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Kapitel 2

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Man konnte nicht unbedingt sagen, dass Paul gut geschlafen hatte. Zu vieles ging ihm durch den Kopf als er unter die Decke kroch. Trotz Alkoholkonsum vom Vorabend, wurde er wach, noch ehe der Wecker schrillte, den er auf acht Uhr gestellt hatte. Da er ihn nicht deaktiviert hatte, begann er pünktlich zu piepsen. Nur gut, dass er eben fertig geduscht hatte. Mit dem Frottiertuch um die Lenden, eilte er mit großen Schritten durch sein Zimmer, um den Störenfried abzustellen. Er hatte sich auch schon sorgfältig rasiert, und nach weiteren 10 Minuten war er herausgeputzt wie ein Pfau.

«Ich bin viel zu früh fertig», redete er mit sich selbst. «Am besten, ich google mal die Adresse, die mir Tanja angegeben hat.»

Gesagt, getan. Er sass vor seinem Rechner, schaute, wo genau er hingehen sollte. Na ja, mit der Straßenbahn waren es ein gutes Dutzend Haltestellen, und danach noch ein Fußmarsch von höchstens fünf Minuten. Den ÖV-Fahrplan hatte er bei den Favoriten im Browser, es war somit klar, wann er aus dem Haus gehen müsste. Bis dahin vertrieb sich Paul die Zeit ein wenig mit surfen, nur um seine Unruhe und Nervosität ein bisschen beiseiteschieben zu können. Um halb Zehn verließ er dann das Haus.

Die nächste Haltestelle war ganz in der Nähe, und nach wenigen Minuten war er unterwegs in der Tram. Das Rumpeln des Verkehrsmittels schien eine beruhigende Wirkung auf Paul zu haben, und ganz entspannt stieg er am Ziel aus der Straßenbahn, wandte sich von der Station aus nach rechts, um dann mit gezielten Schritten auf die Adresse zuzugehen, die er sich sicherheitshalber in sein Handy getippt hatte. Kurz darauf war er am Ziel angelangt. Er stand vor einem großen, schmiedeeisernen Tor und klingelte.

«Ja? Bist du der, der zum Vorstellungsgespräch kommt»?

Die Stimme von Tanja wirkte leicht verzerrt durch die Gegensprechanlage. «Ja, ich bin es, Paul.»

Noch ehe ein leises Klicken des Mechanismus das Tor öffnete, hatte er sich bereits einen kurzen Überblick verschafft. Er war eben im Begriff, das Areal einer herrschaftlichen, von hohen Mauern umgebenen Villa, zu betreten. Der Kies des Weges knirschte unter seinen frisch geputzten Schuhen. Vor dem Haus war der schnittige Wagen, ein MG, von Tanja parkiert. Sie erwartete ihn bereits unter der Türe.

«Guten Morgen Tanja.»

«Morgen, mein Guter. Komm rein und sei ganz locker. Das Vorstellungsgespräch wird schnell vorbei, und du wirst überrascht sein.»

Paul schaute ihr ins Gesicht, und versuchte ihr Lächeln irgendwie zu interpretieren. Etwas irritierte ihn daran, er konnte aber nicht sagen was es war. Sie traten in ein großes Foyer, und er musste mehrmals leer schlucken, als er alle diese Bilder an der Wand sah.

«Wow…» entrang es ihm nur. Ob die Bilder wohl echt waren? Bestimmt nicht alle. Einige Maler konnte er erkennen. Da gab es unter anderem zwei Bilder von Rubens. Auch Van Gogh war vertreten. Sie musste wohl ziemlich vermögend sein. Was ihn aber irritierte, waren zwei grosse Fotos in Poster Größe. Sie waren eindeutig erotischer, wenn nicht gar pornografischer Natur. So wie es aussah aus dem BD/SM-Bereich und aus der Fetischszene.

«Nicht schlecht, oder was meinst du, mein Guter»?

Tanja hatte sehr wohl bemerkt, dass er sich irgendwie zwischen den Grenzen von Verlegenheit, Neugierde, aber auch einer gewissen Geilheit bewegte. Sie war echt belustigt, als sie seine ausgebeulte Hose sah. Als sie ihn aufforderte, ihr ins Büro zu folgen, hatte sich bereits eine ziemliche Röte in seinem Gesicht gezeigt.

«Hübsches Haus» meinte er, an Tanja gewandt.

«Es gibt auch viel zu tun. Deshalb gab ich ja das Stelleninserat auf. Die Mamsell, die den Job zuletzt hatte, ist aus familiären Gründen gegangen. Warum also nicht einen Mann als Hilfe im Haushalt, das wäre einmal etwas anderes.»

Er sass ihr gegenüber vor dem Schreibtisch. Sie schob ihm ein paar Papiere über die Mahagoniplatte.

«Ein kurzer Arbeitsbeschrieb. So wie du mir gestern erzählt hattest, dürftest du doch ein paar ungemein nützliche Fähigkeiten in die vereinen.»

Wieder dieses geheimnisvolle Lächeln, welches Paul nicht zu deuten wusste.

«Stimmt… ich bin handwerklich etwas begabt, ich kann kochen und auch sonst ein paar Hausarbeiten ohne Probleme erledigen.»

Er wusste nicht, von was er mehr fasziniert sein sollte, ob von der gediegenen Atmosphäre oder vom Wesen seines Gegenübers. Na ja, sie hatte nicht gerade die Figur eines Top-Models, sie war eher etwas mollig. Aber allein schon, wie sie gekleidet war, legte den Schalthebel seines Kopfkinos um. Es war zwar ein schlichtes Deux-Piece, aber mit größter Wahrscheinlichkeit maßgeschneidert. Als er verstohlen unter den Schreibtisch guckte, stellte er fest, dass sie ziemlich hübsche Schühchen trug. Man konnte diese getrost auch als High-Heels bezeichnen. Beim Eintreten in ihr Imperium hatte er mehr auf ihren prachtvollen Hintern geachtet, als auf die Heels… was ihn im Nachhinein selbst verwunderte. Aber sie hatte ja auch einen prachtvollen Arsch, das musste er eingestehen.

«Ja…» meinte sie «… ich denke auch, du wärst geeignet. Wenn ich dich so ansehe… hm… da fällt es mir leicht, den Arbeitsvertrag mit dir abzuschließen.»

Er überflog den Vertrag relativ schnell. Die wichtigsten Punkte wurden darin aufgeführt, wie beispielsweise die Verpflichtung zum Unterhalt der Umgebung. Die Küche, so stand fest, würde ausdrücklich sein Revier sein. Was ihn verwunderte, aber nicht weiter besorgte, war der letzte Abschnitt, in welchem festgehalten wurde, dass er immer die ihm zur Verfügung gestellte Arbeitskleidung zu tragen habe.

«Alles in Ordnung, Paul»?

«Natürlich. Ich war nur kurz mit meinen Gedanken beim letzten Punkt hier im Vertrag.»

«Ach du meinst, das mit der Kleidung»? - «Ja, diesen meine ich. Und was heisst… immer»?

Sie schien nicht um eine Antwort verlegen zu sein, und meinte, dass es sich beispielsweise schlecht machen würde, nur mit kurzen Hosen bekleidet, im Haus aktiv zu sein. «hm…» Ihr Räuspern holte ihn wieder zurück in die Gegenwart.

«Willst du den Job nun? Und wenn ja, kannst du bereits am Montag hier anfangen.»

«Sorry Tanja, das geht nicht, ich muss noch in der Firma arbeiten bis Ende nächsten Monats. Zudem muss ich noch in Sachen meiner gegenwärtigen Logis einiges unternehmen und einfädeln. Tut mir leid. Das geht einfach nicht.»

Dann sagte sie ihm etwas, dass ihn in Erstaunen versetzte. «Mein Guter, wenn du wüsstest, was ich für Beziehungen, und welchen Einfluss ich auf viele Dinge habe. Ich kann dir versichern, dass du dir darüber keine Gedanken machen musst. Ich regle das alles auf meine Weise.»

Sie lächelte geheimnisvoll, als sie ihm das erklärte.

Da Pauls Vorgesetzter ohnehin ein fertiges Arschloch war, brachte diese letzte Bemerkung seiner zukünftigen Arbeitgeberin, das Fass quasi zum Überlaufen. Er unterschrieb den Vertrag.

«O.K. Paul, darauf stoßen wir nochmals an. Danach gehst du in deine Bude zurück und genießt den morgigen Sonntag mit der Gewissheit, dass nun alles geregelt ist.»

Sie geleitete ihn zur Haustüre und sie verabschiedeten sich. Er war noch nicht ganz beim Tor, als sie ihn nachrief, dass er nicht vergessen solle, sich am Montag um acht am Morgen hier einzufinden.

Das neue Hausmädchen

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