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Porta Nigra, das am besten erhaltene Stadttor der Antike

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Die Porta Nigra wurde im letzten Drittel des 2. Jh. n. Chr. als Teil einer etwa sieben Kilometer langen Stadtmauer errichtet. Am nördlichen Ende der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Hauptstraße (Cardo Maximus) gelegen sollte es sowohl der Verteidigung als auch der Demonstration römischer Macht und Baukunst dienen. Mit einer Höhe des Westturms von 30 m, einer Breite von 36 m und einer Tiefe von 22 m sowie ihrer dunklen Färbung beeindruckt die Porta Nigra durch ihre Monumentalität. Die dunkle, stellenweise schwarze Färbung ist eine Folge von Witterungseinflüssen, denen die ursprünglich hellen Sandsteine aus Kordel über beinahe zwei Jahrtausende ausgesetzt waren. Der ganze Bau besteht aus mächtigen Quadern, die mörtellos geschichtet sind.

Baugeschichtlich blickt die Porta Nigra auf mehrere Phasen zurück. Die Römer hatten den dreistöckigen Bau mit zwei symmetrisch an der West- und Ostseite angeordneten vierstöckigen Türmen ausgestattet, von denen nur mehr der Westturm in seiner vollen Höhe erhalten ist. Im Mittelalter erfolgte die Umwandlung in einen Kirchenbau, genauer gesagt in eine Doppelkirche. Den Anlass dazu bot der Umstand, dass in der Zeit von 1028 bis zu seinem Tod im Jahre 1034 ein in Syrakus geborener Mönch namens Simeon im Ostturm als Einsiedler gelebt hatte. Ein Jahr nach seinem Tod wurde er vom Papst heiliggesprochen.

Dem Heiligen zu Ehren ließ der Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg das Simeonstift errichten und die Porta Nigra in einen Kirchenbau (Simeonkirche) umwandeln. Es wurden zwei übereinander liegende Kirchenräume geschaffen, von denen heute noch eine an den Ostturm angebaute Apsis erhalten ist.

Als zur Zeit der französischen Besatzung Napoleon 1804 Trier besuchte, erteilte er die Anweisung, die kirchlichen Erweiterungsbauten abzureißen und die Porta Nigra wieder in ihren Ursprungszustand zurück zu verwandeln. Die entsprechenden Baumaßnahmen wurden in Angriff genommen und nach 1815 unter preußischem Einfluss weitergeführt. Jedoch ließ man die spätromanische Apsis stehen.

Insoweit entspricht die gegenwärtige Bauform der Porta Nigra nicht mehr vollständig dem römischen Original.


Porta Nigra, Ansicht der Stadtseite. Ursprünglich hatten beide Türme die gleiche Höhe. Die mächtigen Sandsteinquader wurden ohne Mörtel aufeinander geschichtet und mit Eisenklammern verbunden. Der Name Porta Nigra (Schwarzes Tor) stammt aus dem Mittelalter.


Auf der nach Norden gewandten Seite der Porta Nigra sorgen die beiden vorspringenden halbrunden Türme für eine plastische Wirkung. Links sieht man die angebaute romanische Apsis mit Zwerggalerie und zierlichen Säulen. Am linken Turm ist oben ein hausförmiger Erker.

Top-Reiseziel Trier. Band 1

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