Читать книгу Gruselige Kurzgeschichten - ein Band mit 8 Erzählungen - null Guamo - Страница 3

Fernsehabend

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Langsam und bedächtig schlich die blutende Frau in dem kleinen dunklen Gang vorwärts. Ihre Beine schmerzten und der rechte Arm war ausgekugelt. In ihrem Gesicht zeichnete sich das Übel, dass ihr wiederfahren war, ab. Schwarze Tusche verteilte sich um ihre Augen herum, die von den zahlreichen Tränen völlig rot und fertig aussahen. Die gelockten blonden Haare hingen achtlos von ihrem Kopf herunter und einige Strähnen klebten an ihren Wangen. Aber das Aussehen war nicht entscheidend. Diese Frau war auf der Flucht, vor dem Menschen oder wer auch immer es getan hat und sie würde nicht aufgeben, bis sich der oder das geholt hat, wonach es ihm dürstete. Ihr Leben.

Ihr Atem ging langsam wieder etwas ruhiger. Es war auch einige Zeit her, seit sie dem… dem schwarzen Ding davon gerannt war. Nun wähnte sie sich in Sicherheit. Für einen Moment brauchte sie eine kurze Pause und lehnte sich gegen die feuchte moosige Mauer. Immer wieder musste sie sich umdrehen, um eventuell ihren Verfolger entdecken zu können. Aber da war nichts. Bis ein Geräusch zu hören war. Es schienen Schritte zu sein oder war es ein Stampfen? Die Steine des Ganges erzeugten einen unwirklichen Schall und verstärkten jedes noch so kleine Geräusch. Sie hielt ihren Atem an, um sich voll und ganz auf dieses Stapfen zu konzentrieren. Dann wurden die Geräusche leiser, die Person oder was auch immer, schien sich wieder zu entfernen. Erleichtert atmete sie aus. Leider so kräftig, dass ihre Lunge ein rasselnden Ton von sich gab. Die Frau schaute mit aufgerissenen Augen in die Richtung, woher sie die Schritte zu kommen hören glaubte.

Plötzlich waren sie wieder da und sie schienen das Tempo erhöht zu haben. Mit jedem Schritt wurde der Herzschlag von der Frau erhöht, bis sie wieder den Gang entlang hastete. Ein übergroßes Stück Holz verfing sich in ihren Beinen und sie musste unweigerlich stürzen. Mit einem Klatschen schlug sie unsanft auf den harten wasserbedeckten Boden auf. Die Panik trieb ihr die Tränen in die geröteten Augen, denn die Schritte kamen immer näher und dazu gesellte sich ein unangenehmes Stöhnen.

Unter vollem Krafteinsatz stand sie wieder auf, stolperte, stürzte erneut, konnte sich aber noch mit den Händen abstützen und erlangte dann wieder ihr Gleichgewicht. Mit neuer Angst und Adrenalin legte sie letztmalig einen Sprint hin. Langsam schienen sich die Schritte zu entfernen. Im Gang hinter ihr war alles halbdunkel. Nur die spärlichen 10W Lampen erhellten die Sicht, so dass sie gerade einmal 10m weit schauen konnte.

Kurze Zeit später, als ihre Beine wieder schwerer wurden, machte sie ein helles Licht am Ende des Ganges aufmerksam. Ihr Ziel, die Freiheit, war nicht mehr weit. Sie versuchte wieder etwas schneller zu laufen, doch das einzige was sie spürte, waren zwei Holzstöcke. Die Beine waren vor Anstrengung taub geworden und reagierten nicht sonderlich gut auf weitere Belastung. Dennoch behielt sie ihr Tempo bei. Nun wurde das Licht heller und sie schien gleich frei, frei aus diesem Alptraum zu sein.

Ein leises Zischen hallte durch den Gang. Ein schmaler Gegenstand sauste durch die Luft, danach ertönte ein hässliches „Plum“, als ob etwas Weiches zu Boden fällt.

Die schwarz gekleidete Person stand plötzlich da und hielt eine lange blutverklebte Sense in der Hand. Neben der Person ruhte ein Frauenkörper. Nicht unweit davon entfernt lag der Kopf der Frau. Ihre aufgerissenen Augen starrten in das Dunkle des Ganges.

Fini

„Boah, war der gut.“ sagte Eddy zu seiner Freundin, während er sich gemütlich im Schritt kratzte.

Susan sah die typisch männliche Geste und belegte ihn mit einem abschätzenden Blick. „Weißt du, an wen du mich erinnerst?“ sagte sie monoton.

„Nein, vielleicht an deinen lieben Freund, der neben dir sitzt?“

„Das auch, aber hauptsächlich muss ich an einen kleinen Affen denken. Die sind nämlich genauso primitiv wie du.“

„La di da, sage ich da bloß. Du bist ja bloß neidisch.“

„Sicherlich nicht, du Primat und jetzt fang an dich zu waschen. Ich will ins Bett.“

Eddy sprang unweigerlich auf und stand stramm.

„Jawohl Sir.“

Dann ging er mit gesenkten Schultern ins Badezimmer, während er in sich hinein lachte. Ach ja, wie wunderbar ein Mann zu sein, dachte er sich.

„Jiiiiiiiippiiiiiiiii“, schrie er auf, womit er die Aufmerksamkeit von Susan auf sich zog. Er drehte sich auf der Stelle zu ihr herum, griff sich wieder in den Schritt, wobei er die eine Hand steil nach oben richtete und einen Spagat vollführte.

„Spinner.“ lächelte Susan und kümmerte sich wieder um ihre Fernsehzeitung.

Triumphierend stand Eddy wieder auf und beendete den Gang ins Bad. Gemütlich und mit Grunz-Lauten putzte er sich wie immer die Zähne, setzte sein „jetzt-bin-ich-müde“ Gesicht auf und verließ wieder das Bad.

Alles dunkel.

Verwundert blickte er in das Wohnzimmer. Susan nahm sich sicherlich nur noch einen Schluck der 3,5%igen H-Vollmilch aus dem Kühlschrank, dachte er sich.

„Scha-haatz.“ rief er halblaut. „Du kannst jetzt ins Bad.“

Keine Antwort.

Schulterzuckend drehte er sich um und lief barfuss in das Schlafzimmer. Dort angekommen zog er sich seinen Pyjama an. Nach ein paar Liegestützen sprang er endlich ins Bett. Von seiner Position aus konnte er durch den Flur einen Lichtschimmer aus dem Bad erkennen. Das kann lange dauern. So werde ich heut bestimmt nicht mehr glücklich gestimmt. In gedämpfter Vorfreude, was sich eventuell noch ergeben könnte, drehte er sich zur Seite. Schon nach wenigen Minuten war er eingeschlafen. Selbst der Regen, der lautstark gegen die Fensterscheibe prasselte, konnte ihn nicht daran hindern.

3:48Uhr

KA-WUM

Plötzlich wurde Eddy aus seinem Schlaf gerissen und war kerzengerade im Bett aufgerichtet. Nicht unweit ihrer geräumigen 2-Zimmerwohnung hatte der Blitz eingeschlagen.

„Scheiß Gewitter.“ sagte er verschwitzt und ließ sich in sein Kopfkissen plumpsen. Die Decke wirkte kalt und grausam. Niemand möchte in der Nacht aufwachen und mit einem Schlag hellwach sein.

Jetzt kann ich bestimmt wieder eine Stunde warten, bis ich einschlafe. So ein Mist.

Mit einem entnervten Blick auf die Uhr, stellte er fest, dass es…keinen Strom gab. Anscheinend hatte der Blitz das Stromnetz lahm gelegt.

Super, noch ein Grund mehr sich auf morgen früh zu freuen. Ein neuer Montag erwartete ihn. Das bedeutete 6.10Uhr aufstehen, Stullen schmieren und sich dann mit einem Haufen von Menschen in die Öffentlichen quetschen und sich mit der Masse schieben zu lassen. Doch diesmal irrte er sich. Den morgigen Tag würde er nicht mehr erleben.

KA-WUMMM

Die ganze Wohnung erzitterte unter dem heftigen Einschlag des Blitzes in das gegenüberliegende Haus.

„Super, warum nicht noch mehr.“ sagte er leise. Um seine Aussage zu betonen, schoss gleich ein weiterer Blitz in der Nähe ein. Diesmal war der Donner aber schwächer.

Wie kann sie nur bei diesem Lärm pennen? Vorsichtig drehte er sich zu ihr um, um zu schauen, ob sie noch schlief.

Ihre Seite des Bettes war leer.

Wo ist sie denn jetzt schon wieder? fragte er sich. Im Flur konnte er keinen Lichtschimmer ausmachen. Wäre ja mal was neues bei einem Stromausfall, dachte er sich.

Nach gefühlter Ewigkeit, also 3min Erdzeit, machte er sich langsam Sorgen um seine Freundin.

„Schatz. Wo bist du?“ sagte er leise. Bei absoluter Stille war es kein Problem seine Stimme wahr zu nehmen. Aber die Stille blieb.

Ein erneuter Versuch musste her.

„Susään.“ rief er schon lauter. Er zog ihren Namen immer in die Länge und sprach das „a“ falsch aus, um sie zu nerven. Doch es kam immer noch keine Antwort.

Anstatt aufzustehen und nach dem rechten zu sehen, war er einfach zu faul und rief wie ein fetter König von seinem Thron aus.

„Susan Hilger. Bitte melden sie sich unverzüglich im Schlafzimmer.“ sagte er laut und genervt. Aber in seiner Stimme ließ sich ein Hauch von Angst nicht verbergen.

Als endlich seine Angst die Faulheit besiegte, richtete er sich im Bett auf und schaute in Richtung des Flures. Da es sehr dunkel war und die Straßenlaternen nicht mehr für ein wenig Licht sorgten, sah er nichts.

Plötzlich zuckte ein Blitz am Himmel und erhellte kurzzeitig das Zimmer. Am Ende des Flures sah er einen großen Schatten. Erleichtert sackte er wieder auf sein Kopfkissen zurück und sagte:

„Da bist du ja endlich Schatz. Komm her zu mir ins Bett.“ und tippte mit dem rechten Arm auf die leere Seite des Bettes.

Keine Antwort.

Er schaute ungläubig in die Richtung der Stelle, an der er den Schatten gesehen hatte. Wartete kurz bis der nächste Blitz am Himmel erschien und er sah nichts. Die dunkle Gestalt war wieder weg. Hatte er es sich nur eingebildet oder…

Ein weiterer Blitz erhellte kurz das Zimmer. Was er nun sah, ließ ihn den Atem stocken. Die dunkle Gestalt war vom Flur verschwunden, aber jetzt stand sie am Eingang des Schlafzimmers. Ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken, weil er nichts außer einem schwarzen menschengroßen Umriss erkennen konnte.

„Schatz? Geht es dir gut?“ fragte er mit schwacher Stimme.

„Grmmmhhhh“. grummelte die Gestalt.

Dunkelheit.

Immer wenn ich was sehen will, ist alles schwarz um mich. Was für eine Scheiße im 21 Jahrhundert. Wozu hat denn dieser Eddison die Glühlampe erfunden, wenn sie jetzt nicht funktioniert? Ich will das Feuer zurück haben.

Auf Wunsch kam ein weiterer Blitz.

Erschrocken und ängstlich schaute er sich kurz im Schlafzimmer um. Nada. Nichts.

Was zum Geier wird hier gespielt? Was soll die SCHEIßE? Langsam finde ich das ganze nicht mehr lustig.

Während er sich immer mehr aufregte, steigerte sich unbewußt sein Herzschlag.

Dunkelheit.

Ich weiß, dass du da bist. Ich sehe dich zwar nicht, aber ich weiß, dass du hier bist, ganz in meiner Nähe. Ich kann dich förmlich atmen hören. Langsam und unaufhaltsam sägte die Paranoia an ihm.

Dann hörte er einen Laut, der nicht von einem Menschen stammen konnte. Es war eine Art zwischen Knurren und Atmen.

Blitze zuckten am Himmel. Licht.

In seiner ganzen Pracht stand die dunkle Gestalt vor dem großen 2m x 2m Bett. Ein schwarzer Umhang verbarg weitere Details. Aber es sah so aus, als ob es ihn anschauen würde. In der rechten Hand prangte eine große zackige Sichel, die es parallel zu dem Körper aufgestellt hatte. Seine Augen weiteten sich unermüdlich, um das Restlicht aufzufangen und noch mehr zu erkennen. Bis auf die schon gesammelten Eindrücke, verstärkte sich das ganze nur noch mehr. Der kalte Angstschweiß sammelte sich zu feinen Perlen auf seiner Stirn.

Das überleb ich nicht.

Dunkelheit.

„SCHATZ. Jetzt HÖR auf mit dem QUATSCH. BITTE.“ Sagte er mit tränenerstickter Stimme, denn er war nervlich kurz vor dem Ende. Sein Herz vollführte einen kleinen Zwischenschlag nach jedem vierten Pochen pro Sekunde. Seine ganzen Gliedmaßen kribbelten. Er musste hier raus.

Blitz. Licht.

Wieder nichts. Niente. Er kippte mit einem Schwung wieder zurück in sein Kopfkissen, so dass eine kurze Druckwelle das Taschentuch von der Kommode wegfegte.

Ich kann nicht mehr. Macht jemand dem Psychospielchen bitte ein Ende. Bitte. flehte er vor sich hin.

Er schloß seine Augen und versuchte seinen Puls abzufedern. Wieder auf andere Gedanken zu kommen. In seiner Fantasie malte er sich langsam einen schönen weißen Sandstrand aus, mit gleißendem Sonnenschein und türkisfarbenen Meer. Er konnte das einheitliche Rauschen des Wassers hören, die Möwen die miteinander kommunizierten, das warme Gefühl der Sonnenstrahlen auf der Haut, den Sand unter seinem Rücken spüren und…das warme Gefühl wandelte sich in Kälte um, nicht die, die man unter der Bettdecke vertreibt, sondern einer fröstelnden ungeheuren Kälte als ob man durch einen dunklen unheimlichen Wald geht. Neben den Meeresrauschen und den Rufen der Möwen gesellte sich ein Stapfen und zeitweise ein ekliges Schlürfen auf Parkettboden dazu, welches immer lauter wurde.

Plötzlich hörte dieses Geräusch auf. Dafür war die Sonne verschwunden. Etwas verstellte ihm den Weg, so als ob man seinen Schatten auf einen Sonnenbadenden projiziert. Er presste seine Augen zusammen, um ja nicht zu sehen, wer neben ihm stand. Er versuchte sich in eine andere Gedankenwelt zu flüchten, als er noch sehr klein war und immer bei seiner Oma die Kirschen vom Baum pflücken durfte. Dann war da dieser herrliche Rhabarberkuchen…

Ein stechender Schmerz in seiner Brust ließ ihn unverzüglich die Augen öffnen, doch was er sah, war nicht real. Es konnte nicht real sein, es durfte nicht real sein. Neben ihn stand die schwarze Gestalt, immer noch mit der Sichel in der Hand, der Umhang war ein Stück zurückgefallen und beim nächsten Blitz, konnte er ein Stück Knochen erkennen. Leider war der Knochen nicht wie üblich, hinter der Haut zu sehen. Es gab keine Haut, nur Knochen.

Der Schmerz in seiner Brust wurde immer intensiver, so dass er der Quelle auf den Grund gehen musste.

Eine knöcherne Hand bzw. das Skelett einer Hand tippte auf seine Brust, immer und immer wieder. Bei jedem Tippen wurde ein erneuter Impuls des Schmerzes ausgelöst. Vor Wut und Qualen schlug er die Skeletthand beiseite, so dass sie unsanft vom Unterarm der Gestalt abgetrennt wurde und gegen den angefertigten Ticki-Holzschrank knallte. Es schien es aber nicht zu stören, stattdessen hob es die Sichel mit der übrig gebliebenen Hand in die Höhe.

Dunkelheit.

Bitte lass es nur ein böser Traum sein. Doch leider wurde sein Wunsch nicht erfüllt. Wieder zeigte sich ein Blitz am Himmel, welches ihn sehen ließ, wie die gezackte Sichel zum Zuschlagen ausgeholt wurde.

Dunkelheit.

Ein Zischen schnitt durch die Luft. Jetzt ist es aus. Mit einem höllischen Schmerz in der Brust wurde er getroffen. Er kämpfte dagegen an, doch er spürte wie sein Lebenssaft aus ihm heraussprudelte. Dann wurde es wieder hell, aber es war nicht die Helligkeit, welche von einem Blitz hervorgerufen wurde, eher wie die Sonne am Tage nur ein wenig greller. Der Schmerz schien auch nachzulassen. Überhaupt stellte sich ein überaus gutes Gefühl ein. Leise, wie aus einiger Entfernung, hörte er wie eine weibliche Stimme seinen Namen rief…

„Eddy. Eddy. Hallo? Das war nur ein Scherz. Du kannst jetzt die Augen wieder aufmachen.“

sagte seine Freundin amüsiert, die sich nun dem Umhang und die Maske vom Körper streifte.

Keine Antwort.

„Eddy ich bin’s, deine Freundin. Siehst du, alles nur Show. Ich habe dich verarscht.“

Keine Antwort.

„Jetzt stell dich nicht stur. Du weißt, dass ich die bessere bin. Eddy?“

Ihre Stimme klang jetzt weniger freudig und amüsiert, Angst schwang darin.

„Eddy…Eddy sag doch was.“ rief sie leicht hysterisch. Dann nahm sie seinen Arm und erschrak augenblicklich. Sie spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Der Arm fiel schlaf und leblos ans Bett, keine Reaktion.

Mit einem Schwung sprang sie in’s Bett und rüttelte an Eddy.

„Wach auf, komm schon. Eddy.“ sagte sie unter Tränen, während sie ihn immer heftiger schüttelte.

„Verdammt. Tu mir das nicht an. Nicht so. Bitte. Eddy. Du darfst nicht tot sein.“

Heulend warf sie sich auf ihn und trommelte mit all ihrer Kraft mit den Händen auf seine Brust. Aber nichts geschah. Eddy war fort. Dann rannte sie wie ein angestochenes Schwein durch die Wohnung, wobei sie einige kleine Tische und Lampen mitriss. Mit dem Telefon am Ohr kam sie wieder ins Schlafzimmer gestürzt.

„Es wird alles gut. Halte durch.“ sagte sie schniefend zu ihm, während sie ihm zärtlich über seine Wange strich.

„Ja? Hallo, mein Name ist…“

Eine viertel Stunde später kam der Rettungsdienst. Nach weiteren 20min waren sie mit dem toten Eddy verschwunden. Herzinfarkt lautete die Diagnose. Wie nüchtern das ganze doch klang.

Sie war völlig aufgelöst, sagte aber den Leuten, dass sie zu ihrer Mutter fahren würde. Nun schaute sie heulend aus dem Fenster. Berührte es mit ihren tränenfeuchten Fingern und ließ die Hand dann an der Scheibe hinab gleiten.

Wieso sollte ihr Freund, der gerade einmal 26 Jahre alt wurde, einen Herzinfarkt erleiden?

Hatte sie den Streich zu weit gespielt? War es allein meine Schuld? Bin ich eine Mörderin?

Nach 5min am Fenster drehte sie sich um und wollte sich ins Bett legen, als sie im Flur einen Schatten erkannte. Dieser, als sie ihn bemerkte, machte kehrt und entfernte sich.

Erst in 53 Jahren sollte sie ihn wieder sehen.

Gruselige Kurzgeschichten - ein Band mit 8 Erzählungen

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