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Kapitel 3

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Es war ein eigenartiges Wochenende, das Paul verbrachte. Am Abend dieses Samstag sass er erneut in der roten Henne am Tresen. Nicht unbedingt, weil es ihm ums Trinken ging, sondern weil er die leise Hoffnung in sich trug, Tanja käme ihren Tequila trinken. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie fuhr er total auf seine neue Chefin ab. Herrgott nochmal… sie würde seine Vorgesetzte sein, mehr bestimmt nicht. Wie konnte er nur so seinen bizarren Gedanken nachhängen? An diesem Samstag kam er auch mit Alfred, dem Barmann und Besitzer des Lokals ins Gespräch.

«Sag mal, Alfred… ich darf dich doch so ansprechen«? meinte er, bevor er einen weiteren Schluck trank. «Verkehrt Tanja schon länger in diesem Lokal»?

Seinem Gegenüber blieb nicht verborgen, dass sich dieser Gast wohl ziemlich in die Lady verknallt hatte. Alfred grinste nur.

«Ja, sie ist in der Tat Stammgast, kommt zwei- bis dreimal die Woche hierher. Manchmal allein, manchmal auch mit Freundinnen. Ich denke deshalb, sie ist eine Lesbe. Jedenfalls sah ich sie noch nie mit einem Kerl im Schlepptau.»

«Und wieso verstand ich mich so gut mit ihr»?

«Keine Ahnung. Du musst wohl etwas Besonderes an dir haben, was auch immer. Ich verwunderte mich auch, dass die Dame so mit dir flirtete. Sonst weiss ich nicht viel von ihr, ausser dass sie ziemlich vermögend ist.»

«Habe ich auch gedacht, als ich heute Morgen ein Vorstellungsgespräch bei ihr hatte.»

«Du hattest ein Vorstellungsgespräch? Wirst du Verkäufer in einer ihrer Sex-Shops?»

Paul wunderte nun nichts mehr. In der Branche gab es gutes Geld zu verdienen. Alfred redete in der Mehrzahl, also hatte sie wohl mehr als eine Filiale. Das waren alles Dinge, die er weder beim Flirt mit ihr noch beim Vorstellungsgespräch erfahren hatte.

«Ach? Ich wusste nicht was sie so macht», entgegnete er. Alfred erwähnte dann aber, dass sie noch an zwei oder drei anderen Firmen beteiligt sei, dass sie jede Menge Kohle haben würde, und noch mehr Einfluss in der Stadt.

«Na ja, mich hat sie als eine Art Hausmeister und Mädchen für alles, in ihrer Villa eingestellt.»

«Gratuliere, mein Freund. Du wirst wohl eine ziemlich großzügige Chefin haben. Wenn ich so daran denke, was sie manchmal für Trinkgelder liegen lässt…»

Viel mehr brachte Paul nicht in Erfahrung, und gegen Mitternacht machte er sich auf den Heimweg. Er war hundemüde, und als er zu Bett ging, pennte er umgehend ein. Vielleicht hatte er in seiner Freude ein Bierchen zu viel getrunken. Er war wohl zu übermütig, weil seine Probleme gelöst zu sein schienen.

Der Sonntag schien sich endlos lange hinzuziehen, obwohl er bis gegen Zehn im Bett blieb. Er hing am PC, surfte ein bisschen, ging auch mal chatten zwischendurch. Dann versuchte er sich mit einem Thriller abzulenken, indem er sich aufs Bett flegelte und zu lesen begann. Trotz alledem waren seine Gedanken bereits am folgenden Morgen. Immer wieder redete er sich ein, dass das ein ganz normaler Stellenantritt sein würde, einfach nicht in einem Großraumbüro oder einer riesigen Werkhalle.

Am Abend packte er dann seine Siebensachen in ein paar Kartons, die er auf dem Heimweg am gestrigen Vortag noch organisiert hatte. Irgendwann im Laufe des späteren Abends, ging er nochmals duschen, um sein Gemüt und Körper ein wenig abzukühlen. Angesehen davon war es ein Sommer, wie es ihn schon lange nicht mehr gegeben hatte, und die Packerei brachte ihn doch ins Schwitzen. Als er schließlich zu Bett ging, konnte er noch lange nicht einschlafen. Das war wohl das letzte Mal in dieser kärglichen Bude, denn er sollte ja ein möbliertes Zimmer bekommen, bei Kost und Logis. Irgendwann schlief er dann doch ein, trotz der Hitze, die noch immer herrschte.

Das neue Hausmädchen

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