nach Hause. Das heißt, eigentlich nicht, aber ich muss" Er zögert kurz, dann gibt er meine Hand frei.

„Bring meine Tochter heil nach Hause", rate ich ihm, dann drehe ich mich um und verlasse das Cafe.

Ich öffne den Wagen und lasse mich in den bequemen Sitz sinken. Ich schließe kurz die Augen und starte den Motor. Wieso interssiert Wolfi eigentlich mein Sexleben? Das geht doch niemanden etwas an. Bester Freund hin oder her. Ich werde es ihm nicht verraten. Da komme was wolle. Ich schließe meine Finger um das Lenkrad und rolle vom Parkplatz. Ich fahre langsamer als sonst. Das verschafft mir Zeit zum nachdenken. Irgendwann komme ich allerdings doch zu Hause an. Ich habe das Auto bereits gewechselt und parke die Familienkutsche jetzt vor dem Haus. Ich schließe die Tür auf. Caro sitzt im Wohnzimmer und es ist verdammt still im Raum. Ein wenig zerknirscht setze ich mich zu ihr. Ich lege eine Hand auf ihre Schulter und sie dreht den Kopf zu mir. Ich kann sehen, dass sie Angst vor mir hat. Das habe ich auch nicht anders erwartet. Ich traue mich kaum etwas zu sagen.

„Wieso? Wieso siehst du so aus? Und wieso habe ich das noch nie bemerkt?"

„Wir haben für gefwöhnlich immer Sex in der Dunkelheit. Caro ich bin weder normal, noch langweilig, noch vorsichtig. So will ich auch nicht sein. Ich bin stolz darauf anders zu sein. Ich fühle mich wohl, so wie ich aussehe" Ihre Augen haben sich geweitet. Sie streckt die Hand nach meiner Brust aus.

„Du bist wirklich stark"

„Könnte stärker sein. Ich weiß, dass du das nicht so magst, aber mir gefällt es. Ich will nun einmal fit sein"

Sie zögert etwas. Ich kann ihren Kopf rattern hören.

„Hast du wirklich ein Intimpiercing?", fragt sie mehr schockiert als interessiert. Ich nicke stumm.

„Tut das nicht weh? Darf ich es sehen?" Ich seufze leise, nicke aber. Ich öffne meine schwarze Hose und ziehe sie samt Boxershorts herunter. Ich drehe mich um und strecke ihr mein Hinterteil hin, damit man die Piercings besser sehen kann. Sie starrt eine ganze Zeit lang auf meine Guiche Ladder und schweigt dabei.

„Sieht ungewohnt seltsam aus", ist das einzige, was sie heraus bekommt.










Mein Herz schlägt nur für dich

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