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Vorwort

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Der Menon gehört zu den kürzeren Texten in Platons Werk; er stellt den Leser und Interpreten jedoch vor einige Herausforderungen. Die Schwierigkeiten, mit denen man sich bei der Lektüre dieses Dialogs konfrontiert sieht, resultieren vor allem aus der Vielzahl der in ihm behandelten Themen, deren systematischer Zusammenhang nicht leicht zu ermitteln ist, sowie aus der Tatsache, dass die Stoßrichtung und Funktion der einzelnen Argumente im Textganzen häufig schwer zu bestimmen sind. Der vorliegende Kommentar zum Menon versteht sich als eine primär an Studierende, aber auch an philosophisch interessierte Laien adressierte Lektürehilfe, die, ohne philosophische Vorkenntnisse vorauszusetzen, das Verständnis dieses Textes erleichtern soll. Er sieht sich, wie wohl jede Werkinterpretation, zwei Gefahren ausgesetzt: zum einen derjenigen, sich zu weit vom Text zu entfernen und eigene Ansichten oder, schlimmer noch, durch den Text ausgelöste Assoziationen für exegetische Befunde zu halten, zum anderen derjenigen, sich so weit in Detailproblemen zu verlieren, dass darüber der rote Faden einer Gesamtinterpretation aus dem Blick gerät. Mit der folgenden Abhandlung wird versucht, einen Mittelweg zwischen diesen Extremen zu gehen: Sie stellt keinen philologischen Stellenkommentar zum Menon dar – vorzügliche Stellenkommentare sind insbesondere von Bluck (1961) und Canto-Sperber (1991) bereits vorgelegt worden –, unternimmt es aber, auf der Grundlage eines textnahen, sich auch auf interpretatorische Detailfragen einlassenden Vorgehens zu einer Gesamtinterpretation des Menon zu gelangen. Ziel ist es, die einzelnen Argumente des Menon zu konturieren, ihnen eine Stellung im Textganzen zuzuweisen und dabei auch der Tatsache gerecht zu werden, dass Platons Texte nie nur diskursive Abhandlungen, sondern immer auch literarische Gestaltungen einer sich im Dialoggeschehen vollziehenden gedanklichen Auseinandersetzung mit philosophischen Problemen sind. Die Interpretation des Menon gestattet sich gelegentliche Seitenblicke sowohl auf andere Texte Platons, insofern diese zur Erhellung des Menon beitragen können, als auch auf die zeitgenössische Diskussion, auf die zu verweisen hilfreich sein kann, um einige der schwer verständlichen Stellen des platonischen Textes in einen uns vertrauten Diskussionskontext zu stellen. Obwohl sie von der vorliegenden Literatur zum Menon profitiert hat – ausdrücklich genannt sei an dieser Stelle der luzide Menon-Kommentar Scotts (2006) –, konzentriert sie sich auf den Primärtext und geht daher auf Forschungskontroversen nur am Rande ein. Auch auf eine Darstellung der Wirkungsgeschichte des Menon wurde verzichtet. – Zugrunde gelegt wird der Text der Ausgabe von J. Burnet: Platonis Opera, recognovit brevique adnotatione critica instruxit Ioannes Burnet, tom. III, Clarendon Press, Oxford 1903. Übersetzungen griechischer Zitate stammen, soweit nicht anders angemerkt, vom Verfasser.

Für wertvolle Anregungen und die kritische Lektüre früherer Textfassungen sei an dieser Stelle Marcel van Ackeren, Nicola Erny, Christoph Kann, Felicitas Krämer und insbesondere Hartmut Freytag, für eine sorgfältige Lektorierung des Textes Hildegard Mannheims und für eine angenehme Zusammenarbeit Cana Nurtsch und Benjamin Landgrebe von der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft herzlich gedankt.

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