Читать книгу Das Lager - Patricia Weiss - Страница 15
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ОглавлениеMarek verfolgte Koscewskij seit Stunden.
Nach dem Wutausbruch vor der Villa in Bad Honnef hatte Koscewskij sich in sein Auto gesetzt und war kreuz und quer durch die Gegend gefahren. Marek hatte den Eindruck, dass er sich erst klar werden musste, was er als Nächstes tun sollte. Schließlich fuhr er auf die Autobahn Richtung Köln und dreißig Minuten später stellte er sein Fahrzeug in der Parkgarage unter dem Dom ab.
Marek folgte ihm in die zwielichtigen Gässchen des Viertels hinter dem Hauptbahnhof. Eine Spelunke reihte sich an die andere, in dunklen Ecken wurden Drogen verkauft und Prostituierte boten ihre Dienste an. Koscewskij steuerte eine Kneipe an, schaute kurz in den Gastraum und setzte dann seinen Weg fort zur nächsten Schenke. Marek überlegte, ob er den Besitzer der Hochsicherheits-Villa suchte. Allerdings war es schwer vorstellbar, dass die Gestalten, die sich hier herumtrieben, solche Häuser besaßen.
Inzwischen waren sie bis zum finsteren Herz des Viertels vorgedrungen. Marek hatte Gerüchte gehört, dass dieser Ortsteil fest in krimineller Hand war und dass sogar die Polizei einen Bogen darum machte. Koscewskij schien das nicht zu stören. Ohne zu zögern, öffnete er die Tür der berüchtigtsten Kneipe der Stadt. Und dieses Mal kam er auch nicht gleich wieder heraus.
Marek seufzte, dann stürzte er sich in die Nacht.