Читать книгу Die Ritter der Elfenkönigin 4 - Das giftige Biest - Peter Gotthardt - Страница 6

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„Was war das nur für ein fürchterliches Tier?“, rief Nelike entsetzt.

„Das … das war nicht bloß ein Raubtier auf Nahrungssuche“, sagte Viola. Ihre Stimme zitterte. „Das Biest hatte es auf die Königin abgesehen. Es hasst sie. Es hasst uns alle zusammen. Das habe ich sofort bemerkt. Es fühlte sich an wie ein eiskalter Wind, der die Blumen auf der Wiese zum Knicken bringt.“

Die Elfen sahen einander bestürzt an. Die Königin zu verlieren war das Schlimmste, was ihnen passieren konnte. Denn sie alleine hielt die Elfen zu einem Volk zusammen.

„Ist dem Pferd etwas zugestoßen?“, fragte die Königin.

Nelikes Pferd lag noch immer auf dem Boden. Es trat mit den Beinen um sich und zuckte krampfartig. An der Stelle, an der das Biest es gebissen hatte, klaffte eine feuerrote Wunde und eine schwarze Flüssigkeit rann heraus.

Der alte Prunus trat vor, um das Pferd zu untersuchen. Er war Arzt und verstand sich gut auf Krankheiten.

„In der Wunde ist Gift“, sagte er. „Es breitet sich im ganzen Körper aus. Das Tier ist nicht mehr zu retten.“


Ein Knappe zog sein Messer und schnitt dem Pferd die Kehle durch, damit es nicht länger leiden musste. Um es nicht sehen zu müssen, drehte Nelike den Kopf zur Seite.

Nun trat der junge Ritter Juglans vor die Königin.

„Lass mich die Spur des Biestes aufnehmen.“, bat er.

„Das ist lebensgefährlich, wie du siehst“, sagte die Königin und zeigte auf das Pferd.

„Und genau deshalb sollte das Biest so schnell wie möglich gefangen und getötet werden“, sagte Juglans. „Es stellt eine Gefahr für dich und für uns alle dar. Gib mir die Erlaubnis, es zu erlegen. So kann ich meinen Mut unter Beweis stellen und meine Ehre als Ritter retten.“

„Keiner hier zweifelt an dir“, sagte sie freundlich.

„Doch“, seufzte er. „Ich!“

„Dann reite los und stelle dich dieser Herausforderung“, sagte sie. „Möge das Glück mit dir sein.“

Juglans eilte zum Schloss zurück, um sich zu rüsten. Seine Schwester Viola folgte ihm.

„Mir gefällt der Gedanke nicht, dass du hinter diesem Ungeheuer herjagen wirst“, sagte sie. „Wenn ich dich … wenn ich dich verlieren würde …“

„Ich muss das machen“, sagte er. „Als du beim letzten Mittsommerfest entführt worden bist, habe ich die Aufgabe bekommen, dich zu retten. Aber was ist passiert? Ich bin zu spät gekommen. Du warst bereits befreit worden, als ich endlich ankam. Jetzt lachen mich alle aus.“

„Niemand lacht dich aus!“, wandte Viola ein.

„Doch. Sie lachen hinter meinem Rücken“, sagte er. „Ich kann sie geradezu hören: ‚Juglans – der Ritter, der wartet bis die Gefahr vorüber ist.‘ Aber ich werde es ihnen zeigen. Diesmal werde ich es schaffen!“

„Aber das Gift!“, sagte sie. „Wenn dich das Biest nun beißt!“

„Dann beißt es sich an mir ein paar Zähne aus“, lachte er. „Du wirst schon sehen.“

Er suchte alle Teile zu einer vollständigen Rüstung zusammen. „Sie bedeckt meinen Körper, meine Arme und meine Beine“, erklärte er. „Auf dem Helm ist ein Visier befestigt, das ich vor mein Gesicht klappen kann. Ich bin also gut geschützt“.

Viola half ihm in die Rüstung. Viele Riemen mussten gespannt werden. Ein Falke mit ausgebreiteten Flügeln schmückte seinen Schild.

„Wie hübsch der ist!“, sagte sie.

„Der Schild hat unserem Vater gehört“, erzählte Juglans. „Der Falke war sein Wappen und nun ist er meines. ‚Mach’ dem Falken Ehre – erweise dich als ein echter Ritter.‘ Das hat er mir damals gesagt, als er mir den Schild gab.“


Die Ritter der Elfenkönigin 4 - Das giftige Biest

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