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Kapitel IV Auswendigpapageien in der Wirtschaft
ОглавлениеDer Schulbetrieb
Hat man dann endlich das begehrte Diplom oder den Doktortitel, ist man bereit für das reale Leben. Nur von diesem hat man keine Ahnung, denn man war ja bis jetzt immer nur in der Schule (abge-sehen von Praktiken oder Aushilfsjobs). Die Schule ist eine geschützte Werkstatt, die mit dem realen Leben nicht viel zu tun hat. Stimmen die Noten, so hat man ein sehr schönes Leben. Jetzt aber ist man mit dem realen Alltag konfrontiert und nicht wenige stellen fest, dass er zu hart für sie ist. Was liegt näher als ein zweites Studium anzupacken oder sich mit einer Zusatz-ausbildung einer neuen beruflichen Heraus-forderung zu stellen. Ist man dann irgendwo gelandet, so versucht man, den Schulbetrieb in der Firma oder Organisation weiter zu betreiben, denn man kennt ja nur diese Art von Tätigkeit und sie ist erst noch stressfrei. Deshalb gibt es immer mehr interne Weiterbildungskurse und es ist sehr trendy geworden, firmeneigene Akademien zu realisieren. Im Extremfall sind die Angestellten dann mit internen Kursen dermassen beschäftigt, dass sie fast keine Zeit mehr für ihre eigentliche Arbeit auf ihren Positionen haben. Die Devise lautet: Für jedes Problemchen muss ein interner Weiterbildungskurs absolviert werden! Gesunder Menschenverstand ist nicht erwünscht. Ein-gedenk dieser Fakten erstaunt es nicht, dass die grosse Mehrheit der Studenten bei Grossfirmen oder bei Väterchen Staat arbeiten will, wo die Bürokratie besonders grosse Blüten treibt und der Schulbetrieb mehr oder weniger ungestört weiter gehen kann, was zur Folge hat, dass noch mehr Bürokratie produziert wird. Solange genug Geld in die Firma kommt, wird diese Entwicklung kaum hinterfragt. Dies ändert sich erst dann, wenn Umsätze und Margen einbrechen und Verluste ausgewiesen werden. Dann fallen so geistreiche Strategien wie „der Kunde muss im Mittelpunkt stehen“ oder „wir wollen noch näher beim Kunden sein“ oder „die Kundenbedürfnisse haben oberste Priorität“. Diese Slogans sollten eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Sie beweisen aber, dass man vorher mehr mit internem „Schule spielen“ als mit Produkten, Kunden, Märkten und Konkurrenten beschäftigt war. Beim Staat fehlt leider ein Korrigendum, es sei denn, die Politiker würden nicht ständig zusätzliches Geld für die Bürokratie bewilligen. Dem ist leider nicht so, im Gegenteil, man produziert immer noch mehr Gesetze und Vorschriften, die noch mehr Staatsangestellte erfordern und damit noch mehr Steuergelder verschlingen. Gemäss „Schweiz am Wochenende“ wuchs die öffentliche Verwaltung in der Schweiz innerhalb eines Jahrzehnts (2009 bis 2018) um sage und schreibe 23‘000 Stellen. Das sind jährliche Mehrkosten von mindestens 2.5 Milliarden Schweizer Franken. Und es werden in Zukunft immer noch mehr Personen am staat-lichen Tropf hängen und noch mehr Bürokratie produzieren. Es erstaunt deshalb nicht, wenn bei einem immer grösser werdenden Teil der Bevöl-kerung die Frustration steigt, weil sie wissen, dass der normale Bürger dies alles bezahlen muss. Ich denke, bei den Protesten der „gilets jaunes“ in Frankreich ist das einer der Gründe, weshalb sie auf die Strasse gehen.
Die Beratungsbranche
Ebenso beeindruckend ist die berufliche Laufbahn bei Beratungsfirmen wie z.B. McKinsey. Sie brüsten sich damit, dass sie nur die besten Akademiker einstellen. Unter besten Akademiker verstehen sie diejenigen mit den besten Noten. Leider ist es aber oft so, dass diejenigen mit den besten Noten auch die besten Auswendig-papageien sind. Erfahrungsgemäss sind erfolgreiche Geschäftsleute nicht diejenigen mit den besten Schulnoten. Wie dem auch immer, sind die jungen und unerfahrenen Auswendig-papageien einmal eingestellt, so werden sie selber zu Berater. Nur was wollen sie beraten, wenn sie selber keine Ahnung haben? Hier greift nun wieder der Schulbetrieb. Man lernt sie Sätze auswendig lernen, die sie dann bei den Kunden repetieren sollen. Unterstützt werden sie von den ominösen Power Point-Präsentationen. Hier kann sich der Auswendigpapagei so richtig austoben. Komplexe Konzepte und undurchsichtige Organigramme, angereichert mit vielen Ab-kürzungen, werden dem Kunden aufgetischt, damit es ihm so richtig schwindlig wird und er einsehen muss, dass seine Firma nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist. Ist der Chef dann nicht Eigentümer und wenn möglich auch ein Aus-wendigpapagei, so ist er sehr oft bereit, die Empfehlungen 1:1 umzusetzen. Die empfohlene Strategie wird nicht hinterfragt und die soge-nannten einfachen, aber wichtigen Fragen werden, oft in Ermangelung von Erfahrung, nicht gestellt.
Ein exemplarisches Beispiel ist der tiefe Fall der Swissair. Die Jahre vor dem Konkurs wurde Swissair von McKinsey mit dem Konzept „Hunter“ beraten. Es wurden jede Menge marode Flug-gesellschaften mit völlig unverständlichen Ver-trägen gekauft (Stichwort: unlimitierte Defizit-garantien). Im letzten Geschäftsjahr kassierte McKinsey noch 100 Millionen Franken für ihre „Beratertätigkeit“. Swissair verbrannte ca. 15 Milliarden Schweizer Franken. Sie war einmal eine der reichsten Fluggesellschaften der Welt und wurde zum grössten Konkursfall der Schweiz.
Obwohl das Beispiel Swissair der Beraterbranche eigentlich hätte schaden müssen, blüht diese munter weiter. Man gewinnt den Eindruck, dass niemand mehr ohne Berater auskommen kann. Der Chef sollte eigentlich sein Geschäft (Produkte, Märkte, Konkurrenten, Mitarbeiter) am besten kennen und fähig sein, die nötigen Strategien zu entwickeln und umzusetzen, denn für diese Arbeit wird er eigentlich bezahlt. Dies scheint aber immer weniger der Fall zu sein. Meine Schluss-folgerungen überraschen nicht weiter, wenn man bedenkt, wie die grossen Karrieren zahlreicher CEO‘s aussehen:
Viele von ihnen kommen aus der Beraterbranche und deren Karriereverlauf sieht wie folgt aus: Sie waren zwischen 5 und 10 Jahren in einer renommierten Beraterfirma und werden dann plötzlich CEO eines grösseren Unternehmens. Sie müssen also nicht die mühsame Ochsentour in einem Unternehmen durchlaufen, wo man vielleicht beweisen muss, dass man etwas bewegen kann, sondern steigt bequem mit dem Lift direkt in die oberste Etage. Dass diese Personen oft nicht über das nötige Rüstzeug verfügen, erstaunt nicht weiter. Und es überrascht auch nicht, wenn man von diesen Personen nur Plattitüden hört. Sie sind in erster Linie damit beschäftigt, ihre Bezüge möglichst hoch zu optimieren. Ihr unmittelbares Umfeld soll ihnen zudem unangenehme Probleme vom Hals halten, damit sie sich ausschliesslich den angenehmen Dingen, wie Repräsentieren, Fabriken eröffnen, schöne Reden halten, usw. zuwenden können. Gibt es grosse Probleme in der Firma, so müssen untergeordnete Kader ihren Kopf hinhalten.
Die Finanzindustrie
Ein anderer, aufschlussreicher Bereich ist die Finanzindustrie. Vor 40 Jahren und früher gab es sehr wenige Hochschulabsolventen im Kader-bereich einer Bank. Praktisch alle bis zum obersten Chef fingen mit einer Banklehre an und bildeten sich weiter und erklommen parallel dazu die Karriereleiter. Die Banken waren das seriöse Rückgrat der Wirtschaft. Machte wieder einmal ein Unternehmer grosse Fehler, dann sprangen oft die Banken in die Bresche und schauten, dass diese Firma wieder aus dem Schlammassel heraus kam. Dies natürlich nur unter der Be-dingung, wenn die Firma unter neuer Führung eine Zukunft hatte. Vor ca. 40 Jahren erfolgte ein Paradigmenwechsel. Immer mehr junge Banker flogen nach Übersee und arbeiteten in der angelsächsischen Finanzindustrie. Dort machten sie grosse Augen! Ihre Arbeitskollegen und v.a. die Chefs verdienten massiv mehr. Warum das nicht auch in der Schweiz und in Europa umsetzen? Das setzte aber voraus, dass auch die Praktiken, wie sie in Übersee seit Jahrzehnten existieren, hier ebenfalls eingeführt werden mussten. Also wurde einmal kräftig fusioniert, damit die „kritische Grösse“ erreicht wurde. Das Investment Banking musste ebenfalls massiv ausgebaut werden, damit die hohen, kurzfristigen Profite wahr wurden. Und es wurden und werden nur noch Akademiker für eine Bankkarriere eingestellt. Die Folgen kennen wir alle. Heute ist die Finanzindustrie nicht mehr das seriöse Rückgrat unserer Wirtschaft, sondern das grösste Risiko für uns alle. Ich befürchte, dass wir noch nicht alles erlebt haben. Von dieser Seite her besteht jedenfalls eine sehr grosse Gefahr für unseren Wohlstand und kann vieles zunichte-machen, was über Jahrzehnte aufgebaut wurde. Man versucht jetzt zwar, die Banken „sicherer“ zu machen. Ich glaube nicht daran, denn die Gier der Banker ist ungebrochen. Sie riskieren nicht viel, im Notfall springt ja der Staat ein. Damit dieser Teufelskreis durchbrochen wird, gibt es nur ein Mittel: Die Grossbanken (weltweit) müssen zerschlagen, bzw. redimensioniert werden, damit eine einzelne Bank nicht mehr systemrelevant ist. Nur wenn die Manager wissen, dass der Staat nicht zu Hilfe eilt, wird es eine Mässigung geben. Ein allfälliger Konkurs einer Bank ist dann ein starkes Zeichen sowohl für Bankangestellte, Bankkunden und andere Banken.
Die Sozialindustrie
Dank der Akademikerflut hat sich ein Wirtschafts-zweig explosionsartig vergrössert: Die Sozial-industrie. Diese Sparte spricht sehr viele Aus-wendigpapageien an, weil man meistens einen sicheren und gut bezahlten Arbeitsplatz beim Staat oder staatsnahen Institutionen hat und der Arbeitsdruck weniger gross ist, weil keine Umsatz- und Gewinnziele erreicht werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist das Prestige. Schliesslich will man Leuten helfen und wer will das schon nicht. Es überrascht aber nicht, wenn ich feststelle, dass viele von diesen Auswendigpapageien heillos mit ihren „Kunden“ überfordert sind, weil sie über zu wenig Lebenserfahrung verfügen. In der Schweiz untermauert ein Beispiel aus dem Jahre 2014 meine Analyse: Mit einem Sondersetting, das bis zu Fr. 30‘000.00 pro Monat kostete, versuchte man einen schwierigen Jugendlichen so zu therapieren, damit er ein ordentlicher Bürger wird. Es ist für die AP-Sozialexperten kein Problem, wenn dieser Jugendliche absolut keine Bereit-schaft für eine Berufslehre zeigt und nur dort einwilligt, wo es ihm Spass macht (z.B. Thai-boxen) oder kleine Reinigungsarbeiten nur ausführt, wenn er Taschengeld erhält. In diesem krassen Fall, wo der Jugendliche einen jungen Mann fast zu Tode gestochen hat, hielten es die Therapeuten nicht für nötig, am Taschengeld von Fr. 600.00 pro Monat z.B. Fr. 200.00 abzuziehen, damit der Geschädigte nach 18 Monaten wenigstens die Fr. 3600.00 Schmerzensgeld erhält, das ihm das Gericht zugesprochen hat. Der Geschädigte erhielt bis heute keinen Franken. Inzwischen ist die anfangs erwähnte Person erwachsen und erneut wegen neuen Delikten vor Gericht. Die Therapien haben also nichts gebracht, im Gegenteil, das Boxtraining hat diesen Menschen noch gefährlicher gemacht. Heute können die Gefängnisbeamten seine Zelle nur zu sechst betreten! Wir als Bürger haben von diesem gravierenden Fall nur per Zufall erfahren, weil der Leiter des Sozialdienstes mit einem Fernsehfilm über seinen Schützling der Bevölke-rung aufzeigen wollte, wie „professionell“ sein Sozialdienst arbeitet. 2014 wurde bekannt, dass sehr schwierige Sexualstraftäter mit bis zu Fr. 60‘000.00 pro Monat therapiert werden. Der Verhältnisblödsinn kennt offensichtlich keine Grenzen.
Auf grosses Unverständnis stösst auch die Tatsache, dass Sozialhilfeempfänger Geld für die Wohnungsmiete und obligatorische Krankenkasse direkt erhalten. Leider verwendet ein Teil der Sozialhilfeempfänger dieses Geld für andere Zwecke und bezahlt die Mieten und Kranken-kassenprämien nicht. Die Gemeinden sind dann gezwungen, die Mieten ein zweites Mal zu be-zahlen. Die Krankenkassen ihrerseits schreiben jedes Jahr hunderte von Millionen Franken ab, weil es immer mehr Leute gibt, die gemerkt haben, dass man diese Prämien gar nicht bezahlen muss. Die Sozialindustrie hat dafür Verständnis und fordert noch höhere Sozial-leistungen. Bis heute habe ich noch nie eine Studie gesehen, wo z.B. 1000 Personen genau untersucht werden, wie sie das Geld der Sozial-hilfe ausgeben. Es wäre eine harte Knochenarbeit, weshalb es einfacher ist, den Datenschutz vorzu-schieben, damit man dies nicht machen muss. Und sollte sich doch jemand einmal getrauen, negative Verhaltensmuster von Sozialhilfe-empfänger zu veröffentlichen, so werden diese Personen umgehend vor Gericht gestellt und verurteilt. So erging es zwei Frauen aus dem Kanton Zürich. Dieses Gerichtsurteil war und ist natürlich eine Warnung an alle, die Ähnliches im Sinn haben.
Von den Befürwortern des grosszügigen Auszahlens von Bargeld wird argumentiert, dass mit diesem System die Reintegration in die Gesellschaft gefördert wird. Dies ist natürlich für die meisten Sozialbezüger eine Lachnummer. Sie staunen über die Naivität der Sozialbetreuer. Tatsache ist, ohne Druck ändert sich gar nichts. Die öffentliche Hand muss mindestens die Miete und die Krankenkassenprämien direkt bezahlen und ganz wichtig, persönlich vor Ort die zu mietende Wohnung suchen und diese dem Sozialhilfeempfänger zuteilen. Sonst passieren Fälle wie im Kanton Solothurn, wo eine Sozial-hilfeempfängerin eine zu teure Mietwohnung mietete und die Behörden nachträglich nichts mehr unternehmen konnten, weil die Gerichte die Sozialhilfeempfängerin schützten (Oltner Tagblatt 9.2.18). Merke, wer sich an die Regeln hält ist selber blöd.
Es wäre nicht mehr als logisch, wenn die Sozialbehörden halbjährlich die Wohnungen kontrollieren würden, denn viele Leute wissen z.B. nicht einmal, wie man eine Wohnung richtig lüftet. Heute ist es leider so, dass die Sozialbehörden alles aus den angenehmen Büros regeln und die Sozialhilfebezüger sich selber überlassen sind. Man argumentiert, dass dies das Selbst-bewusstsein der Empfänger stärkt, in Tat und Wahrheit ist man zu bequem für diese Arbeit. Man bleibt lieber im gemütlichen Büro.
Freie Arzt- und Zahnarztwahl für Asylanten und IV-Bezüger mit psychischen Störungen muss verboten sein. Ein Wohnortwechsel von Sozial-hilfeempfänger darf ebenfalls nur in Frage kommen, wenn die Sozialstelle dies bewilligt und die neue Standortgemeinde damit einverstanden ist. Wer sich an so viel direkter Einflussnahme stört, sollte eigentlich motiviert sein, seinen Status aus eigener Kraft zu ändern. Ist er dazu nicht in der Lage, muss er halt diese Nachteile in Kauf nehmen. Sozialhilfe darf keine Wohlfühlinsel sein! Ich hoffe, dass in naher Zukunft ein Meinungswechsel in der Öffentlichkeit stattfindet, denn wir können so nicht mehr weiter machen. Die Verantwortlichen in der Sozialindustrie müssen einsehen, dass es dringend nötig ist, hier eine Kehrtwende einzuleiten. Es kann nicht sein, dass eine stellvertretende Leiterin eines kantonalen Gesundheitsamtes (und mit ihr viele weitere, ähnlich gelagerten Personen) lakonisch feststellt, dass eine immer grössere Bevölkerungs-schicht sich die steigenden Krankenkassen-prämien nicht mehr leisten kann (NZZ 4.11.15). Dies scheint mir schwer nachvollziehbar, denn Haushalte mit kleinen Einkommen erhalten Zuschüsse zu ihren Krankenkassenprämien und müssen schlussendlich sehr wenig bezahlen. Ich bin überzeugt, dass die oben erwähnte Person keinen einzigen Fall konkret analysiert hat. Hätte sie dies getan, wären mit Sicherheit nicht wenige Fälle entdeckt worden, wo die betroffenen Personen einen Lebensstil pflegen, den sie sich schlicht und einfach nicht leisten können. Damit sind wir bei einem fundamentalen Punkt ange-langt: Die Probleme der Sozialhilfeempfänger können nicht vom Büro aus und nur während den Bürozeiten erledigt werden, man muss rund um die Uhr an die „Front“. Ich weiss, dass viele Auswendigpapageien damit Mühe haben. Das gleiche gilt übrigens für die Wirtschaft: Viele Auswendigpapageien verkriechen sich am liebsten ins Büro und wollen möglichst keinen Kontakt mit Kunden haben!
Die Sozialindustrie ist aber auch deshalb so expansiv, weil die involvierten Auswendig-papageien am laufenden Band neue Gebiete erfinden. Sie stellen u.a. immer neue Probleme beim Menschen fest und glauben, diese thera-pieren zu müssen. Damit das in ihren Augen auch gut funktioniert, müssen noch mehr neue Lehrstühle an den Universitäten gegründet werden. Folgerichtig gibt es massenhaft neue Weiterbildungskurse und entsprechende Titel. Es hat sich ein eigentliches Perpetuum mobile entwickelt. Das grosse Problem an dieser Ent-wicklung ist die Tatsache, dass diese Branche immer mehr Steuergelder verschlingt und volks-wirtschaftlich keinen grossen positiven Beitrag leistet.
Eigentlich ist es eine Bieridee, leider aber realer Alltag im Politbetrieb der Schweiz. Gemäss NZZ vom 20.9.2018 reichte ein AP-Politiker aus dem Kanton Jura eine Motion ein, die Linderung für überschuldete Mitbürger bringen soll. Der Vorstoss verlangt, dass Personen, die keine Aussicht auf eine Schuldentilgung haben, eine schnelle Wiedereingliederung in die Wirtschaft ermöglicht wird. Deshalb soll der Bundesrat prüfen, ob diese Personen unter bestimmten Bedingungen von ihren Schulden befreit werden können. Dieser typische AP-Blödsinn wurde natürlich sofort vom staatlichen Fernsehen zur besten Sendezeit weiterverbreitet. In diesem Fernsehbeitrag klagte ein Mann, wie schlimm ihn die Schulden drücken und es natürlich für ihn von Vorteil wäre, wenn er diese Schulden nicht mehr hätte. Was glauben Sie, was passieren würde, wenn dieses Gesetz in Kraft tritt? Noch mehr Bürger würden sich verschulden, weil es nicht mehr so gefährlich wäre, denn der Staat hilft einem aus der Patsche. Viele Millionen Franken mehr müsste der dumme, seriöse Bürger bezahlen.
Die Asylindustrie
Auch hier sieht es ähnlich aus. Die verant-wortlichen Behörden delegieren sehr viele Aktivitäten an aussenstehende Firmen. Diese verdienen sich eine goldene Nase und sind natürlich überhaupt nicht interessiert, dass die Asylanten im Asylheim ein bisschen zupacken müssen. Daraus ergibt sich folgende Situation: Der Steuerzahler darf noch mehr bezahlen und die Asylanten werden in ihrem Glauben bestärkt, dass man in Europa nicht arbeiten muss, denn jeder ist ja eigentlich Millionär. Darum ist es nicht verwunderlich, wenn gemäss Weltwoche, eine hochschwangere Asylantin aus Eritrea einen von den Sozialbehörden vorgeschlagenen, schwarzen Kinderwagen ablehnt, weil sie gerne einen rosa-roten wollte. Selber kam ich 2018 bei einer Zugfahrt mit einem Sozialarbeiter in Kontakt, der mir mitteilte, dass eine Frau aus Äthiopien Flugbillette im Wert von 4600 Franken buchte, obwohl sie bei den Sozialbehörden noch Schulden von 4000 Franken hatte. Gehe davon aus, dass sie mit der ganzen Familie schöne Ferien in ihrem Heimatland verbrachte. Alles Fälle, in denen sich der normale Bürger fragt, was passiert eigentlich noch in unserem Asylwesen. Von den staatlichen Medien ist keine Hilfe zu erwarten, sie machen genau das Gegenteil. Sie präsentieren immer wieder sympathische Asylanten, die nur Gutes tun.
Hilfe für die Asylanten kommt jetzt auch von studentischer Seite. Der nationale Studierenden-verband fordert einen besseren Hochschulzugang für Migranten (NZZ 24.1.17). Besser heisst natürlich einen leichteren Zugang. Dumm nur, wenn man in der Schweiz geboren wurde und diese Privilegien nicht geniessen darf. Wie war es damals, als wir zwei Flüchtlingsströme aus Ungarn und der Tschechoslowakei hatten? Eine Mehrheit dieser Personen waren Akademiker und es war allgemein klar, dass wenn sie studieren wollten, sie die Schweizer Matura bestehen mussten. Warum ist das heute nicht auch möglich? Für mich ist klar, dannzumal hatten wir noch nicht so viele Auswendigpapageien.
Heute ist die Integration von Asylanten ein hoch emotionales Thema. Für AP-Experten ist klar, alle Menschen sind gleich und sympathisch. Wenn es Probleme gibt, sind wir selber schuld, weil wir Vorurteile haben und zu wenig Geld für die Integration bereitstellen. Dabei gibt es ein paar unschöne Realitäten zur Kenntnis zu nehmen:
1 In vielen Entwicklungsländern hat der Bürger ein völlig anderes Verhältnis zum Staat als wir es in Nordeuropa haben. In den anfangs erwähnten Ländern ist der Staat da, um betrogen zu werden. Diese Einstellung wird natürlich nicht abgestreift, wenn man in Europa ankommt. Kommt hinzu, dass wir Auswendigpapageien haben, die die Asylanten geradezu er-muntern, auch hier den Staat zu belügen, damit sie optimal profitieren können.
1 Es in sehr vielen Staaten auf dieser Erde eine Tatsache ist, dass sehr viele Männer das Arbeiten nicht erfunden haben. Sie wollen lieber saufen, „kämpfen“ und möglichst viele Kinder produzieren, ohne dafür die Verantwortung zu übernehmen. Die Frauen müssen alles alleine machen, damit sie und ihre Kinder überleben können.
1 Es leider eine weitere Tatsache ist, dass sehr viele Asylanten in Europa früher oder später Ferien in ihren Herkunftsländer machen, obwohl es angeblich für sie zu Hause zu gefährlich ist. Hier sollte es eine einfache Regel geben: Wer Ferien in seinem Herkunftsland macht, soll gleich dort bleiben und erhält kein Asyl mehr. Leider sehen unsere AP-Freunde dies nicht ein und blockieren jede Änderung der Asylgesetze. Dabei sollten sie einmal an das tiefsinnige Zitat von Peter Scholl-Latour denken:„Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta“
Die Arbeitnehmervertreter
Schaut man die Entwicklung der linken Parteien und Gewerkschaften an, so haben sie sich von Arbeitervertretungen zu Standesorganisationen für Auswendigpapageien gewandelt. An der Spitze sind nur noch AP-Koryphäen, die die ganze Zeit in der Schule und an Universitäten waren. Sie sprechen im Namen von Arbeitern, haben aber selber keine Ahnung wie Arbeiter denken. In Ermangelung an Lebenserfahrung greifen sie auf verstaubte Theorien aus kommunistischen Tagen zurück. Nur so ist es zu erklären, dass man auf so eine stupide Idee wie die des „Grundeinkommens für jedermann“ kommen kann. Glücklicherweise war das Schweizer Volk weitsichtig genug und hat diese Vorlage in einer Volksabstimmung klar abgelehnt. Nicht so in Frankreich: Dort möchte der Kandidat der Linken nicht nur das bedingungslose Grundeinkommen einführen, nein, er will gleich noch die Wochenarbeitszeit von 35 auf 32 Stunden senken! Dabei ist die 35-Stunden Woche in Frankreich mitschuldig, warum es den Leuten heute schlechter geht als früher.
Obwohl eigentlich mehr als klar ist, was schlecht für die Wirtschaft ist, lancieren unsere Auswendig-papageien fast im Halbjahresrythmus immer neue, schädliche Initiativen gegen den Wirtschafts-standort Schweiz. Bis jetzt wurden glücklicher-weise alle vom Schweizer Volk abgelehnt. Die erwähnten Vorlagen zeugen von der grossen Ahnungslosigkeit der AP-Eliten. Ihre Intelligenz ist so „kreativ“, dass sie nichts Eigenes auf die Beine bringen und deshalb auf alte Theorien aus „revolutionären Zeiten“ zurückgreifen. Die SP Schweiz will sogar den Kapitalismus abschaffen und eine „Wirtschaftsdemokratie“ einführen. Im Kreieren von Worthülsen waren die AP-Agitatoren schon immer Spitze. Ein weiteres, wichtiges Anliegen aus AP-Kreisen sind „bezahlbare Mieten für alle“. Gemeint sind natürlich billige Wohnungen an besten Lagen für AP-Gesinnungsgenossen. Obwohl immer positiv von Flüchtlingen geredet wird und diese unbedingt integriert werden sollen, zeigt sich, dass in den AP-Vorzeigewohn-genossenschaften von einer Durchmischung der Mieterschaft keine Rede sein kann. Die Aus-wendigpapageien wollen unter sich sein und nicht von anderen Personengruppen in ihrem gross-artigen AP-lifestyle gestört werden.
Den Vogel abgeschossen haben die Jung-sozialisten der Schweiz (Juso). In ihrem neuen Migrationspapier fordern sie die Abschaffung der Grenzen, sichere und legale Fluchtwege und das Recht auf Migration, sowie eine weltweite Niederlassungsfreiheit. Zudem setzt sich die Jungpartei dafür ein, Armut als Asylgrund anzuerkennen. Unsere linke Bundesrätin, Frau Simonetta Sommaruga, bezeichnete die Vorschläge der Juso als wertvollen Diskussions-beitrag (NZZ am Sonntag, 12.3.17). Was soll man da noch hinzufügen? Weltfremder geht nicht mehr!
Viele Arbeiter können mit dieser Entwicklung schon lange nichts mehr anfangen und haben den linken Parteien und Gewerkschaften den Rücken gekehrt. Die Mitgliederzahlen sinken und mit ihnen die Einnahmen. Dumm sind v.a. die Führungen der Gewerkschaften aber nicht, denn sie haben eine neue Goldgrube gefunden. Sie forcieren die Gesamtarbeitsverträge (GAV), weil sie bei jedem abgeschlossenen Gesamtarbeitsvertrag kräftig mitkassieren und so die Mindereinnahmen mehr als kompensieren.
Die Arbeitgebervertreter
Leider hat es auch in diesen Organisationen immer mehr Auswendigpapageien. Es sind austauschbare Gesichter, die kein Profil haben und emotionslos ihre Sätze aufsagen. Sie führen ihren Job ohne Leidenschaft aus. Die Resultate ihrer Arbeiten sehen entsprechend jämmerlich und altbacken aus. Nicht weiter verwunderlich, dass ihr Einfluss in der Bevölkerung seit Jahren am Sinken ist. Dies schadet der Wirtschaft und damit letztendlich der gesamten Einwohnerschaft der Schweiz.
Es gibt Leute, die halten den Unternehmer für einen räudigen Wolf, den man totschlagen müsste.
Andere meinen, der Unternehmer sei eine Kuh, die man ununterbrochen melken könne.
Nur wenige sehen in ihm ein Pferd, das den Karren zieht!
Winston Churchill