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Konventionen in diesem Buch
ОглавлениеWenn Sie dieses Buch in die Hand nehmen und eine Frau sind, bekommen Sie wahrscheinlich einen Schreck: Es wurde von drei Männern geschrieben und im Text ist nur von Epidemiologen, Studenten und sonstigen männlichen Wesen die Rede. Deshalb möchten wir klarstellen: Wir meinen in allen Fällen Männer, Frauen und diverse Menschen, also Epidemiolog*innen, Studierende und so weiter. Tatsächlich sind in der Epidemiologie – und vor allem unter unseren Studierenden – Frauen stärker vertreten als Männer. Da die Dummies-Bücher gut lesbar sein sollen, haben wir beim Schreiben auf weibliche Formen verzichtet.
Sie sprechen Deutsch – wir auch. Gelegentlich aber kommen wir nicht umhin, »Epidemiologisch« mit Ihnen zu sprechen. Sie werden sich also an einige wenige Fachausdrücke gewöhnen müssen. Zudem benutzen wir manche Begriffe anders, als Sie es aus dem Alltag gewohnt sind. Auf drei Begriffe und ihre epidemiologische Bedeutung müssen wir uns von Anfang an einigen:
Bevölkerung: Mit »Bevölkerung« meinen wir eine größere Gruppe von Menschen. Das muss nicht unbedingt die gesamte Bevölkerung einer Stadt oder eines Landes sein; es kann sich auch nur um alle Männer zwischen 40 und 59 Jahren handeln (das erläutern wir dann natürlich). Die »Studienbevölkerung« ist eine Bevölkerung, aus der Epidemiologen eine Stichprobe ziehen. Sie führen dann in der Stichprobe eine Studie durch. Deren Ergebnisse gelten für die ganze Studienbevölkerung. Da sich in der Epidemiologie alles um Gruppen von Menschen dreht, verwenden wir den Begriff »Bevölkerung« immer wieder.
Exposition: Mit »Exposition« bezeichnen wir Faktoren, denen eine Gruppe von Menschen (eben eine »Bevölkerung«) ausgesetzt ist. Nicht immer ist von vornherein klar, ob eine Exposition wirklich zu einem erhöhten Krankheitsrisiko führt. Ein Begriff wie »Risikofaktor« legt dies aber nahe. Daher bevorzugen wir den Begriff »Exposition«. Manchmal kann eine Exposition sogar einen positiven, die Gesundheit schützenden Effekt haben. Rauchen etwa ist eine gesundheitsschädliche Exposition, in diesem Fall auch eindeutig ein Risikofaktor. Regelmäßige körperliche Aktivität hingegen ist eine Exposition, die vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Sie sehen, der Begriff »Exposition « ist neutraler und umfassender als »Risikofaktor«.
Outcome: Unter »Outcome« verstehen wir ein bestimmtes gesundheitliches Ereignis oder Ergebnis (daher sprechen andere Epidemiologen auch von der »Ergebnisvariable«). Das kann eine Erkrankung sein oder auch ein Todesfall. In einer Studie zu Rauchen und Lungenkrebs ist Rauchen die Exposition (oder auch der Risikofaktor, siehe oben) und Lungenkrebs der Outcome. Wenn wir die schützende Wirkung von körperlicher Aktivität auf Herzinfarkt untersuchen, ist körperliche Aktivität die Exposition und Herzinfarkt der Outcome. Der Outcome kann aber auch etwas Positives sein, beispielsweise die Genesung von einer Erkrankung.