Читать книгу Die Ritter der Elfenkönigin 5 - Der schwarze Ritter - Peter Gotthardt - Страница 5

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Großer Trubel herrschte im Schlossgarten. Ritter und Knappen drängelten sich rund um den Troll Grobkorn. Selbst die Königin war anwesend.

Erst vor Kurzem war Grobkorn zu Ritter Juglans’ Knappen ernannt worden. Er war der erste Troll auf dem Schloss der Elfenkönigin. Deshalb waren jetzt alle neugierig und wollten sehen, was Grobkorn alles konnte.

An diesem Nachmittag zeigte er den Elfen, wie man ohne Waffen kämpfen kann.

„Trolle haben kein Gespür für Schwert und Speer“, erklärte er. „Waffen kann man leicht verlieren, Hände und Füße aber hat man immer bei sich. Und wenn’s mal drauf ankommt, kann auch die gute, alte Kopfnuss Wunder wirken. Jetzt zeig’ ich euch einen doppelten Fußtritt. Ich nenne ihn den ‚Zwei-Schwalben-fliegen-übers-Meer-Tritt‘. Gibt’s Freiwillige?“

Ritter Aculeus trat vor. In seinen Händen hielt er einen dicken Stock.

„Diesem neumodischen Geschwätz traue ich ganz und gar nicht“, sagte er. „Sagen wir, dieser Stock hier ist ein Schwert. Wenn ich dich am Hals oder an der Brust berühre, hast du verloren. In Ordnung?“

Grobkorn nickte. Er blieb ruhig stehen, während Aculeus mit erhobenem Knüppel auf ihn zustürmte.

In letzter Sekunde sprang Grobkorn schnurstracks hoch. Seine Beine schnellten in die Höhe wie eine angriffslustige Schlange. Aculeus bekam zwei zielsichere Tritte ab. Der eine schlug ihm den Stock aus der Hand, der andere traf ihn an der Seite, sodass er zu Boden fiel.


Die Zuschauer jubelten. Aculeus kam wieder auf die Beine und stöhnte: „Au, meine Rippen! Diesen Trick musst du uns beibringen.“

„Dein Knappe ist offenbar wirklich geschickt“, sagte die Königin zu dem jungen Ritter Juglans. „Gut, dass du ihn hierher gebracht hast.“

„Er hat mir mein Leben gerettet. Sein größter Wunsch war es schon immer, eines Tages Ritter zu werden“, sagte Juglans. „Das bin ich ihm schuldig.“

Im selben Augenblick kam beim Eingang Unruhe auf. Die Menge trennte sich, als ein Ritter in den Schlossgarten stürmte.

Der Ritter trug eine schwarze Rüstung mit vorgeschobenem Visier, das sein Gesicht verdeckte. Das Tier auf dem er ritt ließ die Leute erstarren. Ein riesengroßer Panther stand vor Ihnen – weiß wie Schnee und schnell wie der Wind.

Der schwarze Ritter sah sich in der Menge um und rief: „Ist der Falkenritter unter euch?“

Juglans, sein Wappen war ein Falke, trat vor. „Das bin ich“, sagte er. „Was suchst du hier?“

„Rache“, antwortete der schwarze Ritter. „Rache für meine Familie, die ein grausames Schicksal erfahren musste. Ich habe mein Zelt auf dem Feld hinter dem Schloss aufgeschlagen. Bist du ein ehrenhafter Ritter, kommst du morgen früh wenn die Sonne aufgeht hinaus und forderst mich zum Zweikampf heraus. Es wird ein Zweikampf um Leben und Tod!“

Die letzten Worte klangen kläglich, beinahe so, als ob sie der Ritter nicht aussprechen konnte.

Der Panther drehte sich um und verschwand mit seinem Reiter im Galopp.


Die Ritter der Elfenkönigin 5 - Der schwarze Ritter

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