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Prolog

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Ich lag am Straßenrand, Blut floss über mein Gesicht. Trotz der Schmerzen konnte ich den Blick nicht von ihr abwenden. Ich musste wissen, was geschah.

Die Frau hob eine Hand. Plötzlich leuchtete ihr Körper blau, als würde jede Zelle ein Licht entfachen. Der Polizist, der ihr am nächsten stand, versteifte sich, sank zu Boden. Die anderen Männer brüllten wütend und eröffneten das Feuer mit ihren Plasmapistolen. Strom und heiße Gase durchzuckten den Körper, das blaue Licht flackerte, starb schließlich. Sie sank auf die Knie, dann zerfiel sie. Es war, als bestünde ihr Körper aus Milliarden Nanoteilen, die alle auseinanderbrachen.

»Nein!«, flüsterte ich.

Ihre Körperpartikel wurden von einer heftigen Windbö erfasst und davongetragen. Ihr Gesicht sank zu Boden, verlor seine Schärfe, Kanten bröselten ab. Ihr Blick traf meinen, ihre Lippen formten letzte Worte. »Du hast versagt. Du wirst wieder versagen.«

Tief in mir explodierte das Gefühl, etwas Wichtiges verloren zu haben. Hitzewellen stiegen in mir auf, Tränen füllten meine Augen.

»Wieso?«, rief ich. »Wieso werde ich versagen?«

Ein Luftstoß fuhr in das Gesicht, zersprengte es. Sturmwirbel saugten den Staub auf und drehten sich immer schneller, bis eine mächtige Windhose emporragte. Der Boden vibrierte, als sie auf mich zukam. Sie zog mich empor, zerrte an mir.

Plötzlich löste sich meine Hand genauso auf wie zuvor die Frau. Staub und Blut vermischten sich mit dem grauen Chaos vor mir.

»Wieso?«

Dann riss mich der Sturmwirbel auseinander.

Nano: Lüneburg

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