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Vorwort: Nur ganz kurz …

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Wir alle werfen einen Schatten, der je nach psychischer Tageszeit mal länger ist, mal kürzer. Wir sind nicht von Natur auf gut, so wie einige Spinner uns das glauben machen wollen. Doch unsere wirklichen Ängste haben nichts zu tun mit Dämonen, Phantomen, Vampiren und Geistern, sondern mit Menschen. Zu Recht. Die Abgründe unserer eigenen Seele (und die der anderen) sind es, vor denen wir wirklich auf der Hut sein müssen; denn sie sind unberechenbar. Die faszinierendsten Gestalten der Weltliteratur – Elektra, Ophelia, Phaedra – sind diejenigen, die unter den Bann ihrer eigenen Schatten gerieten, bis sie selbst Schatten wurden und in Schattenwelten lebten. Ihre armen Opfer (die sie manchmal auch selbst waren) hatten nichts zu lachen; sie bekamen es ganz aus der Nähe zu sehen, das Gesicht, das in unseren Albträumen meist nur aufschimmert.

Um das Schattenhafte, um die Dinge, die bei Nacht lebendig werden, geht es auch in den 12 Geschichten in dieser Sammlung. Sie sind über Jahre hinweg entstanden, die älteste davon („Nachtgesang“) schrieb ich, als ich noch ein Teenager war, die neueste („Der schwarze Vorhang“) kurz vor Herausgabe dieses Buchs.

Lesen Sie das Buch nicht, wenn Sie soeben ein seelisches Tief durchlaufen oder sich allgemein leicht ängstigen.

Ansonsten wünsche ich Ihnen viel Spaß!

Münchberg, Ende Juli 2013

Oliver Fehn

Hitzemond

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