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Warum Festhalten die Ursache allen Übels ist

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Es scheint zunächst nicht zwangsläufig schädlich zu sein, festzuhalten. Wir tun das doch alle. Und Flüssen ein neues Bett zu graben ist uns auch nicht fremd. Haben wir Menschen doch schon vielfach in natürliche Flussläufe eingegriffen und sie begradigt. Warum sollten wir das nicht tun, wenn wir es doch können? Weil es Leid mit sich bringt. Nicht bloß für das Ökosystem des Flusses, das massiv beeinträchtigt wird, sondern auch direkt für uns. Zum Einen sind zum Beispiel Hochwasser und Überschwemmungen eine große Gefahr solcher Eingriffe. Der natürliche Verlauf von Flüssen ist oft durch unzählige Windungen gekennzeichnet, die die Wassermassen bremsen. Nimmt man ihm diese Windungen durch eine Begradigung, fließt das Wasser schneller und tritt bei Starkregen oder wenn es dann doch einmal auf eine Kurve stößt viel schneller über die Ufer. Zum Anderen sorgt der natürliche Verlauf von Flüssen auch für eine natürliche Reinigung des Wassers. Schau dir das Wasser in den Flüssen unserer Ballungszentren an: modrig, dreckig, fast tot. Da willst du weder drin baden, geschweige denn davon trinken. Warum erzähle ich dir das? Weil es mit dem Festhalten beziehungsweise dem gelenkten Handeln in unserem Leben genauso läuft. Wir denken, dass wir etwas Gutes bewirken, wen wir festhalten, aber die Folgen können wir meist nicht abschätzen. Nicht einmal, wenn wir es wollten. Wir schränken unser eigenes Leben ein, durch selbst geschaffene Dämme und Begradigungen aus Erwartungen und Meinungen anderer. Genau wie dem Fluss nehmen wir uns so die Möglichkeit, uns selbst zu reinigen und sind hoffnungslos dem ganzen Müll und den Schadstoffen ausgeliefert, die ständig in uns hineingekippt werden. Und wenn dann wirklich einmal eine Regenzeit in unserem Leben folgt, treten wir schnell über die Ufer, sind außer uns oder geraten in Panik.

Wenn wir den großen Flüssen in unserem Land wieder die Möglichkeit gäben, frei nach ihrer Natur zu fließen, würden sie sich bald wieder selbst gereinigt und stabile Bahnen eingenommen haben, die auch in Zeiten größerer Belastung standhalten. Und genauso verhält es sich mit unserem Leben, wenn wir die Beschränkungen loslassen und uns dem großen Strom hingeben. Wir wollen uns dazu gleich einige Beispiele anschauen. Für den Moment ist es wichtig, dass du verstehst, dass Festhalten beziehungsweise das zielgerichtete Handeln gegen die Natur, das Leben und den Lauf der Dinge ist. Festhalten nützt dir nicht, sondern schadet.

Du denkst jetzt vielleicht: „Aber gerade daran, dass mein Partner festhält und mich unbedingt behalten will, erkenne ich doch, dass er mich liebt, oder?“ Nein. Daran erkennen wir erst einmal nur eins: Dass dein Partner Angst hat, die Beziehung und dich zu verlieren. Was das genau bedeutet und wie sich wahre Liebe wirklich äußert, werden wir an einer späteren Stelle beleuchten. Jetzt solltest du dir nur eins merken:

» Festhalten beziehungsweise gelenktes Handeln verursacht Leid und Probleme und bewirkt meist nur das Gegenteil von dem, was du erreichen willst.

Um dir dieses Prinzip zu verdeutlichen, möchte ich dir ein einfaches Experiment vorschlagen, das du sofort nachmachen kannst. Bei der Gelegenheit wollen wir einen guten Freund zu Rate ziehen, der uns im Verlauf des Buches begleiten und uns viele Zusammenhänge anschaulich erklären wird. Gestatten? Unser Freund, das Wasser …

Der Weg des Wassers: Warum dir alles zufließt, wenn du endlich loslässt

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