Читать книгу Zwischen meinen Inseln - Ole R. Börgdahl - Страница 175

Brisbane, 30. November 1915

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Ich plane schon für Weihnachten, an Weihnachten ist Vater nicht bei uns. Wir haben das Weihnachtsfest immer gemeinsam verbracht. Diesmal ist es anders und es ist nicht tragisch. Tom hat schon voriges Jahr den ganzen Trubel um das Fest wahrgenommen. Er weiß was Weihnachten bedeutet und er wird sich auch diesmal auf seine Geschenke freuen. In Australien ist es üblich, die Geschenke am Morgen des ersten Weihnachtstages zu verteilen. Der Heilige Abend hat hier eine ganz andere Bedeutung. Tom kennt es nicht anders und wird es vorerst wohl auch nicht anders kennenlernen. Jetzt wo ich darüber nachdenke, fällt mir ein, dass Tom eine australische Erziehung erhalten wird. Er wird in eine australische Schule gehen. Er ist Australier, schon von Geburt an, und kein Franzose. Natürlich spreche ich mit ihm Französisch und es ist wirklich immer lustig, wie Tom beide Sprachen miteinander vermischt. Onoo hätte ihm sogar noch eine weitere Sprache beibringen können. Plötzlich finde ich es schade. Ich nehme mir vor, Tom die wenigen Worte beizubringen, die ich von Onoo gelernt habe. Ich habe Onoos Sprache nur flüchtig gelernt, weil ich der festen Ansicht war, sie mit der Zeit immer besser und besser zu lernen. Diese Zeit ist mir aber nicht geblieben, sie ist uns nicht geblieben. Als es mit John B. Altsmith vorbei war, habe ich schon des Öfteren wieder an Onoo gedacht, obwohl es nicht richtig war und obwohl ich Onoo nicht mehr lieben könnte. Was wäre geworden, wenn Onoo mir damals nach Tahiti gefolgt wäre. Ich bin überzeugt, dann hätte es Brisbane für mich nicht gegeben, wo es mir doch heute so viel bedeutet. Ich schweife ab. Ich war beim Weihnachtsfest. Am zweiten Weihnachtstag haben Tom und ich bereits eine Einladung zum Lunch. Zu Silvester wird sich Mrs. Lovegrove um Tom kümmern, sodass ich wieder etwas Abwechslung habe.

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