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ОглавлениеWilderDreier von Paula Cranford
Jennifer hatte Schafe gezählt, sich bemüht, an etwas besonders Unaufregendes zu denken, beruhigende Atemübungen zu machen, aber es schließlich aufgegeben. Es war zwecklos. Sie konnte nicht einschlafen. Es war eine dieser Nächte, die ohne Schlaf an ihr vorbeiziehen würde. Seitdem sie in der Nachtschicht arbeitete, litt sie immer wieder unter Schlafstörungen. Die Zeiger der Uhr standen auf halb zwei und sie hatte noch keine Ruhe finden können. In ein paar Stunden würde ein anstrengender Tag vor ihr liegen.
Ihre Finger suchten nach der Fernbedienung und schalteten den kleinen Fernseher ein, der auf der Anrichte vor dem Bett stand. Eine Zeitlang wechselte sie zwischen den Programmen, aber um diese Uhrzeit wurde nichts mehr gesendet, das ihr die Nacht verkürzt hätte. Sie setzte sich auf und fühlte den lauwarmen Sommerwind durch das auf Kipp geöffnete Fenster hereinwehen. Seufzend sog sie die leichte Brise ein. Resigniert schaltete sie den Fernseher wieder aus und ging in die Küche, um sich einen »Schlaf gut«-Kräutertee zu kochen. Vielleicht spielten sie in ihrer Lieblingsradiosendung ein paar coole Soulsongs.
Die sanfte Musik tat ihr gut und sie fühlte nach einer Weile, was für eine beruhigende Mischung das war: Soulmusik und Kräutertee. Sie wollte schon wieder ins Bett gehen, als eine Warnmeldung die Musik unterbrach. Zwei Männer wurden gesucht. Typen, die in anderer Leute Häuser einstiegen. Sie hatten sich auf alten wertvollen Schmuck spezialisiert. Zuletzt waren die beiden vermummten Männer in Jennifers Wohnviertel erfolgreich gewesen. Die Beschreibung der Täter folgte mit anschließender Bitte um sachdienliche Informationen. Trotz Hinweise aus der Bevölkerung war es der Polizei noch nicht gelungen, die Täter zu fassen.
Jennifer löschte das Licht und träumte lächelnd in die Dunkelheit hinein. Sie hatte immer schon eine Schwäche für Bösewichte gehabt. Für Männer, die nicht harmlos waren, die sich nahmen, was sie wollten. Die Phantombildbeschreibungen der Täter hatten sich recht vielversprechend angehört: groß, kräftig gebaut, mit breiten Schultern. Fast ein bisschen schade, dass sie keinen wertvollen Schmuck besaß. Die würden ganz bestimmt auch nur in vornehme Villen einsteigen. Sie würde also sicher nicht vor denen behelligt werden – leider ...
Für einen Moment musste sie sich selbst belächeln. Sie las einfach zu viele kitschige Romane und guckte zu viele romantische Filme. »Über den Dächern von Nizza« mit Cary Grant aus den 50igern blieb ihr Lieblingsfilm. Cary Grant als gut aussehender, charmanter und gerissener Einbrecher, der es auf den Schmuck reicher Frauen abgesehen hatte und die Polizei an der Nase herumführte.
Ihre Schwäche für Bösewichte hatte sie völlig aufgekratzt und an Schlafen war nun gar nicht mehr zu denken. Außerdem war diese wunderbare laue Sommernacht im Grunde auch zu schade, um sie einfach zu verschlafen.
Jennifer ging ins Bad, um ihren seidenen Morgenmantel zu holen. Sie betrachtete sich im Spiegel. Ihre Figur war sexy. Ihre Brüste fest. Ihre Schenkel schlank. Wie schade, dass sich so lange schon kein Mann mehr an all dem vergangen hatte ...