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ОглавлениеIgeler Säule
Die Igeler Säule ist ein einzigartiges römisches Pfeilergrabmal nördlich der Alpen
Man erreicht das Dorf Igel (abgeleitet vom lateinischen Wort „aquila“ für Adler), wenn man von Trier über die Bundesstraße 49 etwa 9 Kilometer moselaufwärts fährt. Der Ort verdankt seine Bekanntheit einem 23 Meter hohen Pfeilergrabmal aus graurötlichem Sandstein. Errichtet wurde es um 250 n. Chr. von zwei Brüdern der Secundinier-Familie, die durch Tuchhandel zu Wohlstand gelangt war.
Das zum UNESCO-Welterbe zählende Monument ist das einzige oberirdisch erhaltene römische Grabmal nördlich der Alpen, das sich an seinem Originalstandort befindet. Es weist eine gut erhaltene Gliederung in mehrere Geschosse auf und ist reich mit Reliefs geschmückt. Diese zeigen Szenen aus dem Alltags- und Berufsleben der Tuchhändler sowie aus der Mythologie. An der Spitze des Denkmals befindet sich die schon stark verwitterte Skulptur eines Adlers mit ausgebreiteten Schwingen. Das Denkmal war ursprünglich farbig gestaltet. Eine Rekonstruktion mit originalgetreuer Bemalung kann im Rheinischen Landesmuseum Trier (siehe Band 1 „Top-Reiseziel Trier“) besichtigt werden.
Dass die antike Säule nicht zerstört wurde, ist dem Umstand zu verdanken, dass sie im Mittelalter als Grabmal Helenas, der Mutter Konstantins des Großen, fehlgedeutet wurde. Stolz verweisen die Einwohner von Igel mit einer Gedenktafel auf einen Besuch, den Johann Wolfgang von Goethe 1792 dem berühmten „Monument zu Igel“ abstattete.
Im Hauptbild zeigt die Igeler Säule die Familie der Secundinier mit Resten der Grabinschrift. Unmittelbar darüber sieht man in einem schmalen Band Reliefs mit Szenen aus der Küche und Anrichte sowie vom Familienmahl.