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WAS IST MODE?

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Das Wort Mode kommt aus dem Lateinischen „modus“. Bedeutet Brauch, Sitte. Aber auch Tageszeit, Geschmack, Zeitgemäßes. Je nach Umständen, in denen es verwendet wird. Die verschiedenen Bedeutungen zeigen bereits, dass unter dem Begriff Mode vieles möglich ist. Und alles verstanden werden kann, was sich ändert. Sachen und Menschen.

Mode ist ein faszinierendes Wort. Imstande, Menschen zu Nicht-Menschen zu machen. Indem sie Dinge tun, die sie bei nüchterner Betrachtung nie getan hätten.

Nur im Italienischen bedeutet La Moda das, was es historisch ist. Mit mehr oder weniger Stoff, Schminke und Zutaten die eigene Person schöner erscheinen lassen als sie nach eigener Einschätzung ist. Vornehmlich beim weiblichen Geschlecht. Immer mehr aber auch bei Männern jeden Alters. Kein Wunder, dass La Moda Italiana auch bei uns beliebt ist. Bei Leuten, die sie sich leisten können.

Die anderen gehen zu H&M. Für wenig Geld das aktuelle T-Shirt, Kleid, Hose oder Pulli zu kaufen. In dem das Etikett eines Billig-Herstellers beruhigt. „Made in Italy“. Fragen nach der Qualität werden nicht gestellt. Hauptsache modisch.

Grundsätzlich sollte niemand gegen die wechselnde Mode zu Felde ziehen und wettern, auf ewige Werte pochen. Auf frühere Zeiten verweisen. Bescheidenheit und Verzicht predigen. Die das tun wissen oder wollen nicht wissen, dass Frisur, Kleidung und Schminke immer ein Thema waren. Seit Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben wurden.

Nackt sein offenbart Mängel des Körpers. Mit Farbe und Stoff leicht auszugleichen. Und einem der jeweiligen Zeit verhafteten Ideal anzunähern. Bilder aus dem alten Ägypten zeigen nicht nur Königinnen in schönen Kleidern. Alle Ägypter legten schon vor 5000 Jahren größten Wert darauf, gut zu duften und gut auszusehen. Frauen und Männer. Schminkten sich. Betonten Augen und Brauen. Verrührten pulverisierte Kohle, Blei, Eisen, Mangan und Kupfer mit Öl oder tierischem Fett zu einem Brei. Zogen damit dunkle Striche bis zu den Schläfen. Holzstäbchen oder Fischgräte das einfache Werkzeug.

Nicht uninteressant ist, diese Mixtur schützte vor Augenkrankheiten. Das heiße, feuchte Wüstenklima machte Ägypter erfinderisch. Heute beherrscht Chemie das Feld. Keine positiven Nebenwirkungen bekannt.

Mode in Zeitschriften und Schaufenstern ist die eine Seite der Medaille. Mode in Verhalten, Weltanschauung oder Moral die andere. Lassen Sie mich grundsätzlich werden:

Alles, was „in“ ist, aktuell, kann man Mode nennen. Kurz wie ein Tag. Eine Woche, ein Monat. Längstens ein halbes Jahr.

Erst kommt die Mode und dann kommt die Moral ...

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