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Regesten der Urkunden aus dem Archiv des Wiener Bürgerspitals1401–1530

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Abkürzungen

BA = Bürgerspital, Akt(en)

Dep. = Deperditum

Fasz. = Faszikel

fol. = folium

Gb. = Grundbuch

HA = Hauptarchiv im Wiener Stadt- und Landesarchiv

H-R = Hango-Ressel, Quellen zur Geschichte der Stadt Wien II/5

Jh. = Jahrhundert

KB = Kopialbuch

KV = Kanzleivermerk

Mr. = Magister, Meister

Nr. = Nummer

Nrr. = Nummern

Or. = Original

Perg. = Pergament

Reg(g). = Regest(en)

RV = Rückvermerk

Urk. = Urkunde

v = verso

vgl. = vergleiche

Zl. = Zahl

6301401 Jänner 31, Wien

Siegmund Peuerberger (Peurperger) von Wien und seine Frau Dorothea verkaufen mit Zustimmung ihres Bergherrn Bernhard von Losenstein (herr Bernhardt von Losenstain) ihren Weingarten von einem Dreivierteljoch am Nussberg (Nusperg), Ackerl (Agkerl) genannt und neben dem von Stephan Leitner (Leittner) gelegen, um 215 Pfund Pfennig an Stephan (herr Steffan), Pfarrer von Mistelbach (Mistlbach). Wenn Stephan ohne besondere Bestimmung bezüglich des Weingartens stirbt, soll dieser der Pfarrkirche zu Mistelbach zufallen. Von dem Weingarten sind dem Bergherrn zwei Eimer Wein an Bergrecht und zwei Wiener Pfennig an Vogtrecht zu leisten.

Siegler: der Aussteller, Bernhard von Losenstein, Peter Stosser, Bürger von Wien.

Wienn … des negsten monntags nach sant Paulls tag, allss der wechrt ist.

BA, Fasz. 62, Zl. 1, Abschrift 17. Jh. Auf letzter Seite von gleicher Hand: Drey viertl ackherlane Nusperg 1401; ebenda weitere Abschrift 17. Jh.

6311401 Februar 28, Wien

Bürgermeister Berthold Lang (Perchtold der Lanng), Spitalmeister Andreas Fischel (Andre Vischel) und der Rat bestätigen Hans von Zwettl (Zwetel), dem Bruder des verstorbenen Konrad von Zwettl, die Einrichtung eines ewigen Jahrtags, der am nächsten oder übernächsten Montag nach Martini (11. November) mit Vigil und Seelamt begangen werden soll, wobei den Bedürftigen im Spital ein Mahl und ein Bad auszurichten und jedem ein Hälbling auszuzahlen wäre. Konrad hatte das Bürgerspital so reichlich bedacht, dass damit die Badstube vor dem Kärntner Tor (Kernertor) im Gereut (Gerewt) umgebaut werden konnte, die dem Spital jährlich 20 Pfund eintragen soll; außerdem konnte eine Rente auf der Badstube von dreieinhalb Pfund, die der verstorbene Nikolaus Würfel (her Niklas der Wurffel) besessen hatte, abgelöst und eine Rente über ein Pfund auf Grundholden in Simmering (Symoning) gekauft werden. Sollten seitens des Bürgerspitals Versäumnisse auftreten, können sich Konrads Erben an den genannten Einkünften schadlos halten und den Jahrtag verlegen, wohin immer sie wollen.

Siegler: Stadt und Bürgerspital.

Wienn … des nachsten mantags nach sand Mathias tag des heiligen zwelifpoten.

Or., Urk. Nr. 413, Perg., Bürgerspitalssiegel an Pressel, Stadtsiegel fehlt. – Konrad von Zwettl hatte im Jahr 1393 zahlreiche Seelgerätstiftungen in Wiener Klöstern errichtet, vgl. Regg. 569– 578, 581. Zu Hans von Zwettl vgl. Reg. 580.

6321401 September 7, Wien

Bürgermeister Berthold Lang (Lanng) und der Rat entscheiden in einem Streitfall, den das Ratsmitglied Paul Würfel (her Paul der Wurffel) für das Kind seines verstorbenen Bruders Nikolaus vor den Rat brachte. Nikolaus hatte von seiner Muhme Anna, Frau des Ulrich Rued und Tochter des Teusendorfer (Tewsendorffer), zwei Betten beim Oswaldsaltar im Bürgerspital geerbt. Diese Betten besitzen eine Ewigrente von zwei Pfund auf einem Weingarten von Siegmund, Sohn des verstorbenen Kammerschreibers Georg, auf der Hohenwart neben dem Weingarten des Wallseers (Walsseer). Darüber liegt ein Kaufbrief vor. Siegmund wollte die Rente nicht bezahlen, obwohl sein Vormund, Hans von Dietrichstock (her Hanns von Dientreichstokch), Forstmeister in Österreich, dies getan hatte. Siegmund behauptet, seine Eltern hätten die Rente von ihrem ein halbes Joch großen Weingarten in der Unteren (nidern) Hohenwart bei der Gasse, der insgesamt zwei Joch groß gewesen sei, abgelöst und legt einen Ablösebrief vor. Es wird jedoch festgestellt, dass sich dieser nicht auf den belasteten Weingarten bezieht und Siegmund zur Zahlung der Rente verpflichtet ist.

Siegler: Kleines Stadtsiegel.

Wien … an unser frawn abent ze herbst.

Zeitgleiche Abschrift, Urk. Nr. 1070, Papier, unbesiegelt.

6331401 September 16, Wien

Schwester Katharina Öder (Katrey di oͤderinn), Äbtissin zu St. Niklas vor dem Stubentor, und der Konvent bestätigen, dem Gebot Rudolfs IV. folgend, Nikolaus Neuchin (Newchinn), Bürger zu Wien, und seiner Frau Klara die Ablöse von zwei Pfund Pfennig Burgrechts, die das Kloster auf deren Haus am Lichtensteg, am Eck neben dem Haus des Bürgerspitals, gehabt hat, um 16 Pfund Wiener Pfennig.

Siegler: Äbtissin und Konvent.

Wienn … des nesten freytags nach des heiligen chrewtz tag als es derhoͤcht ist.

Or., Urk. Nr. 414, Perg., Siegel fehlen.

6341401 November 26, Wien

Bürgermeister Paul Würfel (Würffel) und der Rat verleihen dem Priester Wenzel Faulschink (her Wenczlab der Fawlschinkch) von Jamnitz (Jempnitz) einen Dreiviertelweingarten in Grinzing (Grinczing) im Ferkel (Verlein), der auch Ferkel (Verl) heißt, neben dem Weingarten von Nikolaus Poll gelegen, sowie einen weiteren, ein halbes Joch groß, in Sievering (Suͤfring) am Pfaffenberg (Phaffenperg) neben jenem der Bocklin (Pokchlinn), der dem Bürgerspital lehenspflichtig ist. Dafür ist eine ewige Messe im Bürgerspital zu lesen, die der verstorbene Hermann Guter, Sohn des gleichfalls verewigten Stadtschreibers Heinrich, gestiftet hat.

Siegler: Stadt Wien.

Wienne … des nachsten sambcztags nach sand Kathreyn tag der heyligen junkchfrawn.

Or., Urk. Nr. 415, Perg., kleines Stadtsiegel; Extrakt Gb. 6/6, fol. 13. – Bei dem Stadtschreiber handelt es sich um Heinrich Waller.

6351401 Dezember 31, Wien

Konrad Zistelknecht (Zystelchnecht) und seine Frau Katharina verkaufen 60 Wiener Pfennig Burgrechts auf ihrem Haus in der Weidenstraße (Weydenstrazz) vor dem Widmertor, zwischen den Häusern von Nikolaus Trager und Ulrich von Amstetten (Amsteten) gelegen, um zwei Pfund Pfennig an Spitalmeister Andreas Fischel (her Andre der Vischlein). Von dem Haus sind dem Bürgerspital alljährlich zu Georgi acht Pfennig und ein Ort an Grundrecht zu leisten. Von dem Burgrecht sind fortan zu Georgi, Michaeli und Weihnachten jeweils 20 Pfennig dem Spital zu entrichten. Das Burgrecht kann mit zwei Pfund und dem nächstfälligen Dienst abgelöst werden.

Siegler: Heinrich Färber (her Hainreich der Verber), Konrad beim Gottesacker (Gotzakker). Die Aussteller haben kein Siegel, der Spitalmeister wollte nicht siegeln.

Wienne … an dem heyligen ebenweich abent.

Or., Urk. Nr. 416, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Die Urkunde ist aufgrund des Jahreswechsels zu Weihnachten mit 1402 datiert.

6361402 Jänner 9, Wien

Nikolaus von Nikolsburg (Nicolspurc) und seine Frau Dorothea verkaufen 60 Wiener Pfennig Burgrechts auf ihrem Haus in der Weidenstraße (Weydenstrazz) vor dem Widmertor, zwischen den Häusern von Konrad Zistelknecht (Zistelchnecht) und Hans Koch (Choch) gelegen, um zwei Pfund Pfennig an Spitalmeister Andreas Fischel (her Andre der Vischlein). Von dem Haus sind dem Bürgerspital alljährlich zu Georgi elfeinhalb Pfennig an Grunddienst zu entrichten. Von dem Burgrecht werden fortan alljährlich je 20 Pfennig zu Georgi, Michaeli und Weihnachten fällig. Das Burgrecht kann mit zwei Pfund und 20 Pfennig abgelöst werden. Mit den erhaltenen zwei Pfund erwerben die Aussteller ein Burgrecht über 60 Pfennig vom Bürgerspital, das auf dem Haus von Hans Gerstler (Gerstleͣr) in der Johannesgasse (sand Johannstrazz) liegt.

Siegler: Heinrich Färber (Verbeͣr), Konrad beim Gottesacker (Gotsakker). Die Aussteller haben kein Siegel, der Spitalmeister wollte nicht siegeln.

Wyenn … des nechsten montags nach dem prehem tag.

Or., Urk. Nr. 417, Perg., zwei Siegel an Presseln; Extrakt Gb. 6/6, fol. 13. – Vom selben Schreiber wie Reg. 634.

6371402 September 10, Heiligenkreuz

Bruder Albrecht, Abt von Heiligenkreuz, und der Konvent beurkunden, dass ihnen der verstorbene Siegfried Eigenmeister (Seyfrid der Aigenmayster) von Korneuburg (Newnburkch markchtalben) 100 Pfund Wiener Pfennig für einen Jahrtag vermacht hat. Das Geld stammt von dem gleichfalls verstorbenen Jakob von Leis (Leizz). Die Aussteller sichern den Erben und Verwandten von Eigenmeister und Konrad Rock (Rochk) zu, dass sie diesen Jahrtag für immer am Sonntag vor dem Tag der Kreuzerhöhung (14. September) oder zwei Wochen danach mit Vigil und Seelamt begehen werden, im Gedenken an Jakob von Leis, Hans Schwarz (Swartz) und dessen Frau Katharina sowie an deren beider Sohn Siegfried Eigenmeister und an alle ihre Vor- und Nachfahren. An diesem Jahrtag sollen alle Mönche und Laienbrüder zwei Fische erhalten, eine Semmel im Wert eines Pfennigs und besseren Wein. Sollte das Kloster säumig werden, können sich die Erben am Klostergut schadlos halten und zehn Pfund dem Bürgerspital für zwei Mahlzeiten für die Kranken zukommen lassen. Siegler: Abt und Konvent.

Im egenannten chloster datz dem heiligen Chreutz … des nagsten suntag vor des heyligen chreutz tag sam es erhoͤcht ist gewarden.

Or., Urk. Nr. 418, Perg., zwei Siegel an Presseln.

6381403 Juli 2, Wien

Leopold Weiler (Lewpolt der Weyler), Bürger von Wien, beurkundet, dass er einen ein Joch großen Weingarten im Scheiblinghard (Scheibligenhord), neben dem von Ulrich Fasszieher (Vastzicher) gelegen, von Nikolaus, dem Sohn des Goldschmieds Meister Seitz (Seicz), geerbt hat. Dieser Besitzerwerb wurde von Spitalmeister Hans Zirnast (her Hanns der Zirnast) in das Grundbuch des Bürgerspitals eingetragen, dem sich der Aussteller verpflichtet.

Siegler: der Aussteller, Oswald Bauch (Pauch), Mitglied des Rats.

Wienn … des nagsten montags vor sand Ulreichs tag.

Or., Urk. Nr. 419, Perg., ein Siegel an Pressel, das Siegel Weilers fehlt.

6391404 März 25, Wien

Schwester Dorothea von Gerlas (Gerlos), Meisterin zu St. Jakob auf der Hülben, und der Konvent beurkunden, dass die verstorbene Kunigunde, Witwe nach Ulrich Fleck (Flekch), einen Jahrtag gestiftet hat, wofür sie dem Kloster ihren Weingarten im Mitterberg (Mitterperg), ein Dreivierteljoch groß und Pfannzagel (Phanczagel) genannt, vermachte. Sie verpflichten sich gegenüber Katharina, der Frau von Hans Gerstler und Tochter der Stifterin, alljährlich am Sonntag nach dem Zwölfaposteltag (15. Juli) mit Vigil, Seelamt und zwölf Seelenmessen ihr Andenken zu begehen. Sollten sie säumig werden, müssten zwei Pfund Pfennig dem Bürgerspital entrichtet werden.

Siegler: Meisterin und Konvent.

Wienn … des negsten eritags vor dem heiligen osterrtag.

Or., Urk. Nr. 420, Perg., zwei Siegel (beschädigt) an Presseln.

6401404 April 22, Wien

Michael Frank (Frangkch), oberster Kaplan der Burgkapelle, Stadtschreiber Ulrich Herwart und Dietrich Preuss (Prewzz), Geschäftsherren der verstorbenen Elisabeth Feldsberger (Veltspergerinn), stiften dem Siechenhaus St. Marx eine Ewigrente von einem Pfund Pfennig, wobei jeweils eine Hälfte dem Johannesaltar, die andere den Kranken zugutekommen soll. Das Geld kommt von einer Wiese des Simon Ludl (Ludlein) in Simmering (Simaning), auf der die verstorbene Elisabeth Feldsberger drei Pfund und drei Schilling Ewigrente hatte, die jeweils am Johannestag zur Sonnenwende (24. Juni) zu leisten sind. Diese Wiese, Segenbergerin genannt, umfasst 18 Tagwerk und liegt zwischen Ebersdorf (Eberstorff) und Simmering, zunächst der Wiese des Heiliggeistspitals und der von Hans Zink (Zingk); von letzterer ist Michael Frank Grundherr. Von der Wiese sind 18 Pfennig Grunddienst zu Michaeli an die Burgkapelle zu leisten.

Siegler: Michael Frank, Ulrich Herwart. Dietrich Preuss hat kein Siegel.

Wienn … an sand Jorgen abend.

Or., Urk. Nr. 421, Perg., Siegel fehlen.

6411404 Mai 2, Wien

Ägidius (Gilig) in der Runsen von Grinzing (Grintzing) und seine Frau Elisabeth verkaufen mit Zustimmung ihres Grundherrn Wolfgang Seebeck (Sebekch) ihr Haus in Grinzing, neben dem von Andreas Knab gelegen, um zehneinhalb Pfund Wiener Pfennig an Hans Preider (Preyder) und seine Frau Agnes. Von dem Haus sind dem Grundherrn 15 Pfennig zu Michaeli an Grunddienst zu leisten.

Siegler: Wolfgang Seebeck, Leopold Haarmarkter (Harmarkchter). Die Aussteller haben kein Siegel.

Wienn … des negsten freytags nach sand Philipps und sand Jacobs tag der heiligen zwelifpoten.

Or., Urk. Nr. 422, Perg., zwei Siegel an Presseln, eines (Haarmarkter) beschädigt.

6421405 Februar 5, Wien

Nikolaus von Weidling (Weydinkk), Müller beim Heubrückl (Hewpruklein), und seine Frau Elisabeth verkaufen ihren Weingarten vor dem Kärntner Tor (Kernertor) beim Heubrückl (Hewpruklein), neben jenem von Baumgartner (Pawngartner) gelegen, um 40 Pfund 5 Schilling an Spitalmeister Hans Zirnast (her Hanns der Zyͤrnast). Von dem Weingarten waren dem Bürgerspital siebeneinhalb Pfennig Grunddienst zu entrichten. Die Kaufsumme berücksichtigt die 16 ½ Pfund, die Elisabeth von ihrem verstorbenen Mann Hans Rennwart als Leibgeding auf diesem Weingarten gehabt hat; mit diesem Betrag sind auch zwei Pfund Burgrecht abgelöst, die auf dem Haus ihrer beiden Kinder, die sie mit Rennwart hatte, lagen; das Haus liegt im Gereut (Gerawͤt) hinter dem Bürgerspital und war gleichfalls Leibgeding der Elisabeth.

Siegler: Heinrich Färber (her Hainreich der Veriber), Mitglied des Rats, Georg von Nikolsburg (Jörg von Nicolspuͤrkch), Bürger von Wien. Die Aussteller haben kein Siegel, Zirnast wollte nicht siegeln.

Wienn … an sand Agatha tag der heiligen junchfrawn.

Or., Urk. Nr. 423, Perg., ein Siegel an Pressel, das Siegel Georgs von Nikolsburg fehlt; Extrakt Gb. 6/6, fol. 6.

6431405 Juni 19, Wien

Johannes von Reinsberg (Reynsberg), Altarist der Kirche zu Breslau (Presslaw), Prokurator und Verweser von Nikolaus von Gleiwitz (her Niklas von Gliwicz), Chorherr zu Breslau, beurkundet in dessen Auftrag nach einem vorliegenden Instrument und mit Zustimmung des Bergherrn Bruder Thomas, Komtur (comentewͤer) des Deutschen Ordens zu Wien, den Verkauf eines Weingartens am Schenkenberg (Schenkchenperg) um 115 Pfund Pfennig an das Bürgerspital. Dieser Weingarten, Kremser genannt, ist ein halbes Joch groß und liegt neben jenem von Konrad Vorlauf (Vorlauff); dem Deutschen Orden sind drei Hälbling an Bergrecht zu entrichten. Diese 115 Pfund stammen von 500 Pfund, welche Nikolaus von Gleiwitz für den Erwerb einer Grundrente auf Gütern des Bürgerspitals bezahlt hat, die ihm jährlich 40 Gulden einbringen sollen, und worüber eine Urkunde des Rats und des Bürgerspitals vorliegt.

Siegler: Deutscher Orden, Meister Lambrecht Sluter von Geldern (Gellren), Lehrer der Heiligen Schrift, Meister Gerhard Fischbeck (Vischpekch), Lehrer des Kirchenrechts und Chorherr zu St. Stephan.

Wienn … des nachsten freytags nach gotesleichnams tag.

Or., Urk. Nr. 424, Perg., ein Siegel (Sluter) an Pressel, zwei Siegel fehlen; Extrakt Gb. 6/6, fol. 6. – Vgl. Regg. 644–646. Die Auszahlung der jährlichen Rendite sollte nicht immer klaglos erfolgen, vgl. QUELLEN II/1, Nr. 1794.

6441405 Juni 19, Wien

Johannes von Reinsberg (Reynsberg), Altarist der Kirche zu Breslau (Presslaw), Prokurator und Verweser von Nikolaus von Gleiwitz (her Niklas von Gliwicz), Chorherr zu Breslau, beurkundet in dessen Auftrag nach einem vorliegenden Instrument und mit Zustimmung des Bergherrn Schottenabt Thomas den Verkauf eines Viertelweingartens zwischen Grinzing (Grinczinge) und Heiligenstadt (Heiligen stat) am Hungerberg an der Sonnleiten, neben jenem von Ulrich Schreckenast (Schrekchenast), des Zimmermanns von Nussdorf (Nusdorff), gelegen, um 45 Pfund Wiener Pfennig an das Bürgerspital. Den Schotten sind von dem Weingarten sechs Pfennig Bergrecht zu entrichten. Die 45 Pfund stammen von 500 Pfund, welche Nikolaus von Gleiwitz für den Erwerb einer Grundrente über jährlich 40 Gulden auf Gütern des Bürgerspitals bezahlt hat und worüber eine Urkunde des Rats und des Bürgerspitals vorliegt.

Siegler: Abt Thomas, Lambrecht Sluter von Geldern (Gellren), Gerhard Fischbeck (Vispekch).

Wienn … des freytags nach gotesleichnams tag.

Or., Urk. Nr. 425, Siegel fehlen; Extrakt Gb. 6/6, fol. 6. – Vgl. Regg. 643, 645, 646.

6451405 Juni 19, Wien

Johannes von Reinsberg (Reynsperg), Altarist der Kirche zu Breslau (Bresslaw), Prokurator und Verweser von Nikolaus von Gleiwitz (her Niklas von Gliwicz), Chorherr zu Breslau, beurkundet in dessen Auftrag nach einem vorliegenden Instrument und mit Zustimmung des Bergherrn Bruder Peter, Prior der Kartäuser (orden von Chartus) zu Gaming (Geͣmikch) den Verkauf eines Weingartens im Käswassergraben (Cheͣswazzersgraben) im Schwaben (Swaben) um 32 Pfund Wiener Pfennig an das Bürgerspital. Der Weingarten ist ein halbes Joch groß und liegt neben jenem der Nähzeugerin (Neͣczeugerinn). Von dem Weingarten sind der Kartause fünfeinfünftel Viertel Weins und 21 Pfennig an Bergrecht sowie sieben Ort an Vogtrecht zu entrichten. Die 32 Pfund stammen von 500 Pfund, welche Nikolaus von Gleiwitz für den Erwerb einer Grundrente über jährlich 40 Gulden auf Gütern des Bürgerspitals bezahlt hat und worüber eine Urkunde des Rats und des Bürgerspitals vorliegt.

Siegler: Prior Peter, Lambrecht Sluter, Gerhard Fischbeck (Vispekch).

Wienn … des nachsten freytags nach gotesleichnams tag.

Or., Urk. Nr. 426, Perg., drei Siegel an Presseln; Extrakt Gb. 6/6, fol. 6. – Vgl. Regg. 643, 644, 646.

6461405 Juni 19, Wien

Johannes von Reinsberg (Reynsberg), Altarist der Kirche zu Breslau (Bresslaw), Prokurator und Verweser von Nikolaus von Gleiwitz (her Niklas von Gliwicz), Chorherr zu Breslau, beurkundet in dessen Auftrag nach einem vorliegenden Instrument und mit Zustimmung von Nikolaus Würfel (Würffel), Amtmann des Stifts Klosterneuburg den Verkauf eines Weingartens in Grinzing (Grintzinge) am Steinberg (Staynaperg) um 300 Pfund Wiener Pfennig an das Bürgerspital. Der Weingarten ist ein Joch groß und liegt zwischen den Weingärten von Nikolaus Würfel (Wurffel) dem Älteren und jenem von Rock (Rogk). Von dem Weingarten sind dem Kloster zweieinhalb Eimer Weins an Bergrecht und drei Pfennig an Vogtrecht zu entrichten. Die 300 Pfund stammen von 500 Pfund, welche Nikolaus von Gleiwitz für den Erwerb einer jährlichen Grundrente über 40 Gulden auf Gütern des Bürgerspitals bezahlt hat und worüber eine Urkunde des Rats und des Bürgerspitals vorliegt.

Siegler: Nikolaus Würfel der Jüngere, Lambrecht Sluter, Gerhard Fischbeck.

Wienn … des nachsten freytags nach gotesleichnams tag.

Or., Urk. Nr. 427, Perg., drei Siegel an Presseln; Extrakt Gb. 6/6, fol. 6. – Vgl. Regg. 643–645.

6471405 August 11, Wien

Konrad von Bedusch verkauft mit Zustimmung des Bürgermeisters Paul Würfel (Wurffel) und des Rats an Stelle seines minderjährigen Sohnes Konrad, den er mit seiner Frau Elisabeth hat, der Stadt für acht Pfund Wiener Pfennig eine Kram (cramb), neben dem Schrannentor (Schrantur) bei der Kram der von Nikolsburg (Nichalssturg) gelegen, die ihm Margarete, Witwe von Ulrich Maller (Maller), vererbt hat, wie im Stadtbuch eingetragen ist. Der Erlös soll von der Stadt angelegt werden bis Konrad großjährig ist und selber darüber bestimmen kann.

Siegler: Grundsiegel der Stadt, Münzmeister [Dietrich] Prenner. Der Aussteller hat kein Siegel.

Wienn … des erchtag nach sant Lorenczen tag.

BA, Fasz. 37, Zl. 4, Abschrift 17. Jh.

6481405 September 14, —

Stadtrichter Peter Angerfelder (Angervelder) setzt Lorenz von Nussdorf (Nustorf), Bürger von Wien und Vormund von Anna und Kunigunde, den minderjährigen Töchtern des verstorbenen Zächl (Zaͤchlein) von Salzburg (Salczburkch), für die beiden Kinder in den Besitz des Hauses des Hafners Thomas Tobhans in der Neulucken (Newlukchen) vor dem Widmertor, neben dem Haus des Nikolaus Hangsöhrl (Hangsoͤrl) gelegen. Auf diesem Haus lag eine offene Burgrechtsforderung über zehn Schilling zuzüglich der Zwispild. Lorenz war daraufhin das Haus zugesprochen worden, der es Michael Mayr (Mayͤr) gegen Ablösung der Schuld angeboten hatte. Mayr, der seinerseits wegen einer Geldschuld von vier Pfund Wiener Pfennig eine Belastung auf dem Haus hatte, lehnte jedoch ab. Da sich auch kein anderer Interessent fand, wurde das Objekt endgültig den beiden Kindern zugesprochen und die Geldschuld gestrichen.

Siegler: der Aussteller.

… des neͣgsten montags vor sand Matheus tag.

Or., Urk. Nr. 428, Perg., Siegel an Pressel (beschädigt).

6491405 November 4, –

Stadtrichter Peter Angerfelder (Angervelder) setzt Fabian (her Fabian), Kaplan des Wundarztes Meister Anton (Anthony), und Hans (her Hans), Chorherr zu St. Stephan, in den Besitz eines Hauses in der Kremser Straße (Kremserstrozz) vor dem Widmertor nächst dem Jägerhof. Dieses Haus hatte der verstorbene Ulrich (her Ulreich), Pfarrer von Gerersdorf (Gerhartesdorf), besessen, der den beiden drei Pfund 30 Pfennig Wiener Münze schuldete. Daraufhin hatten sie das Haus in Beschlag nehmen lassen (verpot). In einem Nottaiding war ihnen das Haus zugesprochen worden, worauf sie es den Verwandten Ulrichs angeboten, dann aber im Stadtgericht die Geweranschreibung beantragt hatten.

Siegler: der Aussteller.

… des negsten mitichens vor sand Merten tag.

Or., Urk. Nr. 429, Perg., ein Siegel an Pressel.

6501405 —, —

Ulrich Burghartsberger (Purkhartzperger) und seine Frau Agnes verkaufen dem Bürgerspital ein Burgrecht von vier Pfund Pfennig auf ihrem Weingarten, Sonnberger (Sunnberger) genannt, gelegen in Gumpoldskirchen (Gumpolczkirchen) neben jenem von Wilhelm Hansgraf (Hannsgraf); davon sind dem Abt von Altenburg anderthalb Viertel Wein an Bergrecht zu leisten. Dem Bürgerspital sind alljährlich zu Martini vier Pfund Pfennig zu entrichten. Das Burgrecht kann mit 50 Pfund abgelöst werden, die für einen Jahrtag zugunsten von Klara, der Frau von Friedrich Dietram, aufgewendet werden sollen, von der auch das Kaufhapital stammt.

Actum tempore Zirnast anno XIIIIc Vto.

Gb. 6/6, fol. 10v. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

6511405 —, —

Hans Schönknecht (Schonknecht) stiftet dem Bürgerspital für ein Seelgerät sein Haus in der Kärntner Straße (Kerneͣrstrazz).

… anno XIIIIc Vto.

Gb. 6/6, fol. 5v. Überschrift: Schonknecht.

6521406 März 10, Wien

Nikolaus Schopper, Bürger zu Wien, verkauft mit Zustimmung von Peter Püchel (Puͤchel), Schaffer und Verweser des Dominikanerinnenklosters zu Tulln (Tullen), einen Weingarten an der Hohen Warte (Hochenwartt), ein Joch groß, Gugel genannt und neben jenem von Ulrich Reindel (Reyndel) gelegen, um 100 Pfund Wiener Pfennig an Meister Hans Wittig (her maister Hans Witig) von Siebenbürgen (Siebenburgen). Von dem Weingarten sind dem Kloster jährlich drei Eimer Weins an Bergrecht und drei Pfennig an Vogtrecht zu entrichten.

Siegler: Peter Püchel, Erasmus von Bierbaum (Pierbawm), Schwager des Ausstellers, Georg Neuer (Newer), die beiden Letzteren Bürger von Wien. Der Aussteller hat kein Siegel.

Wienn … des mitichens in der andern vastwochen.

Or., Urk. Nr. 430, Perg., drei Siegel an Presseln.

6531406 April 26, Wien

Jakob Winter (Wynnter) von Als (Alzz), Amtmann der Güter des Bürgerspitals, spricht im Grundgericht der Jüdin Hadia, Witwe nach Tröstl im Turm (Troͤstlein im Turn), Haus, Hofstatt und Hofsetzen der verstorbenen Peter und Christine Schaller, gelegen in Als neben dem Haus der Leutweinin (Leͣwtweynynn), zu. Davon sind dem Bürgerspital jährlich fünf Schilling zu Michaeli zu entrichten. Schaller hatte diesen Besitz laut Grundbuch und Judenbuch für 26 Pfund Pfennig an Schuld und Zinsen (gesuch) verpfändet. Da niemand die Schuld einlösen wollte, wird Hadia oder ihren Erben gestattet, das Objekt um den Wert der Schuld zu verkaufen.

Siegler: Bürgerspital. Der Aussteller hat kein eigenes Siegel.

Wienn … des montags nach sand Jürgen tag.

Or., Urk. Nr. 431, Perg., Bürgerspitalssiegel an Pressel.

6541407 Juni 28, —

Jakob Winter (Wynntter), Amtmann des Bürgerspitals in Als (Alzz), beurkundet die Entscheidung in einer Klage von Eberhard Eck (Ekk), Schaffer des Bürgerspitals, wegen offener Berg- und Vogtrechtsforderungen auf einem ein Joch großen Weingarten, gelegen im Mitterberg neben dem von Hans Pob. Dieser Weingarten hatte der Johanneskapelle im Werd vor dem Werdertor gehört, wobei dem Bürgerspital vier Eimer Weins an Bergrecht und sechs Pfennig an Vogtrecht darauf zustanden. Diese Abgaben waren durch mehrere Jahre nicht geleistet worden, der Weingarten blieb unbestellt. Auf Wunsch Ecks nahmen die Vierer Otto Legenwein, Nikolaus Kirchleher (Kirchleheͣr), Leopold Müller (Mulner) und Stephan Guntramsdorfer (Gundramstorffer) eine Beschau vor und erklärten den Weingarten frei zur Disposition, worauf dieser dem Bürgerspital zugesprochen wurde.

Siegler: Paul (her Pawl), Pfarrer zu Als, Heinrich Schepach, Bürger von Wien.

… an sand Peters und sand Pawls abent der zwelifpoten.

Or., Urk. Nr. 432, Perg., zwei Siegel an Presseln, das Siegel Pfarrer Pauls beschädigt.

6551408 Februar 15, —

Friedrich Preschl von Grinzing (Grinczing) und seine Frau Elisabeth verkaufen mit Zustimmung des Grundherrn Christian Wildecker (her Christan der Wildekkeͣr), Chorherr zu Klosterneuburg (Newnburch) und Pfarrer in Heiligenstadt (Heiligenstat), zwei Pfund Pfennig Burgrechts auf ihrem Haus mit Hofstatt und Hofweingarten in Grinzing neben dem Haus des Betenberger (Petenpariger), um 16 Pfund Wiener Pfennig an Hans Zirnast (her Hans Zernast), Spitalmeister des Bürgerspitals. Von dem Haus sind dem Grundherrn zu Michaeli 40 Pfennig an Grundrecht zu leisten sowie am Donnerstag nach Mariä Lichtmess (2. Februar) 18 Pfennig für Unterhalt und ein Fastnachtshuhn (vaschang huen) oder vier Pfennig. Das Kloster St. Klara erhält von einem Pressvorgang eine Abgabe (furvang) von einem Pfennig. Die 16 Pfund stammen von zwei Pfund Pfennig Burgrechts, die das Spital auf dem Weingarten des Jakob Trager in Währing (Wering) auf dem Kirchberg (Gotzhawsperig) neben jenem des Kellermeisters gehabt hat. Die Aussteller werden dem Bürgerspital jährlich zu Georgi, Michaeli und Weihnachten je fünf Schilling zehn Pfennig entrichten. Das Burgrecht kann mit 16 Pfund und dem nächstfälligen Dienst jederzeit abgelöst werden.

Siegler: Christian Wildecker, Siegfried Scheck (Schek) von Nussdorf (Nusdorf). Die Aussteller haben kein Siegel.

… des negsten mitichns vor sand Peters tag als er ze Rom auf den stuel gesatzt ward.

Or., Urk. Nr. 433, Perg., zwei Siegel an Presseln; Extrakt Gb. 6/6, fol. 10v.

6561408 September 12, Wien

Peter Günzburger (Guntzpurger), Bürger von Wien, verkauft mit Zustimmung seines Bergherrn, Spitalmeister Hans Zirnast (her Hanns der Zirnast), einen Weingarten in Breitensee (Praytensee) am Altenberg (Altenperig) um 65 Pfund Wiener Pfennig an Konrad Heinsbeck (Haynspekch) und dessen Frau Katharina. Günzburger hatte den ein Joch großen Weingarten, jenem benachbart, der einst Konrad Rampersdorfer (Rampperstorffer) gehört hatte, mit seiner verstorbenen Frau Katharina gekauft und schließlich von ihr neben anderen Gütern geerbt. Von dem Weingarten sind dem Bürgerspital alljährlich ein halbes Pfund Wiener Pfennig an Bergrecht und Zehent sowie sechs Pfennig Vogtrecht zu entrichten.

Siegler: der Aussteller, das Bürgerspital, Friedrich von Aschbach (Aspach), Landschreiber in Österreich und Urteilschreiber in Wien.

Wienn … des negsten mitichens nach unser frawn tag als sy geporn ist.

Or., Urk. Nr. 434, Perg., Siegel fehlen. – Zirnast verbessert aus Cirnast.

6571409 April 22, —

Katharina Tieminger (Tiemyngerynn) und Stephan Frenauer (Freͣnawer) erklären, dass sie ein künftiges Testament der Elisabeth Wartenauer (fraw Elspet Warttenawerin) in jeglicher Hinsicht anerkennen wollten, ausgenommen einen Hof in Ebersdorf (Ebresdorf) betreffend, den diese von Frenauer gekauft hat. Katharina Tieminger ist die Tochter, Frenauer der Bruder von Elisabeth Wartenauer.

Siegler: die Aussteller.

… des negsten montags vor sand Jörgen tag.

Or., Urk. Nr. 435, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. Regg. 698, 700, 701, 703, 711, 715, 716.

6581409 —, —

Nikolaus Pfannzagel (Pfanczagl) stiftet dem Bürgerspital Weingärten. Einer, Minnbeck (Minnpekh) genannt und zwei Joch weniger ein Achtel groß, liegt am Schenkenberg (Schenkenperg); davon sind der Kartause Gaming (Geambnikh) alljährlich viereinhalb Eimer Weins an Bergrecht und viereinhalb Pfennig an Vogtrecht zu leisten. Der zweite, fünf Achteljoch groß, am Nussberg (Nusperg) neben jenem des Kaplans der Sirfeyerin gelegen, dient dem Kloster in Klosterneuburg (Klosternewnburg). Ein fünf Vierteljoch großer Weingarten liegt in der Arnoldsau (Arnoltzaw), von welchem man gleichfalls Klosterneuburg anderthalb Viertel Weins an Bergrecht und drei Hälbling an Vogtrecht sowie dem Kloster St. Klara in Wien 45 Pfennig zu entrichten hat. Der vierte Weingarten, ein Vierteljoch groß, befindet sich in Grinzing (Grinczing) in der Wagensperre (wagensperr); Klosterneuburg sind zweieinhalb Viertel Weins an Bergrecht und drei Ort an Vogtrecht zu leisten. Der letzte Weingarten, der Glocker (Kloker), liegt am Brunner Berg (Prunnerperg); von diesem erhält Burkhard von Winden (her Purkhart von Winnden) einen Eimer Weins an Bergrecht und einen Pfennig an Vogtrecht, der Abt von Melk sechs Eimer Weins an Zehent.

… tempore Zirnast anno XIIIIcVto.

Gb. 6/6, fol. 7. Jeweils am linken Rand von anderer Hand (17. Jh.): Schenkhenber[g], dient herrn von Gämbing 4 1/2 eimer pergg und 4 ½ d voidtrecht, Arnolczaw. – Vgl. Regg. 659 und 682.

6591409 September 19, Wien

Spitalmeister Klaus Preuss (Prewzz) und Paul Wagendrüssel, Mitglied des Rats, Testamentsvollstrecker von Nikolaus Pfannzagel (Phantzagel), beurkunden mit Zustimmung des Rats die Übergabe von vier Weingärten an das Bürgerspital. Diese hatte Pfannzagel für ein Seelgerät bestimmt, wonach aus den Erträgen den Bedürftigen im Bürgerspital vier Mahlzeiten zu reichen wären sowie Wein, Brot, Fleisch und Kraut auch jenen in den drei Siechenhäusern St. Johann, St. Marx und Klagbaum. Da die Erträge nicht ausreichen, übergeben die Aussteller die Weingärten an das Bürgerspital und der jeweilige Spitalmeister soll nach den Möglichkeiten handeln. Ein Weingarten, Minnbeck (Minpekch) genannt, zwei Joch weniger ein Achtel groß, liegt am Schenkenberg (Schenkchenperg) neben jenem, der einst Sieghard Grill gehört hat, ein weiterer in der Arnoldsau (Arnoltsaw), fünf Viertel groß, der dritte, ein Viertel groß, in Grinzing (Grintzing) in der Wagensperre, der letzte, Glocker (Glokker) genannt, in Brunn.

Siegler: die Aussteller.

Wienn … des nachsten phincztags vor sand Matheytag des heiligen zwelfpoten.

Or., Urk. Nr. 436, Perg., zwei Siegel an Presseln; Extrakt Gb. 6/6, fol. 7. – Vgl. Regg. 658 und 682. In der Urkunde wird das Siechenhaus zum Klagbaum versehentlich als St. Lazarus (sand Laser) bezeichnet. Der Weingarten am Nussberg scheint nicht auf.

6601410 Juni 23, Linz

Reinprecht von Wallsee (Walsse), Hauptmann in Österreich ob der Enns, bestätigt Anna, Tochter von Gottfried Fronauer (Franawer) und Frau des Georg von Schallenberg, Heiratsgut und Morgengabe auf Gütern in der Herrschaft Wechsenberg (Weͣchssenberg), die von ihm zu Lehen geht.

Siegler: der Aussteller.

Lintz, an sand Johans abent ze sunewenten.

Or., Urk. Nr. 438, Perg., Siegel an Pressel.

6611410 Juli 18, Wien

Hans Strang, Mitglied des Rats, und seine Schwestern Barbara, Frau des Judenrichters Hans Füchsel, und Agnes, Frau des Stadtrichters Albrecht Zetter, übergeben mit Zustimmung von Füchsel und Zetter dem Spitalmeister Klaus Preuss (Prewss) für das Bürgerspital fünf Weingärten. Zwei liegen in Ottakring (Ottakcherynn), jeder anderthalb Viertel groß, ein Viertelweingarten liegt am Krottenbach (Chrottenpach), ein weiterer, Rührenzagel (Ruͤrntzagel) genannt, in Gumpoldskirchen (Gumppolczkyrichn), der fünfte, der Hornbogen (Harnpogen) heißt, in Guntramsdorf (Gunnderstorf).

Siegler: Hans Strang, Hans Füchsel, Albrecht Zetter, Lorenz Holzkäufl (Holtzkeuffel).

Wienn … des freitags vor sand Marie Magdalen tag.

Or., Urk. Nr. 439, Perg., vier Siegel an Presseln; Extrakt Gb. 6/6, fol. 4.

6621410 Oktober 14, Wiener Neustadt

Herzog Leopold IV. bestätigt die Verpfändung des Zehents auf 24 Lehen und Gülten von 14 Pfund 84 Pfennig auf behausten Holden zu Günselsdorf (Guͤntzesdorff) durch Oswald Reicholf (Reycholff) für 500 Gulden an die Brüder Michael und Paul Würfel (Würffel).

Siegler: der Aussteller.

Newnstat, an eritag nach sand Colmans tag.

Or., Urk. Nr. 440, Perg., Siegel fehlt. KV unter der Plica rechts: dominus dux per magistrum camere Joh(annes) Gr(eusnikcher); BA, Fasz. 75, Nr. 3, S. 11 Extract der briefflichen uhrkhundten und freyhaitten, so zue dem clösterl St. Jeronimus oder Nicolai gehörig, 17. Jh.

6631410 Dezember 30, Wien

Nikolaus Rosenauer (Rosenawer), Zechmeister zu Ottakring (Otakchrynn), und die Gemein treffen eine Vereinbarung mit dem Spitalmeister Klaus Preuss (Prewss) und dem Rat der Stadt, wonach ein Überzins von vier Eimern Wein auf dem ein Joch großen Weingarten des Bürgerspitals in der Erdbrust (Ertprust) in Ottakring neben dem Weingarten der Schotten, der der Ottakringer Pfarrkirche St. Lambrecht zu leisten war, aufgegeben wird. Das Bürgerspital erlässt dafür einen Überzins von vier Eimern auf dem Achtelweingarten des Konrad Ödler im Albersgereut (Albersgerewtt) neben dem Weingarten von Friedrich Maistetter (Maisteter).

Siegler: die Zeche.

Wien … des nechsten eritags vor dem ebenweichtag.

Or., Urk. Nr. 441, Perg., beschädigt (Loch), das Siegel fehlt. – Die Jahresangabe lautet wegen des Jahreswechsels zu Weihnachten 1411.

6641410 —, —

Agnes, Witwe von Bernhard von Hauenstein (Hawnstein), ihr Sohn Bernhard, Konrad Hölzler (Hoͤlczler), Bürger von Wien, und dessen Frau Katharina nehmen von Spitalmeister Klaus Preuss (Preawss) zwei Weingärten in Sievering (Sufring), Feldsberger (Velsperger) und Badener (Padner) genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich sieben Pfund Pfennig zu entrichten, jeweils zwei Pfund 80 Pfennig zu Weihnachten, Georgi und Michaeli.

… anno domini MoCCCCo decimo.

Gb. 6/6, fol. 17.

6651410 —, —

Simon Zinngießer (Zingiesser) und seine Frau Anna nehmen von Spitalmeister Klaus Preuss (Prewͤss) einen Weingarten in Breitensee (Praitensee) auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich drei Pfund Pfennig zu entrichten, jeweils ein Pfund zu Weihnachten, Georgi und Michaeli.

… anno decimo.

Gb. 6/6, fol. 17.

6661410 —, —

Konrad Kufsteiner (Kuͤfstainer) und seine Frau nehmen von Spitalmeister Klaus Preuss (Preͣwss) einen Weingarten am Nussberg (Nusperg), Brunner (Prunner) genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich insgesamt fünf Pfund Pfennig zu den üblichen drei Terminen zu entrichten.

Actum anno decimo.

Gb. 6/6, fol. 17.

6671410 —, —

Peter Etter (Ettr), seine Frau Elisabeth und beider Sohn Meister Peter nehmen vom Bürgerspital zwei Weingärten auf Lebzeiten in Bestand, einen in Ottakring (Otakrinn), Seelgerät (Selgereͣt) genannt, einen auf der Roterd. Davon sind alljährlich insgesamt zehn Pfund Pfennig zu den üblichen drei Terminen zu entrichten.

… tempore Klaws Prewͤss anno decimo.

Gb. 6/6, fol. 17v.

6681410 —, —

Nikolaus Freitinger (Freytinger) von Heiligenstadt (Heiligenstat), Hans Freisleben und Andreas Steger von Nussdorf (Nustorf) nehmen von Spitalmeister Klaus Preuss (Prewͤss) einen Weingarten in Grinzing (Grinczing), Weinbottich (Weinbotig) genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Alljährlich sind zu den drei üblichen Terminen insgesamt zehn Schilling zu entrichten.

… anno decimo.

Gb. 6/6, fol. 17v. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

6691410 —, —

Andreas Kaiser von Ottakring (Otakrinn), seine Frau Katharina und beider Tochter Elisabeth nehmen von Spitalmeister Hans Moosbrunner (Mosprunner) einen Weingarten in Ottakring an der Winterleiten (Wintterleitten), Steigbügel (Stegraiffl) genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Alljährlich ist ein halbes Pfund zu Ägidi (1. September) zu entrichten.

… anno decimo.

Gb. 6/6, fol. 17v. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

6701410 —, —

Hans Zink (Zinkg) und seine Söhne Hans und Anton nehmen von Spitalmeister Klaus Preuss (Prewͤss) vier Weingärten auf Lebzeiten in Bestand. Sie liegen am Nussberg (Nusperg), Raupe (Ruppl) genannt, in (Kloster-)Neuburg (Newnburg), Ort genannt, und im Wolfsgraben, der vierte heißt Mäusel (Mewͤsl). Alljährlich sind zu den drei üblichen Terminen insgesamt 20 Pfund Pfennig zu entrichten.

… anno decimo.

Gb. 6/6, fol. 17v.

6711410 —, —

Hans Strasser, seine Frau Agnes und beider Sohn Hans nehmen einen Weingarten am Brunner Berg (Prunnerperg), Glocker (Kloker) genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Alljährlich sind zu den drei üblichen Terminen insgesamt viereinhalb Pfund Pfennig zu entrichten.

… anno decimo.

Gb. 6/6, fol. 17v. – Vgl. Regg. 658, 659.

6721410 —, —

Konrad beim Gottesacker (Gotzaker) und seine Frau Agnes nehmen von Spitalmeister Klaus Preuss (Prewͤss) zwei Weingärten in Grinzing (Grinczing), im Käswassergraben (Keswassergraben) beziehungsweise in der Wagensperre gelegen, auf Lebzeiten in Bestand. Alljährlich sind zu den drei üblichen Terminen insgesamt zwei Pfund Pfennig zu entrichten.

… anno decimo.

Gb. 6/6, fol 18. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt. – Vgl. Regg. 658, 659.

6731410 —, —

Der Schneider Nikolaus Ursprung und seine Frau Katharina nehmen von Spitalmeister Klaus Preuss (Prewͤss) einen Weingarten in Brunn, Heuklotz (Heawplocher) genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Alljährlich sind zu den üblichen Terminen insgesamt vier Pfund Pfennig zu entrichten.

… anno decimo.

Gb. 6/6, fol. 18. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt. – Der Name des Ausstellers ist gestrichen und mit Hainreich Pfleͣnczl überschrieben. Nach dem Datum folgt: habet Hainreich Pflenczl.

6741410 —, —

Andreas Kellermeister (Kelrmaister) am Petersfriedhof (sand Peters freithof), Hans Jöchlinger (Joͤchlinger) und dessen Sohn Ulmann nehmen von Spitalmeister Klaus Preuss (Prewͤss) mehrere Weingärten auf Lebzeiten in Bestand. Sie liegen am Alsegg (Alssegg) hinter Dornbach (Dornpach), am hinteren Alsegg und am Schenkenberg, ein weiterer wird Sattler (Satler) genannt. Alljährlich sind zu den üblichen drei Terminen insgesamt zwölf Pfund Pfennig zu entrichten.

… anno decimo.

Gb. 6/6, fol. 18. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

6751411 Jänner 20, Wien

Hans Schlegel (Slegel) verkauft mit Zustimmung des Grundherrn Meister Franz (Francisk) von den Dominikanern aus echter Not (ehafte not) seinen Weingarten um 14 Pfund Wiener Pfennig an die Bruderschaft zu St. Marx. Der Weingarten ist drei Achteljoch groß, liegt am Rennweg neben jenem von Peter unter dem Birnbaum (Pirpaum) und stößt an den Liechtenstein (Liechtenstain). Davon sind Meister Franz 60 Wiener Pfennig an Grundrecht zu leisten. Die Notlage war durch eine Geldschuld entstanden, die ihm seine verstorbene Frau Agnes hinterlassen hatte und im Stadtbuch vermerkt war.

Siegler: Meister Franz, Friedrich von Aschbach (Aschpach), Landschreiber in Österreich und Urteilschreiber zu Wien. Der Aussteller hat kein Siegel.

Wienn … des nechsten erichtags vor sand Agnesen tag der heyligen junkchfrawn.

Or., Urk. Nr. 442, Perg., zwei Siegel an Presseln, eines (Franz) beschädigt.

6761412 Februar 28, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt Wilhelm Mertinger (Merttinger), Bürger von Wien, den halben Grundzehent auf 25 Lehen in Breitenlee (Praittenleb), in der Pfarre St. Martin zu Aspern an der Donau (Tůnaw), den dieser von seinem Vater ererbt hat und bereits von Herzog Wilhelm bestätigt worden war.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an suntag als man singet Reminiscere in der vasten.

Or., Urk. Nr. 443, Perg., Siegel fehlt. KV unter der Plica rechts: dominus dux in consilio. – Vgl. Regg. 609, 610.

6771412 März 15, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt Oswald Reicholf (Reicholff) die ererbten Lehen, nämlich den großen und kleinen Zehent von 25 Lehen sowie eine Gülte von 14 Pfund 84 Pfennig auf behausten Holden in Günselsdorf (Guͤnczesdorff), zwei Zehente zu Palterndorf (Palterndorff) und zu Dobermannsdorf (Dobernestorff) auf 18 Lehen.

Siegler: der Aussteller.

Wyenn, an eritag nach Letare in der vasten.

Or., Urk. Nr. 444, Perg., Siegel fehlt. KV unter den Plica rechts: dominus dux in consilio. – Vgl. Regg. 662 und 678.

6781412 März 15, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt nach dem Vorbild seines Vetters Leopold den Brüdern Michael und Paul Würfel (Würffel) die ihnen von Oswald Reicholf (Reicholff) für 500 Gulden verpfändeten Zehente auf 24 Lehen und eine Gülte von 14 Pfund 84 Pfennig auf behausten Holden zu Günselsdorf (Guͤnczestorff).

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an eritag nach Letare zu mittervasten.

Or., Urk. Nr. 445, Perg., Siegel fehlt. KV unter der Plica rechts: dominus dux per consilium. – Vgl. Regg. 662 und 677.

6791412 April 27, Wien

Klemens von Waidhofen (Waydhofen), Bürger von Wien, verkauft mit Zustimmung seines Lehensherrn, Herzog Albrechts V., den großen und kleinen Zehent auf siebeneinhalb Lehen und einem Viertellehen in Gaweinstal (Gawnestorff) um 120 Pfund Wiener Pfennig an die Brüder Nikolaus und Peter Weißbacher (Weyspacher) für das Büßerinnenhaus St. Hieronymus (Jeronimus). Peter Weißbacher ist Mitglied des Rats. Die 120 Pfund stammen von Ulrich Zink (Zinkk) und Meister Hans Pettner, die beide verstorben sind.

Siegler: der Aussteller, Münzmeister Paul Würfel (Würffel), Hans Kaufmann (Kaufman), Kirchmeister zu St. Stephan.

Wienn … des neͣchsten mitichens nach sand Jörgen tag.

Or., Urk. Nr. 446, Perg., drei Siegel an Presseln, teilweise beschädigt. – Vgl. Reg. 680.

6801412 Mai 20, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt den Verkauf von siebeneinhalb Lehen und einem Viertellehen zu Gaweinstal (Gawnestorff) von Klemens von Waidhofen (Waidhoven) an Nikolaus und Peter Weißbacher (Weispacher) für das Büßerinnenhaus zu St. Hieronymus (Jeronimus), überlässt diesem den Zehent zu Eigen und verzichtet auf die Lehenshoheit.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an freytag vor dem heiligen Pfingsttag.

Or., Urk. Nr. 447, Perg., Siegel fehlt. KV unter der Plica rechts: dominus dux in consilio. – Vgl. Reg. 679.

6811412 —, —

Servatius Hordl (Zirfos Hôrdl) von Nussdorf (Nustorf) und seine Frau Katharina nehmen von Spitalmeister Hans Moosbrunner (Mosprunner) einen Weingarten in Nussdorf an der Donau (Tunaw) bei der zweiten (andern) Ladstatt (laastatt), Leiten (Leitten) genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich zu Ägidi (1. September) zwei Pfund zu entrichten.

… anno duodecimo.

Gb. 6/6, fol. 18. Nach dem Datum: Er hat auch ainn weingarten, genant der Montagmarkter, und dint in toto V lb. VI ß d.

6821412 —, —

Ulrich von Steyr (Steir), Bürger von Wien, und seine Frau Agnes nehmen von Spitalmeister Hans Moosbrunner (Mosprunner) einen Weingarten am Schenkenberg (Schenkenperg), Minnbeck (Minnpekh) genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Alljährlich sind zu den üblichen drei Terminen insgesamt acht Pfund Pfennig zu entrichten.

… anno duodecimo.

Gb. 6/6, fol. 18. – Vgl. Regg. 658, 659.

6831413 Jänner 21, Wien

Bruder Walter, Prior der Augustiner, Bruder Hans von Bruck (Prugk), Lesemeister, Bruder Nikolaus von Zwettl, Subprior, und der Konvent beurkunden die Stiftung eines Jahrtags durch Ulrich Wolf, Bürger von Wien, mit 16 Pfund Wiener Pfennig. Zu Wolfs Lebzeiten soll dieser Jahrtag alljährlich am Freitag nach Mariä Lichtmess (2. Februar) für Wolfs verstorbene Frauen Margarete und Gertraud mit Vigil, Bahre und Kerzen sowie mit Seelamt begangen werden. Nach dem Tod des Stifters soll der Jahrtag aber an seinem Todestag gefeiert werden. Sollte das Kloster trotz Mahnung säumig sein, müssten dem Bürgerspital 60 Pfennig bezahlt werden.

Siegler: Prior und Konvent.

Wienn… des negsten freitags nach sand Anthony tag.

Or., Urk. Nr. 448, Perg., ein Siegel an Pressel, Konventssiegel fehlt.

6841413 März 27, Wien

Konrad beim Gottesacker (Gotsakker), Bernhard Tenk (Tennkg) und Peter Messerer (Messreͣr), Testamentsvollstrecker des verstorbenen Nikolaus Heiler, beurkunden, dass Heiler zwei Pfund Pfennig auf seiner Habe als Ewigrente für das Bürgerspital bestimmt hat, wobei die zwei Pfund unter den Bedürftigen einzeln (von pett zu pett) verteilt werden sollen. Mit Zustimmung von Heilers Witwe Elisabeth und seines Vetters Ägid Enikel (Gilg der Enikhel) haben sie die zwei Pfund auf zwei Weingärten angelegt; ein Pfund auf einem Weingarten auf der Wieden (Widem), Hirschin (Hirssinn) genannt, neben dem von Otto Weierberger (Weirberger) gelegen, mit Zustimmung von Erhard (her Erhart) Schierl, Chorherr von St. Stephan und Verweser der Güter, die zur Achatiuskapelle im Propsthof gehören. Der Kapelle sind jährlich 36 Wiener Pfennig an Grundrecht, Bergrecht und Vogtrecht zu leisten. Das zweite Pfund liegt mit Zustimmung von Nikolaus Lang (Lanng), Amtmann der Johanniter in der Kärntner Straße (Kernerstrass), auf einem Weingarten in Jeus (Jews) neben dem von Haidl (Haidlein), von dem man den Johannitern 60 Wiener Pfennig an Grunddienst, Bergrecht und Vogtrecht entrichtet. Die Rente ist jeweils zu Michaeli auszuschütten und kann mit je 20 Pfund abgelöst werden.

Siegler: Erhard Schierl, Grundsiegel der Johanniter.

Wienn, an sand Rupprechtstag.

Or., Urk. Nr. 449, Perg., Beschädigung am unteren Rand, ein Siegel (Schierl) an Pressel, Grundsiegel fehlt; Extrakt Gb. 6/6, fol. 11.

6851413 April 7, Wien

Spitalmeister Klaus Preuss (Preuzz) übergibt Hans Zink (her Hans Zinck) und seinen beiden minderjährigen Söhnen Hans und Anton vier Weingärten auf Lebenszeit in Bestand. Einer, ein Joch groß und Raupe (Rupel) genannt, liegt am Nussberg (Nusperg) neben dem herzoglichen Weingarten, der Goly heißt, ein weiterer, der Ortsweingarten, liegt in (Kloster-) Neuburg (Newnburg) neben jenem von Georg Schadengast und ist anderthalb Joch groß, der dritte, ein halbes Joch groß, liegt im Wolfsgraben neben dem von Thomas Fasszieher (Vasczieher), ebenda der vierte, ein Dreiviertelweingarten, der Mäusel (Mewͤsel) heißt. Die Bestandnehmer sind verpflichtet, alle Abgaben an Berg- und Vogtrecht sowie den Zehent zu leisten und haften mit ihrem Gut für alle etwaigen Schäden. Dem Bürgerspital haben sie alljährlich 20 Pfund zu entrichten, im ersten Jahr jeweils zehn Pfund zu Georgi und Ägidi, später zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils sechs Pfund fünf Schilling.

Siegler: kleines Stadtsiegel, Bürgerspital.

Wienn, an freitag vor Iudica in der vasten.

Or., Perg., Nr. 437, zwei Siegelreste an Presseln. – Vgl. Reg. 670.

6861413 Juli 20, Wien

Bruder Wolfhart von Wien, Prior der Karmeliter (unser frawn průder ordens von dem perg Carmelo), und der Konvent am Hof (an des herczogen hof) beurkunden, dass Jungfrau Katharina von Iglau (von der Ygla), Tochter des vorverstorbenen Peter Sitzenieder (Pesk Siczenyder), dem Kloster zehn Pfund Wiener Pfennig für einen ewigen Jahrtag vermacht hat. Dieser soll jeweils am Samstag nach Urbani (25. Mai) mit Vigil und Seelamt, Bahre und Kerzen gehalten werden. Sollte das Kloster einmal säumig werden, wäre dem Bürgerspital ein Pfund Pfennig zu entrichten.

Siegler: die Aussteller.

Wienn … des negsten phintztags vor sand Marie Magdalen tag.

Or., Urk. Nr. 450, Perg., ein Siegel an Pressel, Konventssiegel fehlt.

6871413 Dezember 4, Wien

Spitalmeister Hans Moosbrunner (Mosprunner) beurkundet, dass Hans von Zwettl (Zwetl), Kramer am Lichtensteg (Liechtensteg), dem Bürgerspital acht Pfund Wiener Pfennig zur Unterstützung der Jahrtagsstiftung seines verstorbenen Bruders Konrad von Zwettl überschrieben hat. Der Jahrtag ist alljährlich eine Woche vor oder nach Martini (11. November) zu begehen. Dabei soll den sechs Spitalpriestern, dem Schulmeister und dem Küster je ein Groschen für ihren Einsatz bei den Jahrtagsfeiern ausbezahlt werden.

Siegler: Bürgerspital.

Wienn … an sand Barbara tag.

Or., Urk. Nr. 451, Perg., Siegel fehlt. – Zur Stiftung Konrads von Zwettl vgl. POHL-RESL, Rechnen, 86–88.

6881413 —, —

Peter Denkl (Deͣnkl) von Ottakring (Otakrinn), seine Frau Kunigunde und beider Tochter Katharina nehmen von Spitalmeister Hans Moosbrunner (Mosprunner) einen Weingarten in Ottakring an der Winterleiten, Steigbügel (Stegraif) genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Alljährlich sind zu Ägidi zwei Pfund Pfennig zu entrichten.

… M°CCCC° tredecimo.

Gb. 6/6, fol. 17. – Vgl. Reg. 669.

6891413 —, —

Friedrich Preschl (Preͣschl), Martin Nadler und Peter Ninderthaimer von Grinzing (Grinczing) nehmen von Spitalmeister Hans Moosbrunner (Mosprunner) einen Weingarten am Sonnberg (Sunnperg) auf Lebzeiten in Bestand. Alljährlich sind zu Ägidi zweieinhalb Pfund Pfennig zu entrichten.

… anno tredecimo.

Gb. 6/6, fol. 17v.

6901414 April 24, Wien

Leopold von Eckartsau (Eckherzaw) verkauft der Stadt Wien einen Hof im Werd gegenüber der Stadt, Neudeck (Neüdeckh) genannt, einen Wald namens Kiefer (Kewer), eine Wiese, die Gemein (Gemain) heißt, und alles Zugehör mit Fischwasser, Viehweide, Wildbann, behaustem Gut und Gülten für 550 Pfund Wiener Pfennig.

Siegler: vier Siegel.

Wienn, an sant Jörgen tag.

BA, Fasz. 14, Zl. 23, fol. 4v, Nr. 9. Kurzer Extrakt aus den Originalurkunden des Bürgerspitals über den Wörth gegen dem Rotten Thurn über gelegen und die darzue gehörige güetter betreffend, 17. Jh.

6911414 Mai 3, Wien

Herzog Albrecht V. beurkundet auf Bitten von Leopold von Eckartsau (Eckherzaw) den Verkauf von Gütern im Werd, die herzogliche Lehen sind, an die Stadt Wien, nämlich den Hof Neudeck (Neidekh), den Wald Kiefer (Kheür), die Acker (Ackher) genannte Wiese und eine Au, die Gemein (Gemain) heißt, und verzichtet auf seine Lehenshoheit.

Wien, an des heilligen kreücztag inventionis.

BA, Fasz. 60/2, Zl. 1, Abschrift 17. Jh. Mit KV: dominus dux in consilio; Zl. 4, Abschrift 17. Jh. Die Unstimmigkeit bei den Besitzbeschreibungen ist auf Abschreibfehler zurückzuführen.

6921414 Mai 3, Wien

Herzog Albrecht V. übergibt Bürgermeister, Richter und Rat der Stadt Wien einen namentlich nicht genannten Hof mit allen Gütern zu freiem Eigen.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an des heyligen kreuz tag inventionis.

BA, Fasz. 14, Zl. 23, fol. 4v, Nr. 10. Kurzer Extrakt aus den Originalurkunden des Bürgerspitals über den Wörth gegen dem Rotten Thurn über gelegen und die darzue gehörige güetter betreffend, 17. Jh. – Gemeint ist der Hof Neudeck.

6931414 August 13, —

Peter Huber (Hueber) von Nussdorf (Nusdorf) stiftet mit Zustimmung seiner Frau Katharina den Bedürftigen im Bürgerspital ein Pfund Wiener Pfennig für ein Seelgerät auf ihrem Weingarten, Sau genannt. Dieser liegt in Nussdorf nahe der Donau (Tuenaw) in der Leiten, ist ein Dreivierteljoch groß und untersteht drei Grundherren. Das Pfund soll jährlich zu Mariä Verkündigung (25. März) an die Bedürftigen direkt in Hälblingen oder Pfennigen ausgezahlt werden. Sollte ein nachfolgender Besitzer säumig werden, soll der Weingarten an das Bürgerspital fallen.

Siegler: Siegfried Scheck (Schekch), Nikolaus Weinreich, beide aus Nussdorf.

… des montags vor unser frawn tag zu der schidung.

Or., Urk. Nr. 452, Perg., zwei Siegel an Presseln.

6941414 September 7, Wien

Andreas Zottel (Zotel), Pfeifer von Herzog Albrecht V., verkauft für 20 Pfund Wiener Pfennig zweieinhalb Pfund Pfennig Burgrechts auf seinem Haus am Graben vor dem Widmertor, neben dem der Bäckerin Schwab (Swebin) gelegen, an Reinprecht Grabner und dessen Frau Margarete sowie ihrer beider Erben. Das Geld ist für eine Seelgerätstiftung für die verstorbene Christine Peuerberger (Pewͤrbergeͣrin) bestimmt. Das Burgrecht kann mit 20 Pfund und dem folgenden Dienst abgelöst werden.

Siegler: Andreas Ries (Rys), Mitglied des Rats, Hans Fuchsel.

Wienn … an freitag vor unser lieben frawn tag als sy geborn ward.

Or., Urk. Nr. 453, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. Reg. 695.

6951414 September 7, Wien

Andreas Zottel (Zoͤtel), Pfeifer zu Wien, beurkundet mit Zustimmung des Bürgermeisters und Münzmeisters Rudolf Angerfelder (Angervelder) und des Rats den Verkauf von zweieinhalb Pfund Wiener Pfennig Burgrechts auf seinem Haus am Graben vor dem Widmertor, neben dem Haus der Bäckerin Schwab (Sweͣbin) gelegen. Von diesem Haus sind der Stadt 45 Wiener Pfennig an Burgrecht zu leisten. Die zweieinhalb Pfund erwerben Reinprecht Grabner, seine Frau Margarete und ihre beiden Erben um 20 Pfund für das Seelgerät der verstorbenen Christine Peuerberger (Pewͤrbergerin). Diese hatte verfügt, dass von ihrem Gut, nämlich ihrem Haus am Lichtensteg (Liechtensteg), ihrem Häuschen bei der Frauenstiege (unser frawn stieg) und ihrem Weingarten in Grinzing (Grintzing), Öd genannt, alle Freitag 13 Menschen zu speisen und jedem ein Pfennig auszuzahlen wäre. Das wurde auch im Stadtbuch festgehalten. Die 20 Pfund stammen von dem Häuschen bei der Frauenstiege. Von dem Burgrecht sind alljährlich zu Weihnachten, Georgi und Michaeli sechs Schilling 20 Pfennig zu entrichten. Das Burgrecht kann mit je acht für ein Pfund abgelöst werden.

Siegler: Grundsiegel der Stadt, Heinrich Schepach, Bürger von Wien. Der Aussteller hat kein Siegel.

Wienn, an freytag vor unser lieben frawn tag als sy geborn ward.

Or., Urk. Nr. 454, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. Reg. 694, beide Urkunden von einer Hand.

6961414 November 26, —

Johann Murr (Můrr) von Inzersdorf (Intzestorf), Amtmann des Bürgerspitals, beurkundet die Entscheidung in einer Klage, die der Spitalschreiber Jakob für das Spital wegen ausständigen Grunddiensts auf einem Hof mit Weingarten in Inzersdorf, der früher dem Konrad Neidenstammer (Neydenstamer) gehört hat, eingebracht hat. Von dem Hof, neben dem des Martin Pyrian gelegen, waren dem Bürgerspital jährlich fünf Schilling Grunddienst zu entrichten. Der Weingarten, ein halbes Joch groß, liegt auf dem Käsberg (Cheͣsperg) neben dem von Konrad Härefl (Heͣreffl). Davon sind zwölf Pfennig zu Michaeli zu leisten. Die Dienste waren durch mehrere Jahre nicht geleistet worden, Hof und Weingarten lagen öd und brach. Auf Antrag Jakobs führten die Inzersdorfer Vierer Johann Härefl (Heͣreffl), Peter Wehenauer (Wehennawer), Ulrich Rohrkolb (Rarcholb) und Peter Valb (Valb) eine Beschau und Schätzung durch. Auf dieser Grundlage wurden Hof und Weingarten dem Bürgerspital zugesprochen.

Siegler: Heinrich Gabelbach (Gabelpach) von Inzersdorf, Hans Speiser, Bürger von Wien. Der Aussteller hat kein Siegel.

… des nechsten mantags vor sand Andres tag des heiligen zwelfpoten.

Or., Urk. Nr. 455, Perg., zwei Siegel an Presseln.

6971414 Dezember 12, —

Konrad Kuntzeller (Chuntczellear) von Nussdorf (Nusdorf) und seine Frau Margarete verkaufen mit Zustimmung von Hans Brunner (Prunner) in Währing (Weͣring), dem Amtmann von Wilhelm Kreusbeck (her Wilhelm der Chrewspekch), ein Pfund Wiener Pfennig Burgrechts auf ihrem Weingarten um acht Pfund an den Spitalmeister Hans Moosbrunner (her Hanns der Mosprunner). Der Weingarten liegt neben dem des Peter Aldermann (Alderman) am Krottenbach (Chrotenpach) und ist ein Vierteljoch groß. Dem Bergherrn sind alljährlich drei Vierteleimer, ein halber und ein Viertelschapf (schaph) Weins an Bergrecht und drei Ort an Vogtrecht zu entrichten. Das Burgrecht ist alljährlich am 6. Mai (sand Johannstag als er in das öl gesaczt ist) zu leisten und soll unter den Armen verteilt werden. Die acht Pfund kommen von einem Pfund Burgrechts, das das Bürgerspital auf dem Weingarten des verstorbenen Peter Strang auf der Kalkgrube (Chalichgrub) gehabt hatte.

Siegler: Hans Brunner, Nikolaus Weinreich von Nussdorf. Die Aussteller haben kein Siegel.

… des mittichen an sand Lucein abend der heiligen junchfrawn.

Or., Urk. Nr. 456, Perg., zwei Siegel an Presseln; Extrakt Gb. 6/6, fol. 9v.

6981415 Mai 8, —

Pilgrim von Puchheim (Puchaim), Otto Topler, Wenzel Neunhofer (Newnhouer), Pankraz Hadersdorfer (Haderstorffer) und Elisabeth Wartenauer (Wartnawerinn) beurkunden das Ergebnis eines Rechtsstreits zwischen Hans Tieminger und Katharina, Tochter des Hans Ödenwieser (Odenwiser) und der Elisabeth Wartenauer, wobei die Streitparteien den vier Schiedsrichtern (spruchleut) eine Kompromissurkunde (hindergangbrief) vorgelegt hatten. Demnach soll Tieminger der Katharina all das Hab und Gut aushändigen, das ihr Vater ihr hinterlassen hat, einschließlich der Urkunden, die er darüber in Händen hat. Hinsichtlich zweier Weingärten, die Tieminger aus der Erbschaft der Katharina verkauft hat, und des Diensts von einem Hof in Bergern (Pergarn), den er um zwei Pfund verringert und ein Kaufrecht darauf versprochen hat, sollen keine Ansprüche gegen ihn gestellt werden. Dafür verspricht Elisabeth Wartenauer, dass Tieminger innerhalb von acht Tagen von ihr zehn Pfund Wiener Pfennig erhalten soll, sobald er die Güter an Katharina übergeben hat. Sollte sich eine Streitpartei nicht an den Spruch halten, verliert sie ihre Rechte und muss den Schiedsrichtern 200 Pfund Pfennig bezahlen.

Siegler: die Schiedsrichter, für Elisabeth Wartenauer siegelt Bürgermeister und Münzmeister Rudolf Angerfelder (Angervelder).

… an dem heiligen auffert abent.

Or., Urk. Nr. 457, Perg., zwei Siegel (beschädigt) an Presseln, drei Siegel (Puchheim, Topler und Neunhofer) fehlen.

6991415 Juli 24, Wien

Schwester Agnes Scheck (Schekchinn), Meisterin zu St. Jakob auf der Hülben, und der Konvent beurkunden, dass der Ritter (vestt ritter) Hans Zink (her Hanns der Zingk), Forstmeister in Österreich, zum Gedenken an seinen verstorbenen Bruder Michael dem Konvent 100 Pfund Wiener Pfennig gestiftet hat. Die Ausstellerinnen werden das Geld anlegen, Michael Zink und die gesamte Familie in die Gebetsbruderschaft aufnehmen und zwei Jahrtage mit Vigil und Seelamt halten, jeweils am Abend vor Paulstag der Bekehrung (24. Jänner) und Jakobi (24. Juli) oder innerhalb von acht Tagen vor oder nach den Festen.

Siegler: Meisterin und Konvent.

Wienn …an sant Jacobs abent des zwelifpoten.

Or., Urk. Nr. 458, Perg., beschädigt, zwei Siegel an Presseln.

7001415 Oktober 7, Wien

Der Bäcker Hans Königswieser (Chunigswiser) verkauft mit Zustimmung des Bürgermeisters und Münzmeisters Rudolf Angerfelder (Angervelder) und des Rats ein Haus in der Johannesgasse (sand Johannstrass), neben jenem von Hans Floyt gelegen, um 120 Pfund Wiener Pfennig an Elisabeth Wartenauer (Barttenawerin), damit dort arme Pilger untergebracht werden können.

Siegler: Grundsiegel der Stadt, Nikolaus Weißbacher (Weyspacher). Der Aussteller hat kein Siegel.

Wienn … des nachsten montags nach sand Michels tag.

Or., Urk. Nr. 459, Perg., Siegel fehlen. – Vgl. Regg. 701, 703, 711, 715, 716. SAILER, Pilgramhaus; JUST, Pilgerhaus.

7011415 Dezember 17, —

Bernhard Leinbucher (Leinbůcher), Meister zu Mailberg (Mawrperg) und der Konvent sowie der Konvent zu St. Johann in Wien überlassen mit Wohlwollen Herzog Albrechts V. der Elisabeth Wartenauer (Warttenawerinn) gegen einen nicht genannten Betrag einen Teil ihres Gartens gegen das Kärntner Tor (Chernertor) hin zur Errichtung einer Pilgerherberge. Für diese Anlage werden verschiedene bauliche Bedingungen festgelegt. Da ein hoher Bau die Belichtungssituation in der Kirche verschlechtert, soll weißes Glas in die betroffenen Fenster eingesetzt werden. Erlaubt wird ein Durchgang über den Friedhof untertags zur Kirche beim Weihbrunnkessel. Sie übergeben auch den hinteren Hof mit dem Stadel, der allerdings noch Leibgeding des Wolfgang Pöttinger (Poͤtinger) ist.

Siegler: Meister und Konvent, Michael Pentz, Koloman Grasser und Georg Ödenbeck (oͤdenpekch).

… an eritag vor sand Thamans tag des heiligen zwelfpotn.

Or., Urk. Nr. 460, Perg., Siegel fehlen. – Ed. CAMESINA, Not. Bl. 1854, 11 Nr. 2. – Vgl. Regg. 698, 700, 703, 711, 715, 716.

7021415 —, —

Otto Wulzendorfer (Wulczendorffer) in der Kumpflucke (Kumpfluken) und seine Mutter Katharina verkaufen dem Bürgerspital für elf Schilling ein Burgrecht auf dem Weingarten ihrer halben Hofstatt im Saugraben (Sawgraben) vor dem Kärntner Tor (Kernertor) im Gries (Griess), neben dem von Georg von Neuburg (Newnburg) gelegen. Davon sind Frau Ursula Urbetsch (Urbeͣtschinn) elf Pfennig Grunddienst zu entrichten. Dem Bürgerspital sind fortan zu Georgi und Michaeli jeweils fünfeinhalb Schilling zu leisten. Das Burgrecht kann mit elf Pfund und dem nächstfälligen Dienst abgelöst werden.

… tempore Verber anno XVmo.

Gb. 6/6, fol. 9. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

7031416 März 22, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt den Verkauf von Grundstücken der Johanniter in Mailberg (Mawrperg) und in der Kärntner Straße (Kernerstrazz) an Elisabeth Wartenauer (Wartenawerinn) für die Errichtung einer Unterkunft für arme Leute und nimmt sie und ihre Nachkommen in seinen Schutz. Sie erwirbt den halben Garten des Konvents in Richtung Kärntner Tor, den Hof mit dem Stadel bei der Johanneskirche und den halben daran anstoßenden großen Garten sowie den Bereich vor dem genannten Hof. Außerdem hat sie von Hans Königswieser (Kunigswiser) ein Haus in der Johannesgasse (sant Johanns strazz) gekauft.

Siegler: der Aussteller.

Wienn … an suntag so man singet oculi in der vasten.

Or., Urk. Nr. 461, Perg., Siegel fehlt. KV unter der Plica rechts: dominus dux per magistrum hubarum B(ertholdum) de Ma(ngen). – CAMESINA, Not.Bl. 1854, 40 Nr. 8 (Reg.). Vgl. Regg. 698, 701, 711, 715, 716; PERGER – BRAUNEIS, Kirchen und Klöster, 252–257; SAILER, Pilgramhaus; JUST, Pilgerhaus.

7041416 April 5, Wien

Schwester Katharina Heuninger (Hewͤnnyngerin), Priorin, Schwester Anna Ehrsam (Ersamyn), Subpriorin, und der Konvent des Himmelpfortklosters beurkunden die Stiftung eines Jahrtags durch Anna von Waldersberg (fraw Anna von Walderspergch) mit zwei Pfund Geldes. Der Jahrtag soll schon zu ihren Lebzeiten zu Georgi mit Vigil, Seelamt und Gebeten gehalten werden. Nach ihrem Ableben soll man nach dem Seelamt zu ihrem Grab gehen. Ein Pfund soll verteilt, von dem anderen sechs Schilling für 30 Seelenmessen aufgewendet werden, sechs Pfennig für jeden Priester, 60 Pfennig für Wachs zu je vier Kerzen. Sollte das Kloster säumig werden, würden die zwei Pfund an das Bürgerspital fallen. Werden die zwei Pfund abgelöst, soll das Geld wieder im ursprünglichen Sinn angelegt werden.

Siegler: Priorin und Konvent.

Wienn … des suntags Judica in der vastenn.

Or., Urk. Nr. 462, Perg., Siegel fehlen. – Vgl. Regg. 707 und 708.

7051416 —, —

Wolfgang Lengnauer (Lengnawer), Bürger von Wien, und seine Frau Anna verkaufen dem Bürgerspital ein Burgrecht von fünf Pfund Pfennig auf ihrem Haus in der Neulucke (Newlukhen) neben dem von Wetzer (Weͣczer) und auf ihrem Hofstattweingarten in Jeus (Jews) neben dem von Hans Peuhofer (Peͣwhofer). Von dem Haus sind dem Heiliggeistspital sechs Hühner abzuliefern, vom Weingarten den Johannitern 60 Pfennig Grundrecht sowie dem Spital ein Pfund Pfennig für ein Seelgerät. Dem Bürgerspital sind für das Burgrecht zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils 13 Schilling 10 Pfennig zu entrichten. Das Burgrecht kann einmalig mit 40 Pfund abgelöst werden.

Actum tempore Andre Verber anno XVImo.

Gb. 6/6, fol. 9. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

7061416 —, —

Andreas Währinger (Wwͤringer) von Klosterneuburg (Klosternewnburg) und seine Frau Anna verkaufen dem Bürgerspital ein Burgrecht auf ihrem Weingarten im Unteren Steinhaus (Stainhaws) in Klosterneuburg neben dem von Peter Schmied (Smid). Davon sind dem Kloster 16 Pfennig zu leisten. Dem Bürgerspital sind zu Michaeli 18 Schilling Burgrechts zu entrichten. Das Burgrecht kann einmalig mit 18 Pfund Pfennig abgelöst werden.

… tempore Andre Verber anno XVImo.

Gb. 6/6, fol. 9v.

7071417 Februar 10, Wien

Prior Bruder Heinrich von Nürnberg und der Konvent des Karmeliterklosters beurkunden, dass ihnen Anna von Waldersberg (Waldersperg), früher Pfründnerin im Himmelpfortkloster, für ihr Seelenheil 16 Pfund Wiener Pfennig vermacht hat und diese ihnen von den Geschäftsherren, den Wiener Bürgern Hans Speiser (Speyser) und Simon Lernkopf (Lernkoph), übergeben worden sind. Das Geld liegt auf dem Haus von Nikolaus Herwart (Herwort) und dessen Frau auf der Wieden (Widem) vor dem Kärntner Tor (Keͣrnertor). Das Kloster verpflichtet sich, einen Jahrtag jeweils am Freitag vor Jakobi (25. Juli) mit Vigil, Seelamt, Kerzen und Gebeten zu halten. Sollte das Kloster säumig werden und Mahnungen unbeachtet lassen, müsste dem Bürgerspital ein halbes Pfund entrichtet werden.

Siegler: Prior und Konvent.

Wienn, an sand Scolastica tag.

Or., Urk. Nr. 463, Perg., ein Siegel an Pressel, Konventssiegel fehlt. – Vgl. Regg. 704 und 708.

7081417 März 12, Wien

Schwester Katharina Heuninger (Hewͤnyngerinn), Priorin, Schwester Anna Ehrsam (Ersamyn), Subpriorin, und der Konvent des Himmelpfortklosters beurkunden, dass die verstorbene Anna von Waldersberg (Waldersperg), einst Pfründnerin im Kloster, ihnen vier Pfund Burgrechts vermacht hat, die ihnen von den Geschäftsherren Hans Speiser (Speyser) und Simon Lernkopf (Lernchoph) übergeben worden sind. Das Geld liegt auf dem Haus von Nikolaus Herwart (Herwort) und seiner Frau auf der Wieden (Widem) vor dem Kärntner Tor (Kernertor). Ein Pfund sollen die Geschäftsherren und ihre Nachfolger alljährlich zu Weihnachten unter den Bedürftigen im Bürgerspital verteilen, drei Pfund sollen dem Kloster verbleiben. Dafür hält das Kloster einen Jahrtag zu Georgi mit Vigil und Seelamt für die Stifterin. Bei Säumigkeit sollen die drei Pfund dem Bürgerspital entrichtet werden.

Siegler. Priorin und Konvent.

Wienn, an sand Gregory tag in der vasten.

Or., Urk. Nr. 464, Perg., zwei Siegel an Presseln, beide beschädigt. – Vgl. Regg. 704 und 707.

7091417 März 24, Wien

Der Bader Marchart Möstel (Moͤstel) und seine Frau Margarete verkaufen mit Zustimmung des Bürgermeisters und Münzmeisters Rudolf Angerfelder (Angervelder) und des Rats sechs Pfund 60 Pfennig schwarzer Wiener Münze Burgrechts auf ihrer Badstube vor dem Kärntner Tor (Kernertor) hinter der Badstube beim Heubrückl (Hewpruklein) um

50 Pfund schwarzer Münze an den Spitalmeister Andreas Färber (Verber). Dem Bürgerspital sind davon alljährlich zu Georgi, Michaeli und zu Weihnachten jeweils zwei Pfund 20 Pfennig zu entrichten. Eine Ablöse ist möglich, ausstehende Zahlungen sind in der Bürgerschranne einzuklagen.

Siegler: Grundsiegel der Stadt, Konrad beim Gottesacker (Gotsakcher). Die Aussteller haben kein Siegel.

Wienn, an mitichen nach Letare in der vasten.

Or., Urk. Nr. 465, Perg., ein Siegel, das Grundsiegel fehlt. – Vgl. Reg. 710.

7101417 März 26, Wien

Der Bader Marchart Möstel (Moͤstel) undseine Frau Margarete beurkunden, dass die sechs Pfund 60 Wiener Pfennig Burgrechts nur als Ganzes mit 50 Pfund und dem folgenden Dienst abgelöst werden können.

Siegler: Stadtschreiber Meister Konrad Kufsteiner (Kueffstainer), Konrad beim Gottesacker (Gotsakcher). Die Aussteller haben kein Siegel.

Wienn, an freytag nach Letare in der vasten.

Or., Urk. Nr. 466, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. Reg. 709. Beide Urkunden von einer Hand.

7111417 April 2, Wien

Herzog Albrecht V. befreit das von Elisabeth Wartenauer (Warttenawerinn) gestiftete Pilgerhaus in der Kärntner Straße (Kernerstrass) bei St. Johann von der Schatzsteuer.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an freytag vor dem Palmtag.

Or., Urk. Nr. 467, Perg., Siegel fehlt. KV unter der Plica rechts: dominus dux presentibus consulibus. – CAMESINA, Not.Bl. 1854, 40 Nr. 9 (Reg.). Vgl. Reg. 703.

7121417 November 19, —

Hans Schwarzkolbl (Swarczcholbl) und seine Frau Kunigunde verkaufen mit Zustimmung von Nikolaus Teim (Teym), Bergmeister des edlen Herrn Reinprecht von Wallsee (Walsee), die Überteuerung ihres Viertelweingartens im Schlot (slat) beim Brücklein um elf Pfund Wiener Pfennig an Peter Heiml (Haiml) und seine Frau Anna. Von dem Weingarten sind ein Vierteleimer Wein an Bergrecht und drei Hälbling an Vogtrecht an Reinprecht zu entrichten sowie ein Pfund Wiener Pfennig Burgrechts an den Katharinenaltar im Bürgerspital.

Siegler: Teim, Leopold Flötzer (Floczer) von Klosterneuburg (Newmburg klasterhalben). Die Aussteller haben kein Siegel.

… an sand Elsbeten tag.

Or., Urk. Nr. 468, Perg., Siegel fehlen.

7131417 —, —

Nikolaus Leiner (Layner) in der Neulucke (Newlukhen) und seine Frau Katharina verkaufen dem Bürgerspital für sechs Schilling ein Burgrecht auf dem Weingarten ihrer halben Hofstatt vor dem Kärntner Tor (Kernertor) in der Haferpeunt (Haberpewnt) neben dem Vetterbeck (Vetterpek). Grundherren sind die Johanniter. Dem Bürgerspital sind fortan zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils 60 Pfennig zu entrichten.

Actum tempore Verber anno XVIImo.

Gb. 6/6, fol. 9. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt. – Über dem Eintrag steht die Überschrift purkrechtbrief, die sich auf alle folgenden Einträge auf den fol. 9–20 bezieht.

7141417 —, —

Andreas Alram (Olram) von Atzgersdorf (Eͣczkestorf) verkauft dem Bürgerspital ein Burgrecht über ein Pfund Pfennig auf seinem Weingarten in Untersievering (Nidern Sufring) am Sonnberg (Sunnperg) neben dem von Ulrich Wolf. Dem Deutschen Orden sind davon anderthalb Viertel Wein an Bergrecht und drei Pfennig Grunddienst zu leisten. Dem Bürgerspital sind fortan zu den üblichen Terminen je 80 Pfennig zu entrichten. Das Burgrecht kann mit acht Pfund abgelöst werden.

Actum anno XIIIIc XVIImo.

Gb. 6/6, fol. 11. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

7151418 Jänner 1, Wien

Elisabeth Wartenauer (Warttnawerynn) bestimmt für das Pilgerhaus, das auf den von ihr erworbenen Gründen entstanden ist, den Rektor der Universität, den Hubmeister Berthold von Mangen und den Kellermeister Wenzel Neunhofer (Newnhofer) und deren Nachfolger als Treuhänder und erbittet den Schutz des Herzogs. Das Haus soll arme Pilger aufnehmen, aber auch arme, kranke Priester und Bettlerkinder. Sollte die Institution einmal nicht mehr genützt werden, sollen die Gründe, die sie von den Johanniterkonventen in Mailberg (Mawrperg) und Wien erworben hat, wieder an den Wiener Konvent fallen, das Haus, das sie von Hans Königswieser (Khůnigswiser) gekauft hat, soll verkauft und der Erlös unter armen Priestern und anderen Bedürftigen verteilt werden.

Siegler: Landmarschall Pilgrim von Puchheim (Puechaym), hgl. Rat Kaspar von Starhemberg (Starchenberg), Stadtanwalt Ritter Hans Zink (Czingk). Die Ausstellerin hat kein Siegel.

Wienn, an ebenweichtag.

Or., Urk. Nr. 469, Perg., Siegel fehlen. – Ed. CAMESINA, Not. Bl. 1854, 12 Nr. 3. Vgl. Regg. 657, 700, 701, 703, 711, 716; PERGER – BRAUNEIS, Kirchen und Klöster, 252–257; SAILER, Pilgramhaus; JUST, Pilgerhaus.

7161418 Jänner 29, Wien

Herzog Albrecht V. bekräftigt, dass künftig der Rektor der Universität, der Hubmeister und der herzogliche Kellermeister die Verantwortung für das von Elisabeth Wartenauer (Wartnawerinn) gegründete Pilgerhaus tragen sollen.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an samcztag vor unser frawen tag der liechtmezz.

Or., Urk. Nr. 470, Perg., Siegel fehlt. KV unter der Plica rechts: dominus dux in consilio. – CAMESINA, Not.Bl. 1854, 40 Nr. 10 (Reg.). Vgl. Reg. 715.

7171418 —, —

Die Brüder Peter und Hans Nonnenmaier (Nunnemair) und Hansens Frau Agnes verkaufen dem Bürgerspital ein Burgrecht von zehn Schilling auf ihrem Weingarten in Reinprechtsdorf (Renprestorf), neben dem von Hans Gwer gelegen. Grundherren sind die Chorherren zu St. Stephan. Dem Bürgerspital sind fortan zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils drei Schilling zehn Pfennig zu entrichten. Das Burgrecht kann mit zehn Pfund abgelöst werden. Das Burgrecht lag früher auf dem Haus von Ulrich Judenmaier (Judenmair) vor dem Widmertor.

Actum anno XVIIIvo.

Gb. 6/6, fol. 9.

7181419 April 8, Wien

Konrad Kufsteiner (Kůfstainer), Verwalter der Hufen, und seine Frau Katharina bekennen ihre Geldschuld von 1300 Pfund schwarzer Münze gegenüber ihrem Herrn, dem Stadtanwalt Ritter Hans Zink (Zingk). In Ansehung der Dienste Kufsteiners wird eine Ratenzahlung vereinbart. Demnach sollen ab 1422 durch 13 Jahre jeweils 100 Pfund zu Martini (11. November) geleistet werden. Die Aussteller haften für die Einhaltung der Verpflichtung mit all ihrem Besitz, an dem sich der Gläubiger schadlos halten kann.

Siegler: der Aussteller, Nikolaus Weißbacher (Weispacher), Bürger zu Wien. Katharina hat kein Siegel.

Wienn, an sambstag vor dem palmentage.

Or., Urk. Nr. 471, Perg., Siegel fehlen.

7191419 September 11, Wien

Margarete von Haslau (Haslaw), Witwe des Siegfried von Kranichberg (her Seyfrid von Chraniperg), verpflichtet sich, dem Pilgerhaus 50 Pfund Wiener Pfennig innerhalb eines Jahres nach Michaeli zu bezahlen.

Siegler: die Ausstellerin, Otto Sierninger (Siernikcher), Georg Grassauer (Grassawer).

Wienn, an montag nach unser lieben frawn tag als sy geporn ward.

Or., Urk. Nr. 472, Perg., Siegel fehlen.

7201419 Dezember 19, Wien

Thomas Binder (Pinter) und seine Frau Elisabeth erklären, dass sie der Elisabeth, Witwe von Philipp Ladner, Bürgerin zu Wien, 20 Pfund Wiener Pfennig schulden, wobei jährlich zwölf Schilling zurückzuzahlen sind, jeweils 120 Pfennig zu Georgi, Michaeli und Weihnachten. Werden sie säumig und die Gläubigerin wäre deshalb gezwungen, bei Juden oder Christen Geld aufzunehmen, so haften sie dafür mit ihrem Vermögen.

Siegler: Nikolaus Zink (Zingk), Konrad beim Gottesacker (Goczakcher).

Wienn, an eritag vor sand Thomans tag.

Or., Urk. Nr. 473, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. LOHRMANN, Judenschaden.

7211419 —, —

Der Schwertfeger (swertfürb) Konrad Rosendorn und seine Frau Katharina verkaufen dem Bürgerspital ein Burgrecht über drei Pfund Pfennig auf ihrem Haus innerhalb des Peurertors (Pewͤrertor) neben dem des Bogners Meister Ulrich. Davon ist fortan zu den drei üblichen Terminen jeweils ein Pfund zu entrichten. Das Burgrecht kann mit acht für ein Pfund abgelöst werden.

… tempore Verber anno XVIIIImo.

Gb. 6/6, fol. 10. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt. – Vgl. Reg. 722.

722[1419]

Der Messerer Heinrich Fröhlich (Froleich), Vater der Katharina [Rosendorn] stiftet dem Bürgerspital als Seelgerät ein Burgrecht über zwei Pfund auf dem Haus an der Ecke beim Peurertor (Pewͤrertor).

Gb. 6/6, fol. 10. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt. – Der Eintrag schließt unmittelbar an den Text von Reg. 721 an.

7231420 November 20, Wien

Stephan von Tulln (Tullen) von Grinzing (Grinczing) und seine Frau Katharina verkaufen mit Zustimmung ihres Grundherrn Nikolaus Zink (Zingk) ihr Haus und den Platz (flekch) davor um sechs Wiener Pfennig an Ägidi Schwarz (Swarcz) von Grinzing und dessen Frau Margarete. Das Haus liegt neben jenem von Michael Kremser; dem Grundherrn sind 15 Pfennig zu Michaeli an Grunddienst zu leisten.

Siegler: Nikolaus Zink, Konrad beim Gottesacker (Gotsakcher). Die Aussteller haben kein Siegel.

Wienn, an mitichen vor sand Kathrein tag.

Or., Urk. Nr. 474, Perg., ein Siegel an Pressel, das Siegel Konrads fehlt.

7241421 Februar 28, Wien

Bruder Siegmund Ramung, Landkomtur des Deutschen Ordens, und Bruder Friedrich, Hauskomtur des Deutschen Hauses in Wien und die Bruderschaft verkaufen zur Tilgung einer Geldschuld mit Zustimmung Herzog Albrechts V. einen Weingarten um 200 Pfund Wiener Pfennig an Oswald Oberndorfer (Oberndorffer), Bürger von Wien. Der Weingarten liegt am Nussberg (Nusperg) in der unteren Schoß (undern Schoͤzz) unterhalb des Weingartens, der Altweingarten genannt wird, heißt Schößel (Schoͤzzel) und ist jenem benachbart, den der Deutsche Orden gehabt hat und der auch Schoß (Schozz) heißt. Der verkaufte Weingarten ist ein halbes Joch groß, freies Eigen und dient weder Bergrecht noch Vogtrecht oder Zehent. Der Orden hatte den Weingarten vom Kloster in Klosterneuburg (Newnburg) abgelöst und gekauft.

Siegler: Ramung, Deutsches Haus.

Wienn, an freytag vor Letare in der vassten.

Or., Urk. Nr. 475, Perg., ein Siegel an Pressel, das Siegel Ramungs fehlt. – Vgl. Reg. 725.

7251421 April 4, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt den Verkauf eines Weingartens am Nussberg (Nusperg) durch den Landkomtur des Deutschen Ordens Siegmund Ramung und den Hauskomtur Bruder Friedrich an den Hubschreiber Oswald Oberndorfer (Oberndorffer).

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an freytag sand Ambrosien tag.

Or., Urk. Nr. 476, Perg., Siegel (SAVA 78) an Pressel. KV unter der Plica rechts: dominus dux in consilio. – Vgl. Reg. 724.

7261421 Mai 12, Trautmannsdorf

Georg Stuchs von Trautmannsdorf (Trawtmanstarff) überträgt auf Wunsch von Katharina Tieminger (Tyemmingerin) eine Gülte von zehn Schilling, die auf zwei ganzen Lehen, Rossdorflehen (Rosstarff lehen) genannt, bei Spannberg (Spanberkch) liegen und die sie von Stuchs zu Lehen hat, an das Pilgerhaus in der Johannesgasse (sand Johans strass) neben dem Haus der Floitin gelegen. Wenn das Pilgerhaus nicht mehr besteht, sollen die Lehen an ihn und seine Erben zurückfallen.

Siegler: der Aussteller.

Trawtmanstarff, an sand Pangreczen tag.

Or., Urk. Nr. 477, Perg., Siegel fehlt.

7271421 Mai 21, Wien

Bürgermeister Hans Musterer (Mustrer) und der Rat entscheiden in einer Klage des Michael (her Michel) von Gars, oberster Kaplan im Büßerinnenhaus St. Hieronymus, gegen Stephan, Bader in der Badstube Perliebin. Diese ist ebenso wie das benachbarte Haus Im Kiel und der Radbrunnen in der Rotgasse (Ratgesslein) der Hieronymuskapelle gestiftet. Stephan hat die Liegenschaften verfallen lassen, eine andere Badstube übernommen und Perliebin, Haus und Radbrunnen einem anderen Bader übergeben. Michael von Gars fordert daher alles zurück. Dagegen hatte Stephan behauptet, die Badstube wäre sein Leibgeding gewesen, doch hätte er die Urkunde darüber verloren. Wenn es Michael wünsche, würde er wieder die Badstube übernehmen und die Baulichkeiten schrittweise renovieren. Da er seine Behauptung nicht beweisen konnte, fallen die Liegenschaften an die Kapelle zurück.

Siegler: kleines Stadtsiegel.

Wienn, an mittichen vor sand Urbans tag.

Or., Urk. Nr. 478, Perg., Siegel an Pressel.

7281421 November 28, Wien

Stadtrichter Konrad Hölzler (Hoͤlczler) beurkundet die Entscheidung in einem Streit zwischen Kaspar Schwarz (Swartz) und Hans Süß (Sůss) sowie dessen Geschwistern Anton, Leonhard, Wolfgang, Markus (Marx) und Agnes, um 100 Pfund schwarzer Münze. Schwarz klagt für seine Frau Anna, die Mutter der Beklagten, die in früherer Ehe mit Jakob Süß (Sůss) verheiratet war. Aufgrund einer Gerichtsurkunde konnte Schwarz Anspruch auf das Haus der Geschwister am Graben, neben jenem des von Pettau (Pettaw) gelegen, erheben. Er hatte einen Käufer für 480 Pfund schwarzer Münze gefunden und bot das Haus für diese Summe Hans Süß und seinen Geschwistern an, die es jedoch nicht zurückkaufen wollten. Daher wird endgültig Schwarz die Verfügungsgewalt zugesprochen.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an freitag vor sand Andres tag des des [sic!]

heiligen zwelifboten.

Or., Urk. Nr. 479, Perg., Siegel an Pressel.

7291421 Dezember 9, —

Heinrich und Peter Fleischhacker (Fleischakcher) aus Ottakring (Atakchrinn) verkaufen mit Zustimmung Heinrichs von Straßburg (Straspurg), Amtmann des Klosters in Klosterneuburg (Klosternewnburg), zwei Achtelweingärten im Mitternspiegel in Ottakring, dem Weingarten des Peter Vorsprech aus Wien benachbart, um 34 ½ Pfund Wiener Pfennig an Michael (her Michel) von Gars, Kaplan der Hieronymuskapelle, für diese. Von den Weingärten sind dem Kloster jeweils ein Viertel und zwei Stauf Weins an Bergrecht sowie ein Hälbling und ein Ort an Vogtrecht zu leisten.

Siegler: Heinrich von Straßburg, Konrad Leitner (Leittner), Mitglied des Rats. Die Aussteller haben kein Siegel.

.. des negsten erichtags nach sand Niclas tag.

Or., Urk. Nr. 480, Perg., zwei Siegel an Presseln.

7301421 Dezember 10, Wien

Bruder Hans von Mellrichstadt (von der Mellnstat), Prior der Karmeliter am Herzogshof, und der Konvent beurkunden, dass sie den verstorbenen Peter Aldermann (Alderman) in ihre Gebetsbruderschaft aufgenommen haben und alljährlich zu Adriani (8. September) einen Jahrtag mit Vigil, Seelamt, Kerzen und Bahre halten werden. Er hat dafür zwölf Pfund Wiener Pfennig gestiftet, die von den Geschäftsherren Paul Würfel (Wurffl), Paul Leinwander (Leinbater) und Georg von Ernstbrunn (Ernsprunn) übergeben wurden. Bei Säumigkeit des Klosters wäre dem Bürgerspital ein halbes Pfund Wiener Pfennig zu entrichten.

Siegler: die Aussteller.

Wienn, an mittichen vor sant Lucein tag.

Or., Urk. Nr. 481, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. Regg. 731, 735–737.

7311421 Dezember 10, Wien

Bruder Siegmund von Wien, Guardian, und der Konvent des Minoritenklosters beurkunden, dass sie den verstorbenen Peter Aldermann (Alderman) in ihre Gebetsbruderschaft aufgenommen haben und alljährlich zu Adriani (8. September) einen Jahrtag mit Vigil, Seelamt, Kerzen und Bahre halten werden. Er hat dafür zwölf Pfund Wiener Pfennig gestiftet, die von den Geschäftsherren Paul Würfel (Wurffel), Paul Leinwander (Leinbater) und Georg von Ernstbrunn (Ernstprunn) übergeben wurden. Bei Säumigkeit des Klosters wäre dem Bürgerspital ein halbes Pfund Wiener Pfennig zu entrichten.

Siegler: die Aussteller.

Wienn, an mittichen vor sant Lucein tag.

Or., Urk. Nr. 482, Perg., ein Siegel an Presseln, das Siegel Siegmunds fehlt. – Vgl. Regg. 730, 735–737.

7321421 Dezember 20, Wien

Bürgermeister Hans Musterer (Mustrer) und der Rat entscheiden in einem Streit zwischen den Riemern sowie anderen, die ihre Tischstätten beim Riemhaus haben, und dem Bürgerspital. Die Riemer und Fesselschneider legten einen Kaufbrief vor, wonach sie das Riemhaus (Ryemhaws) am Hohen Markt (Hochenmarkcht) im Fischhof (Vischof), der Bürgerschranne gegenüber, von der Stadt und dem Bürgerspital für zehn Pfund Burgrechts gekauft hatten, wobei fünf Pfund mit 50 Pfund abgelöst wurden, während die anderen fünf Pfund ewigen Burgrechts nie abgelöst werden sollten. Die Ausübung des Gewerbes sollte auch auf diesen Standort beschränkt bleiben. Unter Bezugnahme auf die Anordnung Herzog Rudolfs IV., Burgrechte abzulösen, beabsichtigten die Riemer, das bestehende Burgrecht auf dem Riemhaus mit acht für ein Pfund abzulösen und das Haus zu verkaufen, da sie ihr Gewerbe ohnehin in ihren Häusern, Kramen und Läden ausüben würden. Dagegen vertrat Hans Scharfenberger (Scharffenperger), Mitglied des Rats und Spitalmeister, die Ansicht, dass die fünf Pfund ewigen Burgrechts seinerzeit auf einen Wert von 100 oder mehr Pfund eingeschätzt worden waren und daher eine Ablöse mit 40 Pfund dem Bürgerspital abträglich wäre. Die Entscheidung besagt, dass der bestehende Zustand laut des vorliegenden Kaufbriefs aufrecht bleiben und das Riemhaus auch weiterhin als gemeinsames Kaufhaus (gemain kaufhaws) dienen solle.

Siegler: kleines Stadtsiegel.

Wienn, an sand Thomans abent.

Or., Urk. Nr. 483, Perg., Siegel an Pressel. – Vgl. PERGER, Hoher Markt, 116.

7331422 Februar 20, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt, dass Oswald Reicholf seinen Söhnen Oswald und Georg sowie seinen Töchtern Klara, Frau des Hans Aldermann (Alldermann), und Dorothea seinen Zehent zu Günselsdorf (Gunczestorf) auf 24 Lehen und eine Gülte von 14 Pfund 84 Pfennig ebendort auf behaustem Gut für 1000 Pfund Wiener Pfennig schwarzer Münze verpfändet hat. 500 Pfund davon, Morgengabe und Heimsteuer der Töchter, lasten auf zwei Häusern am Kienmarkt (Kyenmarkt) und am Salzgries (Salczgriess). Die herzogliche Lehenshoheit bleibt unberührt.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an freitag vor sant Mathiastag.

Or., Urk. Nr. 484, Perg., Siegel (SAVA 78) an Pressel. KV unter der Plica rechts: dominus dux in consilio. – Vgl. Reg. 738.

7341422 April 20, Wien

Katharina Tieminger (Tyemyngerin) beurkundet die Stiftung von zehn Schilling Wiener Pfennig ihres freien Eigens, die auf zwei bestifteten Lehen bei Spannberg (Spannbergk), Rossdorflehen genannt, liegen, für das Pilgerhaus in der Kärntner Straße (Kernerstrazz) bei St. Johann. Davon sollen alljährlich Käse und Schmalz gekauft und den armen Insassen davon täglich Käsebrühe (keͣspruͤe) gereicht werden, solange der Stiftungsertrag reicht. Sollte das Pilgerhaus einmal nicht mehr bestehen, soll das Stiftungskapital den Johannitern zugutekommen, die dafür der Stifterin und ihrer Familie einen Jahrtag halten sollen.

Siegler: Landmarschall Pilgrim (her Pilgreym) von Puchheim (Půchaim), Stephan Fronauer (Franawer), Kaspar Teimdorfer (Teymdorffer). Die Ausstellerin hat kein Siegel.

Wienn, an montag vor sand Jörgen tag.

Or., Urk. Nr. 485, Perg., Siegel fehlen. – Vgl. Reg. 726.

7351422 Mai 28, Wien

Schwester Anna Schmiedacher (Smydacherin), Priorin, und der Konvent des Klosters St. Laurenz am Alten Fleischmarkt (Altenfleischmarkcht) beurkunden, dass sie den verstorbenen Peter Aldermann (Alderman) in ihre Gebetsgemeinschaft aufgenommen haben und alljährlich zu Adriani (8. September) einen Jahrtag mit Vigil, Seelamt, Kerzen und Bahre halten werden. Er hat dafür zwölf Pfund Wiener Pfennig gestiftet, die von den Geschäftsherren Paul Würfel (Wurffel), Paul Leinwander (Leinbater) und Georg von Ernstbrunn (Ernstprunn) übergeben wurden. Bei Säumigkeit des Klosters wäre dem Bürgerspital ein halbes Pfund Wiener Pfennig zu entrichten.

Siegler: die Ausstellerinnen.

Wienn, an phincztag vor sand Petronellen tag.

Or., Urk. Nr. 486, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. Regg. 730, 731, 736, 737.

7361422 Mai 29, Wien

Schwester Christine Zöbinger (Zebingeͣrinn), Meisterin, und der Konvent zu St. Jakob auf der Hülben beurkunden, dass sie den verstorbenen Peter Aldermann (Alderman) in ihre Gebetsgemeinschaft aufgenommen haben und alljährlich zu Adriani (8. September) einen Jahrtag mit Vigil, Seelamt, Kerzen und Bahre halten werden. Er hat dafür zwölf Pfund Wiener Pfennig gestiftet, die von den Geschäftsherren Paul Würfel (Wuͤrffl), Paul Leinwander (Leinbater) und Georg von Ernstbrunn (Ernsprunn) übergeben wurden. Bei Säumigkeit des Klosters wäre dem Bürgerspital ein halbes Pfund Wiener Pfennig zu entrichten.

Siegler: die Ausstellerinnen.

Wienn, an freytag vor sant Petronellen tag.

Or., Urk. Nr. 487, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. Regg. 730, 731, 735, 737.

7371422 Mai 30, Wien

Schwester Katharina Heuninger (Hewͤnyngerin), Priorin, und der Konvent des Himmelpfortklosters beurkunden, dass sie den verstorbenen Peter Aldermann (Alderman) in ihre Gebetsgemeinschaft aufgenommen haben und alljährlich zu Adriani (8. September) einen Jahrtag mit Vigil, Seelamt, Kerzen und Bahre halten werden. Er hat dafür zwölf Pfund Wiener Pfennig gestiftet, die von den Geschäftsherren Paul Würfel (Wuͤrffel), Paul Leinwander (Leinbater) und Georg von Ernstbrunn (Ernstprunn) übergeben wurden. Bei Säumigkeit des Klosters wäre dem Bürgerspital ein halbes Pfund Wiener Pfennig zu entrichten.

Siegler: die Ausstellerinnen.

Wienn, an sambsttag vor sand Petronelen tag.

Or., Urk. Nr. 488, Perg., ein Siegel an Pressel, Konventssiegel fehlt. – Vgl. Regg. 730, 731, 735, 736.

7381422 Juni 19, Wien

Oswald Reicholf verkauft an Bürgermeister, Richter und Rat seine herzoglichen Lehen in Günselsdorf (Guͤntzestorf) für 950 Pfund Wiener Pfennig zugunsten des Büßerinnenhauses St. Hieronymus (Jeronimus). Die Lehen bestehen aus dem großen und kleinen Zehent auf 25 Lehen sowie einer Gülte von 14 Pfund 84 Pfennig. Diese werden jeweils zu Georgi und Michaeli geleistet: von Thomas Kögler (Koͤgler) von einem Ganzlehen zwölf Schilling, Lorenz Gmelich (Gmeleich) von einem Halblehen sieben Schilling, Paul Greul (Grewl), Michael Wülfing (Wuͤlfing), Martin Kergl, Oswald Kögler (Koͤgler), Andreas Götzendorfer (Geczendorffer) und Peter Wülfing (Wuͤlfing) von einem Halblehen je sechs Schilling, Michael und Hans Mundreich je von einem Ganzlehen zwölf Schilling, ebenso Peter Wüpel (Wuͤpel) und Hans Nürnberger. Für Überländen entrichten Thomas Mundreich von einem halben Ackerlehen über 15 Joch sieben Schilling, Ulrich Fleischhacker (Fleischakcher) und Christian Pröbstl (Proͤbstl) jeweils von einem Hofstattacker 72 Pfennig. Sollte das Büßerinnenhaus einmal nicht mehr bestehen, soll die Stiftung dem Bürgerspital zugutekommen.

Siegler: der Aussteller, Stadtrichter Konrad Hölzler (Holczler), Paul Würfel (Wurffel), Mitglied des Rats und Vetter des Ausstellers.

Wienn, an freitag vor sannd Johanns tag ze sunnbenten.

Or., Urk. Nr. 489, Perg., drei Siegel an Presseln. – Vgl. Regg. 733, 749.

7391422 Juli 10, Wien

Schwester Katharina Heuninger (Hewningerin), Priorin, und der Konvent des Himmelpfortklosters beurkunden, dass sie den verstorbenen Meister Hartnid Ziegelbrenner (Hertlein der Zieglprenner) in ihre Gebetsgemeinschaft aufgenommen haben und ihm jeweils eine Woche vor oder nach Martini (11. November) einen Jahrtag mit Vigil und Seelamt halten werden. Ziegelbrenner hatte dem Kloster einen Achtelweingarten in Jeus (Jeus) vor dem Stubentor vermacht, den seine Geschäftsherren Ulrich Kräuterer (Kreuttrer) und Konrad Withacker (Withakcher) übergeben haben. Bei Säumigkeit wäre dem Bürgerspital ein halbes Pfund Pfennig zu entrichten.

Siegler: die Ausstellerinnen.

Wienn, an freitag vor sand Margareten tag.

Or., Urk. Nr. 490, Perg., ein Siegel an Pressel, Siegel der Priorin fehlt.

7401422 August 14, Wien

Stadtrichter Konrad Hölzler (Hoͤlczleͣr) beurkundet die Entscheidung in einem Rechtsstreit zwischen Elisabeth, Witwe des Philipp Ladner, gegen Thomas Binder (Pinter) und dessen Frau Elisabeth, die beim Heubrückl (Hewprügklein) gewohnt hatten, um eine offene Schuld über 20 Pfund schwarzer Münze Hauptgut und drei Pfund sechs Schilling, die durch den Zahlungsrückstand von zweieinhalb Jahren dazu gekommen sind. Da die Schuldner nicht zahlen können, kann sich Elisabeth Ladner in entsprechendem Ausmaß am Gut der Beklagten schadlos halten.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an freytag vor unser frawn tag zu der schydung.

Or., Urk. Nr. 491, Perg., Siegel fehlt.

7411422 August 29, Wien

Der Fleischhauer Nikolaus am Graben, Bürger von Mödling, stellt Burkhard Besler (Pesler), Bürger von Nürnberg, einen Schuldbrief über 122 ungarische Gulden aus, die bis Mariä Lichtmess (2. Februar) zurückzuzahlen sind. Bei Nichterbringung haften er und seine Erben für Hauptgut und Schaden mit ihrem Vermögen.

Siegler: Andreas Ries (Rys), Georg Hag.

Wienn, an sambstag vor sand Giligen tag.

Or., Urk. Nr. 492, Perg., ein Siegel an Pressel, das Siegel von Ries fehlt.

7421422 September 25, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt die Verpfändung von Zehenten in Günselsdorf (Günczersdorff) durch die Kinder von Oswald Reicholf (Reicholff).

Wienn, am freytag vor sant Michaelis tag.

BA, Fasz. 75/3, Extract der briefflichen uhrkhundten und freyhaitten, so zue dem clösterl St. Jeronimus oder Nicolai gehörig, 11, 17. Jh. – Vgl. Reg. 733.

7431422 November 28, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt Philipp Pöckel (Poͤkhel) den Besitz der ererbten Au, Pöckelsau (Poͤkhleins Aw) genannt, zwischen der Spitalsau (Spitaler aw), der Rohrschütt (Rarschuͤt) und der Überfuhr (nawfart) nach Stadlau (Stadlaw) gelegen, die herzogliches Lehen ist.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an samstag vor sant Andreestag.

Or., Urk. Nr. 493, Perg., Siegel (SAVA 78) an Pressel. KV unter Plica rechts: dominus dux in consilio; BA Fasz. 55/1, Abschrift 17. Jh.; Extrakt Fasz. 14, Zl. 23, fol. 5, Nr. 11, Kurzer Extrakt aus den Originalurkunden des Bürgerspitals über den Wörth gegen dem Rotten Thurn über gelegen und die darzue gehörige güetter betreffend, 17. Jh.

7441422 Dezember 13, Wien

Schwester Christine Zöbinger (Czebingerin), Meisterin des Klosters St. Jakob auf der Hülben, und der Konvent beurkunden, dass ihnen Leonhard Sumerauer (her Lienhart Sumerawer), Chorherr zu St. Stephan, 300 ungarische Gulden unter der Bedingung hat zukommen lassen, dass sie ihre Regel beibehalten und danach leben, keine Schwester über eigenen Besitz verfüge und das Kloster Burgrechte weder kaufe noch verkaufe. Sollten sie sich nicht entsprechend verhalten, müssten sie dem Pilgerhaus 300 Gulden bezahlen, die zum Nutzen des Hauses anzulegen wären. Sie versprechen auch, in der Quatember vor Weihnachten einen ewigen Jahrtag mit Vigil und Seelamt zu halten.

Siegler: die Ausstellerinnen, Klaus Preuss (Preuzz).

Wienn, an sand Lucein tag der heiligen junchkfrawn.

Or., Urk. Nr. 494, Perg., drei Siegel an Presseln, vom Siegel Preuss’ ist nur ein kleiner Rest erhalten.

7451422 —, —

Konrad Lempelshaimer und seine Frau Margarete nehmen von Spitalmeister Hans Scharfenberger (Scharffenperger) einen Weingarten am Nussberg (Nusperg), Kienberger genannt, auf zwölf Jahre in Bestand. Alljährlich sind zu Georgi und Michaeli insgesamt fünf Pfund Pfennig zu entrichten.

… anno domini MoCCCCo vicesimosecundo.

Gb. 6/6, fol. 17. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

7461423 März 20, Wien

Hartmann von Hütteldorf (Ůteldorf), Bürger von Wien, und seine Frau Dorothea verkaufen mit Zustimmung von Heinrich von Straßburg (Straspurg), Amtmann des Klosters in Klosterneuburg (Newnburg), einen Weingarten, fünf Achtel groß, in Ottakring (Otakrinn) am Mitternspiegel, zwischen jenem von Nikolaus am Ort (Ortt) und der Gasse gelegen, um 60 Pfund Wiener Pfennig an Dorothea, die Frau von Ulrich Würfel (her Ulreich der Wuͤrffel). Von dem Weingarten sind alljährlich dem Kloster sechs Viertel und zwei Stauf Wein an Bergrecht sowie drei Pfennig und anderthalb Ort an Vogtrecht zu entrichten.

Siegler: Hartmann, Heinrich von Straßburg, Nikolaus Rosenauer (Rosenawer) von Ottakring. Dorothea Würfel hat kein Siegel.

Wienn, an samsttag vor Judica in der vasten.

Or., Urk. Nr. 495, Perg., drei Siegel an Presseln, das Siegel Hartmanns stark beschädigt.

7471423 April 14, —

Hans Senftenberger (Senftenwerger), Bürger von Krems, stellt Stephan Obsler, Bürger und Ratsmitglied zu Stein, sowie dessen Frau und Erben einen Schuldbrief über 32 Pfund Wiener Pfennig wegen Salz aus. Die Schuld soll zu Weihnachten getilgt werden. Senftenberger setzt mit Zustimmung seines Grundherrn Ruprecht von Wels (her Rueprecht von Welcz), Chorherr und Kanzler von Passau und Pfarrer in Krems, als Pfand sein Haus in Krems am Hohen Markt (Hochenmarkt) neben dem von Jakob Fleischhacker (Vleischakker) ein sowie all sein Gut für allfällige Schäden, die dem Gläubiger entstehen könnten. Von dem Haus sind 28 Pfennig zu Georgi und Michaeli an Burgrecht zu entrichten.

Siegler: Jobst Washof (Washoff), Bürger und Mitglied des Rats in Krems. Der Aussteller hat kein Siegel.

… an mitichen nach Quasimodo geniti.

Or., Urk. Nr. 496, Perg., Siegel an Pressel.

7481423 April 14, Wien

Anna Schmiedacher (Smidacherin), Priorin zu St. Laurenz (Larencz) am Alten Fleischmarkt (Altenfleismarcht) und der Konvent bestätigen, von einem Priester 16 Gulden für einen ewigen Jahrtag erhalten zu haben, der zu Brigitta (7. Oktober) mit Vigil und Seelamt und sechs Messen gehalten werden soll. Sollte das Kloster säumig werden, muss es dem Bürgerspital ein Pfund Pfennig entrichten.

Siegler: die Ausstellerinnen.

Wienn, an mitichn nach Quasimodo geniti.

Or., Urk. Nr. 497, Perg., zwei Siegel an Presseln, beide beschädigt.

7491423 April 27, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt den Verkauf von Zehenten und Gülten in Günselsdorf (Gunczendorf) von Oswald Reicholf an Bürgermeister, Richter und Rat zugunsten der Büßerinnen zu St. Hieronymus (Jeronimus) und verzichtet auf seine Lehenshoheit über diese Einkünfte.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an eritag nach sant Jorgen tag.

Or., Urk. Nr. 498, Perg., Siegel (SAVA 78) an Pressel. KV unter der Plica rechts: dominus dux in consilio. – Vgl. Reg. 738.

7501423 Juni 25, Wien

Hans Göttlesbrunner (Gotesprunneͣr), herzoglicher Schenk, und seine Frau Anna, Tochter des verstorbenen Hans Schnürer (Snuͤrer), verkaufen mit Zustimmung ihrer Lehensherren Abt Nikolaus und Konvent des Klosters Melk (Melkch) ihren Weinzehent, den sie von ihrem Schwager und Großvater Herbord in der Scheffstraße (Schefstrazz) geerbt haben, um 200 Pfund Wiener Pfennig schwarzer Münze an das Pilgerhaus (pilgreimhaws) in der Johannesgasse (Johanns strazz), vertreten durch dessen Verweser Wenzel Neunhofer (Wenczlaw Newnhofeͣr), Kellermeister in Österreich. Der Zehent liegt bei Perchtoldsdorf (Berchtoldstorf) auf 50 Rächel (Reͣchlein) Weingärten in der Sommerhagenau (Sumerhagnaw) zwischen der Kötzlsgrube (Choͤczleinsgrůb) neben dem Zehentbereich des Herrn von Zelking und endet bei jenem des Herrn von Pottendorf (Potendorf).

Siegler: der Aussteller, Hofmarschall Hans von Rohrbach (Rorbach), Kämmerer Hans Ponhalm (Panhallm). Anna hat kein Siegel.

Wienn, an freytag nach sand Johanns tag ze sunnbenden.

Or., Urk. Nr. 499, Perg., drei Siegel an Presseln; BA, Fasz. 51, Zl. 2, Abschrift 17. Jh., zwei Abschriften einer vom Grundschreiber Anton Nöger besiegelten und beglaubigten Kopie des Originals vom 16. Oktober 1750 – Vgl. Regg. 752, 759.

7511423 August 7, Wien

Anna Schmiedacher (Smydacherin), Priorin zu St. Laurenz (Laurencz) am Alten Fleischmarkt (Fleismarcht) und der Konvent beurkunden, dass Martin Enzinger (Enczinger) und seine Frau Elisabeth für einen ewigen Jahrtag 16 Gulden gestiftet haben. Der Jahrtag soll am Montag nach dem zweiten Adventsonntag (so man singt populus Syon) mit Vigil, Seelamt und sechs Messen gehalten werden. Bei Säumnis ist dem Bürgerspital ein Pfund zu entrichten.

Wyenn … an sand Affra tag der heiligen marterin.

Or., Urk. Nr. 500, Perg., ein Siegel an Pressel (beschädigt), das Siegel der Priorin fehlt.

7521423 August 10, Wien

Katharina Tieminger (Tyemyngerin), Tochter der Elisabeth Wartenauer (Warttenawerin) bestätigt, dass die Verweser des Pilgerhauses, Universitätsrektor Meister Narziss Herz (Narcist Hertz), Hubmeister Berthold von Mangen (Mangn) und Kellermeister Wenzel Neunhofer (Newnhofer), jene 70 Pfund Wiener Pfennig schwarzer Münze, die sie von ihrer Mutter geerbt und dem Pilgerhaus gewidmet hat, zu ihrer Zufriedenheit für dieses angelegt haben. Sie haben von Hans Göttlesbrunner (Goͤtesprunner) einen Weinzehent in Perchtoldsdorf (Perchtoldstorf) gekauft und für die Ausstellerin eine Rente über drei Pfund aus dem Pilgerhaus für Kleider und Unterkunft eingerichtet.

Siegler: Hans Moosbrunner (Mosprunner), Thomas von Weitra, beide Bürger von Wien. Die Ausstellerin hat kein Siegel.

Wienn, an sand Larentzentag.

Or., Urk. Nr. 501, Perg., zwei Presseln, die Siegel fehlen. – Vgl. Regg. 750 und 759.

7531424 Februar 7, Wien

Stadtrichter und Münzmeister Nikolaus Untermhimmel (Untern Himmel) beurkundet die Entscheidung in einer Rechtssache. Hans Kirchstetter, Bürger von Wien und Schaffer des Bürgerspitals, brachte vor, dass Hans von Preßburg dem Spital 400 Pfund Pfennig vermacht hat, die von seinen Testamentsvollstreckern, seinem Stiefvater Klaus Preuss (Preys), Peter Günzburger und Hans Zirnast (Zirnast), verwaltet werden sollen, solange sie das wollen. Sie haben jedoch alljährlich zu den Quatembern den Bedürftigen im Spital ein Mahl und ein Bad auszurichten. Nachdem sich Günzburger zurückgezogen hatte und Zirnast verstorben war, hatte der Rat die Aufgabe an sich gezogen, diese jedoch nach einiger Zeit wieder Preuss auf Lebenszeit überantwortet. Dieser hat dem Spital als Pfand sein Haus in der Krugerstraße (Kruegerstrass) neben dem von Jakob von Steyr (Steuer) und andere Güter gestellt. Nach dem Tod von Preuss hatte Kirchstetter unter Vorlage des Satzbriefs beantragt, Preuss’ Witwe Christine (Castein) und alle Erben vor Gericht zu befragen, ob sie das Haus auslösen wollten. Da diese nicht vor Gericht erschienen sind, wird das Haus Kirchstetter für das Bürgerspital zugesprochen.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an montag nach sand Dorotheae tag.

Or., HA Urk. 2227, Perg, Siegelbruchstück an Pressel; BA, Fasz. 51, Zl. 6. Abschrift, beglaubigt und besiegelt vom Expeditor Anton Grueber von 1750 Mai 29, Abschrift des Vidimus durch Grundschreiber Anton Nöger von 1750 Oktober 27, eine weitere Abschrift sowie eine beglaubigte Abschrift von Grundbuchgegenschreiber Johann Michael Dumbacher von 1762 Jänner 12. – Vgl. BA, Fasz. 17, Zl. 1, Verzeichnis der Stiftungen bei dem Bürgerspital vom Jahr 1750, fol. 63v, Nr, 87, mit dem Vermerk: Notandum: dem Burgerspital ist von obigen 400 fl. nichts wissendt. So ist oder würdt auch denen armen zu quatemberszeiten kein mahl oder badt gegeben. Vgl. QUELLEN II/2, Nr. 2227, UHLIRZ, Urkunden 2, Nr. 15150. Zum Weiterverkauf des Hauses vgl. QUELLEN II/2, Nr. 2232.

7541424 April 9, Wien

Wolfgang Pair (Payr) von Untersievering (Nidern Sufring) verkauft mit Zustimmung des Andreas Spannagel, Schaffer und Verweser des Dominikanerinnenklosters zu Tulln, einen Weingarten um 90 Pfund Wiener Pfennig an Siegfried Hörtl (Hoͤrtl), Diener des Wilhelm Hansgraf. Diesen, ein Joch großen Weingarten, Florianer genannt, hat Pair von Kaspar (her Caspar), Propst von St. Florian, und dem Konvent gekauft. Er liegt an der Hohen Warte (Hohenwart) neben jenem von Nikolaus Spörl; dem Kloster in Tulln sind alljährlich drei Eimer Weins an Bergrecht und drei Wiener Pfennig an Vogtrecht zu leisten.

Siegler: Andreas Spannagel von Tulln, Wilhelm Hansgraf und Jakob von Vellach (Vellach), beide Bürger von Wien.

Wienn, an dem swarczen suntag.

Or., Urk. Nr. 502, Perg., drei Siegel an Presseln.

7551424 Mai 3, Wien

Wilhelm Kreusbeck (Krewspekch) und seine Frau Dorothea, Tochter des verstorbenen Lorenz Zinzendorfer (Zinczendorffer), verkaufen den halben Krautzehent zu Erdberg (Erdpurkch), den sie von Herzog Albrecht zu Lehen haben, und dessen andere Hälfte Wilhelm (her Wilhalm) Turss, Dompropst zu St. Stephan, innehat, um 126 Pfund Wiener Pfennig an Konrad, Hofschneider des Herzogs und Zechmeister der Gottsleichnamszeche zu St. Michael. Der Zehent liegt auf den Werfen, den langen Gärten, dem Heidgarten (Haidgarten), dem Pfenniggarten (pheninggarten) sowie auf der Au (Aw) und grenzt an den Garten der Simmeringerin (Symeringerin). Weiters gehören dazu der Garten in der Fischgrube (Vischgrub), die Gärten unter der Leiten (Leitten) und der Ziegelgarten; der Zehent liegt außerdem auf den langen Hofstätten, auf den Wiesen, auf dem Missinggern (Missingern), der Kammerwiese und den Hofstätten im Gries. Das Kaufgeld stammt aus einer Stiftung von Meister Hans Glockengießer (Glogkengiesser) bei St. Michael für die genannte Gottsleichnamszeche.

Siegler: die Aussteller, Ulrich von Haslau (edel her Ulreich von Haselaw), Erhard Haiden (Hayden).

Wienn, an eritag nach sand Philipps und sand Jacobs tag der zwölfboten.

Or., Urk. Nr. 503, Perg., drei Siegel an Presseln, das Siegel Haidens fehlt.

7561424 Mai 20, —

Spitalmeister Paul Würfel (Wurffaͤl), Mitglied des Rats, übergibt einen Weingarten, eineinhalb Joch groß, im Feld (Veld) in Untersievering (Nidern Suffring), neben dem Weingarten von Hans Hasenberger (Hasenwerger) gelegen, als Leibgeding an Thomas Eckensteiner (Egenstainer) und seine Frau Dorothea, Nikolaus Mellsan (Mellsaͤn) und seine Frau Anna sowie an Hans Rudolfer (Rüdolffar) und seine Frau Anna. Sie sollen dem Spital zu Martini (11. November) jeweils den vierten Eimer abtreten sowie diesem den Überschuss für 60 Pfennig je Eimer verkaufen. Sollte der Wein teurer werden, wäre das mit dem jeweiligen Spitalmeister zu verhandeln. Sie dürfen mit dem Lesen nicht ohne den Bevollmächtigten des Spitals beginnen und dieses soll selbst die Maische erfassen. Bearbeiten sie den Weingarten nicht ordentlich, fällt dieser an das Spital zurück.

… am samptztag vor Elene.

Gb. 6/19, fol. 22. – Die Namen von Eckensteiner und Mellsan sowie ihrer Frauen sind gestrichen.

7571424 Mai 29, Wien

Meister Peter Etter, Erhard Eck (Egkg) und Friedrich Sachs, alle Bürger von Wien, übergeben als Testamentsvollstrecker des verstorbenen Arztes (půcharczt) Meister Ulrich Grünwalder mit Zustimmung Haunold Schuchlers (Schůchler), Hofmeister in Dornbach (Dornpach), dem Bürgerspitalmeister Paul Würfel (Würffl) einen Weingarten am Alsegg (Alsegk). Der Weingarten heißt Handschuh (Schebling) und ist ein Joch groß; dem Hof zu Dornbach sind alljährlich 50 Wiener Pfennig an Bergrecht und drei Pfennig an Vogtrecht zu entrichten. Von dem Ertrag soll der Spitalmeister alljährlich in den acht Tagen vor Matthäi (24. Februar) den Bedürftigen im Spital ein Mahl und ein Bad ausrichten. Zu diesem Zeitpunkt soll auch für Ulrich Grünwalder und seinen Vetter Konrad Grünwalder, von dem der Weingarten herkommt, ein Jahrtag mit gesungener Vigil, gesungenem feierlichen Seelamt und gelesenen Seelenmessen gehalten werden, wofür auch vier Priester zusätzlich zu den Spitalspriestern herangezogen werden sollen. Für diese Feierlichkeiten sollen fünf Pfund Wiener Pfennig aufgewendet werden. Das Mahl soll aus einer halben Semmel, einem Stück Fleisch in einer Brühe sowie Kraut, Fleisch und Wein bestehen, an einem Fasttag aus Fisch mit Kraut, das mit Öl bereitet ist, dazu ein Maß (mesl) Weins, nämlich ein Drittel eines Achterings. Drei Schilling von den fünf Pfund sollen für das Bad aufgewendet werden. Das Mahl hatte bereits Konrad Grünwalder gestiftet. Würde der Jahrtag nicht entsprechend begangen, fiele der Weingarten an den Kirchmeister von St. Stephan.

Siegler: Haunold Schuchler, Dietrich Enzenfelder (Enczenuelder), Stephan Wirsing, beide Bürger von Wien.

Wienn, an montag vor gotsauffartag.

Or., Urk. Nr. 504, Perg., drei Siegel an Presseln.

7581424 Juli 15, Wien

Spitalmeister und Mitglied des Rats Paul Würfel (Würffl) bestätigt dem Bürgermeister und dem Rat den Erhalt von 50 Pfund Pfennig und 40 Gulden für den von Klaus Preuss (Preus) gestifteten Jahrtag, die für das Spital angelegt wurden, und bekräftigt, dass der Betrag auf Verlangen der Stadt zurückgestellt würde.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an sambstag nach dem Margrathentag.

BA, Fasz. 51, Zl. 6, Abschrift, beglaubigt und besiegelt von Expeditor Anton Grueber von 1750 Mai 29, Abschrift des Vidimus von Grundschreiber Anton Nöger von 1750 Oktober 27, von beiden je eine weitere Abschrift. – Das Siegel war aufgedrückt. Vgl. BA, Fasz. 17, Zl. 1, Verzeichnis der Stiftungen bei dem Bürgerspital vom Jahr 1750, fol. 64, Nr, 88, Nachtrag: Notandum: weder von diesen 50 fl. noch einen jahrstag ist dermahlen etwas dem Spital bewust.

7591424 Oktober 16, Mödling

Nikolaus, Abt des Klosters Melk (Melkch), bekräftigt den Verkauf eines vom Kloster zu Lehen gehenden Weinzehents durch Hans Göttlesbrunner (Gotesprunneͣr) und dessen Frau Anna an das Pilgerhaus in der Johannesgasse (sand Johannsstrazs). Der Weinzehent liegt bei Perchtoldsdorf (Bertholczdorff) in der Sommerhagenau (Sumerhagenawe) auf 50 Rächel (rechlein) Weingärten von der Kötzlsgrube (Koczleinsgrub) beim Weingarten des Herrn von Zelking bis zu jenem des Herrn von Pottendorf (Potendorff). Bei jedem Abtwechsel soll der Verweser des Pilgerhauses die Lehen neu nehmen. Sollte das bei dreimaliger Mahnung nicht erfolgen, gingen sie dem Pilgerhaus verloren.

Siegler: der Aussteller.

Medling, an sand Gallen täg.

Or., Urk. Nr. 505, Perg., Siegel an Pressel. – Vgl. Regg. 750 und 752.

7601424 —, —

Katharina, Witwe von Peter Huber, von Nussdorf (Nustorff) stiftet als Seelgerät auf ihrem Weingarten in Nussdorf am Mitterberg ein ewiges Burgrecht von 18 Schilling zugunsten des Bürgerspitals. Der Weingarten ist Dreivierteljoch groß und liegt neben jenem, der dem verstorbenen Praschl (Praschlein) gehört hat; an das Kloster Klosterneuburg sind siebeneinhalb Viertel Weins an Bergrecht und neun Ort an Vogtrecht zu leisten. Das Burgrecht wird mit ihrem Ableben wirksam.

… ut littera sonet vicesimoquarto.

Gb. 6/19, fol. 28v.

7611424 —, —

Margarete, Witwe von Otto Wiedehopf (Withopf), verkauft mit Zustimmung des Rats dem Bürgerspital ein Burgrecht von fünf Pfund auf ihrem Haus in der Wallnerstraße (Walichstrass) neben dem von Siegfried Peuerl (Pewͤrlein). Davon sind zu den üblichen drei Terminen jeweils ein Pfund fünf Schilling und zehn Pfennig zu entrichten. Das Burgrecht kann insgesamt mit 40 Pfund oder acht für ein Pfund abgelöst werden.

… tempore Paul Wurffl anno XXIIIIto.

Gb. 6/6, fol. 9.

7621425 Jänner 8, Wien

Hans Stauffer aus dem Geschlecht der Plossenstauff überlässt den Verwesern des Pilgerhauses, dem Rektor der Universität, dem Hubmeister und dem Kellermeister, 86 Pfund Wiener Pfennig schwarzer Münze. Diese bestätigen ihm dafür in einer Urkunde lebenslange Pfründe und Wohnung.

Siegler: der Aussteller, Nikolaus Zink, Mitglied des Rats.

Wienn, an montag sand Erharts tag.

Or., Urk. Nr. 506, Perg., ein Siegel an Pressel (beschädigt), das Siegel Stauffers fehlt.

762a1425 Jänner 8, Wien

Hans Stauffer aus dem Geschlecht der Plossenstauff übergibt den drei Verwesern des Pilgerhauses zu dessen Nutzen drei Schuldbriefe. Zwei stammen von Heinrich Schepach, Bürger von Wien, und seiner Frau Anna, einer über sechs ungarische Gulden und fünf Pfund Wiener Pfennig alter schwarzer Münze, der andere über zwei ungarische Goldgulden. Der dritte Schuldbrief über drei Pfund Wiener Pfennig stammt von Anna Schepach (Schepachynn).

Siegler: der Aussteller, Nikolaus Zink, Mitglied des Rats.

Wienn, an montag sand Erharts tag.

Or., Urk. Nr. 507, Papier, zwei aufgedrückte Siegel auf der Rückseite, teilweise beschädigt.

7631425 Jänner 28, —

Spitalmeister Paul Würfel (Wurffel) und der Rat überlassen Hans Hengelweiner (Hangelweinar), seiner Frau Margarete und seinem Sohn Hans ein kleines Haus (hawsal) in der Kumpflucke (Kumphlukchen), Rote Tür (Rottür) genannt, für jährlich 15 Schilling Pfennig, die auf drei Mal zu Weihnachten, Georgi und Michaeli zu entrichten sind.

… am suntag vor purifficacionis Marie.

Gb. 6/19, fol. 28.

7641425 März 17, Wien

Stephan Schlingenfuß (Slingenfůs) von Nussdorf (Nusdorff) und seine Frau Margarete verkaufen mit Zustimmung ihres Bergherrn Hans von Ebersdorf (edel her her Hanns von Eberstorf) einen Viertelweingarten um 90 Pfund Wiener Pfennig schwarzer Münze dem Pilgerhaus bei St. Johann in der Kärntner Straße (Kernerstrass). Der Weingarten heißt das Coly und liegt neben jenem von Herzog Albrecht und stammt aus dem Gut, das dem Bürgerspital gehört; dem Bergherrn sind ein halber Eimer Weins an Bergrecht und ein Hälbling an Vogtrecht zu leisten.

Siegler: Hans von Ebersdorf, Hans Brunner (Prunner), Bürger von Wien. Die Aussteller haben kein Siegel.

Wien, an sambstag nach sand Gregorien tag.

Or., Urk. Nr. 508, Perg., zwei Siegel an Presseln, das Siegel Brunners beschädigt.

7651425 August 14, Wien

Elisabeth Wartenauer (Wartenaweͣrinn) errichtet ihr Testament. Sie vermacht dem von ihr mit Hilfe anderer gestifteten Pilgerhaus in der Johannesgasse (sand Johanns strazz) ihr gesamtes Vermögen, Erbgut und Leibgeding, ausstehende Geldforderungen und Fahrhabe. Die Verantwortlichen für das Pilgerhaus haben für die Ausführung des Testaments Sorge zu tragen.

Siegler: Schottenabt Nikolaus, Hans Zink (vester ritter her Hanns der Zingk). Die Ausstellerin hat kein Siegel.

Wienn, an unser frawn schidung.

Or., Urk. Nr. 509, Perg., ein Siegel an Pressel, das Siegel von Abt Nikolaus fehlt. – Ed. CAMESINA, Not.Bl. 1854, 13, Nr. 4. Vgl. Regg. 657, 700, 701, 703, 711.

7661426 Jänner 3, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt, dass der Hofschneider Konrad, Zechmeister der Gottsleichnamzeche zu St. Michael, für diese Zeche den halben Krautzehent zu Erdberg (Erdpurg) auf den herzoglichen Lehengütern von Wilhelm Kreusbeck (Kreuspekch) gekauft hat, der diesen Zehent dem Herzog zurückgestellt hat. Der Zehent umfasst die Werfen, die langen Gärten, den Heidgarten, den Pfenniggarten, die Au (Aw), stösst an den Garten der Simmeringerin (Symonyngerin) und liegt auf dem Garten in der Fischgrube (Vischgrůb), auf den Gärten unter den Leiten, im Ziegelgarten, auf den langen Hofstätten, der Wiese, dem Missingern, der Kammerwiese und den Hofstätten im Gries (Griess). Der Herzog überlässt den Zehent der Zeche zu Eigen.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an phintztag vor der heiligen dreyr kunig tag.

Or., Urk. Nr. 510, Perg., Siegel (SAVA 78) an Pressel. KV unter der Plica rechts: dominus dux per Martin(um) Eyczinger c(amerariu)m suu(m). – Vgl. Reg. 755.

7671426 Jänner 18, Wien

Herzog Albrecht V. lädt Bürgermeister, Richter und Rat von Wien auf zwei Wochen vor sein Gericht angesichts einer Klage von Philipp Pöckel (Pöckhel) wegen unrechtmäßiger Holzentnahme in der Pöckelsau (Pöckhleins au) in Stadlau zwischen der Überfuhr (Naufarth) und der Spitalsau.

Wienn, am freytag nach sant Anthonytag.

BA, Fasz. 14, Zl. 23, fol. 5, Nr. 12, Kurzer Extrakt aus den Originalurkunden des Bürgerspitals über den Wörth gegen dem Rotten Thurn über gelegen und die darzue gehörige güetter betreffend, 17. Jh. – Vgl. Regg. 768, 769, 770, 774, 809; POHL-RESL, Rechnen, 140.

7681426 Februar 1, Wien

Herzog Albrecht V. lädt Bürgermeister, Richter und Rat neuerlich wegen der Holzentnahme in der Pöckelsau (Poͤkhleins au) vor sein Gericht.

Wienne, an freytag vor unsrer frawn tag zu der liechtmess.

Or., Urk. Nr. 1071, Papier, Reste eines aufgedrückten roten Wachsiegels auf der Rückseite. KV unter der Plica rechts: dominus dux per Joh(annem) Sweinpekh; BA Fasz. 14, Zl. 23, fol. 5, Nr. 13, Kurzer Extrakt aus den Originalurkunden des Bürgerspitals über den Wörth gegen dem Rotten Thurn über gelegen und die darzue gehörige güetter betreffend, 17. Jh. – Vgl. Regg. 769, 770, 774, 809.

7691426 Februar 15, Wien

Herzog Albrecht V. lädt Bürgermeister, Richter und Rat, die seiner Ladung nicht Folge geleistet haben, wegen des Holzeinschlags in der Pöckelsau (Pokleins awe) abermals vor sein Gericht. Bei Nichterscheinen innerhalb von 14 Tagen, werden die herzoglichen Räte eine Entscheidung treffen.

Wienn, an freitag vor Invocavit in der vasten.

Or., Urk. Nr. 1072, Papier, auf Papier aufgezogen, Siegelabdruck auf der Rückseite des Originals zu erkennen. KV unter der Plica rechts: dominus dux in consilio; BA, Fasz. 14, Zl. 23, fol. 5v, Nr. 14, Kurzer Extrakt aus den Originalurkunden des Bürgerspitals über den Wörth gegen dem Rotten Thurn über gelegen und die darzue gehörige güetter betreffend, 17. Jh. – Vgl. Regg. 768, 770, 774, 809.

7701426 März 1, Wien

Herzog Albrecht V. verschiebt den Gerichtstag bezüglich der Klage des Pöckel (Poͤkhl) wegen des Holzeinschlags in der Pöckelsau (Poͤkhleins aw) um acht Wochen. In dieser Zeit sollen die Streitparteien versuchen, die Angelegenheit untereinander zu regeln. Gelänge das nicht, sollen sie sich wieder vor dem Herzog einfinden.

Wienn, an freytag vor Oculi in der vasten.

Or., Urk. Nr. 1073, Papier, Reste eines aufgedrückten roten Wachssiegels auf der Rückseite. KV unter dem Text rechts: dominus dux per Joh(annem) de Rechmais mp.; BA, Fasz. 14, Zl. 23, fol. 5v, Nr. 15, Kurzer Extrakt aus den Originalurkunden des Bürgerspitals über den Wörth gegen dem Rotten Thurn über gelegen und die darzue gehörige güetter betreffend, 17. Jh. – Vgl. Regg. 768, 769, 774, 809.

7711426 März 15, Wien

Wilhelm Mertinger (Meͣrtinger), Bürger von Wien, verkauft mit Zustimmung Herzog Albrechts V. sein vom Vater ererbtes Lehen, den halben Getreidezehent auf 25 Lehen zu Breitenlee (Praittenleb) in der Pfarre St. Martin zu Aspern (Asparn) an der Donau (Tuenaw) um 400 Pfund Wiener Pfennig an den Kellermeister in Österreich Wenzel Neunhofer (Newnhover), den Verweser des Pilgerhauses bei St. Johann (sand Johanns).

Siegler: der Aussteller, Hieronymus Gäukramer (Geychramer), Mitglied des Rats, Stephan Wiesing.

Wienn an freytag vor Judica in der vasten.

Or., Urk. Nr. 511, Perg., zwei Siegel an Presseln, das Siegel Mertingers fehlt. – Vgl. Regg. 676, 772.

7721426 März 24, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt den Verkauf des halben Getreidezehent auf 25 Lehen in Breitenlee (Praytenleb) in der Pfarre St. Martin zu Aspern an der Donau (Tuenaw) durch Wilhelm Mertinger (Meartinger) an das Pilgerhaus in der Kärntner Straße (Keͣrnerstrass) bei St. Johann (sant Johanns) und überlässt das Lehen dem Pilgerhaus zu Eigen.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an dem palmtag.

Or., Urk. Nr. 512, Perg., Siegel (SAVA 78) an Pressel. KV unter der Plica rechts: dominus dux in consilio. – Vgl. Reg. 771.

7731426 April 23, Wien

Hans Häckel (Heͣkkel), Bürger von Wiener Neustadt (Newnstat) verkauft seinen Weingarten am Nussberg (Nusperg) um 100 Pfund Wiener Pfennig an Philipp Kuhfußer (Kůfůsser), Bürger von Wien. Der Weingarten, der Häckels Eigengut ist, heißt Blättchen (Plehel), ist ein Dritteljoch groß und liegt zwischen den Weingärten von Nikolaus Seebeck (her Niclas der Seebekch) und des Bürgerspitals.

Siegler: der Aussteller, Leonhard Kastner (Chasstneͣr), Bürger von Neustadt, Urteilschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssaweͣr).

Wienn, an montag vor sand Joͤrgen tag.

Or., Urk. Nr. 513, Perg., drei Siegel an Presseln.

7741426 April 26, Wien

Herzog Albrecht V. lädt die Streitparteien wegen der Pöckelsau (Pöckhleins aw) für den Freitag nach Jakobi (26. Juli) vor sein Gericht.

Wienn, am freytag nach sant Geörgentag.

Or., Urk. 1074, Papier, aufgedrücktes Siegel (SAVA 78) unter Papier auf der Rückseite. KV: unter der Plica rechts dominus dux in consilio; BA, Fasz. 14, Zl. 23, fol. 5v, Nr. 16, Kurzer Extrakt aus den Originalurkunden des Bürgerspitals über den Wörth gegen dem Rotten Thurn über gelegen und die darzue gehörige güetter betreffend, 17. Jh. – Vgl. Regg. 767, 768, 769, 770, 809.

7751426 Juni 12, Wien

Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) beurkundet mit Zustimmung des Bürgermeisters Hans Scharfenberger (her Hanns Scharffenperger) und des Rats, dass er Peter Stark (Starkch) und dessen Frau Dorothea als Leibgeding jenes Zimmer im Bürgerspital überlässt, das zwischen der Schule und dem des Schaffers über dem mittleren Keller unter dem Dach gelegen ist. Eine Türe, die vom Zimmer des Schaffers in den vorgesehenen Raum führt, wird auf Kosten des Spitals vermauert. Sollte jemals eine Tür von der Schule oder vom oberen Dachboden durchgebrochen werden, wäre das zugewiesene Zimmer durch eine Zwischenwand abzusichern. Das Ehepaar darf Brenn- und Bauholz vor dem Raum lagern, auch dürfen sie ihren Müll (mist) zum allgemeinen Müll des Spitals bringen und haben Zugang zum Brunnen und freie Wasserentnahme. Für eventuelle Renovierungen im Zimmer sind sie selbst verantwortlich, allein Ausbesserungen am Boden und am Dach übernimmt das Spital. Bei Ausstellung der Urkunde sind zehn Pfund Pfennig für Baumaßnahmen zu erlegen und weitere acht Pfund, die der Spitalmeister für den allgemeinen Bedarf des Spitals anzulegen hat. Darüber hinaus sollen binnen Jahresfrist im Einvernehmen mit dem Ehepaar hundert ungarische Gulden für ein Eigengut in Österreich angelegt werden, worüber es als Leibgeding verfügen kann. Nach beiderTod fällt das Gut an das Spital. Was sie sonst noch an Gut besitzen, darüber können sie frei verfügen. Sollte den Pfründnern jemals durch Amtleute des Spitals Unrecht angetan werden, so erhalten sie die hundert Gulden zurück oder das erworbene Gut zu Eigen, das Leibgeding wäre jedoch hinfällig. Käme es in dem Zimmer zu einem Brand, müssten die Pfründner den Schaden gutmachen, entstünde ein Feuer außerhalb, würde das Spital für die Kosten aufhommen. Würden sie ihr Zimmer erwiesenermaßen nicht ordentlich instandhalten, müssten sie die Rechtsfolgen tragen.

Siegler: Bürgerspital.

Wienn, an mitichen vor sand Veyts tag.

Gb. 6/19, fol. 57. – Vgl. Reg. 793. Zu den Pfründen vgl. POHL-RESL, Rechnen, 98–102.

7761426 September 28, Wien

Erhard Grasbeck (Graspekch) und seine Frau Agnes nehmen mit Zustimmung des Bürgermeisters Hans Scharfenberger (her Hanns Scharffenperger) und des Rats von Hans Scheibelwieser (Scheiwelwiser), Mitglied des Rats und Spitalmeister des Bürgerspitals, ein Haus, Brothaus (prathaus) genannt, auf acht Jahre in Bestand, beginnend zu Michaeli. Das Haus liegt am Graben, neben dem von Ellerbach. Die Bestandnehmer entrichten die allgemeinen Abgaben, das Burgrecht, das auf dem Haus lastet, soll auch weiterhin vom Bürgerspital bedient werden. Für das Bestandrecht sind dem Bürgerspital jährlich 34 Pfund Wiener Pfennig zu leisten, zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils 11 Pfund 80 Pfennig. Als Bürge haftet Martin Beck (Peck), Richter zu Aspern an der Donau (Tunaw), für allfälligen Schaden.

Siegler: Hans Gerestenner, Konrad Kufsteiner (Kůfstainer), beide Bürger von Wien.

Wienn, an sambstag nach sand Matheus tag.

Or., Urk. Nr. 514, Perg., Siegel fehlen. – Vgl. CZEIKE, Graben, 79.

7771427 Jänner 21, Wien

Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheybelwiser) übergibt Albrecht Harder, dessen Frau Barbara und ihren Erben mehrere Güter des Spitals auf drei Jahre in Bestand, beginnend mit Mariä Lichtmess (2. Februar). Es handelt sich um einen Hof in Pellendorf (Pellendorff) mit drei Weingärten, 18 Tagwerk Wiesen in Himberg (Hinerperg) im Weidach (Weydach), 25 Joch Ackers beim Hof mit Getreideausaat (swarm traid), einen Safrangarten und andere Zugehörung. Sie haben sich um diese Güter zu kümmern und die erforderlichen Abgaben an Bergrecht, Vogtrecht, Zehent und Robot zu leisten, allein Schäden am Dach des Hofs wären vom Bürgerspital zu tragen. An Vieh gehören dazu 20 Kühe, 18 Schweine, 50 Schafe, sieben Gänse, acht Enten, 65 Hühner, neun Milchlämmer (spenlempen). An Gerätschaften 16 Schüsseln, sechs Käseschüsseln (kaskarll), sechs Milchsechter, zwei Multer, 30 Waschschaffe (luterschaff), ein Trog, vier Waschtröge (wasschengiel), fünf Bottiche, kleine und große, vier Rührkübel (rurkkubll), fünf Steigleitern, fünf Rübenhauen (rubhawn), eine Rutenhaue (rauthawn), zwei Schaufeln, zwei Heuraufeln (hawrauffel), vier Mistgabeln, zwei Reichgabeln (raichgapel), eine Heugabel (hawgapel), vier Leuchsen, vier Pflugeisen, zwei Pflüge und zwei Pflugscharen (ern). Sie dürfen in den drei Jahren 20 Fuder Holz aus dem Spitalswald in Kalksburg (Kalsperg) holen, wobei der Holzfäller je Fuder zu bezahlen ist. Was sie mit dem Hof erwirtschaften, fällt ihnen zu. Dem Spital haben sie jedes Jahr zu Martini 16 Pfund Pfennig zu entrichten. Darüber hinaus haben sie dem Spital zu jedem Quatember einen halben Eimer Schmalz, zum Faschangtag anderthalb Eimer Milch und zu Ostern zwei Pfund Eier abzuliefern.

Siegler: Bürgerspital.

Wienn, an erchtag vor sand Pauls tag der kerumb.

Gb. 6/19, fol. 59. – Faschangtag ist der Dienstag nach dem Sonntag Estomihi.

7781427 Jänner 21, Wien

Wenzel Neunhofer (Newnhover) und Stephan Schüssler (Schuͤsslea r), Testamentsvollstrecker von Konrad Leitner (Leuttneͣr), verkaufen mit Zustimmung von Schwester Anna von Eckartsau (Ekchartzaw), Äbtissin zu St. Klara in Wien, einen Weingarten in Grinzing um 120 Pfund Wiener Pfennig dem Pilgerhaus bei St. Johann in der Kärntner Straße (Kernerstrazz). Der Weingarten liegt am Sommereck (Sumeregk) neben dem von Markus Rock (Rokk), ist ein Dreivierteljoch groß und heißt Krummbeck (Krumpekch). Zu Michaeli sind dem Kloster St. Klara 30 Pfennig Grunddienst zu entrichten. Die Kaufsumme wird dem Wunsch des Testators entsprechend verwendet.

Siegler: Neunhofer, Anna von Eckartsau, Wolfgang Lengnauer (Lengingawer), Konrad Kufsteiner (Kůfstainer). Schüssler hat kein Siegel.

Wienn, an sant Agnesen tag.

Or., Urk. Nr. 516, Perg., zwei Siegel an Presseln, die Siegel von Neunhofer und Kufsteiner fehlen.

7791427 Februar 5, —

Bruder Oswald, Prior, und der Konvent der Augustiner zu Wien bestätigen dem Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheybelwiser) den Erhalt von 18 Schilling Pfennig alter schwarzer Münze, die ihrem Mitbruder Hans von seinem Vater Hans Tockl (Toklein) vererbt worden sind. Damit bestehen keine Forderungen gegenüber dem Bürgerspital.

Siegler: Bruder Oswald.

… an sand Ayten tag.

Or., Urk. Nr. 517, Papier, aufgedrücktes Siegel unter dem Text.

7801427 März 11, Wien

Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) verkauft mit Zustimmung von Bürgermeister Paul Würfel (Wurffel) und dem Rat für 32 Pfund Wiener Pfennig an Katharina Bruckmüllner (Prukmulnerin) eine Rente von vier Pfund auf Lebzeit, die alljährlich zu den vier Quatembern mit je einem Pfund ausbezahlt werden soll. Das Spital übernimmt dafür auch die Haftung.

Siegler: Bürgerspital.

Wien, an erchtag Invocavit in der vasten.

Gb. 6/19, fol. 57. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt. – Auf fol. 56v befindet sich eine Teilabschrift mit Eingangsdatierung, in der vor Invocavit über der Zeile nach eingefügt ist, wodurch sich das Tagesdatum März 11 ergibt.

7811427 März 28, —

Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) nimmt von den Stadtkämmerern Heinrich Frank (Frankch) und Hieronymus Wachsgießer (Wachsgisser) das Gras im Stadtgraben zwischen Stubentor und Widmertor in Bestand, wofür zu Michaeli zwei Pfund Pfennig zu entrichten sind.

… freytag nach Oculi.

Gb. 6/19, fol. 114v.

7821427 Juli 5, Wien

Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) gibt mit Zustimmung von Bürgermeister Paul Würfel (Wurfel) und dem Rat dem Fleischhauer Georg Hag, Bürger von Wien, eine Fleischbank am Lichtensteg an der Ecke zum Kölner Hof (Kolnarhof), neben der von Margarete, der Witwe von Heinrich Schott, auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich zweieinhalb Pfund Wiener Pfennig zu entrichten, zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils sechs Schilling 20 Pfennig. Hag muss die Fleischbank instandhalten. Im Brandfall hat er den Schaden zu tragen, wenn das Feuer in der Fleischbank ausbricht, bei einem Stadtbrand jedoch das Bürgerspital.

Siegler: Bürgerspital.

Wienn, an samptztag nach sand Ulreichs tag.

Gb. 6/19, fol. 59v. Überschrift: Da engegen habent sy dem spital ain brief geben etc.

7831427 Dezember 18, Wien

Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheybelwiser) bestätigt den Testamentsvollstreckern von Otto Weiß (Weiss), dem Priester Hans von Passail (her Hans von Pussawl), Hans Scharfenberger (Scharffenperger), Kellermeister in Österreich, Heinrich Frank (Frankch), Wolfhart von Passail (Pussawl), alle drei Mitglieder des Rats, Nikolaus Zink (Zingk) und der Witwe Dorothea, dass er die vermachten 100 Pfund Pfennig erhalten hat, wofür ein ewiger Jahrtag gehalten und den Armen jeweils am Todestag von Weiß ein Mahl ausgerichtet werden soll; den Priestern, die Vigil und Seelamt singen, sind drei Schilling bestimmt. Das Testament ist im Stadtbuch eingetragen. Das Bürgerspital hat das Geld angelegt und wird das Seelamt jeweils am Freitag vor St. Lukas Evangelist (18. Oktober) begehen sowie den Armen das Mahl ausrichten.

Wienn, an phintztag vor sand Thomas tag des heyling zweliffpoten.

Gb. 6/19, 60v.

783a1427 —, —

Michael Sailer, Amtmann des Bürgerspitals, beurkundet die Entscheidung in einer Klage, die der Spitalschreiber Hans Hirnstein (Hirnstain) für dieses zur Erlangung der Verfügungsgewalt über ein Haus und zwei Weingärten eingebracht hat. Das Haus liegt in der Weidenstraße (Weydenstrass) neben jenem von Nikolaus Auer (Awer) und war unberechtigt im Besitz der Elisabeth, der Stephan Trutzerin, gewesen und durch deren Tod ledig geworden. Ein Weingarten, anderthalb Achteljoch groß, liegt im Scheinblinghard neben jenem von Friedrich von Salzburg (Salczburkch), der andere am Sonnberg neben dem der Haiden (Hayden); er ist ein Sechzehnteljoch groß, das Bergrecht war vier Jahre nicht entrichtet worden, der Weingarten anderthalb Jahre nicht unbebaut geblieben. Nach Anhörung der Vierer und Entrichtung der Gerichtsgebühren (Recht) werden die Objekte dem Bürgerspital zugesprochen.

Siegler: Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser).

… virczehenhundert jar darnach in dem sibenundczwayczigestem jar.

Or., Urk. Nr. 515, Papier, aufgedrücktes Siegel unter Oblate auf der Rückseite. Das Dokument weist ein Loch auf.

7841427 —, —

Konrad Zeller und sein Sohn Andreas nehmen von Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) zwei Weingärten am Glanzinger Berg (Klainczingerperg) auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich drei Pfund Pfennig zu entrichten.

Actum anno vicesimoseptimo.

Gb. 6/6, fol. 17. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

7851427 —, —

Der Fleischhauer Georg Hagen nimmt eine Fleischbank am Lichtensteg (Liechtnsteg) an der Ecke zum Kölner Hof (Kolner hof) auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich zu den üblichen drei Terminen insgesamt zweieinhalb Pfund Pfennig zu entrichten.

… anno vicesimo septimo.

Gb. 6/6, fol. 18v. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt. – Vgl. Reg. 782.

7861427 —, —

Hans Preuss (Prewͤss) und seine Frau Margarete nehmen von Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) eine Badstube hinter dem Spital vor dem Kärntner Tor (Keͣrnertor) auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich zu den üblichen drei Terminen insgesamt acht Pfund Pfennig zu bezahlen.

… anno vicesimo septimo.

Gb. 6/6, fol. 18v. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

7871428 Februar 8, —

Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheybelwiser), Mitglied des Rats, gibt Hans Schoff und Hans von Schiltern (Schiltarn) die Rohrschütt (Rorschud) auf ein Jahr in Bestand. Davon sind 22 Pfund Pfennig zu entrichten, jeweils 11 Pfund zu Michaeli und zu Weihnachten.

… dominica exurge.

Gb. 6/19, fol. 69. – Vgl. Reg. 743.

7881428 Februar 8, —

Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheybelwiser), Mitglied des Rats, gibt den Schildgraben (Schiltgraben) Dankwart Steiner (Dankchart Stainer) auf drei Jahre in Bestand. Davon sind zu Michaeli und zu Weihnachten jeweils acht Pfund Pfennig zu entrichten.

… domenica exurge.

Gb. 6/19, fol. 69. – Ebenda ein gestrichener nahezu gleichlautender, aber unvollständiger Eintrag, wonach die Zahlung auf drei Tage aufgeteilt worden wäre.

7891428 Mai 17, Wien

Georg Rot, Bürger zu Wien, und seine Frau Dorothea beurkunden, dass ihnen Paul Würfel (Würffel), Mitglied des Rats, gestattet hat, auf seiner Mauer, die zwischen seinem und dem Haus der Aussteller in der vorderen Bäckerstraße (vordern Pekchenstrass) steht, einen Giebel (gipel) zu errichten. Dieser befindet sich neben dem Rauchfang bei dem Stübchen auf dem Gang, der an das Haus der Aussteller anstößt und zur Straße führt. Die Aussteller bekräftigen, dass sie kein Recht auf diesen Bau haben und er ihnen von Würfel nur zugestanden wurde.

Siegler: Kirchmeister Ulrich Gundlach (Gundloch), Thomas von Weitra (Weithra), beide Mitglieder des Rats. Die Aussteller haben kein Siegel.

Wienn, an mantag vor dem heiligen phingsttag.

Or., Urk. Nr. 518, Perg., zwei Siegel an Presseln, das von Thomas von Weitra stark beschädigt.

7901428 Mai 31, Wien

Ägidius Knappelsberger (Knapplsperger) und seine Frau Margarete beurkunden, dass sie von Hans von Meinhartsdorf (Menhestorff), Mitglied des Rats, Otto Schweiberer (Sweibrer), Bürger zu Wien, beide Verweser des Büßerinnenhauses zu St. Hieronymus, und Peter Kramer, dem Hausvater der bekehrten Frauen, einen Weingarten in Döbling (Tobling) als Leibgeding in Bestand haben. Der Weingarten ist ein Joch groß, wird Gugel (Gugl) genannt und liegt neben jenem des Rampersdorfers (Rampelstorffer), der Florianer heißt. Die Bestandnehmer tragen alle Abgaben wie Bergrecht, Vogtrecht, Grunddienst oder Zehent und entrichten dem Kloster jährlich zu Martini sechs Pfund Wiener Pfennig. Sie haften für alle Schäden durch mangelhafte Weingartenarbeit oder ausbleibenden Bestandszins. Wenn der oder die Überlebende des Ehepaares während der Frühjahrsarbeit (vasten hawn) stirbt, soll der jeweilige Erbe, oder wer betraut wird, die Arbeit bis zum Lesen weiterführen, ehe der Weingarten an das Kloster zurückfällt.

Siegler: Ulrich Warnhofer (Warnhover), Urteilschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer).

Wienn, an sand Petronellen tag.

Or., Urk. Nr. 519, Perg., zwei Siegel an Presseln, das Siegel Hirschauers beschädigt.

7911428 Juni 28, Wien

Ulrich Mondschein (Meͣnschein), Bürger zu Wien, verkauft mit Zustimmung von Wildburg, Tochter von weiland Eberhard von Kapellen (her Eberhart von Kappellen) und Witwe von Georg von Dachsberg (her Jorg von Dachsperg), Vögtin des Frauenklosters zu Pulgarn, eine Mühle, Angermühle genannt, in Gumpendorf (Gumppendorf) unterhalb der Kirche gelegen, mit zwei zugehörigen Weingärten, die neben jenem Weingarten liegen, der Heigin (Heygin) genannt wird, um 140 Pfund Wiener Pfennig an Nikolaus von Dinkelsbühl (Dinkchelspühel), Lehrer der Heiligen Schrift und Verweser des Pilgerhauses bei St. Johann in der Kärntner Straße (Kernerstrass). Von Mühle und Weingärten sind dem Kloster zu Pulgarn jährlich 15 Pfennig Grundrecht und den Zisterziensern in Baumgartenberg zwei Pfund Pfennig Burgrecht zu entrichten, der Kirche St. Ägidi in Gumpendorf ein Mut Weizen zu mahlen sowie drei Schilling Wiener Pfennig und zwei Pfund Wachs zu leisten.

Siegler: Wildburg, Hans Musterer (Musstrer), Hans von Meinhartsdorf (Menhestorff), beide Mitglieder des Rats. Mondschein hat kein Siegel.

Wienn, an montag sant Peters und sant Pauls abent.

Or., Urk. Nr. 520, Perg., ein Siegelrest (Musterer).

7921428 August 7, Wien

Bruder Leonhard, Prior der Kartause Allerheiligental (Allerheiligenthall) zu Mauerbach (Mawrbach), und der Konvent verkaufen mit Zustimmung von Bürgermeister und Münzmeister Untermhimmel (underm Himel) um 120 ungarische Gulden ihren Gewandkeller unter den Lauben am Hohen Markt (Hochenmarckht) unter dem Schuhhaus (Schuechhauss) gegenüber vom Fischmarkt (Vischmarckht) an den Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) für das Bürgerspital.

Siegler: Aussteller, Grundsiegel der Stadt.

Wien, am sambstag vor sandt Lorenntzen tag.

Or., HA Urk. 2317, Perg., zwei Siegel an Presseln; BA, Fasz. 64/I, Zl. 34, Abschrift 16. Jh., Indorsat: Spitalskhaufbrieff vom prior unnd convent zu Maurbach umb den grossen gwanndtkeller unserm Schuechhaus, under den gewelbten tuechlauben gelegen. Datum sambstags vor sant Larenntzen tag anno 1428; Fasz. 58, Zl. 3, Abschrift 17. Jh. – Vgl. Reg. 793. PERGER, Hoher Markt, 81.

7931428 August 17, Wien

Bürgermeister und Münzmeister Nikolaus Untermhimmel (Undermhimel), der Rat und Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) bekräftigen den Bestandsvertrag für ein Zimmer im Bürgerspital mit Peter und Dorothea Stark (Starch). Dabei werden die Bedingungen wiederholt. Das Ehepaar hat bereits zwölf Pfund Pfennig für Adaptierungen aufgewendet und dem Spitalmeister acht Pfund Pfennig zum Nutzen des Spitals bezahlt. Die 100 ungarischen Gulden, mit denen sie sich eingekauft hatten, wurden vom Spitalmeister zum Erwerb eines Kaufgewölbes im Schuhhaus am Hohen Markt (Hohenmarkcht) von den Kartäusern zu Mauerbach (Maurbach) genützt. Davon ist dem Ehepaar auf Lebzeiten eine Rente von jährlich sechs Gulden auszubezahlen, je zwei Gulden zu Weihnachten, Georgi und Michaeli.

Siegler: Stadt und Bürgerspital.

Wienn, an erchtag nach unser frawnntag zu der schiedung.

Gb. 6/19, fol. 61. Die Stadt siegelte mit dem kleinen Siegel. – Vgl. Reg. 775.

7941428 August 18, Wien

Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser), Mitglied des Rats, übergibt mit Zustimmung von Bürgermeister und Münzmeister Nikolaus Untermhimmel (Undermhimel) und dem Rat Ulrich Siebenbürger (Sibenwurger) ein Haus in der Kumpflucke (Kumphlukchen) vor dem Kärntner Tor (Karnartor) neben dem von Hans Setzenwein auf Lebzeiten in Bestand. Von dem Haus sind dem Spital jährlich zwei Pfund Pfennig zu leisten, je fünf Schilling 10 Pfennig zu Weihnachten, Georgi und Michaeli, beginnend mit nächstem Michaeli. Für Schäden am Haus haftet der Bestandnehmer, so auch bei Feuer, das vom Haus ausgeht. Bei Stadtbränden trägt das Spital den Schaden.

Wienn, an mitichen nach unserr frawen tag zu der schidung.

Gb. 6/19, fol. 61v. Der Eintrag ist durch Striche getilgt.

7951428 September 25, Wien

Margarete, Witwe von Michael Mondschein (Menschein) und Frau von Gabriel Grefenberger (Grefenperger) verkauft mit Zustimmung von Bürgermeister und Münzmeister Nikolaus Untermhimmel (her Niclas Undermhimel) und dem Rat zwei Häuser am Hohen Markt (Hochenmarckht), eines zwischen Schlagstube (slachstuben), Leinwandhaus (Leinwathaus) und Schuhhaus (Irchhaus), das andere neben der Schlagstube, die sie mit eigenem Vermögen erworben hatte, um 320 Pfund Wiener Pfennig an das Bürgerspital. Die Häuser waren abgebrannt und längere Zeit öd gestanden, weshalb sie die Stadt einziehen wollte. Auf ihre Bitten hatte man ihr zugestanden, die Häuser zu verkaufen. Von den 320 Pfund sind 50 Pfund an Anna und Simon, die Kinder des verstorbenen Hans Klagmann entfallen, die auf einem Haus eine Rente in diesem Wert gehabt hatten. Weitere 150 Pfund entfielen auf eine Messstiftung des verstorbenen Arztes (puchartzt) Meister Albertinus am Allerheiligenaltar zu St. Stephan für 18 Pfund 6 Schilling Burgrechts auf den Häusern, das damit abgelöst war, 100 Pfund fielen dem Bürgerspital zu, das dieses auf den Häusern innegehabt hatte und damit die Häuser erwerben konnte. Die restlichen 20 Pfund hat Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser), Mitglied des Rats, der Ausstellerin ausbezahlt.

Siegler: Grundsiegel, Wolfgang Atzinger, Bürger von Wien. Die Ausstellerin hat kein Siegel.

Wienn, an sambstag vor sand Michaelstag.

Or., HA-Urk. Nr. 2323, Perg., ein Siegel (Atzinger); BA, Fasz. 58, Zl. 3. Spitals alhie zu Wienn khauffbrieff uber das Leinbathaus unnd das annder darneben gelegen, gegen dem Vischmarckht uber, so vormaln der Margrethen, Michael Monscheins witib, Gabrieln Grafenpergers hausfrauen gewesen. Des datum sambstags vor sand Michaelstag anno 1428. Abschrift 16. Jh.; Fasz. 37, Zl. 24, Nr. 2, 17. Jh. – QUELLEN II/2, Nr. 2323; FRANZENSHULD, Geschlechterbuch, 49.

7961428 November 6, Wien

Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser), Mitglied des Rats, übergibt Hans Zottel (Zotlein) und seiner Frau Anna ein Haus mit Garten in der Gartengasse beim Kloster St. Niklas vor dem Stubentor auf Lebzeiten in Bestand. Die ersten zwölf Jahre sollen sie jährlich sieben Pfund Pfennig, je zwei Pfund 80 Pfennig zu Weihnachten, Georgi und Michaeli entrichten, beginnend mit nächsten Weihnachten. Für Schäden haften die Bestandnehmer.

Siegler: Bürgerspital.

Wien, an samptztag vor sand Mertentag.

Gb. 6/19, fol. 78.

7971428 November 15, Wien

Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser), Mitglied des Rats, übergibt mit Zustimmung von Bürgermeister und Münzmeister Nikolaus Untermhimmel (Underrmhimel) und dem Rat Peter Gretzer, seiner Frau Anna und deren beiden Kindern Michael und Elisabeth ein Haus in der Habsburgergasse (Preidenströs) neben dem Praghaus (prachauws) auf Lebzeiten in Bestand. Von dem Haus sind dem Spital jährlich zwei Pfund Pfennig zu leisten, je fünf Schilling 10 Pfennig zu Weihnachten, Georgi und Michaeli. Für Schäden am Haus haftet der Bestandnehmer, so auch bei Feuer, das vom Haus ausgeht. Bei Stadtbränden trägt das Spital den Schaden.

Siegler: Bürgerspital.

Wyenn, an mantag nach sand Merten tag.

Gb. 6/19, fol. 78v. Der Eintrag ist durchgestrichen.

7981428 —, —

Hans Zink (her Hanns der Zingk) verkauft wegen einer Geldschuld gegenüber dem Bürgerspital diesem sein Haus in der Münzerstraße (Munsserstrazz).

… anno XIIIIc XXVIIIor.

Gb. 6/6, fol. 3v. Überschrift: des Zinken haws. Der Eintrag ist gestrichen. – Zur Geldschuld vgl. QUELLEN II/2, Nr. 2304.

7991428 —, —

Thomas Rennher (Reͣnher) von Döbling (Töbling) und seine Frau Dorothea nehmen von Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheybelwiser) einen Weingarten am Krottenbach (Krotenpach) in Döbling (Tobling) auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich fünf Schilling Pfennig zu Michaeli zu entrichten.

… anno vicesimo ottavo.

Gb. 6/6, fol. 17.

8001428 —, —

Nikolaus Siebenhirter (Sibenhirter) von Döbling (Tôbling) nehmen von Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) einen Viertelweingarten in Döbling (Tobling) am Krottenbach (Krotenpach) auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich fünf Schilling Pfennig zu Michaeli zu entrichten.

… anno vicesimo ottavo.

Gb. 6/6, fol. 17. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

8011428 —, —

Leonhard Mühlleiter (Mülleitter) und seine Frau Elisabeth nehmen von Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) einen Weingarten bei Döbling (Tobling), Ger genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich zehn Schilling Pfennig zu Michaeli zu leisten.

… anno domini vicesimo octavo.

Gb. 6/6, fol. 18.

802[1428]

Hans Preßburger (Prespurger) nimmt das Häuschen beim Turm an der Wien nahe dem Spital auf ein Jahr in Bestand und entrichtet zu Michaeli ein Pfund Pfennig.

… in anno XXVIIIImo.

Gb. 6/6, fol. 18v. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

8031429 Jänner 9, —

Matthias Senft beurkundet als Grundrichter der Besitzungen des Bürgerspitals in Hernals (Herren Alss) die Entscheidung über ein Haus mit Hofstatt und Weingarten neben Hans Döblinger (Toblinger). Dieses Haus war im Besitz von Ulrich Goldhahn (Goldhan) und seiner Frau Anna, die beide verstorben sind. Von dem Haus sind alljährlich 72 Wiener Pfennig als Grunddienst an das Bürgerspital zu entrichten. Goldhahn hat das halbe Objekt Paul Freidung (Freydung) von Hernals vermacht. Auf die andere Hälfte hatten nach Anna Goldhahn, Kunigunde, Frau des Alex Schernhaimer, Bürgers von Wien, Stephan, Stiefsohn von Erhard Gibing, und Hans, Sohn von Wolfhart Resch, Anspruch, machten diesen jedoch nicht geltend. Daraufhin erhob Wolfhart Hopfer (Hopher), Amtmann des Bürgerspitals in Hernals, vor dem Grundgericht die Forderung, den Besitz dem Bürgerspital zu überantworten. Da die Anspruchsberechtigten am festgesetzten Termin nicht vor dem Gericht erschienen sind, fällt das Haus an das Bürgerspital.

Siegler: Ulrich Warnhofer (Warnhover), Urteilschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer). Der Aussteller hat kein Siegel.

… an suntag nach der heiling dreyerkunig tag.

Or., Urk. Nr. 521, Perg., zwei Siegel an Presseln (beschädigt).

8041429 Februar 24, —

Spitalmeister Hans Scheibelwieser (Scheibelwiser) übergibt Michael Sailer einen Viertelweingarten im Langenmaiß (Langenmass) in der Kälberpeunt (Kelberspeunt) neben dem von Pob auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind dem Bürgerspital drei Viertel Wein an Bergrecht und drei Hälbling an Vogtrecht zu entrichten. Für das Leibgeding sind jeweils zu Michaeli zwölf Schilling fällig.

… in die Marthie apostoli.

Gb. 6/19, fol. 79v.

8051429 August 1, Wien

Stephan von Zelking, Sohn des verstorbenen Heinrich (her Hainreich) von Zelking, übergibt dem Pilgerhaus eine Rente von zwölf Schilling Wiener Pfennig, gelegen auf zwei Halblehen in Spannberg (Spanwerg), die weiland Andreas Zimmermann (Czimmerman) und Martin Burgmann (Purgmannn) innehatten, sowie zwölf Schilling 14 Pfennig Wiener Geldes auf Überländen in Niedersulz (nyder Sulcz), die Hans Ödenwieser (oͤdenwiser) und seine Frau Elisabeth, die Tochter von Gottfried Fronauer (Froͤnawer), von Stephans Vater zu Lehen hatten. Diese Gülten sollen Katharina Töninger (Toͤningerin), der Tochter von Hans und Elisabeth Ödenwieser, die eine Pfründe im Pilgerhaus hat, zugutekommen, und sie sollen nach ihrem Tod dortbleiben. Das Pilgerhaus hat den Zelkingern dafür alljährlich zu Michaeli 14 Wiener Pfennig an Vogtrecht zu leisten und zu allen Quatembern vor der Kanzel für die Familie zu beten. Wird das Vogtrecht nicht geleistet, kann gepfändet werden. Der Aussteller behält sich die Erbvogtei über die Gülten vor.

Siegler: Stephan von Zelking, Erhard (her Erhart) von Zelking, Stephans Vetter, Hans Gottsberger (Gotzsperger).

Wienn … des negsten montags vor sant Osboltzs tag des künigs.

Or., Urk. Nr. 522, Perg., Siegel fehlen. – Zu Katharina vgl. Reg. 698.

8061429 August 19, Wien

Nikolaus Steuber (Stewber), Richter in Laxenburg (Lachsendorf), Hans Wilhelm (Wilhalb), Meinhard Schwertfeger (Swertfürb), Hans Paveser (Pafeser) und Erhard Stendler, Vierer in Laxenburg, führen mit dem Bürgerspital, vertreten durch den Spitalmeister Hans Scheibelwieser (her Hanns der Scheibelwiser), einen Grundtausch durch. Die Aussteller übergeben eine Wiese freien Eigens im Ausmaß von vier Tagwerken in Laxenburg, neben der Wiese des Ägidius Schlager (Slacher) von Vösendorf (Vosendorff) gelegen, und erhalten vom Bürgerspital eine andere Wiese in Laxenburg, ebenfalls freien Eigens, in der Größe von drei Tagwerken. Diese liegt neben der des Nikolaus Steuber.

Siegler: Eberhard vom Rohr (Ror), Pfleger zu Laxenburg, Nikolaus Teufel (Tewfel) von Winzendorf (Winnsendorf).

Wienn, an freytag nach unser frawn tag der schidung.

Or., Urk. Nr. 523, Perg., zwei Siegel an Presseln.

8071429 Oktober 29, Wien

Peter von Durlaß (Durchlas), Kaplan und Verweser der Johanneskapelle zu St. Marx vor dem Stubentor, beurkundet, von Ulrich (her Ulreich) von Gars und Jakob von Ofen für die Kapelle einen Weingarten erhalten zu haben. Dieser befindet sich vor dem Stubentor am Rennweg (Renbeg) und reicht bis an den Liechtenstein (Liechtenstain), ist drei Achteljoch groß und liegt neben jenem des Peter unter dem Birnbaum (Pirpawm); dem Dominikanerkloster sind davon 60 Wiener Pfennig Grunddienst zu leisten. Dafür sollen die Kapläne der Johanneskapelle alljährlich zu den vier Quatembern eine Seelenmesse lesen, ebenso in der Woche nach Allerseelen und in der Woche von Maria Magdalena (22. Juli), jeweils mit Wachskerzen für einen Pfennig. An all diesen Tagen soll auch eine Vigil mit Andacht und Gebet für die Seelen der Stifter gehalten werden. Wird ein Kaplan säumig, muss er dem Pfarrer von St. Marx drei Pfund Wachs geben. Sollte die Kapelle je zerstört werden, wären die sechs Messen in der Pfarrkirche zu St. Marx zu lesen.

Siegler: Hans Brunner (Prunner), Bürger von Wien, Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer). Kaplan Peter hat kein Siegel.

Wienn, an sambstag nach sannd Symons und sannd Judas tag.

Or., Urk. Nr. 524, Perg., Siegel fehlen. – CAMESINA, Not. Bl. 1854, 63 Nr. 19 (Reg.).

8081430 März 22, Wien

Thomas Arbeiter (Arbaitter), Hausvater zu St. Hieronymus (Jeronimus) übergibt Michael Schwab (Swab) von Achau (Aichaw) und dessen Söhnen Hans und Wolfgang eine sieben Tagwerk große Wiese in Achau, neben jener, die einst Peter Hasler gehörte, zu Leibgeding. Sie haben St. Hieronymus alljährlich zwölf Schilling Wiener Pfennig zu Michaeli zu leisten. Nach dem Ableben der drei Empfänger fällt die Wiese an St. Hieronymus zurück.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an mitichen vor Letare in der vasten.

Or., Urk. Nr. 525, Perg., Siegel an Pressel, beschädigt.

8091430 Mai 16, Wien

Philipp Pöckel (Poͤkchel) bringt einen Streit mit dem Bürgerspital wegen einer Au (aw), gelegen neben der Au, die Rohrschütt (Rorschut) genannt wird, gegenüber von Stadlau (Stadelaw), vor den Herzog. Dafür werden von Pöckel Stephan Siebeck (Sibpekch) und Dietmar Königsberger (Kunigspergeͣr) als Schiedsrichter (spruchlewt) benannt, vom Spitalmeister Hermann Perman Kellermeister Hans Scharfenberger (Scharffenperger), Mitglied des Rats, und Paul Würfel (Wurffel). Diese sollen Wasserrichter (wasserlewt) zur Beschau der Au beiziehen und die Angelegenheit durch Aussagen und Prüfung von Urkunden untersuchen und eine Entscheidung fällen. Sollte keine Entscheidung zustandekommen, sollen die Schiedsrichter einen Obmann wählen, dem ein Dirimierungsrecht zukäme. Der Obmann könnte einen der Schiedsrichter ablehnen, der ersetzt werden müsste. Wer dem Spruch nicht Folge leistet, verliert seinen Rechtsanspruch und ist der Strafe verfallen, die von den Schiedsrichtern festgelegt wird.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an eritag nach sand Pangreͣtzen tag.

Or., Urk. Nr. 525bis, Papier, leicht beschädigt, aufgedrückte Siegel abgefallen; BA, Fasz. 14, Zl. 23, fol. 6, Nr. 17; Kurzer Extrakt aus den Originalurkunden des Bürgerspitals über den Wörth gegen dem Rotten Thurn über gelegen und die darzue gehörige güetter betreffend, 17. Jh. Das Original war mit zwei Siegeln versehen. – Vgl. Regg. 767–770, 774, 908.

8101430 Juli 20, Wien

Ulrich und Michael, die Söhne des verstorbenen Barchenters (parchanter) Ägidius Ritter und seiner Frau Christine, verkaufen, auch namens ihrer minderjährigen Schwester Barbara, mit Zustimmung des Bürgermeisters Konrad Hölzler (her Kůnrad der Holczler) ein Pfund Wiener Pfennig Burgrechts auf ihrem Haus auf der Goldschmiede (auf der Goltsmid), neben dem von Hans Kammer gelegen, um acht Pfund Wiener Pfennig den Büßerinnen zu St. Hieronymus in der Singerstraße (Sunigerstrass). Von dem Haus ist Siegmund (her Sigmund), Kaplan des Marienaltars zu St. Johann (sand Johanns) im Werd, ein Pfund Pfennig Burgrechts zu leisten, das einst der Lederer Hans Gstetter gestiftet hat. Dem Kloster sind fortan alljährlich zu Georgi, Michaeli und Weihnachten jeweils 80 Wiener Pfennig an Burgrecht zu leisten. Das Burgrecht kann einzeln oder gemeinsam mit acht für einen Pfennig abgelöst werden. Bei Säumnis kann innerhalb von 14 Tagen die Klage auf Zwispild vor dem Stadtrichter erhoben werden. Die acht Pfund waren die Ablösesumme einer Rente auf dem Haus des Ghörindhöll (Kerindhell) auf der Wieden (Widm).

Siegler: Grundsiegel der Stadt, Peter Renneis (Reneys), Bürger zu Wien.

Wienn, an phincztag vor sand Marien Magdalenen tag.

Or., Urk. Nr. 526, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. Reg. 811.

8111430 Juli 21, Wien

Ulrich und Michael, die Söhne des verstorbenen Barchenters (parhander) Ägidius Ritter, verkaufen, auch namens ihrer minderjährigen Schwester Barbara, ein Pfund Wiener Pfennig Burgrechts auf ihrem Haus auf der Goldschmiede (auf der Goltsmid), neben dem von Hans Kammer gelegen, um acht Pfund Wiener Pfennig den Büßerinnen zu St. Hieronymus. Die Urkunde darüber erlaubt eine Ablöse einzeln oder gemeinsam mit acht für einen Pfennig, die Aussteller verpflichten sich jedoch, eine allfällige Ablöse nur gemeinsam vorzunehmen.

Siegler: Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer), Peter Renneis (Reneys), Bürger von Wien.

Wienn, an freytag vor sand Maria Magdalen tag.

Or., Urk. Nr. 527, Perg., zwei Siegel an Presseln, das Siegel von Renneis beschädigt. – Vgl. Reg. 810.

8121430 —, —

Bruder Hans Steinberger (Stainberger), Meister des Heiliggeistspitals, und der Konvent verkaufen einen Weingarten beim Klagbaum (Klagpawm) um elf Pfund Pfennig an Meister Nikolaus Preuss (Prewss). Den Weingarten hatte der verstorbene Andreas Ries (Ris) gestiftet, den Erlös verwenden sie für die Anschaffung eines Graduales (gradwal) für die Kirche.

Siegler: Konvent.

… MCCCCmoXXXmo.

Gb. 6/6, fol. 121. Der Eintrag ist durch Striche getilgt.

8131431 Jänner 27, Wien

Anna, die Frau des Arztes (puchartzt) Friedrich, bestätigt für sich und ihren Bruder Simon, der außer Landes ist, dass Spitalmeister Hermann Perman, Mitglied des Rats, fünf Pfund Pfennig Burgrechts mit 50 Pfund Wiener Pfennig abgelöst hat. Das Burgrecht lag auf einem Haus des Bürgerspitals am Hohen Markt (Hohenmarkcht), das früher Anfleisch besessen hat, zwischen der alten Mautstube (mautt stuben) und der Schlagstube (slachstuben) gelegen.

Siegler: Jakob von Vellach (Velach), Bürger, Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer).

Wienn, an sambstag vor unser frawn tag der liechtmess.

Or., Urk. Nr. 528, Perg., Siegel fehlen.

8141431 Februar 24, —

Peter Pott von Ottakring (Attakrin) und seine Frau Elisabeth nehmen von Spitalmeister Hermann Perman einen Weingarten in Ottakring (Ottakrin) in der Winterleiten (Wintterleitten), Steigbügel (Stegraiff) genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Davon ist alljährlich zu Ägidi ein halbes Pfund Pfennig zu entrichten.

In die Mathie apostoli.

Gb. 6/6, fol. 18.

8151431 März 1, Wien

Ulrich Mondschein (Meͣnschein), Bürger von Wien, verkauft mit Zustimmung von Frau Wildburg, Tochter des verstorbenen Eberhard von Kapellen (Cappellen) und Witwe von Georg (her Jorg) von Dachsberg (Dachsperg), Vögtin des Frauenklosters zu Pulgarn, ein Haus und zwei Hofstätten mit Weingärten mit allem Zubehör in Gumpendorf (Gumppendorf) beim Steg, gegenüber vom Pfarrhof, um 95 Pfund Wiener Pfennig an Meister Nikolaus von Dinkelsbühl (Dinkchelspühel), Lehrer der Heiligen Schrift und Verweser des Pilgerhauses bei St. Johann (sand Johanns) in der Kärntner Straße (Kernerstrass). Von dem Haus und der großen Hofstatt sind dem Kloster in Pulgarn zu Michaeli 72 Pfennig, von der kleinen Hofstatt 42 Pfennig Grunddienst zu entrichten.

Siegler: Frau Wildburg, Nikolaus Zink (Zingk), Mitglied des Rats, Jakob von Vellach (Velach), Bürger von Wien.

Wienn, an phincztag vor Oculi in der vasten.

Or., Urk. Nr. 529, Perg., drei Siegel an Presseln. – Vgl. Reg. 791.

8161431 Dezember 20, Wien

Peter Benedikter (Benedicter), Vikar und Kaplan der Messtiftung von Meister Albertin auf dem Marienaltar zu St. Stephan, bestätigt die Ablöse eines Burgrechts über 18 Pfund sechs Schilling mit 150 Pfund Wiener Pfennig durch Spitalmeister Hermann Perman, Mitglied des Rats. Das Burgrecht lag auf einem Haus des Bürgerspitals, das ursprünglich aus zwei Häusern bestanden hat, von denen eines hinter der alten Schlagstube (Altenslachstube) am Hohen Markt (Hohenmarkt) liegt, mit seiner Vorderseite an eben diese stoßt, mit dem mittleren Teil an das Leinwandhaus (leinwathaus) und dem oberen Teil an das Irchhaus (Irchaus), das andere direkt am Hohen Markt.

Siegler: Hans Schwab (Swab), Mitglied des Rats, Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer).

Wienn, an phintztag vor sand Thomans tag des heiligen zwelifpoten.

Or., Urk. Nr. 530, Perg., beschädigt, Siegel fehlen. – Vgl. PERGER, Hoher Markt, 80.

8171432 März 21, Wien

Hans Moosbrunner (Mosprunner), Mitglied des Rats, sein Bruder Georg und beider Schwester Anna, Frau des Ratsmitglieds Ulrich Perman, Kinder des verstorbenen Hans Moosbrunner, beurkunden, dem Spitalmeister Hermann Perman 200 Pfund Wiener Pfennig zu schulden, die ihr Vater dem Bürgerspital vermacht hat. Das Testament ist im Stadtbuch eingetragen. Die Aussteller verpflichten sich, aus den Erträgen der 200 Pfund im Spital einen ewigen Jahrtag am Todestag ihres Vaters mit Vigil und gesungenem Seelamt auszurichten sowie den Kranken eine Mahlzeit mit Brot, Wein, Fleisch und Kraut zu reichen und ein Bad zu bezahlen. Außerdem soll im Spital und in der Kinderstube jedem ein Pfennig gegeben werden. Als Pfand für das Hauptgut setzen sie mit Zustimmung des Ratsmitglieds und Bergmeisters des Stifts Klosterneuburg (Closternewnburg) Stephan Wirsing aus ihrem Erbe dem Bürgerspital einen Weingarten. Dieser liegt am Nussberg (Nusperg), ist ein Dreivierteljoch groß, heißt Mäuerl (Mewrl) und liegt zwischen den Weingärten von Alram (Olram) von Grinzing (Grinczing) und jenem, der früher Ruprecht (her Ruepprecht), dem Kanzler des Bischofs von Passau (Passaw), gehört hat. Dem Stift sind siebeneinhalb Viertel Weins an Bergrecht und neun Ort Vogtrechts zu entrichten. Falls die Aussteller die 200 Pfund nicht für das Bürgerspital anlegen und den Jahrtag nicht entsprechend ausrichten, fällt der Weingarten an das Spital und wenn dadurch der Wert des Hauptguts nicht abgedeckt wird, kann sich der jeweilige Spitalmeister am Besitz der Aussteller schadlos halten. Der Weingarten kann mit 200 Pfund wieder ausgelöst werden. Bürgermeister Konrad Hölzler (her Conrat der Hölczler) ist Zeuge der Beurkundung.

Siegler: Konrad Hölzler, Hans Moosbrunner, Stephan Wirsing. Georg Moosbrunner und Anna Perman haben kein Siegel.

Wienn, am vreitag vor [Oculi]1 in der vassten.

Dep., vidimiert in Reg. 1134.

8181432 Juni 6, Wien

Wolfhart Hopfer (Hopher), Amtmann des Bürgerspitals in Hernals (Herren Alss) beurkundet die Entscheidung im Banntaiding über die Klage des Spitalmeisters Hermann Perman gegen den Seidennäher (seydennater) Nikolaus Unger wegen eines Weingartens. Dieser Weingarten, ein halbes Joch groß, liegt im Mitterberg hinter Als zwischen den Weingärten des Schneiders Schernecker (Schernegker) und der Nikolausin Stierl (Stierlin) auf Bürgerspitalgrund. Die fälligen Abgaben, ein halber Eimer und sechs Achtering Wein an Bergrecht und drei Pfennig Vogtrechts waren durch vier Jahre nicht geleistet worden, auch blieb der Weingarten unbearbeitet. Nachdem eine Beschau durch die geschworenen Vierer durchgeführt wurde, wird der Weingarten dem Bürgerspital zugesprochen.

Siegler: Konrad beim Gottesacker (Gotzakher), Hans Schell, beide Bürger von Wien. Der Aussteller hat kein Siegel.

Wienn, an freytag vor dem heiligen phingstag.

Or., Urk. Nr. 531, Perg., zwei Siegel an Presseln.

8191432 Juli 3, Wien

Stephan Kraft von Marsbach (Marspach) verkauft mit Zustimmung seines Lehensherrn Herzog Albrechts V. sein Bierrecht (pirrecht) in Wien mit allem Zugehör, sein Bierhaus (pirhaus) und Brauhaus (prewhaus) mit dem Gärtlein, der Stallung und dem Viehhof in der Weidenstraße (Weydenstrass) vor dem Widmertor am Graben, ebenso sein Haus, das gegenüber dem Brauhaus liegt, mit dem Garten an Bürgermeister Konrad Hölzler (Holczler) und den Rat für das Bürgerspital. Von Bierhaus und Brauhaus bezog das Bürgerspital ein halbes Pfund und sieben Pfennig an Burgrecht, jeweils 63 ½ Pfennig zu Georgi und Michaeli. Der Viehhof, an dessen Stelle einst Häuser standen, grenzt an das Haus des Zimmermanns Konrad Payer (Payr); davon waren dem Bürgerspital zu Georgi 61 Pfennig und drei Ort an Grunddienst zu entrichten. Von seinem Haus und dem Garten, an dessen Stelle auch Häuser gestanden waren und das zwischen den Liegenschaften von Ulrich Amstetter (Amsteter) und von Wunsam liegt, erhielt das Bürgerspital fünf Schilling und sechseinhalb Pfennig zu Georgi und Michaeli an Grunddienst.

Siegler: der Aussteller, Berthold von Mangen, Hubmeister und Schwager des Ausstellers, Oswald Oberndorfer (Oberndorffer), Bürger von Wien.

Wienn, an phincztag vor sand Ulreichs tag.

Or., Urk. Nr. 532, Perg., drei Siegelreste an Presseln. – Ed. SAILER, Bierbrau- und Schankmonopol, Beilage I. Vgl. POHL-RESL, Rechnen, 143 f.; Reg. 820.

8201432 Juli 4, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt den Verkauf von Braurecht und Brauhaus am Graben vor dem Widmertor, die von ihm zu Lehen gehen, von Stephan Kraft an Bürgermeister und Rat von Wien für das Bürgerspital und verleiht diesem das Braurecht.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an sant Ulreichstag.

Or., Urk. Nr. 533, Perg., Siegel (SAVA 78). KV unter der Plica rechts: dominus dux per Berth(oldum) de Mangen magistrum hubarum. – Ed. SAILER, Bierbrau- und Schankmonopol, Beilage II. Vgl. Reg. 819.

8211432 Oktober 12, Wien

Anna im Fischhof (Vischof), Witwe des Martin Reidecker (Reydegker), verkauft ihren Weingarten in Grinzing (Grintzing) hinter dem Dorf, der Breitenfelder (Praytenvelder) heißt, um 100 Pfund Wiener Pfennig an Bürgermeister Konrad Hölzler (her Conrat der Hoͤltzleͣr). Der Weingarten, ein halbes Joch groß und ihr freies Eigen, liegt zwischen den Weingärten von Konrad Hölzler und Martin Fröhlich (Froͤleich) und gegenüber jenem, der Leͣmss genannt wird.

Siegler: Ulrich Perman, Mitglied des Rats, Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssaweͣr). Die Ausstellerin hat kein Siegel.

Wienn, an montag vor sand Kolmans tag.

Or., Urk. Nr. 534, Perg., ein Siegel an Pressel (beschädigt), das Siegel Hirschauers fehlt.

8221433 März 24, Wien

Friedrich Fuchsel, Bürger von Mödling (Medling), verkauft mit Zustimmung seiner Grundherrin (gruntfraun) Schwester Barbara Traismer (Traysmerin), Äbtissin zu St. Niklas auf der Landstraße (Lanntstrass) vor dem Stubentor, sein Leibgeding und Recht auf einem Weingarten am Mitterberg bei Als um acht Pfund Wiener Pfennig an die Verweser des Pilgerhauses (pilgreimhauss). Den Weingarten, der ein halbes Joch groß ist und neben jenem von Hans Muer liegt, hat er von Frau Elisabeth Hofgeber (Hofgeberinn) mit der Bestimmung geerbt, dass dieser nach seinem Tod dem Pilgerhaus zufallen soll. Das Testament ist im Marktbuch von Mödling eingetragen. Dem Kloster St. Niklas sind zu Michaeli 43 Wiener Pfennig an Grunddienst zu leisten.

Siegler: Schwester Barbara Traismer, Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer).

Wienn, an eritag nach Letare in der vassten.

Or., Urk. Nr. 535, Perg., zwei Siegel an Presseln, das Siegel Hirschauers beschädigt.

8231433 August 19, Wien

Elisabeth, Witwe von Hans Kirchstetter (Kirchsteteͣr) von Burgmannsgwick (Purgmansgwigk), bestätigt den Erhalt einer Geldsumme von Spitalmeister Hermann Perman und erklärt, keine weiteren Forderungen wegen einer Geldschuld des Spitals gegenüber ihrem Sohn Hans Kirchstetter (Kirchsteteͣr) zu haben.

Siegler: Wolfgang Lengenauer (Lengenaweͣr), Hans Kottaner, beide Bürger von Wien.

Wienn, an mitichen vor sand Bertlmes tag.

Or., Urk. Nr. 536, Perg., ein Siegel an Pressel, das Siegel Lengenauers fehlt.

8241433 Dezember 19, —

Christian Tybisol von Heiligenstadt (Heiligenstat) und seine Frau Katharina nehmen von Spitalmeister Hermann Perman einen Dreiviertelweingarten in Grinzing (Grinczing) im Muckental (Mukental), Weinbottich (Weinpotig) genannt und neben jenem von Hans Schuler gelegen, in Bestand. Davon ist alljährlich zu Weihnachten, Georgi und Michaeli je ein Pfund Wiener Pfennig zu entrichten.

… an sambstag vor sand Thomans tag … ut littera sonat.

Gb. 6/6, fol. 19v.

8251433 Dezember 19, —

Thomas Freudenfuß (Freidnfus) von Grinzing (Grinczing) und seine Frau Margarete nehmen von Spitalmeister Hermann Perman einen Weingarten von einem halben Joch am Schenkenberg (Schenkhenperg), Glöckel (Glokkl) genannt und neben jenem von den Schotten gelegen, in Bestand. Davon sind alljährlich zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils 13 Schilling 10 Pfennig zu entrichten.

… am samcztag vor sand Thömans tag.

Gb. 6/6, fol. 19v.

8261433 Dezember 24, —

Hans Liebbeck (Liebpekch) nimmt von Spitalmeister Hermann Perman einen Dreiachtelweingarten in der Langenmaiß (Lanngenmass) auf Lebzeiten in Bestand, wobei er den Weingarten jedem überlassen kann. Davon sind zwei Pfund Pfennig zu Michaeli zu entrichten.

… in vigilia nativitatis Christi.

Gb. 6/6, fol. 18v. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

8271434 Jänner 5, —

Hans Liebbeck (Liebpekch) und seine Frau Katharina nehmen von Spitalmeister Hermann Perman einen Dreiachtelweingarten in der Langenmaiß (Lanngenmass) auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils vier Schilling 20 Pfennig zu entrichten.

… in vigilia Epiphanie.

Gb. 6/6, fol. 18v. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.

8281434 März 6, Wien

Der Bader Heinrich Kober (Chober) und seine Frau Magdalena überlassen in der Ratssitzung dem Spitalmeister Hermann Perman für das Spital ihr Leibgeding, das sie an der Badstube des Bürgerspitals bei der Himmelpforte in der Himmelpfortgasse (Trawbotenstrass) und dem zugehörigen Weingarten bei Als im Feld hatten.

Siegler: Paul Würfel (Würffel), Wolfgang Lengenauer (Lengenawer), beide Bürger von Wien.

Wienn, am sambstag vor dem suntag als man singet Letare in der vasten.

Or., Urk. Nr. 537, Perg., zwei Siegel an Presseln.

8291434 April 23, —

Hans Fröhlich (Frölich) von Breitensee (Pratnsee) nimmt von Spitalmeister Hermann Perman einen Dreiviertelweingarten in Breitensee (Pratensee) in der Unteren Ried (Nidern Rind) neben jenem von Moosbrunner (Mosprunner) in Bestand. Von diesem Weingarten sind dem Bürgerspital drei Schilling an Grunddienst und anderthalb Pfennig an Vogtrecht zu leisten. An Bestandsgeld sind zu Michaeli zwölf Schilling zu entrichten.

… Georii.

Gb. 6/6, fol. 19v.

8301434 Mai 14, Wien

Der Bäcker Hans Progentel (Pragentel) und seine Frau Katharina nehmen für zehn Jahre eine Mühle und zwei Weingärten von den Verwesern des Pilgerhauses (pilgreimhaus) in der Johannesgasse (sand Johannsstrass), Meister Peter von Pirawarth (Pirchenwart), Lehrer der Heiligen Schrift, Bürgermeister und Kellermeister Hans Steger und Wenzel Neunhofer (Newnhover) anstelle des Hubmeisters Berthold von Mangen, auf zehn Jahre in Bestand. Die Mühle, Angermühle (Angermül) genannt, liegt in Gumpendorf, oberhalb der Mühle von Hesl (Heͣslein). Die Aussteller verpflichten sich, die Mühle mit Dächern, Rinnen (fludern), Rädern, Mahlboden und Wegen, Einfriedungen und Zäunen sowie Wehranlagen instand zu halten und die Weingärten entsprechend zu bewirtschaften sowie ihr Vieh so zu halten, dass Mühle und Weingärten keine Schäden entstehen. Die auf den Objekten liegenden Abgaben werden vom Pilgerhaus, die Zehente von den Bestandnehmern geleistet. Dem Pilgerhaus sind zu Michaeli, Weihnachten und Georgi jeweils sechs Pfund Wiener Pfennig zu bezahlen. Bei Nichteinhaltung all dieser Verpflichtungen kann nach Aussage der zuständigen Vierer das Pilgerhaus Mühle und Weingärten sofort einziehen und die Bestandnehmer haftbar machen. Nach Ablauf der zehn Jahre sind die Bestandnehmer aller Verpflichtungen ledig. Aussteller und Verweser verfügen wechselweise über Dokumente (zedeln) zu diesen Vereinbarungen.

Siegler: Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssaweͣr), Hans Friedberger (Fridberger), Bürger von Wien.

Wienn, an freytag vor dem heiligen phingsttag.

Or., Urk. Nr. 538, Perg., Siegel fehlen. – Vgl. Reg. 831.

8311434 Mai 14, Wien

Meister Peter von Pirawarth (Pirchenwart), Lehrer der Heiligen Schrift, Bürgermeister und Kellermeister Johann Steger und Wenzel Neunhofer (Wenczlab Newnhofer) anstelle des Hubmeisters Berthold von Mangen, die Verweser des Pilgerhauses (pilgreimhauss), beurkunden, dass der Bäcker Hans Progentel (Pragentel), Bürger von Wien, und seine Frau Katharina eine Mühle des Pilgerhauses, Angermühle (Angermul) genannt, und zwei Weingärten auf zehn Jahre in Bestand nehmen. Die Mühle liegt in Gumpendorf oberhalb der Mühle von Hesl (Heͣslein).

Siegler: die Aussteller.

Wienn, an freytag vor dem heiligen phingsttag.

Or., Urk. Nr. 539, Perg., Siegel fehlen. – Vgl. Reg. 830. Beide Urkunden sind von einer Hand geschrieben und stimmen weitgehend wörtlich überein.

8321434 Oktober 13, —

Leonhard Mühlleiter (Mullewteͣr) und seine Frau Elisabeth von Döbling (Tobling) nehmen von Spitalmeister Hermann Perman einen Viertelweingarten in Döbling am Krottenbach (Krotenbach) auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich zu Michaeli fünf Schilling Pfennig zu entrichten.

… an sand Kolmans tag.

Gb. 6/6, fol. 19v. Nach der Datierung: Item hat an Chleczenperg zwen weingerten, des drew sind virtail zunagst Nyclasen des Nielsen weingarten, davon er dint drew phunt phening Jori und Michael, ut littera sonat.

8331434 Oktober 14, —

Hans Preisinger, Chorherr zu Freising und oberster Kaplan der Georgskapelle im Dompropsthof (Tůmbbrobsthove) beurkundet unter Berufung auf die Anordnung Herzog Rudolfs IV. die Ablöse eines Burgrechts von einem Pfund Wiener Pfennig mit acht Pfund, die die Kapelle auf dem Bürgerspital innegehabt hatte, durch den Spitalmeister Hans Perman. Das Geld wurde im Interesse der Kapelle wieder angelegt.

Siegler: Georgskapelle.

Wien, an phincztag nach sand Kolmans tag.

Or., Urk. Nr. 540, Perg., Siegel an Pressel (beschädigt).

834[1434]

Der Schlosser Hans Heringer, Bürger von Wien, und seine Frau Anna nehmen von Spitalmeister Hermann Perman einen Weingarten von einem Joch in Untersievering (Nidernn Suffering), Heuklotz (Hewplocheͣr) genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils 13 Schilling 10 Pfennig zu entrichten.

Gb. 6/6, fol. 19v.

8351435 Jänner 31, —

Otto von Maissau, oberster Marschall und oberster Schenk von Österreich stiftet auf Bitten von Wenzel Neunhofer (Newnhofer) von Wien zum Lobe Gottes, Mariens und aller Heiligen und allen Seelen zum Heil dem Pilgerhaus (pillegreym haus) bei St. Johann in der Kärntner Straße (Kerner strasse) einen Hof und eine Gülte von 40 Pfennig auf zwei Hofstätten in Götzendorf (Getzendorf) sowie eine weitere von einem Pfund auf Überländen in Dürnkrut (Duerrenkrude) zu freiem Eigen. Sollten Hof oder Gülten von den Gütern des Pilgerhauses getrennt werden, fiele alles an den Stifter oder seine Nachkommen zurück. Das Stiftungsgut hatte Otto von seiner Muhme Wilburg, der Tochter des verstorbenen Eberhard von Kapellen (herr Eberhart von Kappellen) geerbt, später hatte es Hans Ödenwieser (Ödenwyser) zu Lehen gehabt.

Siegler: der Aussteller.

… am mantag vor unser lieben frawntag der lichtmesse.

Or., Urk. Nr. 541, Perg., Siegel an Pressel (beschädigt).

8361435 Februar 22, Wien

Katharina, Witwe von Nikolaus Schendenmarkt (Schentenmarkht), verfasst ihr Testament. Die Messstiftung, die sie im Kloster von St. Laurenz (sant Larenczen) am Alten Fleischmarkt (Fleischmarkht) eingerichtet hat, soll aufrecht bleiben. Ihrem Enkel Jakob Ötzesdorfer (Öczestorffer) vermacht sie ihre Fleischbank, gelegen unter den Fleischbänken am Lichtensteg neben der von Peter Stern. Nach seinem Tod soll sie an seine Kinder fallen; falls er keine hat, sollen die Erben nach seiner Mutter zum Zug kommen. Jeder Inhaber der Fleischbank soll alljährlich zu Fronleichnam oder am Freitag danach der Priorin zu St. Laurenz zwei Pfund Wiener Pfennig und ein Pfund Wachs entrichten. Diese soll mit dem Geld zehn Priester bezahlen, die an der Fronleichsnamsprozession teilnehmen und am Freitag danach im Kloster für die Ausstellerin zehn Messen und ein Seelamt mit Kerzen, wofür das Wachs zu verwenden ist, halten sollen. Bei Säumigkeit der Fleischbankinhaber müssten diese dem Kirchmeister von St. Stephan (sant Steffan) für die Erhaltung der Kirche ein halbes Pfund Pfennig bezahlen, ebenso dem Kloster. Richter und Rat hätten darüber zu wachen. Diese Leistung von zwei Pfund könnte mit 24 Pfund Pfennig, die beim Grundbuch zu erlegen wären, abgelöst werden. Dieses Geld soll ihr Enkel Christoph Ötzesdorfer (Öczestorffer) oder, wenn er nicht mehr lebt, ein anderer Erbe einem frommen Mann, der ein Erbgut auf städtischem Grund hat, gegen die jährliche Verpflichtung an das Kloster überlassen. Dem Priester Peter (her Peter) überlässt sie ihren Fuchspelz, ein Hemd, zwei Leintücher und vier Gulden, der Tochter des Höfling ein Bett und zehn Pfund Pfennig zu ihrer Großjährigkeit. Ihren Enkeln Christoph und Jakob vermacht sie gemeinsam ihren silbernen Pokal (khopph) und zwei silberne Becher. Ihr Gewand und ihre Schleier sollen zugunsten armer Leute verkauft werden. Ihr Enkel Christoph erhält die Fahrhabe, alles Bargeld, Wein, Außenstände und Hausrat. Er soll dafür für ihr Begräbnis sorgen und ihr einen Jahrtag stiften. Ihm vermacht sie auch ihr Haus in der Wollzeile an der Ecke, wie sie schon früher urkundlich festgelegt hat. Christoph wird als Testamentsvollstrecker eingesetzt, doch behält sich die Ausstellerin allfällige Änderungen ihres letzten Willens vor.

Siegler: Markus Rock (Rokh), Georg Ather, beide Bürger von Wien.

Wienn, am eritag vor sant Mathiass tag dess heyligen zwölffpoten.

BA, Fasz. 51, Zl. B, Abschrift 17. Jh.; auf der letzten Seite: Abschrifft der Schentmarckherin geschefftbrieff und auch die stüfft zue gottsleichnambstag, so sy gestüft hat zu sant Larenczen gottshauss am Alten Fleischmarkht anno 1435. Ebenda fünf weitere Abschriften, 17. und 18. Jh.

8371435 April 9, Wien

Bürgermeister und Kellermeister Hans Steger und der Rat entscheiden in einer Erbschaftsangelegenheit. Dorothea, Witwe des Georg von Neuburg (Newnburg), klagte für ihre Kinder Anna und Helene, dass ihr verstorbener Mann sechs Weingärten hinterlassen habe, die jedoch alle von den Kindern Georgs aus erster Ehe, Stephan Neuburger (Newnburger) und Katharina, Frau von Wilhelm von Amstetten (Ambsteten), beansprucht wurden. Die Weingärten liegen ein Rächel in Meidling (Meurling), ein Viertelweingarten am Ameisbach (Amaispach), zwei hinter Reinprechtsdorf (Reͣnprechtsdorf), ein Viertelweingarten am Scheiblinghard (Scheiblingen hord) sowie ein Weingarten, der Steintorsäule (staineintorseul) genannt wird. Die Beklagten erklärten, dass ihr Vater die Weingärten mit ihrer Mutter Agnes gemeinsam besessen hätte, worüber Grundbuchsurkunden (zedln) vorgelegt wurden, und sie daher ihnen zustünden. Bei der Überprüfung wurde festgestellt, dass für den Weingarten im Scheiblinghard im Grundbuch des Bürgerspitals nur Georg von Neuburg aufscheint. Er wird daher Anna und Helene zugesprochen, während die anderen im Besitz von Stephan und Katharina verbleiben sollen.

Siegler: kleines Stadtsiegel.

Wienn, an sambstag vor dem heiligen palm tag.

Or., Urk. Nr. 542, Perg., Siegel fehlt.

8381435 November 28, Wien

Nikolaus Burger (Purger) und Friedrich Gerunger, beide Bürger von Wien, verkaufen als Testamentsvollstrecker von Markus Rock (Rogk), dessen Testament im Stadtbuch eingetragen ist, mit Zustimmung von Wolfgang Mustinger, Bergmeister des Klosters zu Klosterneuburg (Klosternewnburg), einen Weingarten in Grinzing (Grinczing) am Steinberg (Stainperg) aus echter Not (eehaffter not) wegen einer Geldschuld Rocks um 185 Pfund Wiener Pfennig an Spitalmeister Hermann Perman für das Bürgerspital. Mit diesem Erlös wurde die Schuld getilgt. Der Weingarten ist ein Joch groß, heißt der Spannberger und liegt neben dem Öler genannten Weingarten von Georg Aher. Dem Kloster sind davon zweieinhalb Eimer Weins an Bergrecht und drei Wiener Pfennig an Vogtrecht zu leisten.

Siegler: Nikolaus Burger, Wolfgang Mustinger, Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssaweͣr). Friedrich Gerunger hat zurzeit (dyerczeit) kein Siegel.

Wienn, an montag vor sand Andres tag des heyligen zwelfpoten.

Or., Urk. Nr. 543, Perg., drei Siegel an Presseln. – Vgl. Reg. 840.

8391435 November 23, —

Andreas Ladner von der Laimgrube (Laimgrub) vor dem Widmertor nimmt vom Bürgerspital zwei Weingärten im Langenmaiß (Langenmass) auf Lebenszeit in Bestand. Beide, einer ein Vierteljoch, der andere ein Achteljoch groß, liegen neben jenem des Bäckers Konrad Wieser (Wisser). Davon sind insgesamt 14 Schilling Pfennig zu entrichten, zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils ein halbes Pfund und 20 Pfennig.

… an mitichen vor sand Kathrein tag.

Gb. 6/6, fol. 20.

8401435 November 28, Wien

Nikolaus Burger (Purger) und Friedrich Gerunger, beide Bürger von Wien, verkaufen als Testamentsvollstrecker von Markus Rock (Rogk) mit Zustimmung des Bergherrn, Abt Johannes (her Johanns) von den Schotten, gemäß des Testaments einen Weingarten in Grinzing (Grinczing) aus echter Not (eehaffter not) wegen einer Geldschuld Rocks um 200 Pfund Wiener Pfennig an Spitalmeister Hermann Perman für das Bürgerspital. Der Erlös wurde den Gläubigern ausbezahlt. Der Weingarten ist ein Joch groß, heißt Hesner und liegt neben dem Weingarten des Pilgerhauses, der auch Hesner genannt wird. Von einem Drittel des Weingartens sind den Schotten zu Michaeli zwölf Wiener Pfennig an Berg- und Vogtrecht zu entrichten, von den beiden anderen Dritteln sind dem Bürgerspital gleichfalls zu Michaeli ebenso zwölf Pfennig zu leisten.

Siegler: Nikolaus Burger, Grundsiegel der Schotten, Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssaweͣr). Friedrich Gerunger hat kein Siegel.

Wienn, an montag vor sand Andres tag des heyligen zwelfpoten.

Or., Urk. Nr. 544, Perg., drei Siegel an Presseln, die Siegel des Abts und Hirschauers sind beschädigt. – Von derselben Hand wie Reg. 838.

8411435 —, —

Peter Strasser nimmt auf Lebzeiten vom Bürgerspital drei Weingärten in Bestand. Einer, Sattler (Satler) genannt, neben jenem von Hans Zopfl (Zophlein) gelegen, ist fünf Vierteljoch groß, der zweite liegt hinter Dornbach (Dornpach) am Alsegg (Alsegk) neben dem von Hans Estl (Estlein) und ist drei Vierteljoch groß, der dritte, ein halbes Joch groß, befindet sich am Schenkenberg (Schenchnperg), neben jenem von Andreas Mauser. Davon sind insgesamt zehn Pfund zu entrichten, zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils drei Pfund 80 Pfennig. Der erste Dienst ist zu Weihnachten fällig.

… XXXVo.

Gb. 6/6, fol. 20.

8421435 —, —

Konrad beim Gottesacker (Gotsakcher), Bürger von Wien, nimmt ab Weihnachten für sechs Jahre vom Bürgerspital zwei Weingärten in Bestand. Einer, ein halbes Joch groß, liegt neben Konrads Weingarten im Käswassergraben (Keswassergraben), der andere, ein Viertelweingarten, in der Wagensperre neben jenem des Seidennähers (Seidennater). Davon sind zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils sechs Pfund Wiener Pfennig zu entrichten.

… anno etc. XXXVo.

Gb. 6/6, fol. 20.

8431436 März 23, Wien

Stadtrichter Haunold Schuchler entscheidet in einem Streitfall zwischen Albrecht Ritzel (Riczel), Bürger von Wien, gegen Ulrich im Winkel wegen einer Schuld von 20 Pfund Wiener Pfennig, wofür ihm dieser sein Haus verpfändet hatte. Das Haus liegt in der Weidenstraße (Weydenstrass) neben jenem von Jakob Lebzelter (Leczelter). Von diesem Haus sind dem Bürgerspital jeweils zu Georgi 72 Wiener Pfennig an Grunddienst zu entrichten, dem Kloster St. Laurenz zwei Pfund Pfennig an Burgrecht. Das Pfandrecht war im Satzbuch des Bürgerspitals eingetragen. Als beide Kontrahenten vor Gericht standen, erwirkte Ulrich im Winkel einen Rechnungstag (rayttag), erschien danach aber nicht vor Gericht. Ritzel kam dagegen mit zwei Vorsprechen, Alex Gerhart und Hans Schirmer, und beantragte die Übergabe des verpfändeten Hauses. Dieses wurde ihm auch zugesprochen.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an freytag unser frawn abend zu der chundung.

Or., Urk. Nr. 545, Perg., Siegel an Pressel.

8441436 April 12, Wien

Anna, Frau von dem Kunter Hans Zwettler (Zwetler) in Wiener Neustadt (Newnstat), überlässt Peter dem Trompeter (Trumetter) alle ihre Ansprüche auf das Gut ihres verstorbenen Bruders Martin des Paukers (Paukker).

Siegler: Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer), Nikolaus Marchegger (Marhekcher), Bürger von Wien.

Wienn, an phincztag vor sand Thyburczien und sand Valerian tag.

Or., Urk. Nr. 546, Perg., ein Siegel an Pressel (beschädigt), das Siegel Hirschauers fehlt.

8451436 April 16, Wien

Stadtrichter Haunold Schuchler (Schůchler) stellt dem Bäcker Erhard von Kienberg (Chynnbergk), Bürger von Wien, einen Gerichtsbrief aus. Diesem waren der Zimmermann Hans Randegger (Ranndegker) und dessen Frau Anna 26 Pfund Wiener Pfennig schuldig, worüber sie ihm ihr Haus verpfändet hatten, was im Grundbuch des Bürgerspitals vermerkt war. Das Haus liegt am Heugries (Haͤwgries) neben jenem von Hans Schell, wovon dem Bügerspital jeweils zu Michaeli 75 Wiener Pfennig an Grunddienst zu entrichten sind. Da die Schuld nicht getilgt werden konnte, wurde das Haus dem Kläger gerichtlich zugesprochen. Dieser fand einen Käufer, der 26 Pfund bezahlen wollte. Erhard von Kienberg (Kinbergk) bot daraufhin durch einen Fronboten Hans und Anna Randegger an, das Haus auszulösen. Da diese ablehnten, ging er wieder vor Gericht, um die Bewilligung zu erlangen, den Verkauf des Hauses rechtlich abwickeln zu können, was nach Befragung des Fronboten und der Anerkennung der Gerichtsgebühren (recht) erfolgen kann.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an montag vor sand Joͤrigen tag.

Or., Urk. Nr. 547, Perg., Siegel an Pressel (beschädigt).

8461436 Oktober 7, —

Wolfhart Hopfer, Amtmann des Bürgerspitals zu Hernals (Herren Alss), stellt eine Gerichtsurkunde aus. Margarete, die Witwe von Ulrich Hofer, in Als klagte um Haus und Garten ihres flüchtigen Schuldners Stephan Rötel (Rötlein) in Hernals, neben jenem von Wolfhart Hopfer (Hopffer) gelegen. Von diesem Haus ist dem Bürgerspital zu Michaeli ein halbes Pfund Pfennig an Grunddienst zu entrichten. Beim Kauf dieses Hauses war Rötel dem Jakob Hofer 20 Pfund Wiener Pfennig schuldig geblieben. Diese Schuld hatte Jakob Hofer seinem Bruder Ulrich vererbt und war von diesem an Margarete gekommen. Der Erbgang ist im Stadtbuch vermerkt. Margarete Hofer verlangte vom Amtmann, Thomas Rötel, Stephans Bruder als nächsten Erben zu befragen, ob er die Schuld übernehmen würde. Da dieser nicht vor Gericht erscheint, werden der Klägerin Haus und Garten zugesprochen.

Siegler: Bürgerspital. Der Aussteller hat kein Siegel.

… an suntag vor sand Colmans tag.

Or., Urk. Nr. 548, Perg., Siegel an Pressel.

8471436 November 4, —

Hermann Schad verkauft Gülten und Zehente um 170 Pfund Wiener Pfennig an Dietrich Starchant (Starhant) und Hans Mauttinger, beide Bürgen von Wien und Verweser des Hauses zu St. Hieronymus (Jeronimus) für dieses. Die Gülten, die vom Herzog zu Lehen gehen, bestehen aus zweieinhalb Pfund und 15 Pfennig auf drei behausten Holden in Reipersdorf (Reibestorf), jeweils zur Hälfte zu Georgi und Michaeli zu entrichten, und einem Getreidezehent auf fünfeinhalb Lehen im Feld (Veld) zu Günselsdorf (Gunczestorf).

Siegler: der Aussteller, Ludwig Hainberger (Hainperger) und Stephan Zischerl, beide Bürger von Krems.

… suntag vor sant Leonards tag.

Or., Urk. Nr. 549, Perg., drei Siegel an Presseln, das Siegel Schads ist beschädigt; Schads Aufsandung BA, Fasz. 75/3, Extract der briefflichen uhrkhundten und freyhaitten, so zue dem clösterl St. Jeronimus oder Nicolai gehörig, 9–10, 17. Jh. – Vgl. Reg. 848.

8481436 Dezember 30, Wien

Herzog Albrecht V. bestätigt den Verkauf einer Gülte von zweieinhalb Pfund und 15 Pfennig auf drei behausten Holden in Reipersdorf (Reibestorff) und einem Getreidezehent zu Günselsdorf (Gunczestorf) durch Hermann Schad an Dietrich Starchant (Starhant) und Hans Mauttinger, die Verweser des Hauses zu St. Hieronymus (Jeronimus), und verzichtet auf die Lehenshoheit.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an suntag nach dem heyligen weihnachtstag.

Or., Urk. Nr. 550, Perg., Siegel (SAVA 78) an Pressel (beschädigt). KV unter der Plica rechts: dominus dux in consilio; BA, Fasz. 9, Zl. 14. Kollationierte und besiegelte Abschrift durch den kaiserlichen Sekretär und Stadtschreiber von Wien A. V. Altenstaig. – Vgl. Reg. 847. Die Urkunde hat wegen des Jahreswechsels zu Weihnachten die Jahreszahl 1437.

8491437 April 20, Wien

Der Fuhrmann (furer) Philipp Bernhart verkauft mit Zustimmung seines Grundherrn Abt Johannes (Johanns) von den Schotten 16 Joch (jewchart) Ackers vor dem Widmertor (Widmartor) beim Weingarten von Lorenz Hengelweiner, die bis Gumpendorf (Gumppendorf) reichen, um 45 Pfund Pfennig an das Bürgerspital. Dem Schottenkloster sind 16 Pfennig an Grunddienst zu leisten.

Zeugen: Abt Johannes, Dietrich Hess, Hofmeister und Grundschreiber des Klosters.

Wienn, an sambstag vor Jubilate.

Or., Urk. Nr. 552, Perg., ein Siegel an Pressel (beschädigt), das Siegel des Abts fehlt.

8501437 Mai 1, —

Andreas Brunner (Prunner) von Währing (Weͣring) und seine Frau Helena nehmen von Peter Birkfelder (Pirichvelder), dem Verweser (vatter) von St. Hieronymus (sand Jeronimus) auf zehn Jahre einen Weingarten in Bestand. Der Weingarten liegt in Währing am Mitterberg neben jenem, der einem Weißbacher (Weispacher) gehörte, und ist ein halbes Joch groß. Die Bestandnehmer sollen den Weingarten sachgerecht bebauen und haften für allfällige Schäden. Auch haben sie Bergrecht, Vogtrecht und Zehent zu leisten und an St. Hieronymus alljährlich zu Martini zwölf Schilling Wiener Pfennig zu entrichten. Die zuständigen Vierer sollen den Weingarten jedes Jahr aber auch auf Aufforderung hin überprüfen. Nach den zehn Jahren fällt der Weingarten an St. Hieronymus zurück.

Siegler: Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hyerssawer), Hans Gerestenner, Bürger von Wien.

… an sand Sigmundo tag.

Or., Urk. Nr. 553, Perg., zwei Siegel an Presseln, das Siegel Hirschauers stark beschädigt.

8511437 Mai 23, —

Der Leinwander Michael Reuttinger (Rewttinger) von Wien und seine Frau Barbara nehmen vom Bürgerspital drei Weingärten auf Lebzeiten in Bestand. Einer heißt Fischbrunn (Vachprunn) und liegt neben dem von Georg Müllner in Perchtoldsdorf (Pertolczdorff); der zweite, Zingel genannt, befindet sich neben jenem von Peter Unger, der dritte, der Hackenstiel (Hawboltz), liegt am Hackenstiel (Hawbolt) neben dem des Fleischhauers Wolfgang Pürkl von Mödling (Medling). Davon sind zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils drei Pfund 80 Pfennig zu entrichten.

… amm [sic!] pfincztag in der pfingstwochen.

Gb. 6/6, fol. 20v.

8521437 Juli 20, Wien

Johannes Graf zu Schaunberg, Landmarschall in Österreich stellt dem Ritter Georg von Rappach (Jorig der Ratpacher) eine Ladung zu. Spitalmeister Hermann Perman hatte vor dem Landmarschall geklagt, dass Rappach das Bürgerspital in seinen Getreide- und Weinzehenten am Wienerberg (Wienner perg), im Reinsberg (Reinsperg) und in Lainz (Laincz) am Unteren Wall (Walich) beeinträchtige. Rappach war aber zweimaliger Ladung nicht gefolgt. Er solle sich nun bemühen, mit dem Kläger zu einer Einigung zu kommen; falls nicht, müsse er sich in 14 Tagen vor dem Landmarschall oder seinem Anwalt einfinden. Würde er auch das nicht tun, würde die Klage zugunsten des Bürgerspitals entschieden.

Siegler: unbesiegelt.

Wienn, am sambstag vor Maria Magdalein tag.

Or., Urk. Nr. 554, Papier. – Vgl. Regg. 1048.

8531437 November 7, Wien

Herzog Albrecht V. stellt Georg Zehentner, Bürger von Wien, und Katharina, Tochter des verstorbenen Andreas Zehentner einen Schuldbrief über 100 Pfund Wiener Pfennig aus. Das Geld war verwendet worden, um für den Hussitenkrieg (hussenkrieg) verpfändete Burgen und Renten auszulösen. Die Schuld soll zwei Jahre nach nächstem Martini getilgt werden.

Siegler: der Aussteller.

Wienn, an phincztag vor sant Mertten tag.

Or., Urk. Nr. 555, Perg., Siegel fehlt. KV unter der Plica rechts: dominus dux per se.

8541437 November 28, Wien

Oswald Reicholf, Bürger von Wien, erklärt auch im Namen seiner Geschwister Georg, Dorothea und Klara, einen Spruch von Schiedsrichtern (spruchleut) in einem Streit mit Spitalmeister Hermann Perman anzuerkennen. Der Streit betrifft Weingärten in Grinzing (Grinczing) und ihren Ertrag: sie heißen Kergl, Bartholomäus (Bertlme), Sand (sannt), dieser ist anderthalb Joch groß, einer liegt zwischen den Wegen gegenüber vom Sand, Hofstättel (hofstetl) genannt, ein Vierteljoch groß, einer liegt bei der Wiese (pewnt) von Grinzing, Würzgärtel (würczgertl) genannt, schließlich das Gärtchen vor dem Hof zu Grinzing. Perman klagt, Reicholf hätte in den Weingärten gelest und im Jahr 1435 wären sieben Eimer Wein an Bergrecht nicht abgeführt worden, ebenso wenig im Jahr 1434 zweieinhalb Fuder Wein von dem genannten Hof. Diesen Hof hat Oswalds Urgroßvater Siegfried Reicholf dem Spital gestiftet, und mit dem Tod von Oswalds gleichnamigem Vater war er dem Spital frei zugefallen. Aber auch Oswald hat gegenüber dem Bürgerspital Forderungen. Darüber soll nun entschieden werden. Reicholf benennt als Schiedsrichter Erasmus Ponheimer (Ponhaimer), Mitglied des Rats, und den Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer), das Bürgerspital den Stadtrichter Andreas Hiltprant und Ulrich Perman, auch Mitglied des Rats. Wenn sich eine Streitpartei dem Spruch der Schiedsrichter nicht fügt, soll sie ihr Recht verloren haben und verpflichtet sein, dem Herzog innerhalb des nächsten Monats 200 Pfund Pfennig zu bezahlen.

Siegler: der Aussteller, Ritter Hans Zink (her Hanns der Zingk), Peter Strasser, Bürger von Wien.

Wienn, an phincztag nach sand Kathrein tag.

Or., Urk. Nr. 556, Papier, drei aufgedrückte Siegel auf der Rückseite, weitgehend abgefallen. – Vgl. Reg. 368.

8551437 Dezember 11, Wien

Stadtrichter Andreas Hiltprant von Meran, Ulrich Perman, Erasmus Ponheimer (Ponhaimer), beide Mitglieder des Rats, und Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssawer) entscheiden den Streit zwischen Oswald Reicholf und seinen Geschwistern Georg, Dorothea und Klara und dem Spitalmeister Hermann Perman wegen Weingärten in Grinzing (Grinczing). Diese heißen Kergl, Bartholomäus (Bertlme) und Sand (sannt). Letzterer liegt bei Heiligenstadt (heiligen stat) und ist anderthalb Joch groß, ein Weingarten liegt ihm gegenüber zwischen den Wegen, ist ein Vierteljoch groß und heißt Hofstättel (hofstetel), ein weiterer liegt bei der Wiese (pewnt) in Grinzing und heißt Würzgärtl (würczgeͣrtl), dazu kommt das Gärtlein vor dem Hof in Grinzing. Reicholf hat in den Jahren 1434 und 1435 in den Weingärten gelest und dem Bürgerspital die Abgaben für den Hof, sieben Eimer Weins an Bergrecht und weitere zweieinhalb Fuder, nicht geleistet. Siegfried Reicholf, der Urgroßvater Oswalds und seiner Geschwister, hatte den Hof dem Bürgerspital gestiftet, der nach dem Tod von Oswald, dem Vater der Geschwister, auch an dieses gekommen war. Daraufhin war ein Schiedsgericht einberufen worden, für das Reicholf Ponheimer und Hirschauer, das Bürgerspital Hiltprant und Perman nominiert hatten. Beide Parteien legten Urkunden vor. Danach wird entschieden, dass der Weingarten Bartholomäus in der Wagensperre zu Grinzing und das Hofstättel zwischen Kirchweg und Heiligenstadt nicht zum Hof gehören und Reicholfs Erbe von seinen Vorfahren wären. Die Weingärten Kergl und Sand sowie das Gärtlein sollen mit dem Hof verbunden bleiben. Die Urkunden, die Oswald darüber hat, sind außer Kraft zu setzen. Das Würzgärtl soll Oswalds Vater für zehn Pfund verkauft haben, doch weiß Oswald nicht, wo dieser Weingarten liegt. Das Bürgerspital soll darauf auch keine Forderung haben. Weiters soll der Spitalmeister Reicholf bis zum nächsten Fest Mariä Lichtmess den Hof als Leibgeding übertragen. In der Frage der sieben Eimer Wein Bergrecht kann keine Rechtsgrundlage gefunden werden. Finden Spitalmeister oder Reicholf eine solche, soll das Bergrecht dem Hof zugeordnet werden. Die Streitpartei, die sich nicht an den Spruch hält, ist einer Geldbuße verfallen, wobei 200 Pfund Pfennig der Stadt zufallen sollen, 50 Pfund St. Stephan für Baumaßnahmen und 50 Pfund den Büßerinnen zu St. Hieronymus (sannd Jeronimus).

Siegler: die Aussteller.

Wienn, an mitichen vor sand Lucein tag.

Or., Urk. Nr. 557, Perg., vier Siegel an Presseln, teilweise beschädigt. – Vgl. Regg. 368, 854.

8561437 —, —

Hans von Ebersdorf, oberster Kämmerer in Österreich, übergibt im Tausch (auswechsel) Elisabeth, der Frau von Daniel Hohenkircher (Hochenkircher) zwei lastenfreie (dinstfrey) Äcker in den Langen Lüssen bis zur Straße, ein Acker hat zwanzig, der andere elf Joch und stößt mit einer Seite an die Landstraße, mit der anderen an die Laaer Gemarkung. Der große Acker liegt zwischen den Äckern von Hans Hemerl (Hemerlein) und Wolfgang Griesser, an den kleinen grenzen die Äcker von Ulrich Much von Simmering (Simering) und Schnabel (Snabel). Er gibt dazu noch einen Acker von vier Joch1 in der Laaer Peunt (Lacherpewnt) oberhalb des Weichseltals, der mit dem Rain an die Weingärten stößt, die dem Kloster St. Niklas gehören. Er liegt neben einem Weingarten, der einem Kaplan von Ebersdorf gehört hat. Von diesem sind dem Aussteller jährlich von jedem Joch zehn Wiener Pfennig zu entrichten. Dafür geben Elisabeth und ihre Erben einen Acker von 30 Joch. Der liegt an der rechten Landstraße2 zwischen dem Himmelreich (himelreich) und einem Acker, von dem früher Elisabeth dem Vetter des Ausstellers, Reinprecht von Ebersdorf, ein halbes Pfund Pfennig geleistet hat, der aber jetzt dem Aussteller gehört.

Siegler: der Aussteller, Georg Brunntaler (P[run]taler).3

Tagesdatierung nicht erkennbar.

Or., Urk. Nr. 551, Perg., linke Hälfte stark beschädigt, Siegel fehlen.

Regesten der Urkunden aus dem Archiv des Wiener Bürgerspitals 1401–1530

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