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IIb. Über der Autor: Berühmte Freunde

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Erich von Däniken[Bearbeiten]Zur Navigation springenZur Suche springen

Erich von Däniken (2009)

Erich Anton Paul von Däniken (* 14. April 1935 in Zofingen) ist ein Schweizer Buchautor, der die Prä-Astronautik einem breiten Lesepublikum bekannt gemacht hat.

Seine Bücher wurden in 32 Sprachen übersetzt und haben bei einer Gesamtauflage von 63 Millionen verkauften Exemplaren (Stand 2010) teilweise Bestseller-Status erreicht.[1] Zwei seiner Bücher wurden verfilmt, weitere Filme sind an Dänikens Ideen angelehnt. Seine stets aus archäologischen Funden und Befunden abgeleiteten Thesen werden durch von Däniken nicht wissenschaftlich bewiesen, sondern lediglich im Stil „narrativer Sachbücher[2] präsentiert und daher auch als „phantastische Wissenschaft“ bezeichnet.[3]

Inhaltsverzeichnis

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Schulzeit verbrachte von Däniken in Schaffhausen und Freiburg im Üechtland. Dort besuchte er seit dem dreizehnten Lebensjahr ein Internat des Jesuitenordens.[4] Dabei interessierte er sich besonders für Bücher über Philosophie, Theologie und Archäologie. Anschließend absolvierte er eine Lehre als Koch.[5] Während er als Hotelfachlehrling im Berner Schweizerhof arbeitete, machte er eine erste Ägyptenreise. Es folgten Anstellungen in verschiedenen Hotels. Seit 1960 ist Erich von Däniken mit Elisabeth Skaja (* 1937) verheiratet, die er als Kellner im Hotel Ascot in Zürich kennenlernte. Nach einem Abstecher in die Suppenfabrik Knorr wurde von Däniken Geschäftsführer des Restaurants Mirabeau in Bern. 1964 übernahm er das Hotel Rosenhügel in Davos. In den 1960er Jahren veröffentlichte von Däniken erstmals präastronautische Überlegungen in Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln und arbeitete an seinem ersten Buch.

Anfang 1968 erschien sein Buch Erinnerungen an die Zukunft, nachdem es zuvor 20 Verlage abgelehnt hatten. Der Econ Verlag hatte sich bereit erklärt, es nach Überarbeitung durch Wilhelm Roggersdorf (Pseudonym von Utz Utermann[6]) zu veröffentlichen. Es wurde ein unerwarteter Erfolg. Die Verkaufszahlen schnellten in die Höhe, innerhalb kurzer Zeit war von Däniken Auflagenmillionär. Ende 1968 wurde von Däniken festgenommen, angeklagt und am 13. Februar 1970 wegen Betrugs und Urkundenfälschung zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Über den langwierigen Prozess gegen den Bestsellerautor wurde auch in den Medien außerhalb der Schweiz berichtet; das Gerichtsverfahren, insbesondere die Vorgehensweise des psychiatrischen Gutachters Erich Weber, wurde dabei Gegenstand von Kritik.[7][8]

Mit dem Erfolg des ersten Buches kam der Vorwurf des Plagiats auf, von Däniken habe abgeschrieben[9] und sich ausgiebig der Ideen anderer Autoren, zum Beispiel Robert Charroux, bedient.[10] Von Däniken wurde ausserdem vorgeworfen, seine Thesen durch manipulierte Interpretationen wissenschaftlicher Quellen und verfälschte Abbildungen zu untermauern.[11]

Während von Dänikens Inhaftierung wurde Erinnerungen an die Zukunft von Harald Reinl verfilmt. Der Film erhielt eine Oscar-Nominierung.[12] 1976 folgte ein zweiter Film. Von Däniken gab das Hotel auf und widmete sich ganz der Präastronautik. Er veröffentlichte bis heute über 20 weitere Bücher, unternahm Forschungsreisen und hielt Vorträge auf mehreren Kontinenten. Ein Anhänger seiner Spekulationen, der US-amerikanische Rechtsanwalt Gene Phillips, gründete 1973 in den USA die Ancient Astronaut Society (AAS), die mehrere internationale Kongresse ausrichtete.

1983 erschien erstmals eine Sammlung von Kurzgeschichten und Reiseerlebnissen. Später folgten Romane und weitere Kurzgeschichten; dennoch blieb der Autor hauptsächlich auf dem Gebiet der Sachliteratur aktiv. In den 1990er Jahren produzierte von Däniken eine 25-teilige Fernsehserie Auf den Spuren der All-Mächtigen für Sat.1 sowie drei TV-Dokumentationen in Zusammenarbeit mit RTL Television und der American Broadcasting Company. Nach mehrjähriger Planung öffnete 2003 der Mystery Park in Interlaken seine Tore.[13] Der präastronautische Freizeitpark musste Ende 2006 wegen finanzieller Probleme schließen, hatte in dieser Zeit aber eine Million Besucher. In der Sommersaison 2009 war der Park nochmals geöffnet, bevor er von den neuen Besitzern umgestaltet und 2010 als JungfrauPark neu eröffnet wurde. 2005 veröffentlichte von Däniken zusammen mit dem Musiker Norbert Reichart die CD World of Mysteries, die es bis auf Platz vier der Schweizer Hitparade schaffte.

Erich von Däniken behauptet seit 2006, er habe 1987 Kontakt mit einem Ausserirdischen gehabt. Er hat diese Behauptung zunächst im Roman Tomy und der Planet der Lüge veröffentlicht und später in Interviews bekräftigt.[14]

Im November 2008 war von Däniken bei der von ProSieben produzierten Fernsehshow Uri Geller Live: Ufos und Aliens – Das unglaubliche TV-Experiment zu Gast. Aufgrund enormer Kritik an der Sendung und zahlreicher Briefe an ihn distanzierte er sich Anfang 2009 in dem Magazin Sagenhafte Zeiten im Namen seiner Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI (A.A.S.) von der Show und legte darin seinen Standpunkt dar.

Von Däniken hat eine Tochter und wohnt in Beatenberg bei Interlaken.

Hypothesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erich von Däniken ist der bekannteste Vertreter des pseudowissenschaftlichen Zweiges der Prä-Astronautik. In seinem 1977 veröffentlichten Buch Beweise. Lokaltermin in fünf Kontinenten behauptete er, Außerirdische hätten vor langer Zeit die Erde gelegentlich besucht und die Menschenaffen veredelt.[15] Die menschliche Intelligenz habe sich nicht durch die Evolution gebildet, sondern durch häufigen Geschlechtsverkehr, den die von fremden Planeten angereisten Astronauten mit den weiblichen Menschenaffen der Erde solange betrieben hätten, bis dadurch Wesen gezeugt worden seien, die man mit gesellschaftlichen Gepflogenheiten vertraut machen konnte. Mit der Rassenzucht der in Höhlen wohnenden Menschen sei es schließlich aufwärtsgegangen, weil die Raumfahrer alle Missgeburten umbrachten.[16]

Wegen ihrer hohen technischen Überlegenheit seien diese Astronauten von den Urmenschen für Götter gehalten worden. Vor dem Hintergrund dieser Annahme deutet von Däniken die unterschiedlichsten Hinterlassenschaften (Bauwerke, Legenden usw.) alter Kulturen als Beweise für außerirdische Besucher. Beispielsweise ist er der Ansicht, dass Menschen der fernen Vergangenheit nicht ohne fremde Hilfe in der Lage gewesen sein konnten, kulturelle Leistungen wie den Bau der Pyramiden von Gizeh, die Steinmonumente auf der Osterinsel, Stonehenge oder die Karte des Piri Reis zu erbringen. Einige der in Religionen und Mystik überlieferten Götter hält er für Außerirdische.

Das erste Kapitel des Buches Ezechiel (Hesekiel 1 EU) in der Bibel interpretiert von Däniken als die Beschreibung der Landung eines Raumschiffes. Anhand der biblischen Beschreibung konstruierte der NASA-Ingenieur Josef F. Blumrich (1913–2002) ein Modell von diesem „Hesekiel-Raumschiff“.[17]

Organisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die von Erich von Däniken geleitete „A.A.S. – Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI“ (1973 gegründet unter dem Namen Ancient Astronaut Society und 1998 als Schweizer GmbH neugegründet) bringt Menschen zusammen, die Besuche von Außerirdischen nachweisen wollen. Die Abkürzung SETI steht hierbei für Search for Extraterrestrial Intelligence („Suche nach außerirdischer Intelligenz“). Die A.A.S. gibt eine zweimonatliche Zeitschrift heraus und organisiert jährliche Tagungen.

1996 wurde die „Erich-von-Däniken-Stiftung“ gegründet. Von Däniken hat der Stiftung einen Teil seines umfangreichen Archives gewidmet. Dazu gehören Bücher, Dias, Filme, Manuskripte, Bilder und mehr. Zweck der Stiftung ist die Erforschung der großen Rätsel der Welt, insbesondere rätselhafter Relikte vergangener Kulturen. Die Stiftung soll Forschungen fördern, die bisher unmöglich schienen: Forschungen, die sich an die Grundregeln des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns halten und von Wissenschaftlern durchgeführt werden, sich jedoch nicht von bestehenden Paradigmen eingrenzen lassen.

Von Dänikens Ansichten und Haltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erich von Däniken fordert die Geschichtswissenschaftler auf, sich nicht nur auf ein Fachgebiet (wie zum Beispiel Ägyptologie) zu beschränken, sondern interdisziplinär die Gemeinsamkeiten zwischen den uralten Hochkulturen zu erkennen (zum Beispiel der Pyramidenbau in Afrika und Südamerika; siehe aber zum Beispiel Thor Heyerdahl), die Gemeinsamkeiten anzuerkennen und detaillierter zu erforschen. Er kritisiert die katholische Kirche sowie Regierungen und Behörden diverser Länder (unter anderem Ägypten) dahingehend, dass wichtige Beweisstücke zurückgehalten würden, die seine Hypothesen stützten.

Erich von Däniken betrachtet sich selbst als gläubigen Menschen, der jeden Tag betet. Jedoch seien die Lehren sämtlicher Weltreligionen falsch, da sie auf falschen „Fakten“ beruhten. Der Grund dafür liege in der Frage nach dem Ursprung des Lebens, welcher seiner Ansicht nach im All liege. Ebenfalls distanziert sich von Däniken immer wieder ausdrücklich von sämtlichen UFO-Religionen und legt Wert darauf, dass er, obwohl immer wieder in den Medien so genannt, auch kein Ufologe sei.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits nach dem ersten kommerziellen Erfolg der Bücher von Dänikens Ende der 1960er Jahre gab es Publikationen, die die Unhaltbarkeit seiner Behauptungen erläuterten.[18] Als Autor steht von Däniken außerhalb der Wissenschaftsgemeinde von Archäologie, Anthropologie, Astronomie und Geschichtswissenschaft, die von Dänikens Arbeiten wegen ihrer offensichtlichen Unhaltbarkeit überwiegend ignorieren. Auf entschiedene Ablehnung treffen von Dänikens Veröffentlichungen bei der Skeptikerbewegung.

In den 1980er Jahren wurden viele Thesen von Dänikens durch den Wissenschaftsjournalisten Hoimar von Ditfurth in der populärwissenschaftlichen Fernsehsendung Querschnitt als unhaltbar dargestellt.[19][20][21]

Von Däniken postuliere lediglich Hypothesen, die er mit vieldeutigen Felsbildern und anderen kulturellen Artefakten zu untermauern versuche, ohne dabei wissenschaftlich akzeptierte Methoden anzuwenden. Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt ist, dass von Däniken die Fertigkeiten indigener Völker unterschätze oder gar unterschlage. Seine zur Schau gestellte Selbstkritik gegenüber seinen eigenen Thesen diene lediglich dem Selbstschutz vor allzu kritischen Einwänden und vor der damit verbundenen Forderung nach einer wissenschaftlich anerkannten Vorgehensweise.

Einflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Idee, dass menschliches Leben oder seine evolutionären Vorläufer auf außerirdische Einflüsse zurückgehen, wurde bereits in H. P. Lovecrafts 1936 veröffentlichter Novelle Berge des Wahnsinns geäußert. Hier hat eine uralte Rasse aus dem All einst die Erde kolonisiert und neben anderen Wesen auch affenähnliche Tiere geschaffen.[22]

Von Dänikens Hauptthemen, wie „die Götter waren Astronauten“ oder „Atlantis“, wurden bereits im Jahre 1951 in dem Science-Fiction-Roman Reich im Mond von Manfred Langrenus (Pseudonym von Friedrich Hecht, einem Geochemiker aus Wien) ausführlich beschrieben. In Frankreich verbreiteten Louis Pauwels und Jacques Bergier mit Aufbruch ins dritte Jahrtausend in den 1960er Jahren ähnliche Thesen. Der deutsche Regisseur Roland Emmerich griff in seinem Film Stargate auf einige Theorien von Dänikens zurück, welche später mit den Serien Stargate – Kommando SG-1, Stargate Atlantis und Stargate Universe erneut thematisiert wurden. Glen A. Larson ließ sich für das Konzept seiner Serie Kampfstern Galactica ebenfalls durch von Däniken inspirieren. Ebenso ließ sich Ridley Scott für seinen Science-Fiction-Film Prometheus – Dunkle Zeichen aus dem Jahr 2012 inspirieren, in dem Wissenschaftler in einer Höhle steinzeitliche Wandmalereien finden, die fremde Wesen und eine Sternenformation zeigen.[23] Vor dem Hintergrund der Däniken-Welle entstand auch 1970 Rainer Erlers Thriller Die Delegation sowie 1977 die US-amerikanische Fernsehserie In Search of…, die von Leonard Nimoy moderiert wurde. In Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels wurde die Idee ebenfalls aufgegriffen.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1991 erhielt von Däniken „für seine Erklärungen, wie die menschliche Zivilisation durch urzeitliche Astronauten aus dem Weltall beeinflusst wurde“ den satirischen Ig-Nobelpreis im Bereich Literatur.[24]

Im Oktober 2012 wurde ihm das „Goldene Brett vorm Kopf“ für den „erstaunlichsten pseudo-wissenschaftlichen Unfug des Jahres“ und für sein Lebenswerk als Person, „die sich jahrzehntelang mit besonders beeindruckender Resistenz gegen wissenschaftliche Fakten einen Namen gemacht hat“ verliehen. Dieser Negativpreis wird jährlich von der Gesellschaft für kritisches Denken, der Wiener Regionalgruppe der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften, vergeben.[25]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sachbücher

Unterhaltungsliteratur

Herausgeberschaft

Hörbücher

DVD (Multimedia-Vorträge)

Comics Nach den Thesen von Dänikens ist Die Götter aus dem All als Comic-Serie von Boguslaw Polch (Zeichnungen), Arnold Mostowicz und Alfred Górny (Texte) umgesetzt und 1978 bis 1983 in acht Alben vom Bastei-Verlag veröffentlicht worden.

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Büchern

Andere

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemein

Biographien

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Erich von Däniken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

William Voltz[Bearbeiten]Zur Navigation springenZur Suche springen

William Voltz (* 28. Januar 1938 in Offenbach am Main; † 24. März 1984, Pseudonym von Wilhelm „Willi“ Karl Voltz; andere Pseudonyme: Detlef Kaufmann und Ralph Steven[1]) war ein deutscher Schriftsteller. Er schrieb seit 1962 für die Science-Fiction-Serie Perry Rhodan und prägte die Serie von 1975 bis zu seinem Tod als Chefautor nachhaltig.

Inhaltsverzeichnis

Der Autor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Karl Voltz veröffentlichte seinen ersten Roman 1958 im Georg Wiesemann Verlag (Wuppertal) als Leihbuch. Der Roman Sternenkämpfer gewann sehr bald zahlreiche Preise. Über Fandom-Aktivitäten kam er schließlich auch zur Perry-Rhodan-Serie, wo er mit Band 74 Das Grauen seinen vielbeachteten Einstand feierte. Voltz hatte K. H. Scheer über seine Mitgliedschaft im Science Fiction Club Deutschland (SFCD) kennengelernt und solchen Eindruck auf den Mitbegründer von Perry Rhodan gemacht, dass er einen Exposé-Auftrag von ihm erhielt. Neben Das Grauen wurden viele seiner Romane zu Perry-Rhodan-„Klassikern“,[2] z. B. Ein Freund der Menschen (Heft Nr. 99), Am Ende der Macht (Nr. 299), Das heimliche Imperium (Nr. 519), Der Zeitlose (Nr. 746), Welt ohne Menschen (Nr. 757), Bardioc (Nr. 850) und Der Terraner (Nr. 1000). Der maßgeblich von ihm konzipierte „Aphilie-Zyklus“ (Hefte 700 bis 799) gilt bis heute als ein Höhepunkt der Serie. Manche der von ihm bei Perry Rhodan eingebrachten Figuren waren zum Teil komplexe, vielschichtige Persönlichkeiten, oft auch sympathische Anti-Helden und Einzelgänger, denen nicht selten eine gewisse Fremdartigkeit anhaftete, selbst wenn es sich dabei, wie bei dem schüchternen „Maskenträger“ Alaska Saedelaere, um Menschen handelte. Manchmal waren es auch geheimnisvolle, einsam suchende Wesen, deren wahre Identität, Bestimmung und oft tragische Geschichte bisweilen erst nach längerer Zeit preisgegeben wurde, wie bei dem „blinden Mädchen“ Kytoma oder bei Callibso, dem „Puppenspieler aus Derogwanien“.

Das Voltzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den von ihm geschaffenen Figuren kam häufig seine zutiefst humanistische Einstellung zum Ausdruck. Sein Metier waren die stillen Helden, die ohne Pathos ihrer Aufgabe nachgingen und sie zum Wohle Aller erfüllten. Allerdings wurden diese Figuren am Ende eines seiner Perry-Rhodan-Romane häufig „gevoltzt“.

Unter „voltzen“ verstand man, dass er einen Handlungsträger, den er vom Beginn des Romans an liebevoll aufbaute und charakterisierte, so dass der Leser das Gefühl hatte, diese Figur in- und auswendig zu kennen, am Ende des Romanes sterben ließ. Der Tod erfolgte dann meist selbstlos bei einer Handlung, die andere schützen sollte, und stand im Einklang mit dem geschaffenen Charakter der Figur.

Exposétätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Band 674 (1975) beerbte William Voltz K. H. Scheer als Exposéautor und bestimmte bis zu seinem Tod 1984 maßgeblich den Kurs von Perry Rhodan. Unter seiner Leitung änderte sich der Grundton der Serie. Waren die Romane der 60er Jahre mit ihren vorwiegend militärischen Konflikten noch stark vom Geist des Kalten Kriegs geprägt, so kam nun immer stärker eine humanistische Richtung ins Spiel. Geheimnisse des Kosmos, die Frage nach Ursprung und Sinn des Lebens im All oder die geistige Entwicklung der Menschheit und ihre Rolle im Universum traten in den Vordergrund. Nach Einschätzung des STERN hielt damit der Geist der 68er Einzug bei Perry Rhodan: „Bis dahin wurde geschossen, von nun an wurde gegrübelt.“[3] In dieser Zeit wurden viele Richtungen der Serie festgelegt und ein Hintergrund und Überbau geschaffen, der Perry Rhodan bis heute noch durchdringt und prägt. Manchmal auch nicht sehr zur Freude der derzeitigen Autoren, die bisweilen mit der Beliebtheit von William Voltz bei den Fans kämpfen mussten und so manches Mal erlebten, dass eine Veränderung seiner Konzeption Widerstand in der Gemeinde hervorrief.

Silberbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Bearbeitung der einzelnen Heftromane und deren Transferierung in die Silberbände erstellte William Voltz eine Konzeption, mit deren Hilfe die Tendenzen der frühen sechziger Jahre umgangen wurden. Um den globalen gesellschaftlichen und weltanschaulichen Veränderungen seit der Hochzeit des Kalten Krieges Rechnung zu tragen, wurden alle übertriebenen, einseitig glorifizierenden Darstellungen der Terraner, übertriebene Schwarz-Weiß-Schematisierungen anderer Völker (insbesondere des Feindbildes), allzu drastische militärische Darstellungen und anderes entschärft. Die Romane wurden entweder umgeschrieben oder fanden keinen Einzug in die Bücher.

Atlan, Dragon und Mythor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch bei der Atlan-Serie war William Voltz von Anfang an mit dabei. Später übernahm er auch dort die Exposés. 1973 startete er mit Dragon die erste Fantasy-Serie Deutschlands. Anfang der 1980er Jahre initiierte er mit Mythor noch einmal eine neue Serie als Exposé-Autor, bevor diese Aufgabe Ernst Vlcek übertragen wurde.

Krankheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

William Voltz erkrankte Anfang der achtziger Jahre schwer an Krebs und verbrachte seine letzten Jahre damit, die Serie bis weit in die 1200er Bände hinein zu konzipieren. Mit Thomas Ziegler versuchte er, einen Nachfolger aufzubauen, der aber nicht dabeiblieb. Als er am 24. März 1984 starb, erschütterte das nicht nur das Fandom nachhaltig.

Bezeichnenderweise hieß sein letzter Perry-Rhodan-Roman Einsteins Tränen.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine frühe „Ehrung“ zu Lebzeiten liegt in der Schaffung der Spezies der Matten-Willys, die als willige arbeitseifrige Wesen frühe Romane der Serie bevölkerten. Der Name deutete auf William Voltz und dessen seinerzeit etwas längere Haartracht hin.

Zu William Voltz’ Ehren wurde 1984 ein William-Voltz-Gedächtnisband veröffentlicht. In diesem gaben alle damaligen Autoren ihren Erinnerungen an William Voltz in kleinen Anekdoten Ausdruck. Zudem enthielt er seine wichtigsten Lebensstationen und einige teilweise noch unveröffentlichte Storys.

Zum Gedenken an seinen 20. Todestag wurde 2004 erstmals der William Voltz Award[4] verliehen. Die drei besten eingesandten Kurzgeschichten wurden auf der Frankfurter Buchmesse prämiert.

2005 wurde die beste SF-Kurzgeschichte zum festgelegten Thema „Roboter“ prämiert, im Jahr 2006 zum Thema „Geschichten, die im 22. Jahrhundert handeln“. Der Wettbewerb 2007 beschäftigte sich mit Geschichten, „die sich auf einer fremden Welt [ereignen]“.

Bibliografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Perry-Rhodan-Heftromane (1963–1983)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perry-Rhodan-Taschenbücher/Planetenromane (1965–1976)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atlan-Heftromane (1969–1981)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dragon-Heftromane (1973–1975)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelromane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurzgeschichtensammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Collected SF-stories

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Horst Hoffmann (Schriftsteller)[Bearbeiten]Zur Navigation springenZur Suche springen

Horst Hoffmann (* 21. März 1950 in Bergheim) ist ein deutscher Schriftsteller, der u. a. unter dem Pseudonym Neil Kenwood veröffentlicht.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er studierte zunächst Kunstgeschichte und anschließend Volkswirtschaft. Danach fasste er den Entschluss, Schriftsteller zu werden. 1976 wurde sein erster Roman veröffentlicht. 1982 erschien sein erster Perry-Rhodan-Heftroman (#1076); vorher hatte er bereits vier Jahre bei der Atlan-Serie mitgeschrieben. Seine Perry-Rhodan-Romane haben oft satirischen Charakter (zum Beispiel #1111 Die Macht der Elf, #2222 Rendezvous mit der Ewigkeit, Taschenbuch #380 Als die Kröten kamen). Ab Folge 7 schrieb er die Hörspieldrehbücher für Jan Tenner.

Im September 2009 gab er seinen Abschied aus dem Autorenteam der Perry-Rhodan-Serie bekannt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arndt Ellmer[Bearbeiten]Zur Navigation springenZur Suche springen

Arndt Ellmer (* 26. Februar 1954 in Lörrach; eigentlich Wolfgang Kehl) ist ein deutscher Science-Fiction-Schriftsteller.

Der Autor ist seit 1983 im Perry-Rhodan-Team. Neben dem Schreiben der Romane war er von Juni 1989 bis Mai 2014 für die Betreuung der Leserkontaktseite verantwortlich, die er ab Band 1450 von Ernst Vlcek übernahm.[1][2] Aufgrund dessen steht er in sehr engem Kontakt mit dem Fandom.

Arndt Ellmer hat seinen ersten Roman Die Welt der Homunkeln unter dem Gemeinschaftspseudonym K. U. Hansen im Jahre 1980 beim Zauberkreis Verlag publiziert. Neben Perry Rhodan schrieb er auch für Serien wie Atlan, UFO-Akten und Grusel Schocker. Die beiden letzteren sind bei Bastei erschienen. Innerhalb der Perry-Rhodan-Serie hat er inzwischen über 200 Romane beigesteuert und darüber hinaus auch über 20 Taschenbücher verfasst. Außerdem hat er mit dem Band Im Netz der Nonggo die Perry-Rhodan-Autorenbibliothek eröffnet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arndt Ellmer[Bearbeiten]Zur Navigation springenZur Suche springen

Arndt Ellmer (* 26. Februar 1954 in Lörrach; eigentlich Wolfgang Kehl) ist ein deutscher Science-Fiction-Schriftsteller.

Der Autor ist seit 1983 im Perry-Rhodan-Team. Neben dem Schreiben der Romane war er von Juni 1989 bis Mai 2014 für die Betreuung der Leserkontaktseite verantwortlich, die er ab Band 1450 von Ernst Vlcek übernahm.[1][2] Aufgrund dessen steht er in sehr engem Kontakt mit dem Fandom.

Arndt Ellmer hat seinen ersten Roman Die Welt der Homunkeln unter dem Gemeinschaftspseudonym K. U. Hansen im Jahre 1980 beim Zauberkreis Verlag publiziert. Neben Perry Rhodan schrieb er auch für Serien wie Atlan, UFO-Akten und Grusel Schocker. Die beiden letzteren sind bei Bastei erschienen. Innerhalb der Perry-Rhodan-Serie hat er inzwischen über 200 Romane beigesteuert und darüber hinaus auch über 20 Taschenbücher verfasst. Außerdem hat er mit dem Band Im Netz der Nonggo die Perry-Rhodan-Autorenbibliothek eröffnet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Vlcek[Bearbeiten]Zur Navigation springenZur Suche springen

Ernst Vlcek (* 9. Jänner 1941 in Wien; † 22. April 2008 in Brunn am Gebirge[1]) war ein österreichischer Science-Fiction-Autor, der auch unter dem Pseudonym Paul Wolf schrieb (weitere waren Alfred C. Curtis, Regine Lysanek, Adam Rice und Esther Maria Schreyer).

Ernst Vlcek schloss eine kaufmännische Lehre ab und arbeitete in verschiedenen handwerklichen Berufen, ehe er seinen Lebensunterhalt als Vertreter für Vervielfältigungsautomaten und Büromaschinen bestritt. Als er die Möglichkeit bekam, vom Schreiben zu leben, gab er diesen Beruf 1970 auf. Seinen Erstling verfasste er 1963 im Team gemeinsam mit Helmuth W. Mommers (zwei Kurzgeschichtensammlungen, veröffentlicht 1964).

Neben zahlreichen serienunabhängigen Kurzgeschichten und Romanen schrieb Ernst Vlcek jahrzehntelang für die Heftserie Perry Rhodan und auch von 1971 bis 1974 für deren Ableger Atlan. Sein erstes Perry-Rhodan-Taschenbuch erschien 1968 (Nr. 46, Planet unter Quarantäne), das erste Atlan-Heft 1971 (Nr. 22), das erste Perry-Rhodan-Heft ebenfalls 1971 (Nr. 509). Für die Perry-Rhodan-Hefte 1211 bis 1999 war er Exposé-Autor.

Ernst Vlcek war auch Autor und Exposé-Autor für die Fantasy-Heftserie Mythor.

Ferner hat er die Serie Dämonenkiller konzipiert, die zusammen mit dem Spin-off Coco Zamis auch heute noch in Buchform weitergeführt wird. Hierfür steuerte er Exposés und Romane bei. Aktuell hatte er die ab 2007 in Buchform herausgegebene Serie Sternensaga überarbeitet und zum Abschluss gebracht, schrieb an der Serie SunQuest mit und veröffentlichte Kurzgeschichten in diversen Verlagen.

Ernst Vlcek verstarb unerwartet an plötzlichem Herzversagen in Brunn am Gebirge. Mit seiner Frau Regina war er seit 1965 verheiratet und hatte zwei Söhne.

Posthum wurde ihm 2009 der Kurd-Laßwitz-Preis für das Lebenswerk verliehen.

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Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurt Mahr[Bearbeiten]Zur Navigation springenZur Suche springen


Klaus Mahn (alias Kurt Mahr) im Couleur seiner Studentenverbindung

Kurt Mahr (* 8. März 1934 in Frankfurt am Main; † 27. Juni 1993 in Florida; wirklicher Name Klaus Mahn; früheres Pseudonym Cecil O. Mailer) war ein deutscher Schriftsteller und seit Beginn der Perry-Rhodan-Serie im Jahr 1961 einer der Autoren und „der Physiker vom Dienst“.

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Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur begann Mahr in Darmstadt – wo er sich dem Corps Franconia Darmstadt anschloss – zunächst ein Bauingenieurstudium, wechselte dann jedoch 1956 zur Physik. Als frischgebackener Diplom-Physiker ging er in die USA, wo er am Raumfahrtprogramm mitarbeitete und 1968 die amerikanische Staatsbürgerschaft erwarb. Er war auch als Computerexperte für private Auftraggeber tätig. In den USA lebte er zunächst bis 1972 und blieb – nach einem Intermezzo in Deutschland – ab 1977 bis zu seinem Tod dort. Am 18. Oktober 1985 heiratete Mahr in Florida Inge Voltz.

Seit Ende der 1950er Jahr gehörte Mahr zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Science-Fiction Autoren. Neben den Perry-Rhodan-Heftromanen verfasste Kurt Mahr auch zahlreiche Perry-Rhodan-Planetenromane (Taschenbuchausgabe). Hier kamen seine Stärken, eine Fabulierkunst, die an Kriminalerzählungen erinnert, und die dichte Schilderung von Charakteren zusammen mit einem trockenen Humor zur Geltung.

Sowohl vor als auch während seiner schriftstellerischen Tätigkeit für die Perry-Rhodan-Redaktion verfasste Mahr zahlreiche weitere Science-Fiction-Romane, die keinerlei inhaltlichen Bezug zur Perry-Rhodan-Serie aufweisen. Dazu zählen auch die beiden in sich abgeschlossenen Kurz-Serien Krieg der Milchstraßen mit sechs Romanen und Der lange Weg zur Erde mit fünf Romanen (beide bei Terra Utopische Romane).

Nach dem Tod von William Voltz und dem Rücktritt von Thomas Ziegler schrieb Kurt Mahr ab 1985 (Heft 1250) zusammen mit Ernst Vlcek die Exposés. Nach seinem überraschenden Tod übernahm Robert Feldhoff diese Aufgabe.

Bibliografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Perry Rhodan-Universum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Perry Rhodan-Heftserie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atlan-Heftserie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Planetenromane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Terra Astra[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Terra Utopische Romane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krieg der Milchstraßen

Der lange Weg zur Erde

Utopia Classics[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Utopia-Großband (als Cecil O. Mailer)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Utopia Zukunftsroman (als Cecil O. Mailer)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ZbV-Serie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2. Schauspieler, Musiker, Kabarettisten

Fred Bertelmann[Bearbeiten]Zur Navigation springenZur Suche springen

Fred Bertelmann (* 7. Oktober 1925 in Duisburg; † 22. Januar 2014 in Berg) war ein deutscher Schlagersänger und Schauspieler.

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Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fred Bertelmann wuchs auf in Duisburg-Meiderich als Sohn von Elisabeth und Jules Bertelmann, der bei der Ruhrchemie beschäftigt war. Mit der Musik kam Fred Bertelmann zunächst in seiner Schulzeit als Chorknabe in Berührung; später ging er als Sängerknabe mit dem Kirchenchor von St. Lorenz auf Konzerttournee. Zu dieser Zeit wollte er eigentlich Kinderarzt werden, er hatte sogar mit dem Studium dazu begonnen, doch dann siegte der Hang zur Musik, und er studierte Cello, Violine und Trompete bei Anton Gruberbauer am Konservatorium Nürnberg. Gleichzeitig vertiefte er sein Wissen über den Gesang bei dem Heldenbariton des Nürnberger Opernhauses, Johnny Born. Zusätzlich absolvierte er eine Ausbildung zum Schauspieler und Sänger am Nürnberger Konservatorium und an der UFA-Schauspielschule. Im Zweiten Weltkrieg geriet er 1944 als Wehrmachtssoldat an der Westfront in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Bertelmann kam in ein Camp in Alabama, wo er mit dem amerikanischen Swing in Berührung kam und ein 14-Mann-Orchester gegründet wurde. Nach seiner Entlassung am 6. Mai 1946 begab er sich nach Füssen, um bei einem Club der US-Armee im Orchester zu spielen. 1947 traf er in Landsberg am Lech Ernst Mosch und Horst Reipsch. Die drei gründeten eine eigene Swing-Band, mit der sie durch US-amerikanische Clubs tingelten. Diese Auftritte führten zu einer Einladung nach München zu Radio München, später in Bayerischer Rundfunk umbenannt.

1950 war Bertelmann als Musiker bereits so bekannt, dass er vom Orchesterchef Arne Hülphers nach Schweden engagiert wurde und bei Konzerten mit Zarah Leander, der späteren Frau von Hülphers, mitwirken durfte. 1952 fiel er in Travemünde dem Manager Stefan von Baranski auf, der ihn mit Michael Jary bekannt machte, welcher beim Start ins Schallplattengeschäft behilflich sein wollte. Hier traf er auch seinen späteren Produzenten Nils Nobach. In Hamburg war er beim Start des deutschen Fernsehens (vom NWDR) in der Sendung Klingendes Rendezvous dabei. Dort traf er Bibi Johns, mit der er später einige Plattenaufnahmen im Duett sang. Von Hamburg zog er wieder nach Nürnberg, wo er weiter Gesang studierte. 1952 vermittelte Baranski für Bertelmann einen Schallplattenvertrag bei der Münchner Plattenfirma Tempo.

Bei Tempo veröffentlichte Bertelmann bis 1958 etwa 20 Singles, die vielfach wie es bei Tempo üblich war, Coverversionen erfolgreicher Schlager enthielten. Bereits 1954 war es zu einem Plattenvertrag mit der Plattenfirma Electrola gekommen. Im Oktober 1955 wurde er mit dem Titel Tina Marie in der deutschen Schlagerparaden ganz vorne notiert. Im Jahre 1957 kam Fred Bertelmann mit dem Titel Der lachende Vagabund, einer Coverversion von Jim Lowes US-Hit Gambler’s Guitar, in die deutschen Hitparaden. Der Texter Peter Moesser hatte es auf einer Italienreise in der italienischen Fassung gehört und bei Electrola wollte man Bertelmann als Interpreten. Am 9. Juli 1957 wurde es in Köln eingespielt. Dieses Lied passte in die Stimmung des deutschen Wirtschaftswunders, wurde ein Nummer-eins-Hit und die Single verkaufte sich bis zum 1. Mai 1958 eine Million Mal. Insgesamt wurde das Lied 3,5 Millionen Mal verkauft, auch in den USA. Bertelmanns Hitparadenerfolge hielten bis in die Mitte der 1960er Jahre an, insgesamt wurde er mit zwölf Titeln in den Hitlisten geführt. 1961 wechselte er zu Polydor, danach folgten Plattenverträge mit den Plattenfirmen Ariola, Trans World, Koch International und Superton. Seine Plattenveröffentlichungen reichen bis in die 1990er Jahre, er nahm annähernd 100 Singles auf, und es wurde etwa acht Vinyl-Langspielplatten produziert. Dazu kommen zahlreiche CD-Produktionen.

1958 trat Bertelmann in der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest an. Beim deutschen Vorentscheid 1964 sang er das Lied Das macht dein Lächeln, Mona Lisa. Auch die Filmbranche kam auf den erfolgreichen Sänger zu. Er wirkte in sechzehn Filmen mit. 1958 hatte der Film Der lachende Vagabund in Stuttgart und Duisburg Premiere, ein Ereignis, bei dem die Kinder in Duisburg schulfrei bekamen. Da er schauspielerische Fähigkeiten besaß, spielte er später auch klassisches Theater (u. a. Götz von Berlichingen oder Der Widerspenstigen Zähmung) und übernahm Rollen in Musicals.

Weitere Stationen seiner Karriere waren die Auftritte in US-amerikanischen Fernsehshows, wie denen von Ed Sullivan, Dean Martin und Perry Como. 1961 wirkte er in Chicago im Musical Show Boat mit. In Europa trat er zusammen mit Marika Rökk, Gerhard Wendland, Vico Torriani, Hans-Joachim Kulenkampff, Bibi Johns und Caterina Valente auf. 1961 wechselte Bertelmann von der Electrola zu Polydor.

Zur Nachwuchs- und Talentförderung gründete er im Olympiajahr 1972 in München die erste Show-Schule Deutschlands zusammen mit der ehemaligen Schlagersängerin Gitta Lind, die zwar Direktorin für die Ausbildung werden sollte, aber zu dieser Zeit eine Schnellreinigung unterhielt. Das Startkapital von umgerechnet 50.000 Euro wurde von beiden aufgebracht[1][2]

Im Mühlentheater in Kleinseebach bei Erlangen spielte Bertelmann 2003 im Theaterstück Sonny Boys mit.[3] 2005 und 2006 trat er an der Bayerischen Staatsoper im Rahmen der Münchner Opernfestspiele als Aeneas auf der Bühne des Prinzregententheaters in der Festspielproduktion Dido & Aeneas – die Barockoper von ihren Liebhabern entblößt (nach Henry Purcell) von und mit Andreas Ammer und Sebastian Hess auf.[4]

Fred Bertelmann war seit 1966 mit der früheren Fernsehansagerin und Filmschauspielerin Ruth Kappelsberger verheiratet und wohnte in Berg am Starnberger See, wo er am 22. Januar 2014 starb.[5] Er wurde auf dem Friedhof in Aufkirchen am Starnberger See beerdigt.[6]

Ehrungen und Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Karriere brachte dem Sänger und Schauspieler zahlreiche Auszeichnungen ein, so erhielt er

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]→ Hauptartikel: Fred Bertelmann/DiskografieFilmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Dall[Bearbeiten]Zur Navigation springenZur Suche springen


Karl Dall, 2009


Karl Dall bei der „Der alte Mann will noch mehr“-Tour, April 2016

Karl Bernhard Dall (* 1. Februar 1941 in Emden, Ostfriesland) ist ein deutscher Fernsehmoderator, Sänger, Schauspieler und Komiker.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Dall kam als Sohn eines Schulrektors und einer Lehrerin zur Welt. In der zehnten Klasse verließ er die Mittelschule und machte eine Lehre als Schriftsetzer in der Druckerei Rautenberg in Leer. Sein markantes Aussehen mit dem „hängenden“ rechten Auge ist die Folge einer angeborenen Lidmuskelschwäche (Ptosis).

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1967 gründete er mit Ingo Insterburg, Jürgen Barz und Peter Ehlebracht die Komödiantengruppe Insterburg & Co., der er bis Ende der 1970er Jahre angehörte. Durch die Radio-Bremen-Reihe Musikladen wurde das Quartett weithin populär. Nach der Auflösung von Insterburg & Co. begann Dall umgehend eine Solokarriere als Bühnenkünstler und arbeitete auch fürs Fernsehen. In der WDR-Produktion Plattenküche trat er 1979 in mehreren Folgen als Kantinenkoch „Karl Toffel“ in zahlreichen Sketchen auf. In der von Kurt und Paola Felix präsentierten Sendung Verstehen Sie Spaß?, die im ersten Programm der ARD ausgestrahlt wurde, war er von 1983 bis 1990 unter anderem als chaotischer Filmvorführer und Spaßtelefonierer vertreten.

Im deutschen Hörfunkprogramm von Radio Luxemburg moderierte Dall eine Blödelshow. Im regionalen Fernsehprogramm Südwest 3 hatte er beim „Brettl-Talk“ seine Form des Nonsens-Gesprächs entwickelt. Als RTLplus Ende 1984 einen Nachfolger für den zur ARD gewechselten Mike Krüger suchte, der im RTL-Vorabendprogramm ebenfalls eine Blödel-Talkshow präsentiert hatte, war Dall eine naheliegende Wahl. Am 19. Januar 1985 hatte seine Sendung Dall-As Premiere; ab dem 31. August 1985 wurde sie bis Ende 1991 alle 14 Tage im Spätprogramm des Senders ausgestrahlt.[1] Als ein Höhepunkt des Formats, dessen Konzept es war, Gäste zu irritieren und zu provozieren, gilt Dalls Spruch zu Roland Kaiser: „Na, sing schon mal, damit wir es hinter uns haben“, worauf dieser die Sendung wütend verließ. Die Wildecker Herzbuben nannte er „Wildecker Speckbuben“. Einen anderen Gast fragte er: „Was macht Ihr Friseur im Hauptberuf?“ Nach seinem Wechsel zu Sat.1 setzte Dall die Sendung seit dem 4. Januar 1992 dort unter dem Titel Jux und Dallerei fort. Eine Klage des Fernsehsenders RTL gegen Sat.1 wegen inhaltlicher Überschneidungen wurde abgewiesen.

Ab 1991 moderierte Dall zwei Jahre lang die Sendung Koffer Hoffer bei Tele 5. 1996 war er Mitglied im Anfangsensemble der von Rudi Carrell produzierten Sendung 7 Tage, 7 Köpfe auf RTL. Differenzen zwischen Carrell, der seine Sendungen generell mit Akribie plante, und dem spontanen Dall führten dazu, dass dieser das Ensemble 1997 wieder verließ.

Des Weiteren moderierte er bei RTL die Sendungen Karls Kneipe (1997), Die Karl Dall-Show (1999–2000) sowie bei Kabel 1 Weißt Du noch? Das Retro-Quiz (2003–2004). Mitte September 2006 erschien Dalls Autobiografie mit dem Titel Auge zu und durch. Im Oktober 2012 feierte Dall mit dem Ein-Mann-Theaterstück Der Opa des isländischen Autors Bjarni Haukur Thorsson Premiere. Dall stand damit auch zum ersten Mal für ein Theaterstück auf der Bühne.[2] Von Mai 2015 bis Oktober 2016 war Dall mit seinem letzten Live-Programm Der alte Mann will noch mehr unterwegs, in dem er einen Querschnitt aus allen Jahrzehnten seines Schaffens zeigte.[3]

Im September 2016 strahlte der Sender Tele 5 die zwölf Folgen umfassende Dokusoap Old Guys on Tour (OGOT) aus. Innerhalb von 21 Tagen wollten vier ehemalige Showmaster (Jörg Draeger, Frederic Meisner, Björn-Hergen Schimpf, Harry Wijnvoord) den Jakobsweg gehen. Dall war der Reiseführer, Moderator und Kommentator während der mehrwöchigen TV-Wanderung.

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Dall nahm immer wieder Singles auf, von denen einige erfolgreich in die Hitparade einstiegen. Das Stück Diese Scheibe ist ein Hit kann als Parodie auf das schnelllebige Popmusikgeschäft verstanden werden („Diese Scheibe ist ein Hit – wann kriegt ihr das endlich mit? Diese Scheibe müsst ihr koofen, das ist ’ne Scheibe für die Doofen“). Das Stück wurde von Dall alleine eingesungen, aber unter Mitwirkung von Insterburg & Co. eingespielt.

Weitere Erfolgstitel waren Millionen Frauen lieben mich, Heute schütte ich mich zu und Der älteste Popper der Stadt. Stilistisch sind Dalls Plattenaufnahmen überwiegend dem Genre „Blödelschlager“ zuzuordnen. Dall spricht dabei meist mehr als er singt, und er wirkt insgesamt etwas fahrig. Textlich nimmt er sich und seine Umwelt ironisch auf die Schippe, oftmals kokettiert er mit Charakteren, die sich selbst für sehr attraktiv und erfolgreich halten, in Wahrheit aber nur kleine Brötchen backen.

Eine Ausnahme war die CD Hoppla, jetzt komm ich, auf der Dall alte Seemanns- und Heimatlieder aus Hamburg, darunter Lieder von Hans Albers, interpretierte. Seit 2005 trat er auch wieder zusammen mit Ingo Insterburg auf.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Dall ist seit 1971 mit Barbara Dall verheiratet. Er hat eine Tochter, Janina Dall, die als Stuntfrau in Kanada arbeitet, mit Jovan Nenadic verheiratet ist und aus deren Beziehung eine Enkeltochter stammt.[5] Er hat zwei Schwestern und einen Bruder namens Otto Dall, der Inhaber des Lehrstuhls für Technik und ihre Didaktik II an der Technischen Universität Dortmund war.[6] Karl Dall lebt im Hamburger Stadtteil Eppendorf.

Vorwurf der Vergewaltigung und Freispruch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 19. September 2014 erhob die Staatsanwaltschaft Zürich gegen Dall Anklage wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung und versuchten Nötigung einer Schweizer Journalistin. Dall bestritt die Anschuldigungen der wegen Stalking vorbestraften Journalistin.[7][8][9] Der Prozess endete mit einem Freispruch für Dall,[10] der Ende Juli 2015 endgültig rechtskräftig wurde, da die Klägerin ihren Antrag auf Berufung zurückzog.[11]

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shows & Serien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Commons: Karl Dall – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Götz George[Bearbeiten]Zur Navigation springenZur Suche springen


Götz George (2001)

Götz George (* 23. Juli 1938 in Berlin; † 19. Juni 2016 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, der über mehr als fünf Jahrzehnte hinweg dem breiten Publikum vor allem im deutschsprachigen Raum durch seine Rollen in Film und Fernsehen bekannt wurde, sich jedoch auch an verschiedenen Theaterbühnen etablieren konnte. Große Popularität erlangte er vor allem ab den 1980er Jahren als Darsteller des unkonventionell-nonkonformistisch auftretenden fiktiven Duisburger Kriminalhauptkommissars Horst Schimanski in der TV-Krimireihe Tatort. Bei einer Emnid-Umfrage aus dem Jahr 2008 wurde er mit einer Quote von 37 % zu deren beliebtestem „Ermittler“ gewählt.[1]

Bereits in den 1960er Jahren war Götz George im Alter von Mitte zwanzig durch Nebenrollen als Sympathieträger in einigen als „Karl-May-Verfilmungen“ bezeichneten Eurowestern einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden, und wurde in diesem Zusammenhang bzw. damit verbundenen Bambi-Auszeichnungen mehrmals auf der Titelseite der auflagenstärksten westdeutschen Jugendzeitschrift Bravo abgebildet. In seiner späteren Karriere bewies George zunehmend eine darstellerische Vielseitigkeit. Er trat als Charakterschauspieler sowohl in anspruchsvollen tragischen (z. B. Der Totmacher, 1995) als auch in satirisch-komödiantischen Rollen (z. B. Schtonk!, 1992) auf und wurde mehrfach ausgezeichnet, so unter anderem mit dem Filmband in Gold des Deutschen Filmpreises, dem Grimme-Preis, der Goldenen Kamera und dem Deutschen Schauspielerpreis für sein Lebenswerk. Zuletzt erhielt er 2014 das Große Bundesverdienstkreuz.

In einem seiner letzten Filmauftritte stellte Götz George im Jahr 2013 vor dem Hintergrund der Frage nach der Verantwortung des Künstlers in einer Diktatur im TV-Dokudrama George seinen Vater, den Schauspieler Heinrich George dar.

Inhaltsverzeichnis

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkunft, Kindheit und Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildungsberuf Detektiv

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