Читать книгу Zwischen meinen Inseln - Ole R. Börgdahl - Страница 180
Brisbane, 11. Februar 1916
ОглавлениеDas Jahr hat kaum richtig begonnen und ich habe schon so viel erreicht. Mit meiner Schule bin ich zwar erst im September fertig, aber ich habe schon eine Anstellung im französischen Konsulat. Ich arbeite auch bereits zwei Tage die Woche. Ich übersetze Schriftstücke, über deren Inhalt ich meistens nicht sprechen darf. Es sind keine Geheimdokumente, obwohl es um den Krieg in Europa geht. Die richtig geheimen Dokumente bekomme ich natürlich nicht zu sehen, so vermute ich es zumindest. Bei meinen Texten geht es um Bestellungen für Lazarette, um Verbandsmaterial, Bettwäsche oder Medikamente. Dann noch um Maschinen, die Frankreich braucht und die von Australien nach Europa geliefert werden sollen. Natürlich bekomme ich mehr über den Krieg mit, als aus den Zeitungen zu erfahren ist. Es ist schon etwas bedrückend. Der Krieg war seit seinem Beginn immer ein Thema für Vater und mich, besonders weil Vater auch einmal Soldat war, weil seine früheren Kameraden oder die Männer, die er befehligt hat, sicherlich in diesem Krieg kämpfen müssen. Zum Glück gibt es auf dem Konsulat auch andere Aufgaben, die ich erledige. Ich übersetzte nämlich auch Zeugnisse und Urkunden von Einwanderern. Das Konsulat beglaubigt die übersetzten Dokumente, damit die Leute ihre Unterlagen auch in englischer Sprache bei den Ämtern und den australischen Arbeitgebern vorlegen können.