Читать книгу Zwischen meinen Inseln - Ole R. Börgdahl - Страница 163

Brisbane, 23. Juni 1915

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Ich glaube John und ich sind jetzt ein Paar. Ich habe nicht die Erfahrung, zu unterscheiden, ob wir nur befreundet, eng befreundet, oder schon ein Liebespaar sind. Die Menschen hier in Brisbane verhalten sich natürlich anders als auf Ua Huka. John hält immer meine Hand, wenn wir spazieren gehen und er küsst mich, wenn wir uns begrüßen oder verabschieden. Obwohl ich schon einmal verliebt war, ist es mit John etwas ganz Neues und darüber bin ich auch sehr froh. Ich bin jetzt einfach nur glücklich, immer wenn ich mit John zusammen sein kann. Ach, ich komme mir so albern vor. Ich kenne John jetzt ein halbes Jahr, ein ganzes halbes Jahr. Für mich ist es lang genug, um einen Menschen kennenzulernen. Ich weiß, dass ich John lieben kann, wenn auch er mich liebt, wenn auch er mich will, mich und meinen Tom. Es passt alles so gut, ich fühle es und genau das scheint der Grund für meine Bedenken, für mein Grübeln zu sein. Gefühle sind so wichtig, aber nur Worte geben Gewissheit. John und ich haben noch nie über uns gesprochen. Wie das klingt, über uns gesprochen, aber es sind die richtigen Worte, um unsere Situation zu beschreiben. Ich ärgere mich über meine Gedanken, weil ich jetzt sofort, wo ich diese Zeilen schreibe, daran denke, wie albern ich doch bin. Sechs Monate, ein halbes Jahr, ein Dutzend Treffen, ein einziger Familienbesuch. Was erwarte ich eigentlich, will ich alles kaputtmachen. Warum gebe ich uns keine Zeit, damit wir uns weiter prüfen können, ob wir wirklich zusammengehören. Was ich da denke, ist alles Unsinn, natürlich gehören John und ich zusammen, John, Tom und ich.

Zwischen meinen Inseln

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