Читать книгу Zwischen meinen Inseln - Ole R. Börgdahl - Страница 172

Brisbane, 10. Oktober 1915

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Die Nachrichten sind zu mir gedrungen, obwohl es mir eigentlich egal sein könnte. Mich ärgert es nur, dass Fabiola mir nichts gesagt hat, nichts angedeutet hat, soviel Anstand hätte sie doch haben können. John ist nach Newcastle geschickt worden, weit fort von Brisbane und von der Gefahr, mir so schnell wieder zu begegnen. Sie wissen nicht, dass ich schon längst abgeschlossen habe, dass ich ihm nicht hinterherlaufen würde, es ja auch nie getan habe. Newcastle liegt sechzig Meilen von Sydney entfernt, im Landesinneren, und viele Hundert Meilen von Brisbane. Er soll nicht zu Besuch dort sein, sondern für länger bleiben. Sein Vater will, dass er den Aufbau eines Stahlwerkes überwacht und er soll dieses Werk später auch leiten. Ob John dazu in der Lage ist, spielt keine Rolle, wo seiner Familie doch die Minen und die Fabriken gehören. Ich spüre, dass John nicht freiwillig dorthin gegangen ist und genau dies weckt in mir ein eigenartiges Gefühl, ein Gefühl, das ich unterdrücken muss. Es ist nicht John, der sich mir entzieht, es ist die Gesellschaft, seine Familie, die über uns entschieden hat. Ich gebe zu, kurz daran gedacht zu haben, nach Newcastle zu reisen. Ich habe den Drang, John über seine Gefühle zu befragen. Bei diesem Gedanken habe ich den Kopf geschüttelt, so wie ich es auch jetzt mache, wo ich diese Zeilen schreibe. Nein, nein, es ist an John diesen Schritt zu unternehmen. Wenn seine Familie ihn so steuern kann, dann bin ich nicht in der Lage, ihn zurückzuholen, ich will es auch nicht, denn je mehr er sich von alldem beeinflussen lässt, desto weniger kann ich ihn lieben, desto mehr steht all dies zwischen uns und einer Zukunft. Ich bin froh, dass ich ihm hier in Brisbane nicht mehr über den Weg laufen werde. Noch ein Gedanke: Ich bin stur! Ich war auch mit Onoo stur, aber ich weiß, dass ich richtig handele, dass es immer richtig war.

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