Читать книгу Vom Kinderwunsch bis zum Babyschrei - Norbert Kuckling - Страница 5

Grundlagen

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Sie sind ein harmonisches Paar, das sich schon etwas länger kennt und seit einiger Zeit zusammenlebt?

Womöglich sind Sie sogar schon verheiratet? Die üblichen kleineren Rempeleien zu Beginn der gemeinsamen Zukunft haben Sie bereits hinter sich gelassen? Ihre Partnerschaft läuft in ruhigen und geregelten Bahnen?

Dann ist Ihnen als Frau sicherlich nicht entgangen, dass sich die Zeiten geändert haben. Anders als in der guten alten Zeit ist es nicht immer einfach, mit einem Mann zu leben. Sicher, im täglichen Leben kann ein Mann durchaus hilfreich und nützlich sein, häufig ist er jedoch leider auch störrisch und fast immer mit Fehlern behaftet.

Irritierend ist beispielsweise das objektbezogene Sehvermögen. So ein Sofaschnarcher entdeckt in 100 Meter Entfernung den Kronkorken einer Bierflasche, aber aus 50 Zentimeter Distanz nicht die Butter im geöffneten Kühlschrank.

Er ist auch in der Lage, anhand des gelben Shirts seinen Kumpel Mostert in einem voll besetzten Fußballstadion auf der gegenüberliegenden Geraden ausfindig zu machen, kennt aber nicht die Farbe des Anoraks, den Sie gerade, neben ihm sitzend, tragen.

Gott sei Dank verfügen sie aber auch über positive Eigenschaften.

Einige können Rasen mähen, andere schwere Sachen tragen oder Spinnen töten. Manche sind sogar in der Lage zu kochen oder den Müll zu entsorgen.

In den USA gibt es, dem Vernehmen nach, erste Prototypen, die zwei Dinge gleichzeitig können. Diese Dublettenarbeiter sind derzeit jedoch noch stark überteuert und darüber hinaus eingebildet.

Bei den hierzulande erhältlichen Exemplaren muss man daher natürlich Abstriche machen, nach längerem Suchen ist es aber durchaus möglich, positive Eigenschaften hervorzulocken.

Über zwei Eigenschaften sollte der von Ihnen Auserwählte jedoch unbedingt und immer verfügen: Er sollte ohne Murren, im Idealfall sogar ohne Aufforderung, im Haushalt helfen und über akzeptable Qualitäten im Bett verfügen. Zusätzlich ist von Vorteil, wenn sein Aussehen kein Mitleid erregt. Alle diese Punkte können nur dann vernachlässigt werden, wenn der Mann reich ist.

Sie haben sich daher bei der Partnerwahl hoffentlich ausreichend Zeit gelassen und sich über die Qualitäten Ihres Lebensgefährten hinreichend informiert. Häufig ist es so, dass die Vorbesitzer, in der Regel Ex-Frauen oder Eltern, ihn bei mangelnder Tauglichkeit nicht wiederhaben wollen. Da ein Mann auf Trennungsversuche mitunter sehr boshaft reagiert, bleibt dann häufig nur die Möglichkeit, ihn an einem Autobahnparkplatz auszusetzen. Eine für alle Beteiligten unpopuläre Maßnahme. Da Männer, sonst eher maulfaul, in solchen Fällen munter ihr Schicksal beklagen, werden Ordnungsbehörden dadurch in die Lage versetzt, Ihnen den Mann wieder vor die Tür zu setzen. Das wiederum ist ärgerlich, sehr ärgerlich. In einem solchen Fall bleiben Ihnen nur noch Lösungsmöglichkeiten aus der Reihe „Heimwerken leicht gemacht“, hier speziell die Anleitung zum Bau eines Flammenwerfers.

Ein Flammenwerfer gilt allgemein als hilfreiches Haushaltsgerät, insbesondere bei kleineren Auseinandersetzungen, in denen Atomwaffen eher schaden als nützen, wie beispielsweise Nachbarschaftsstreitereien und Straßenschlachten. Vom Kauf beim einschlägigen Waffenhandel rate ich ab, die Lieferzeit eines normalen Flammenwerfers für den Hausgebrauch liegt bei etwa drei Wochen. Oft werden diese kleinen, handlichen Geräte kurzfristig für den schnellen Einsatz benötigt. In solchen Fällen hilft folgender Bauplan. Sie benötigen:

Einen Hochdruckreiniger

Silicon

Benzin

10 cm Stahlrohr (1,5 Zoll Durchmesser)

Ein Feuerzeug

Eine Bohrmaschine

Eine Batterie

Eine Gasflasche

Einen Rucksack

1 Meter Gartenschlauch mit Anschlüssen

Füllen Sie den Zusatztank des Hochdruckreinigers mit Benzin und flanschen Sie den Gartenschlauch an eine Seite des Wassertanks vom Hochdruckreiniger. Die Gasflasche, die vorher von Ihnen entleert wurde, bohren Sie am Unterboden auf und stecken sie kopfüber in den Rucksack. In Höhe des Gasflaschenverschlusses schlitzen Sie den Rucksack auf und flanschen das andere Ende des Gartenschlauchs an den Verschluss. Die Batterie wird (aufladen nicht vergessen) mit in den Rucksack gestopft und angeschlossen. Details zu diesem Spezialbereich können den nächtlichen Werbespots im Spartenfernsehen entnommen werden.

Befestigen Sie nun das Stahlrohr an die vordere Seite des Hochdruckreinigerrohrs und sorgen Sie mittels Silicon für eine sichere Verbindung. Füllen Sie jetzt die Gasflasche mit Benzin (dabei keinesfalls rauchen!) und ziehen einen feuerfesten Anzug an. Mit ein wenig Geschick können Sie den Hochdruckreiniger am Gürtel festbinden. Ich rate in solchen Fällen jedoch zur zusätzlichen Verwendung von Schultergürteln, da sonst Peinlichkeiten Tür und Tor geöffnet sind. Danach ziehen Sie den Rucksack über und treten vors Haus.

Da Sie nicht wissen können, was Ihnen das Ordnungsamt tagsüber so alles vor die Tür legt, kann es beim Ausprobieren des neuen Spielzeuges leicht zu Unfällen kommen. Ups!

Gehen wir davon aus, dass Sie alles bedacht haben und mit ihrem Mann zufrieden sind, es soll solche Fälle geben. Dann haben Sie alles im Griff, sind mit der Auswahl zufrieden und auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Sie möchten ein Baby. Das ist ein wunderbarer Gedanke und Grund zur Freude. Nach der Ankunft des kleinen Wonneproppens wird Ihr Leben nie wieder so sein, wie es war. Ihnen stehen glückliche Stunden, grandiose Erfahrungen und aufregende Erkenntnisse bevor, die Sie nicht für möglich gehalten hätten.

Sie werden lernen,

dass Regenwürmern in der Waschmaschine nicht schwindelig wird, Katzen dagegen sehr wohl

dass die Musik des Autoradios nicht mehr zu hören ist, wenn im Tank Murmeln klappern

und dass Tennisbälle, vom Deckenventilator getroffen, erstens sehr weit fliegen können und zweitens auch nicht durch ein Fenster mit Doppelverglasung aufzuhalten sind.

Es wird Sie überraschen, dass ein Eimer Farbe, an besagtem Deckenventilator befestigt, Ihrem Wohnzimmer innerhalb von Sekunden zu einem neuen Design verhilft. Ihr Mann hatte hierfür ein ganzes Wochenende verplant, und das nur für die Wände, ohne Möbel!

Auch wenn Papa behauptet, daß das nur im Fernsehen möglich ist, werden Sie ungeahnte Talente an Ihrem Kind entdecken. Es ist in der Lage, mit Feuersteinen Flammen auflodern zu lassen und kann selbst an wolkenreichen Tagen mit der Lupe Feuer entfachen. Beruhigend, dass die Feuerwehr vom Standort bis zu Ihrer Haustür nur sieben Minuten benötigt, wie Sie erfahren werden.

Damit haben Sie etwas, worauf Sie sich freuen können. Zunächst müssen jedoch dem Babywunsch Taten folgen, so ein Baby will erst einmal gemacht sein. Für die Vorbereitung sowie eine glückliche Schwangerschaft sind einige Informationen von Bedeutung, die teilweise nur über Statistiken gewonnen werden können.

Was wären wir ohne Statistiken? Durch sie erfahren wir Details, ohne die wir hoffnungslos verloren und dem Untergang geweiht wären. Statistiken sichern uns das Überleben auf diesem Planeten. Nachfolgend die ultimativen Informationen aus dem Jahr 2010, ohne die keine moderne Frau eine Schwangerschaft übersteht und in deren Besitz wir nur deshalb sind, weil es Statistiker gibt.

„Ich hätte gerne ein Kilo Milch,“ erklärt der Junge im Lebensmittelladen.

„Milch wird nicht gewogen, sondern gemessen!“

Der Junge überlegt: „Gut, dann hätte ich gerne einen Meter Milch!“

Maße und Gewichte begleiten uns während des gesamten Lebens, auch bei Geburten sind sie wichtige Informanten. Der schwerste Junge wurde in Karlsruhe geboren und wog 5.170 Gramm, der Leichteste kam mit 845 Gramm in Donauwörth zur Welt. Bei den Mädels mussten die Hebammen in Freiburg

Gewichtheberqualitäten an den Tag legen: Das Schwergewicht des Jahres brachte es auf 5.790 Gramm bei einer Geburt in Freiburg, das Leichtgewicht mit 830 Gramm tat seinen ersten Schrei in Heidelberg. Der längste Junge war ein Bayer, er war schon bei der Geburt 65 Zentimeter lang. Die Hebamme befürchtete, er nähme kein Ende. Melissa aus Starnberg war mit 64 Zentimetern - ohne Pumps - nur einen Zentimeter kürzer. Die meisten Geburten finden, mit jeweils 16 %, am Sonntag und Montag statt, die wenigsten freitags. Lediglich 12 % der kleinen Schreihälse wollen noch kurz vor dem Wochenende auf die Erde. Das sind diejenigen, die Angst haben, es wäre sonst niemand zu Hause. Mit 32 % finden die meisten Geburten in der Nacht und somit im Dunkeln, statt. Vermutlich wollen sie nicht sofort mit den Eltern zusammen gesehen werden. Nur 12 % sind Frühaufsteher und raffen sich dazu auf, zum Frühstück zu erscheinen. Einen Geburtenüberschuss kann man mit 0,3% und 0,2% in Berlin und Bremen bejubeln. Am trostlosesten sieht es in Sachsen-Anhalt mit minus 5,7 % und im Saarland mit minus 5,1 % aus.

Das sind doch mal Fakten, mit denen man gebären kann. Während es den Eltern im Rest der Republik vollkommen egal zu sein scheint, wie schwer oder groß der Nachwuchs wird, setzt man im Süden des Landes offensichtlich Prioritäten verschiedenster Art. In Baden-Württemberg wird eindeutig der Schwerpunkt auf das Gewicht gelegt. Bei den Bayern liegt die Messlatte bei den Längen der Neugeborenen höher als anderswo. Es ist noch nicht erforscht, ob für diese Besonderheiten die Geburtsorte oder die handelnden Personen entscheidend sind. Sollte es an den Orten liegen, empfiehlt sich ein Umzug nach Bayern oder Baden-Württemberg. Liegt es jedoch an den handelnden Personen, sollten Sie Ihre Partnerwahl nochmals überdenken und eventuell versuchen, einen Bayern oder Schwaben anzulocken.

Machen Sie sich während der Schwangerschaft ausführlich Gedanken über den Geburtsort. Besorgen Sie sich alle Informationen, derer Sie habhaft werden können. Bedenken Sie die Zukunft Ihres Filius. Er kann zum Beispiel, in Karlsruhe geboren, bei ausreichendem Übergewicht später eine Gesangskarriere als Wildecker Herzbube oder Tannstätter Piksieben starten, eventuell auch als Sumo-Ringer weltweit Triumphe feiern. Vielleicht hat er auch, in Bayern geboren, das Talent Millionen zu verdienen, indem er Bälle in Fangnetze wirft. Auf jeden Fall kann er, in der Version „Überlänge“, ohne Leiter tapezieren sowie schneller laufen, höher springen und weiter spucken als andere. Ein Mädel mit langen Beinen, geboren und aufgewachsen am Starnberger See, hat eine aussichtsreiche Modellkarriere vor sich und wird in aller Regel sehr sparsam leben, zumindest was die Bekleidung angeht. In diesen Längen ist fast nichts in den Geschäften vorhanden. Alles muss immer erst bestellt oder angefertigt werden und ist bei Lieferung schon wieder aus der Mode. In Freiburg mit Schwerpunkt auf dem Gewicht geboren, bietet sich für Frauen eine vielbeachtete Karriere als Hebamme für schwergewichtige Kinder an.

Die Statistiken lügen nicht: In Bayern die Längsten und in Baden-Württemberg die schwersten Neugeborenen. Im Rest der Republik herrscht in diesem Zusammenhang eine Mentalität des Larifari. Keine besonders Langen und auch keine besonders schweren Babys, nichts Halbes und nichts Ganzes. So kann man keine Weltmeister in die Welt setzen.

Der Zeitpunkt einer Geburt sollte ebenfalls sorgfältig geplant werden. Sofern Sie sich im Familienkreis durchsetzen können, vermeiden Sie für eine Niederkunft unbedingt die Nacht von Sonntag auf Montag in Berlin. Die Hebammen werden es Ihnen danken. Die Berliner auch, sie sind ohnehin der Meinung, es gäbe schon viel zu viel Berliner. Dabei sind die in diversen Bäckereien ausliegenden nicht einmal mitgerechnet.

Die Hauptstädter würden am liebsten die Visumpflicht für Neugeborene einführen. Denken Sie stattdessen lieber über eine Geburt am Freitagvormittag im Saarland nach. Hier finden sowieso viel zu wenig Geburten statt und am Freitagvormittag stehen sich die Hebammen die Füße in den Bauch. Das Saarland ist klein und überschaubar, weswegen Sie anders als bei den Häuserschluchten in Berliner Großstadtmilieu Ihr Kind gar nicht aus den Augen verlieren können. Dennoch verfügt man über eine Vielzahl an Freiflächen, in denen Kinderhaltung erlaubt ist. Es gibt zu wenig Saarländer und Saarländerinnen, weshalb man über Anreize nachdenkt, verstärkt und gezielt Geburten ins Saarland zu holen. Der Vorschlag, den Eltern bei einer Geburt im Saarland eine kostenlose Bahncard anzubieten, wurde wieder verworfen. Skeptiker befürchteten, bei den vielen Verspätungen müsse man in den Zügen Hebammen mitfahren lassen.

Berechnungen der Statistiker haben ergeben, dass Jahr für Jahr weltweit die meisten Geburten im August und September stattfinden, die wenigsten dagegen im März und April. Astrologisch betrachtet erblicken jährlich somit mehr Jungfrauen das Licht der Welt als Widder.

Astrologischen Jungfrauen sagt man nach, sie seien bescheiden, ordentlich, lernbegierig, zuverlässig, aufrichtig, ehrlich und intelligent. Aber auch hypochondrisch, unnahbar, sorgenvoll, nörgelig, übertrieben perfektionistisch und rechthaberisch. Der Widder dagegen ist zielstrebig, offen, direkt, belastbar, abenteuerlustig, ausdauernd, mutig und unternehmungslustig. Negativ sagt man ihm Ungeduld, Rücksichtslosigkeit, Egoismus, Streitsucht und Aggressivität nach. Daraus lässt sich ableiten, dass erheblich mehr unnahbare, nörgelnde Hypochonder die Welt bevölkern, als rücksichtslose, streitsüchtige und egoistische Widder. Ich habe keine Ahnung, wie uns oder Ihnen diese Informationen nützlich sein können.

Dass die meisten Babys im September zur Welt kommen bedeutet gleichzeitig, dass es jährlich im Dezember zu einer Zeugungswelle kommt. Exakt in jenem Monat also, in dem die wenigstens Neugeborenen das Licht der Welt erblicken. Woran liegt das? Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, eigentlich für die Beantwortung solcher Fragen zuständig, sagt deutlich: Womöglich liegt es an Verhaltensänderungen, es kann aber auch biologische Gründe haben. Aber genau genommen müssen wir zugeben, dass wir es nicht wissen.

Es würde durchaus Sinn machen, mittels Forschung so etwas herauszufinden. Andererseits sind derart viele Dinge zu erforschen, es können nicht für alle Projekte ausreichende finanzielle Mittel vorhanden sein. So wurde beispielsweise in einem aufwendigen Projekt erforscht, wie ein Keks in den Tee getunkt werden kann, ohne dass der Keks labberig und zerbröselt wieder aus der Tasse geborgen werden muss. Monatelang wurden Tausende Kekse in Tassen mit Tee getunkt, dann lag das Ergebnis in Form einer Formel vor: Der durchschnittliche Porendurchmesser eines Biskuits entspricht dem Vierfachen der Viskosität des Tees, multipliziert mit der Höhe, bis zu der die Flüssigkeit steigt, zum Quadrat, dividiert durch die Oberflächenspannung des Tees und multipliziert mit der Zeitspanne, die der Biskuit getunkt wird. Ist doch ganz einfach, oder?

Die Physikerin, der wir diese bahnbrechende Entdeckung zu verdanken haben, hat das Ganze dann für alle Keksesser, die in der Schule nur Singen und Klatschen hatten, in eine Tabelle umgerechnet, in der für jede Kekssorte die kritische Eintunkzeit angegeben wird. Dennoch setzt die Art des Eintunkens ein Mindestmaß an Geschicklichkeit voraus. Das Forscherteam entwickelte daher auch gleich den Prototypen eines Kekseintunkhalters, der den technisch ungeschickten Keksknabberern beim Eintunken helfen kann. Wer aus beruflichen Gründen viel Tee trinken muss, wie beispielsweise Magen-Darm-Ärzte, Mitarbeiter von Teefabriken, Patrice Geraldier aus Oxford und die englische Königin, kann mit der Formel ohnehin nichts anfangen, sofern sie den Keks trocken hinunterwürgen. Andernfalls wird unbedingt empfohlen, die Temperatur des Tees vor dem Tunken mittels Thermometer zu überprüfen.

Ist auch wichtig!

Prof. Dr. Menschenverstand empfiehlt auch in Zukunft die nichtakademische Lösung: Keks in Flüssigkeit, eine Sekunde warten, Keks herausholen, Keks essen!

Zurück zu den Geburten! An der These mit der Biologie könnte was dran sein. Die Geschichte vom Storch hatte ja auch nicht wirklich Hand oder Fuß. Jede Frau sammelt schon in jungen Jahren Erkenntnisse, die darauf hinweisen, dass Babys nicht von Störchen geliefert werden. Der schulische Sexualkundeunterricht sowie die bald darauf einsetzende praktische Umsetzung des Erlernten unterstützen diese These.

In Deutschland leben 4.500 Storchenpaare, macht etwa 9.000 Störche, eventuell zwei oder drei mehr. Zieht man Jungstörche und Rentnerstörche ab, bleiben rund 6.500 Störche beiderlei Geschlechts übrig. Im September werden etwa 65.000 Babys geboren. Das würde bedeuten, dass in diesem Monat jeder Storch 10 Zustellungen vorzunehmen hätte. Ein Baby wiegt bei der Geburt zwischen drei und vier Kilogramm, ausgenommen in Bayern und Baden-Württemberg. Ein Storch bringt es auf das gleiche Gewicht, allerdings er- und ausgewachsen. Illustrationen zeigen einen lächelnden Storch mit Stoffbündel im Schnabel, in dem ein jauchzendes Baby den Flug genießt. Was für eine Selbstbeherrschung! Da fliegt so ein Storch Hunderte Kilometer mit Gepäck in luftiger Höhe durch die Lande und lächelt.

Woher hat der Storch eigentlich den Stoffbeutel und wo holt er die Babys ab? Existiert irgendwo in Deutschland eine Ausgabestelle in der es ähnlich zugeht, wie in einer Restaurantküche: „Pling..... der Schweinebraten für Tisch 4?“ Da würde es dann heißen: „Pling.... das Baby für Mustermann, Hamburg, Reeperbahn 739, 4. Stock!“

„Nicht schon wieder Hamburg,“ seufzt ein total zerzauster, mit gespreizten Stelzen an der Wand lehnender, abgemagerter Storch, „hast Du nicht irgendwas in der Nähe? Ich habe mir bei der letzten Lieferung den Hals verstaucht und bin eigentlich krankgeschrieben.“

„Es wird geflogen, was auf den Tisch kommt,“ ruft der gestresste Babyausgabestorch, „ich habe diesen Monat täglich über 2.000 Auslieferungen! Wäre ja noch schöner! Du willst nicht nach Hamburg liefern, der Nächste will nur Mädels zustellen und der Dritte weigert sich, nach England zu fliegen.“

„Wieso England, ich dachte, wir liefern nur in Deutschland.“

„Und was ist mit den Deutschen im Ausland?“

„Ach so.“ Der Auslieferungsstorch zieht ein Bein ein, schaut auf das neue Baby und fragt: „Und wieso beliefern die Japaner ihre Landsleute dann nicht auch selbst? Der da sieht so asiatisch aus!“

Der Babyausgabestorch stutzt, schaut auf das Baby und brüllt hysterisch nach hinten: „Welcher Idiot hat die Lieferungen zwischen Hamburg und Osaka vertauscht? Holt sofort den Storch zurück!“

Im Hintergrund entsteht hektisches Gewusele, alles schreit und redet durcheinander, dann kommt die Antwort: „Wir können ihn nicht erreichen, er hat sein Handy hier liegen lassen!“

„Okay,“ bekommt der Auslieferungsstorch neue Order, „dann bring den hier nach Mainz in die Professor-Stoppkreutz-Str. 19, die haben wenigstens ein japanisches Au-pair-Mädchen.“

„Aber.....“

„Noch ein Wort, und Du fliegst nach Hamburg!“

„Wie war die Adresse?“

Wenn man so etwas tatsächlich für möglich hält, dann stellt sich die Frage nach dem praktischen Ablauf.

Der könnte sich wie folgt darstellen: Sofern die Stellenbeschreibung für Babylieferstörche korrekt ist, haben sie gesunde und glückliche Babys in einem Stoffbündel zu liefern und den Schornstein als Lieferanteneingang zu nutzen. Stoff, Baby und Storch haben bei der Zustellung sauber und adrett zu sein.

So ein Storch muss also, wenn er nach einigen Hundert Kilometern endlich am Empfangshaus angekommen ist, mit einem Akkuschrauber die Schornsteinabdeckklappe entfernen, anschließend, wie ein amerikanischer Kampfhubschrauber, senkrecht den Schornstein hinunterflattern und am unteren Ende, einem Elitesoldaten ähnlich, das Kamintürchen zum Heizungskeller eintreten. Das alles mit einem Baby im Schnabel und ohne schmutzig zu werden. Dann klappert er, es handelt sich ja um einen Klapperstorch, die Kellertreppe hinauf, verschafft sich durch die Katzenklappe Zugang zu den Wohnräumen. Nachdem er das Schlafzimmer gefunden hat, legt er das Baby ins Bett und beißt der zukünftigen Mutter ins Bein.

Die schreit daraufhin erschrocken auf, das Baby fängt an zu kreischen, der Hund kommt über den Flur angehechelt. Der Storch flattert panisch über den Hund hinweg die Treppe hinunter, erreicht mit einem Hechtsprung in letzter Sekunde vor dem zuschnappenden Hund die Katzenklappe. Polternd fällt er die Kellertreppe hinunter, rappelt sich auf, jagt in den Heizungskeller, hüpft in den Schornsteinschacht rastet das Kamintürchen von innen wieder ein und rotiert senkrecht dem Mondhimmel entgegen. Oben angekommen montiert er die Schornsteindeckelplatte wieder auf den Kamin, bevor er sich, nach Luft

japsend, erschöpft auf dem Dachfirst fallen lässt.

In der Zwischenzeit ist das ganze Haus in Aufruhr, sogar der zukünftige Papa hat sich aufgerappelt: „War was? Ich muss mal!“

Jede biologische Erklärung klingt einleuchtender als dieses Szenario. Tatsächlich sind es biologische Gründe, weshalb die meisten Zeugungen im Dezember erfolgen. Die Evolution, seit Jahrhunderten dafür zuständig, dass sich die Lebewesen der Erde immer wieder an die aktuellen Umweltbedingungen anpassen, hat dafür gesorgt, dass die Empfängnisbereitschaft der Frau im Dezember am höchsten ist. Zufällig produzieren die Männer im gleichen Monat nicht nur mehr Spermien, sondern auch noch besonders Gute.

Hinzu kommen vielerlei praktische Gründe, die eine Frau veranlassen, die Frühlingsgefühle auf den Dezember vorzuverlegen:

Kinder, die im September geboren werden, leiden weniger häufig unter Hausstauballergie und bekommen leichter eine Gymnasialempfehlung, da sie erst ein Jahr später eingeschult werden. Außerdem kann man es Frauen kaum verdenken, dass sie lieber eine gesundheitsbewusste, lernwillige, ehrliche und intelligente Jungfrau in die Welt setzen als einen egoistischen und streitlustigen Widder. Darüber hinaus kann man sich bei einer Zeugung im Dezember auf Kindergeburtstage im sommerlichen Garten freuen, die Umstandsmode ist preiswerter, Silvester kommt vor und Karneval nach der Schwangerschaftsübelkeit. Und dann das Fernsehprogramm. Man könnte meinen, die Sendungen werden vom Familienministerium mit der Absicht gesponsert, zeugungsfähige Paare ins Schlafzimmer zu treiben. Erstens kann man dort die Zeit erheblich angenehmer verbringen und zweitens wollten wir doch sowieso ein Kind. Sozusagen ein staatliches Kinderkonjunkturprogramm, dem man sich anschließen muss.

Nehmen sie nur die Sendung mit den Bauern, die mit 39 Jahren noch bei Mama im Doppelbett schlafen und noch nie eine Beziehung hatten. Da Oma mit 81 seit einem Jahr nicht mehr Moped fährt, bringt jetzt niemand mehr dem Jungen die Suppe an den Mähdrescher. Mamma hat natürlich Sorge, dass es dem kleinen Wonneproppen, der gerade einmal 124 Kilo auf die Waage bringt, bei der neuen Frau schlecht geht, und begleitet die Auswahl der Heiratskandidatinnen. Da sitzen dann Sohnemann, Mamma und 163 Fliegen in der Küche am Tisch und bestaunen Bilder von Frauen, die der Meinung sind, dass es Schnitzelbäume gibt, von denen man die Fleischscheiben paniert pflücken kann. Die Auserwählten lauern bei einem Fest in irgendeiner Scheune den Bauern auf, haken ihn unter und stöckeln von Hinnen nach Dannen um sich beim Umgraben eines Misthaufens unsterblich zu verlieben.

Da nicht jeder einen Trecker zu Hause hat, gibt es die Sendung auch in einer Variante ohne Bauer, dafür mit Campingzelt, Roller und Rudi Kanoni, der Stimmungskanone vom Nordfriedhof. Hier hat Mamma von vornherein das Zepter in der Hand, schließlich wird eine Schwiegertochter gesucht.

Das Einstein-Fernsehen mit besonders hohem IQ setzt sich fort mit Sendungen über Neureiche, die im Fernsehen öffentlich und nachhaltig demonstrieren, dass sie dümmer sind als der Hund, den sie auf dem Arm tragen. Ich entschuldige mich an dieser Stelle bei allen Hunden. Manche tragen allerdings keinen Hund auf dem Arm, sie sind auch von alleine dumm!

„Mamma, ich will nicht noch einen Ferrari zum Geburtstag, schenk mir lieber ein Haus in Davos!“

Wer nun glaubt, ein derart niedriges Niveau könne nicht noch unterboten werden, der wird eines Besseren belehrt, sobald er sich die Sendung anschaut, in der Frauen getauscht werden. Hier beweisen Frauen, dass sie Ihren Haushalt weder mit zwei Kindern noch mit keinem Kind geregelt bekommen. Die getauschte Frau ist froh, wenn sie endlich ihre Kinder zurückbekommt und der Ehemann ist verblüfft, dass er die Frau wieder zurücknehmen muss.

Also jede Menge Gründe, den ohnehin existierenden Kinderwunsch in Angriff zu nehmen und zu beweisen, dass es auch besser geht.

Auf die Frage, ob es ein Junge oder ein Mädchen werden soll, antworten fast alle zukünftigen Eltern: „Egal, Hauptsache gesund!“

Einige wenige erklärten auf Nachfrage, dass sie Anhänger der alternativen, modernen Kindererziehung seien und das Kind im späteren Leben selbst entscheiden dürfe, ob es Junge oder Mädchen sei.

Dennoch hoffen Männer in Wirklichkeit darauf, dass es ein Stammhalter wird und sie jemanden haben, dem sie eine Modelleisenbahn kaufen können, um dann selbst damit zu spielen. Frauen träumen so lange von Shoppingtouren mit der Tochter als bester Freundin, bis diese in die Pubertät kommt.

Die Wissenschaft behauptet hartnäckig, dass es einzig und allein vom Zufall abhängig ist, ob der Nachwuchs Junge oder Mädchen wird. Das ist so nicht ganz korrekt! Es hängt vom „X“ und vom „Y“ ab, zwei Buchstaben, denen im normalen Sprachgebrauch eher eine geringe Bedeutung zukommt. Bei der Zeugung sind sie jedoch als Chromosome entscheidend. Sollten Sie beide Buchstaben in Kombination als „XY“ antreffen, ist das kriminell und Gegenstand einer Fernsehsendung mit gleichem Titel.

Grundsätzlich ist es bei der Befruchtung dermaßen geregelt, dass nicht das schnellste Spermium gewinnt.

Eine gute Idee, sonst wäre die Welt womöglich bald nur noch von Männern bevölkert. Männliche Spermien sind schneller als Weibliche. Das befruchtende Spermium bestimmt das Geschlecht des Kindes. Dies geschieht über besagte Chromosomen. Eizellen tragen stets ein X-Chromosom während Spermien entweder mit einem X oder Y-Chromosom durch den Eileiter spazieren. Trifft nun ein X-Chromosom auf eine Eizelle, wird es ein Mädchen. Sollte das Y-Chromosom die Eizelle befruchten, wird es ein Junge.

X-Chromosome, also die Weiblichen, sind größer als die Y-Chromosome. Hintergrund ist, dass die Mädels wenigsten einmal in ihrem Leben größer sein sollen als die Jungens. Durch diese Größe sind sie jedoch auch langsamer. Daraus lassen sich zwei Dinge ableiten: Ginge es bei der Befruchtung nur um Geschwindigkeit, wären die männlichen Chromosome immer als Erste am Ziel. Sind sie ja auch, aber es geht eben nicht nur um Schnelligkeit. Folgenlos bleibt es aber dennoch nicht. Im Durchschnitt werden 6% mehr männliche Babys gezeugt als Weibliche. Aber auch das hat seinen Sinn, da Männer viel öfter in einen Krieg ziehen als Frauen, stellt sich das Gleichgewicht mehr oder weniger regelmäßig von alleine wieder her. Dass weibliche Spermien langsamer sind, ist ein Vorgriff auf das spätere Leben. Bei sportlichen Wettbewerben sind Frauen durchaus nicht langsam, aber auch nicht so schnell wie Männer. Dafür leben weibliche Spermien länger, auch das eine Parallele zum wirklichen Leben, in dem Frauen durchschnittlich ebenfalls älter werden als Männer. Es ist deutlich zu erkennen: Schon die Spermien wissen, wie es im richtigen Leben zugeht.

Dennoch können die zukünftigen Eltern bei der Zeugung versuchen, gestalterischen Einfluss auf das Geschlecht auszuüben. Untersuchungen haben ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit, das Wunschgeschlecht beim Sex zu beeinflussen, zu 50% erfolgreich ist.

Um ein Mädchen zu zeugen, ist es notwendig, dass die Frau beim Geschlechtsverkehr oben sitzt und das Bett keinesfalls nördlich ausgerichtet ist. Außerdem sollte der Sex vor dem Eisprung stattfinden, je früher um so besser, am optimalsten bei Vollmond morgens bis 5 Uhr an geraden Tagen.

Die Chancen ein Mädchen zu zeugen können gesteigert werden, wenn die Frau vor der Befruchtung viel Schokolade, Fisch und Gemüse isst, sowie größere Mengen Cola Light trinkt. Bedauerlich für Frauen ist die Tatsache, dass bei der Zeugung eines Mädchens der Mann vor der Frau mit dem Sex fertig sein muss, da sich die Spermien sonst unwohl fühlen.

Möchte man einen Jungen zeugen, muss der Geschlechtsverkehr während des Eisprungs oder kurz danach stattfinden, da die männlichen Spermien keine Lust haben, lange auf das Ei zu warten. Die Befruchtung muss von hinten vollzogen werden. Die beste Zeit hierfür ist bei Neumond an ungeraden Tagen nach 5 Uhr.

Für die Zeugung eines Jungen ist es unbedingt erforderlich, dass der Mann beim Akt Socken trägt und das Bett nördlich ausgerichtet ist. Sollte es bezüglich der Himmelsrichtung Unklarheiten geben, entscheidet notfalls ein eilig gekaufter Kompass. Die Chancen einen Jungen zu zeugen können gesteigert werden, wenn die Frau vor der Befruchtung viel rotes Fleisch und salzige Knabbereien isst. Im Gegensatz zur Zeugung eines Mädchens ist es bei der Zeugung eines Jungen von fundamentaler Bedeutung, dass die Frau einen Höhepunkt hat. Sollte die Frau zwei Orgasmen haben, bedeutet das nicht, dass der Mann Zwillinge gezeugt hat. Das wär was....

Der Kinderwunsch ist auf beiden Seiten vorhanden, es herrscht Einigkeit darüber, in welchem Monat das Kinder zur Welt kommen soll, das Bett wurde mit einem Kompass justiert. Jetzt wird es ernst, die ersten Vorbereitungen zur Zeugung müssen getroffen werden.

Das bedeutet zunächst einmal, dass Frauen die Antibabypille absetzen müssen. Man hört, wenn auch selten, immer wieder davon, dass Frauen schwanger geworden sind, obwohl sie die Pille genommen haben. Das heißt nicht, dass Sie morgen schwanger sind, wenn Sie heute die Pille absetzen. Es kann auch übermorgen werden. Planen Sie realistisch mit einigen Monaten.

Auch beim Präservativ hat man gelegentlich von Fällen gehört, in denen die Partnerin trotz des Überziehers schwanger wurde. Ursache für dieses selten vorkommende Phänomen war meist Undichtigkeit infolge von Produktionsfehlern. Frauen bestätigen immer wieder, dass Materialermüdung bei den sogenannten Präservativen ausgeschlossen werden kann, diese beträfe höchsten den Mann an sich.

Planen Sie die familiäre Zukunft rechtzeitig. Insbesondere kurzfristig auftretender Kinderwunsch kann in Kombination mit Zeitmangel und Geiz dramatische Folgen haben. Es wird dringend davon abgeraten, sollte die Frau während des Geschlechtsverkehrs rufen: „Schatz, mach mir ein Kind!“, mit der Schere ein Loch in den „Pariser“ zu schnipseln. Männer sind seit jeher dafür bekannt, die Größe des zuständigen Organs falsch einzuschätzen, es besteht daher eine nicht unerhebliche Gefahr der Eigenamputation.

Es ist wichtig, sich bei der Zeugung nach dem Eisprung der Frau zu richten und den Geschlechtsverkehr entsprechend zu fixieren. Während des Menstruationszyklus wird nur einmal eine Eizelle von den Eierstöcken freigegeben. Dies erfolgt in der Regel am 14. Tag innerhalb des Zyklus. Wenn man bedenkt, dass eine Eizelle nur etwa 24 Stunden überlebt, ist eigentlich logisch, dass man als Mann hurtig zu Werke gehen muss. Optimal für eine Zeugung ist Geschlechtsverkehr am Tag des Eisprungs, sowie einen Tag davor und danach. Um den Eisprung einigermaßen zuverlässig zu bestimmen, bietet sich ein Eisprungtest an.

Diese Eisprungtests funktionieren genau wie Schwangerschaftstests. Der Teststreifen wird für einige Sekunden in Urin getunkt. Wenige Minuten später liegt das Ergebnis in Form von zwei Testfeldern vor.

Geprüft wird die Konzentration des LH-Hormons, ist diese erhöht, steht ein Eisprung bevor. Im Kontrollfeld erscheint eine dunkle Linie. Fehlt die Linie, haben Sie den Teststreifen entweder irrtümlich in O-Saft getunkt oder jahrelang bei sich herumliegen lassen mit dem Effekt, dass das Verfallsdatum abgelaufen ist.

Erscheint im zweiten Feld ebenfalls eine dunkle Linie, dann ist das Ergebnis positiv, der LH-Wert ist erhöht, mit einem Eisprung ist innerhalb der nächsten 16 bis 48 Stunden zu rechnen. Erscheint im zweiten Feld keine Linie, spricht man von einem negativen Ergebnis, der Eisprung lässt noch auf sich warten. Testen Sie in diesen Fällen täglich weiter, spätestens nach 14 Tagen werden Sie Erfolg haben.

Neuerdings existieren praktische Geräte mit digitalem Display. Damit kann der erhöhte LH-Wert sofort abgelesen werden, außerdem hupen die Geräte, wenn sie in O-Saft getunkt werden. Bei positivem Testergebnis ist Eile geboten. Bereiten Sie ein ausgiebiges Frühstück, bestehend aus Brot, Croissants, Butter, Käse, Wurst, Marmelade sowie einem gekochten Ei vor und zitieren Sie Ihren Partner zu sich, egal wo er sich gerade aufhält. Anschließend ziehen Sie die Vorhänge zu, löschen das Licht, ziehen hübsche Dessous an, legen sich ins Bett, decken sich zu und warten ab. Es ist wichtig, die angegebene Reihenfolge einzuhalten.

Wenn Ihr Partner hereingestürmt kommt und als Erstes in aller Ruhe über das Frühstück herfällt, besteht dringender Gesprächsbedarf bezüglich des Kinderwunsches. Sollten Sie Ihren Partner auch mit dem Zurückschlagen der Bettdecke nicht vom Frühstückstisch weglocken können, besteht zusätzlich Gesprächsbedarf wegen der Partnerschaft ansich.

Regelmäßiger Geschlechtsverkehr erhöht die Chancen einer Schwangerschaft. Sie sollten daher zwei bis drei Mal pro Woche mit ihrem Partner schlafen. Mit der Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs nimmt die Mobilität der Samenzellen zu. Die Letzten werden die Ersten sein. Bei Pausen ab fünf Tagen nimmt sie dagegen wieder ab. Optimal ist es, ab etwa sieben Tage vor dem Eisprung alle zwei Tage miteinander zu schlafen, bis zum zweiten Tag nach dem Eisprung. Selbstverständlich können Sie auch an den übrigen 21 Tagen des Monats Sex haben, dieser hat jedoch keinen Einfluss auf eine Schwangerschaft. Aber es soll ja Menschen geben, die es einfach nur so zum Spaß machen, trotz Kirchenverbot.

Was für die Frauen die Handtasche von Gucci ist, ist für Männer der tiefergelegte BMW und sein Sperma.

Am schnellsten ist das jeweils Eigene, welches im Übrigen natürlich auch in unglaublichen Mengen und einer Top-Qualität vorhanden ist. Dabei wissen die meisten Männer mehr oder weniger nichts über ihr Prestigemittel. Die weiß-graue Flüssigkeit tritt über die Harnröhre aus und setzt sich überwiegend aus Wasser und einigen Millionen Spermien zusammen. Mithilfe der Samenflüssigkeit gelangen die zielstrebigsten der Spermien bis zur Eizelle, um sich dort am Kampf um die Befruchtung zu beteiligen.

Allgemein und fälschlicherweise wird davon ausgegangen, dass das Sperma von den Hoden produziert wird.

Lediglich 5 % der weißen Flüssigkeit kommen von dort, für die restlichen 95 % der Herstellung sind Prostata und Samenbläschen verantwortlich. So ein Spermium benötigt 72 Tage bis zur Starterlaubnis. Bis dahin reifen sie in den Hodenkanälen und lagern in den Nebenhoden. Pro Sekunde werden 1.200 Spermien gebildet, das entspricht 4,3 Millionen pro Stunde und 104 Millionen pro Tag. Jeden Tag 104 Millionen Spermien. Jedes Einzelne davon schlägt etwa 800-mal pro Minute mit dem Schwänzchen. Eine Tagesproduktion bedeutet für das Innenleben des Mannes somit 83,2 Milliarden Schwänzchenschläge.

Frauen beklagen häufig, dass Männer vielfach nur triebgesteuert seien. Bei diesem Getackere den ganzen Tag ist das doch verständlich. Was soll der arme Mann denn machen? 83 Milliarden Flossenschläge, jeden Tag, Männer müssten eigentlich dauerhaft vibrieren und Schüttelfrost bekommen, wenn sie einer Frau begegnen.

Um eine Eizelle zu befruchten, sind etwa 20 Millionen Spermien pro Milliliter Samen notwendig, mindestens die Hälfte davon sollte beweglich sein. Dabei machen die Spermien nur rund 5 % des Spermas aus, der Rest besteht aus Fruchtzucker, Eiweiß und Vitaminen, ist sozusagen das Kerosin der Spermien.

Samenzellen verfügen über ein Navi um die Eizelle zu finden, das Fabrikat ist nicht bekannt. Auf jeden Fall wirkt es aber sehr zuverlässig. Nur sehr selten verlaufen sich Spermien oder müssen nach dem Weg fragen.

Einmal unterwegs sind sie so leicht nicht mehr aufzuhalten, sie finden ihren Weg durch die Scheide über den Muttermund und die Gebärmutter bis zum Ziel, dem Eileiter. Man muss sie schon umbringen, um sie aufzuhalten. Ein Schicksal, das nicht wenige ereilt, da die Gebärmutter nur allzu gerne bereit ist, diesem Wunsch nachzukommen. Nur über meine Leiche? Kannst Du haben! Auf dem Weg zum Ziel warten auf die putzigen kleinen Spermien eine Menge mordlustige Gesellen. Kein Wunder, dass nur einige wenige lebend den Eileiter erreichen.

Dabei ist es keineswegs so, dass sich die Spermien mit aller Kraft abmühen und strampeln, andere Spermien rempeln und aus dem Weg kicken, nur um als erste am richtigen Eileiter zu sein, das dort wartende Ei zu anzuspringen, um sich hineinzubohren. Tatsächlich kooperieren die Spermien und arbeiten als Team.

Unter optimalen Voraussetzungen überleben Spermien in der Scheide eine Stunde, im Gebärmutterhals 7 Tage, im Samenbläschen einen Monat und im Taschentuch vier bis 24 Stunden. Das heißt, die Spermien können sich kein Rumgezicke leisten, sie müssen schauen, dass sie vorankommen, egal wie.

Es mag sich zwar um eine romantische und hübsche Vorstellung handeln, aber die Spermien sind keineswegs damit beschäftigt, brustschwimmend den Eileiter zu erreichen und dabei unterwegs der Gebärmutter mal eben zuzuwinken. Es wurde schon angesprochen, für die kleinen Schwimmer ist die Strecke von der Scheide bis zum Eileiter eine weite Reise, die sie alleine nicht bewältigen könnten.

Die Verhältnisse auf einen normalen Mann übertragen würden bedeuten, dass dieser eine Strecke von fünfeinhalb Kilometern schwimmen müsste.

Sie erhalten stattdessen Unterstützung während des Transportes. Dabei zeigt sich die Natur von ihrer grausamen Seite. Viele der Spermien lassen ja, infolge der für sie dort schädlichen Bedingungen, bereits in der Scheide ihr Leben. Dann scheitern etliche bei dem Versuch, die Barriere des Zervixschleims zu überwinden. Aber noch sind ein paar Milliönchen übrig. Sie werden vom Gebärmutterhals angesogen und gelangen, wie in einem Fahrstuhl, in den nährenden und schützenden Schleim des Gebärmutterhalses, wo sie bis zu sieben Tage überleben können. Während viele der Spermien sofort weiterreisen, lassen sich einige zunächst einmal häuslich nieder und warten ab. Ein denkbar schlechter Ort für Spermien, um eine Brotzeit einzulegen. Muskelkontraktionen der Gebärmutter schieben die Spermien weiter in Richtung des richtigen Eileiters, locken sie damit in einen Hinterhalt und metzeln die kleinen Befruchtungssoldaten gnadenlos nieder.

In der Gebärmutter sitzen außergewöhnlich viele Immunzellen, die dafür verantwortlich sind, Fremdkörper zu vernichten oder abzustoßen. Spermien sind Fremdkörper! Der größte Teil der Spermien überlebt die Gebärmutter nicht. Womöglich ist das der Grund, weshalb Millionen Samenzellen losgeschickt werden:

Damit wenigsten ein paar davonkommen. Aber Spermien sind ja auch nicht doof! Irgendwann in den letzten Jahrhunderten ist ihnen ein Licht aufgegangen und sie haben, zusammen mit der Evolution bemerkt, was da auf sie zukommt. Wer weiß, was einem bevorsteht, kann Gegenmaßnahmen ergreifen.

Das haben die Spermien getan. Zunächst einmal werden Millionen losgeschickt um die Chance zu erhöhen, dass einige wenige durchkommen. Die Immunzellen sollen also richtig ordentlich beschäftigt werden. Je mehr Fremdkörper in der Gebärmutter herumwuseln, umso mehr Arbeit haben die Abwehrzellen und umso leichter flutscht die eine oder andere Samenzelle unbeobachtet durch.

Ein Drittel der Spermien kann sich nicht richtig bewegen. Auf den ersten Blick scheinen sie nutzlos. Andererseits sind sie aber vermutlich das Kanonenfutter des neuen Lebens und haben die Aufgabe, die Immunzellen abzulenken, damit von den übrigen einige durchschlüpfen können und den Eileiter erreichen.

Samenzellen mögen keine übermäßige Hitze. Es hat schon seinen Grund, warum die Hoden in einem kleinen Säckchen vor dem Körper getragen werden. Bei 33 bis 34° fühlen sie sich pudelwohl und stehen stramm in Reih und Glied. Ein Grad mehr und die ersten paar Millionen kippen um. Bei 37° steht kein Spermium mehr senkrecht, alle platt! Vermeiden Sie daher alles, was die Hoden erhitzt und Spermien in Wallung bringt, wie Saunengänge, heiße Bäder, enge Unterwäsche, glühende Herdplatten oder Heißluftballons.

Eigentlich ist so ein Spermium ein bedauernswertes Geschöpf. Gemeinsam mit Millionen Artgenossen wird es mit etwa 20 km/h durch die Scheide zum Gebärmutterhals getrieben. Wie schon geschildert, eine gefährliche und für die meisten der possierlichen kleinen Schwimmer, tödliche Reise. Während Sie nach dem Herumtollen das Kuscheln genießen, kämpfen die Spermien, auf der Suche nach dem Ei, ums Überleben. Viele sterben schon sehr früh, nur die stärksten unter ihnen überleben das ungesunde Scheidenmilieu und durchdringen den Zervixschleim. Die verbliebenen kleinen Eierjäger müssen sich jetzt zwar nicht mehr so drängeln, haben aber immer noch rund 20 Zentimeter Weg bis zu den Eileitern vor sich.

Ein ganz schön weiter Weg, bei einer Geschwindigkeit von einem Zentimeter in sechs Minuten. Das ist allerdings nur ein Mittelwert, die Olympioniken unter den Spermien dürften schon nach etwa 60 Minuten die Eizelle erreicht haben, diejenigen, die mit Rollator die etwas langsamer unterwegs sind, brauchen bis zu zehn Stunden. Und was passiert dann, wenn die Spermien am Eileiter angekommen sind? Kein Ei da!

Wieder herrscht Drängelei beim Kampf um die besten Plätze für den Moment, an dem das Ei eintrifft.

Gelegentlich stehen sich die Spermien bis zu 72 Stunden am Eileiter die Beine in den Bauch.

Bei einem derartigen Kampfauftrag können die Spermien mit Recht erwarten, dass sie weder von Ihnen zugekifft, noch eingeräuchert oder besoffen gemacht werden. Verzichten Sie also in dieser Phase auf Alkohol, er wirkt sich negativ auf das Hormonniveau aus, was wiederum die Herstellung der Samenzellen und deren Qualität behindert. Trinken Sie stattdessen alkoholfreien Whisky oder australischen Gummibaumtee, der entschlackt und stärkt die Abwehrkräfte.

Nikotin und Kohlenmonoxid sind verantwortlich für die Erhöhung der freien Radikalen im Organismus und schaden damit den Spermien enorm. Die Anzahl, Form und Mobilität der Samenzellen wird negativ beeinflusst. Wenn Sie ein Kind in die Welt setzen möchten, dann schnuffeln Sie bitte nicht an Autoabgasen und stellen Sie das Rauchen ein. Und wenn Sie schon dabei sind, dann meiden Sie bitte auch alle anderen Drogen, die in irgendeiner Form noch auf dem Markt erhältlich sind.

Als die Spermien das Glied verließen, da waren es noch 100 Millionen. Sie mussten durch ein Säurebad schwimmen, eine schleimgeschützte Wand durchbrechen, wurden in eine Gebärmutter gesaugt, die mit ihren Abwehrzellen, innerhalb kürzester Zeit, Millionen von ihnen umgebracht hat. Gerade mal ein paar Hundert leben noch. Sie lehnen an der Wand zum Eileiter, nach Luft japsend, wischen sich den Schweiß von der spermischen Stirn, gestikulieren wild durcheinander, schimpfen und fluchen. Vereinzelt hört man „Das war so nicht vereinbart“, oder „Einmal und nie wieder“. Von den Kiffern und Rauchern hat kein Spermium überlebt, von den Betrunkenen gerade mal zwei. Die haben irgendwie gar nichts richtig mitbekommen und wundern sich über die Aufregung.

Die Diskussionen darüber, ob man erst einmal verschnauft oder sofort von hier verschwindet, bevor neues Ungemach droht, wird basisdemokratisch durch Abstimmung entschieden. Die Mehrheit ist dafür, sofort zu verschwinden.

Wenige Minuten später treffen die verbliebenen Befruchtungstorpedos, hinter einer leichten Biegung im Eileiter, auf das befruchtungsfähige Ei. Jubel bricht aus, nahezu alle mobilisieren ihre letzten Kräfte. Jetzt zeigt sich, wer noch Fruchtzucker und Vitamine übrig hat. Alles rennt los, jeder will der Erste sein, obwohl das relativ bedeutungslos ist.

Nur ein Spermium kann in das Ei eindringen und es befruchten. Das muss aber lange nicht das Schnellste sein. Auch Bodybuilding oder Abitur verschafft keine Vorteile. Das Ei kullert den Spermien, durch die Härchen im Eileiter gefächelt, entgegen. Die Spermien nehmen Fahrt auf, werden unterstützt durch Kontraktionen der Eileiterwand. Gemeinsam sind wir stark: Alle Spermien stürzen sich gleichzeitig auf das Ei und wollen die Zellwolke durchbrechen, die es umgibt.

Experten sagen, dass eine einzelne Samenzelle gar nicht in der Lage ist, eine solche Hülle zu durchdringen.

Dies ist aber insbesondere deshalb noch keine gesicherte Lehrmeinung, da die sogenannten Experten bisher nicht glaubhaft darlegen konnten, woher das Expertenwissen stammt. Weder konnten sie nachweisen, selbst einmal Spermium gewesen zu sein, noch konnten Sie mit gesicherten Berichten von Spermien aufwarten, die sowohl den Hin- als auch den Rückweg überlebt hatten. Sicher ist nur, dass alle Spermien gemeinsam mit ihren Schwanzschlägen die Eihülle mürbe klopfen wollen, bis endlich einer von Ihnen hineinschlüpfen kann.

Gewonnen hat das Spermium, das zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und eine schwache Stelle ausnutzen konnte. Egal ob es gerade frisch ankam und noch richtig hämmern konnte oder ob es zum Ausruhen faul auf der Eihülle gelegen und reingefallen ist. Und wenn Sie Pech haben, dann war es das Spermium, das mit einer gehörigen Portion Bockbier die Reise angetreten hat. Trifft das nun auf eine Eizelle, die gerne mal am Eierlikör genascht hat, dann wird Ihr Baby später als Erstes weder Mamma noch Papa, sondern „Prost!“ sagen. Da wird Ihr Besuch aber Augen machen.

Im Zusammenhang mit dem Kinderwunsch sorgt Alkohol auch bei Frauen für Probleme. Forschungen haben ergeben, dass es bei Alkohol trinkenden Frauen wesentlich länger dauert, bis sie schwanger werden. Der Alkohol sorgt für einen unregelmäßigen Zyklus, sowohl Eisprung als auch Menstruation setzen gelegentlich aus. In einer groß angelegten Studie wurden über 7.000 Frauen, nach jahrelangen erfolglosen Versuchen schwanger zu werden, über gynäkologische Probleme sowie den Nikotin- und Alkoholkonsum befragt. Eines der Ergebnisse bestand in der Erkenntnis, dass bei Frauen über 30 Jahren Alkoholkonsum Auslöser für Unfruchtbarkeit sein kann.

Frauen, die mehr als sieben alkoholische Getränke pro Woche tranken, verringerten ihre Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden um 50 % gegenüber Frauen, die nur ein alkoholisches Getränk die Kehle hinunter gluckern ließen. Selbstverständlich wurden nicht sieben viertele Wein mit einem Eimer Bowle vom Ballermann, sondern vergleichsfähige Größenordnungen, untersucht. Alkohol verhindert, dass der Körper genügend Progesteron produziert, welches benötigt wird, um Schwangerschaften aufrechtzuerhalten.

Da soll ein Ei, pünktlich zum Eisprung mit einem Amaretto verabschiedet, den Eileiter entlang rollen. Schon am Startpunkt sieht es am Ende Hunderte erwartungsvoll jubelnde Spermien. Kein Wunder wenn es sagt: „Nöh, darauf hab ich keinen Bock! Lassen wir diesmal den Eisprung ausfallen!“ und sich an der Sprungschanze festklammert. Oder es kullert, wie ein Zug ohne Halt, den Eileiter entlang an den verdutzten Spermien vorbei.

Auch während einer Schwangerschaft sollte Alkohol tabu sein, zumindest für Frauen. Bereits kleine Mengen Alkohol, die von einer schwangeren Frau getrunken werden, können das Wachstum des ungeborenen Babys verlangsamen und später zu Verhaltensstörungen, Hyperaktivität und Lernschwierigkeiten führen.

Das bedeutet nicht, dass jeder jede Person mit Verhaltensstörungen, der Sie begegnen, während der Schwangerschaft mit Alkohol abgefüllt wurde. Es kommen auch noch andere Ursachen in Betracht.

Tatsächlich kann es während der Schwangerschaft zu einem fetalen Alkoholsyndrom beim Ungeborenen kommen, was zu Gehörlosigkeit, sozialer Interaktion, Gehirnschäden, Fehlbildungen an Herz und Nieren sowie Kleinwuchs führen kann. Frankreich, Neuseeland, Australien, Kanada und die USA treten seit Jahren für eine totale Alkoholabstinenz während der Schwangerschaft ein. Das bedeutet gesündere Kinder bei gleicher Schönheit.

Ähnlich verhält es sich mit dem Rauchen. Damit schaden Sie nicht nur sich selbst, Sie schaden auch allen anderen. Dazu existieren eine Menge Studien und alle belegen, was ohnehin jeder weiß:

Rauchen schadet der Gesundheit. Das wissen übrigens auch die Raucher, sogar ohne Studie – sie geben es nur nicht zu.

Das sind allerdings die Nichtraucher schuld. Jeder Raucher, der einmal zugegeben hat zu wissen, dass Rauchen schädlich ist, weiss, was als Nächstes kommt. Die Frage: „Und warum hörst Du dann nicht auf damit?“ Diese Frage empfindet jeder Raucher als dermaßen fies und hinterhältig, dass er allein deswegen schon nach Ausreden suchen muss, warum gerade er nicht aufhören kann bzw. will. Das liegt dann an der Geselligkeit, an den ebenfalls rauchenden Kollegen, am sonst weiter zunehmenden Übergewicht, an den Arbeitsplätzen in der Zigarettenindustrie und überhaupt, Winston Churchill wurde 91 und hat geraucht wie ein Schornstein im Ruhrgebiet.

Jeder mag tun was er will, ausgenommen bei einer geplanten oder bereits eingesetzten Schwangerschaft.

Man übernimmt nicht erst Verantwortung, wenn ein Baby geboren wurde. Die Verantwortung hat man bereits während der Schwangerschaft und sogar schon davor. Wer also schwanger werden will oder es bereits ist, sollte sich nicht hinter irgendwelchen Ausreden verstecken, das ist verantwortungslos und damit das Gegenteil dessen, was man sein sollte, wenn man ein Kind in die Welt setzen möchte.

Es ist bewiesen, dass die Chancen einer Nichtraucherin, schwanger zu werden doppelt so groß sind, wie die einer Raucherin. Warum das so ist und welche Faktoren letztlich darüber entscheiden, konnte bisher noch nicht geklärt werden.

Das ändert allerdings nichts an den Tatsachen. Auf jeden Fall wird der Hormonhaushalt durch das Rauchen beeinflusst. Das FSH-Hormon ist wesentlich erhöht und lässt die Eizellen schneller altern. Außerdem wird der Östrogenspiegel auf ein Niveau abgesenkt, das dem einer Frau in den Wechseljahren ähnelt. Das wiederum führt zu Unregelmäßigkeiten beim monatlichen Zyklus, und kann sogar zu einem verfrühten Einsatz der Wechseljahre führen.

Rauchende Frauen haben weniger Vitamin C im Blut, um die Qualität der Eizellen zu verbessern, sind große Mengen Antioxidanzien notwendig. Dafür ist der Kadmium-Gehalt im Blut höher, der den Organismus bei der Aufnahme von Zink behindert, welches wiederum für die einwandfreie Funktion der Fortpflanzungsorgane wichtig ist. Ebenfalls erhöht sich das Risiko einer Fehlgeburt. Allein bei 5.000 Fehlgeburten jährlich ist Rauchen während der Schwangerschaft die Ursache. Schon mit einer einzigen Zigarette am Tag erhöht sich das Risiko einer Fehlgeburt.

So gesehen ist Rauchen ein, wenn auch unzuverlässiges, Verhütungsmittel. Je mehr Sie rauchen, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie schwanger werden. Passives Rauchen ist auch Rauchen. Sie sollten daher auf Ihren Partner einwirken, dies ebenfalls in Ihrer Gegenwart zu unterlassen.

Was Sie Ihrem Kind damit antun, wenn Sie während der Schwangerschaft rauchen, verdeutlicht die Tatsache, dass sogar schon Frauen, deren Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben, eine geringere Chance auf eine Schwangerschaft haben gegenüber Frauen, deren Mütter Nichtraucherinnen waren. Ihr Verhalten hat also sogar Auswirkungen auf den Kinderwunsch Ihrer Kinder.

Wenn all das Sie nicht davon abbringen kann, weiter zu rauchen und täglich einen Schoppen Wein zu sich zu nehmen, dann empfehle ich Ihnen, später auf Babynahrung zu verzichten. Ziehen Sie einfach den Sauger über eine Flasche Bier und füttern das Baby, während Sie dazu eine gute Havanna qualmen.

Konsequenterweise sollten Sie das Kinderzimmer als Raucherraum und Partykeller ausbauen. Immerhin gilt Bier in Bayern ohnehin nicht als Alkohol, sondern als Nahrungsmittel und außerdem: Winston Churchill wurde 91 Jahre alt! Und wer wünscht seinen Kindern nicht ein langes Leben? Abgesehen davon kann man doch auch stolz sein, wenn ein Baby nach der Geburt nicht wie alle anderen ein Geschrei anstimmt, sondern die Hebamme anschaut und ruft: „Hasse ma ne Kippe?“

Vom Kinderwunsch bis zum Babyschrei

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